Zuerst mal danke für eure Antworten, Einschätzungen, auch fürs Augen öffnen! Ich will nochmal versuchen, euch meine Situation verständlich zu machen. Kinder möchte ich haben, seitdem ich denken kann. Andere in meinem Bekanntenkreis, nun ja, die haben dann einfach welche bekommen. Eine mit 17, die hat inzwischen drei Kinder und ist grad mal ein Jahr älter als ich. Ich bin ein Kopfmensch, will das beste für mich, meinen Mann, mein Kind und leider auch für die Arbeit. Also habe ich zuerst alles gemacht, was meine Familie und ich von mir erwarten, bevor man ein Kind in die Welt setzt: Ausbildung beendet, Angst größtenteils überwunden, geheiratet. Wir werden nächsten Monat sogar in eine größere Wohnung ziehen. Jetzt passt also endlich alles und es will nicht so wie wir. Das allein ist schon frustrierend genug, aber dann kommen solche Situationen dazu, wie im ersten Beitrag schon beschrieben: jüngere Bekannte, erst im Beginn ihres Studiums, den Rest kennt ihr schon. Neulich bei der Arbeit auch: eine 20jährige, die sich nicht mal freuen konnte. In solchen Momenten frage ich mich natürlich: Warum die und ich nicht?!
Zu allem Übel kam jetzt noch eine überfällige Röteln-Impfung dazu, sodass ich die nächsten drei Monate verstreichen lassen muss.
Zitat von Dubist:Dein Hass ist nicht berechtigt.
Das ist mir bewusst, gerade deswegen schreibe ich es hier auf und frage euch um Rat. Ich mag mich ja selbst so nicht, wenn ich so denke! Ich würde es so gerne abstellen und mich einfach für sie freuen.
Zitat von Carcass:Im Grundsatz wirst du da eher was in einer Therapie machen können , also falls du eine machen solltest, dies dringend ansprechen. Was sagt denn dein Mann dazu, dass es noch nicht geklappt hat. Bist du schon in einem Alter wo es schon lagsam zu spät ist dafür?
Ich habe erst Ende nächster Woche wieder einen Termin bei meiner Psychologin. Wir haben auch nur noch 6 Termine, von daher will ich ungern deswegen diese Woche noch einen ausmachen... ansprechen werde ich es dann aber auf jeden Fall.
Mein Mann versucht mit allen Mitteln mich zu trösten und macht etwas Druck, dass ich zum Arzt gehe, weil er weiß, dass ich das vor mir herschiebe. Ich habe Angst vor der Diagnose, weil ich natürlich zu viel gegooglet hab. Ansonsten geht er damit noch relativ gelassen um. Er ist da etwas mehr wie DuBist: wenn es sein soll, dann klappt es irgendwann, bis dahin dürfen wir den Mut nicht verlieren, wir werden belohnt, usw... Ich bin froh, dass wir nicht zu zweit verrückt werden.
Ich bin 23, biologisch gesehen ist also noch vieeeeel Zeit, aber das will ich nicht. Ich wollte immer eine junge Mutter sein, weil ich an meinem Mann sehe, wie 'schrecklich' es ist, mit nicht mal 30 Jahren zwei Rentnereltern zu haben. Und jetzt passt es einfach beruflich am besten.
Zitat von Dubist:Du solltest dich von einem Fachmann untersuchen lassen(...)
Zitat von Dubist:Warst du schon bei einem Frauenarzt? Dich genau untersuchen lassen?
Manchmal sind es die Hormone die nicht stimmen. Manchmal unter oder übergewicht?
Die schilddrüse? Manchmal, liegt es am Partner.
Zitat von Icefalki:Ich denke doch, dass du bei einem Arzt bist, evtl. Die Therapien kennst.
Frauenarzt ist hier leider ein heikles Thema. Ich hatte eine ganz tolle in meiner Heimatstadt, die ist jetzt aber zu weit weg. Solange ich hier in Berlin bin, suche ich. Aktuell bin ich an eine Praxis geraten, die mit mindestens drei Ärztinnen arbeitet, deren Namen ich nicht mal kenne und jedes Mal, wenn ich dort bin, sitzt da eine andere. Leider sagen alle das selbe: Warten Sie mal ab, das wird schon noch. Es wird einfach absolut nichts untersucht, der Hormonspiegel wurde nie getestet, obwohl es nicht nur diesen einen Anlass zur Sorge gibt. Den Rest muss ich hier nicht ausführen. Letztes Jahr im November wurde mir die Pille empfohlen, um den Hormonhaushalt zu regulieren. Mitten im Kinderwunsch, die Pille! Die Schilddrüse wurde im Rahmen der Angststörung mehrmals untersucht, da ist alles in Ordnung. Solange ich nicht endlich vernünftig untersucht wurde, gehen wir nicht davon aus, dass es an meinem Mann liegt.
Wenn nun wirklich etwas mit dem Hormonhaushalt nicht stimmt, steigt ja auch das Risiko einer Fehlgeburt. Und das wäre mit meiner Psyche das worst case. Ich trauere immer noch ab und an meinem Geschwisterchen nach, von dem nur meine Mutter und ich wissen und das ist immerhin 14 Jahre her.
Zitat von Icefalki: Ich hatte eine Fehlgeburt, war ja alles so wunderbar geplant, und bin auch beinahe verrückt geworden.. Obwohl wir schon ein Kind hatten..
Das tut mir leid. Oh, und das meine ich natürlich ernst!
Ich danke euch für eure lieben Antworten! Mein nächster Schritt ist, im Hormoncenter jemanden ans Telefon zu bekommen. Online wartet man nämlich einen schlappen Monat auf einen Termin.
Und ich habe mir ganz fest vorgenommen, weder etwas böses, noch einen geheuchelten Glückwunsch an die Bekannte zu schreiben.