Zitat von Edith00:Meine Frage an euch wo sind eure Grenzen bei der Eifersucht?
Ich glaube ich war ein mal in meinem Leben verliebt. Denke ich. Meine beste Freundin ist sowas wie eine große kleine Schwester für mich, die schon verdammt viel Mist in ihrem kurzen Leben erlebt hat. Sie ist der erste Mensch, der meinen Beschützerinstinkt geweckt hat. Ob ich letztlich vielleicht doch in sie verliebt war, kann ich nicht genau sagen. Aber es war alles rein platonisch, denn weder wollte ich Sex mit ihr noch hab ich sie mir *beep* vorgestellt.
Meine Eifersucht ging letztlich so weit, dass ich unseren Mitbewohner (wir haben in einer 4er-WG zusammengewohnt), der mit allen Frauen eig immer sehr gut zurechtkommt, weil er manchmal selbst wie ein Mädel ist, jedes Mal weggejagt hab, wenn er meiner Freundin nur zu nahe kam. War ich mit ihm allein, war alles bestens. Aber sobald sie dabei war, hab ich die beiden keinen Meter dicht zusammen gelassen. Dann wurde ich sogar richtig giftig, teils sogar aggressiv. Und natürlich haben die beiden es geliebt, mich damit zu provozieren, dann haben sie spaßeshalber gekuschelt, obwohl ich genau weiß, dass sie sich bis heute nicht für romantische Beziehungen interessiert und gar nichts von ihm will. Das hat mich dann oft so gestört, dass ich nur noch wutschnaubend aus dem Raum gestampft bin, um nicht irgendwelche richtig bösen Worte von mir zu geben oder richtig um mich zu schlagen.
Nach einer Weile hab ich mich selbst nicht mehr leiden können. Ich wusste, ich war ihm gegenüber ein echtes Ar., aber ich konnte meine Eifersucht einfach nicht zügeln. Also hab ich die Reißleine gezogen und bin ausgezogen. Seitdem ist unser Verhältnis wieder besser geworden, aber trotzdem hab ich Angst davor, dass wenn ich mich irgendwann mal verlieben sollte (eher unwahrscheinlich), ich dann wieder zu so einem eifersüchtigen Miststück mutiere. Dabei bin ich sonst das absolute Gegenteil von eifersüchtig.
Ich nehme mal an diese Eifersucht entsteht bei mir aus der klassischen Verlustangst. Ich weiß, dass die meisten Beziehungen nur daraus resultieren, dass man in einem anderen Menschen etwas findet, was man selbst gerade braucht. Sei es Verständnis oder gemeinsame Interessen oder einfach nur ein gemeinsamer Ort zum Abschalten. Dementsprechend groß ist wohl meine Angst davor, dass ich einfach überholt werde, weil die andere Person sich entwickelt und ich irgendwann zurückbleibe, weil ich einfach nicht mehr das geben kann, was gerade gebraucht wird. Dann ist es leichter, Beziehungen so oberflächlich wie möglich zu halten, dann ist die Trennung einfacher und der Prozess des Zurückgelassenwerdens tut auch nicht so weh.