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Nach drei Ehen und sechs weiteren Lebensabschnittsgefährtinen, kann ich heute nur sagen:
Wer mit sich selbst nicht klar kommt, kommt auch mit KEINER Beziehung klar.

Seit eineinhalb Jahren bin ich wieder in einer Beziehung und wir hätten letzten Sommer schon geheiratet, Corona hats verdorben, aber im Juni ist es soweit, mit oder ohne dritter Welle.

Die Kunst des seelischen Wachsens, besteht darin, ALLES WAS MICH WÜTEND MACHT, als eine Projektion meines eigenen Schattens zu sehen. So ein Zusammenleben funktioniert aber nur dann, wenn beide Partner keine Spiegelmenschen mehr sind.

Jede Beziehung ist ein Pfefferkuchenhaus und der Konflikt ist vorprogrammiert. Man muss die Hexe eben in den Ofen werfen, statt auf den Partner einzudreschen, dann winken auch die Diamanten. Und die Diamenten sind nun mal die Suchtfreiheit, ganz ohne Medikamente, Alk. und Kalorienbomben.

Zitat von Hallo2020:
Unterscheidet sich meiner Meinung nach aber trotzdem stark von sich nur noch freundschaftlich lieben.

Was wird denn erwartet?
Für mich ist eine innige Freundschaft doch fast das gleiche wie Liebe.
Ist es nicht schön mit seinem Partner oder seiner Partnerin zu wachsen.?
Und von Freundschaft mit nur zu sprechen wird dem nicht gerecht.
Sieben weniger eins ist wichtig..klar ..aber es ist nur ein Teil einer guten Ehe oder Partnerschaft.
Aber wie in allen Themen gibt es unterschiedliche Meinungen so wie die Menschen halt verschieden sind.
Einen Konzens wird man da kaum hinbekommen..nur eine Tolleranz oder Akzeptanz anderen Lebensformen gegenüber.

A


Wenn das Herz wächst - lebenslange Monogamie eine Illusion?

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Zitat von Abendschein:
Ich kann auch ohne Sex eine Liebesbeziehung haben

Das ist aber etwas anderes, als reine Freundschaft miteinander zu pflegen. Sex ist nicht der Faktor. Ich habe in WGs mit Menschen gelebt, mit denen mich tiefe Freundschaft verband. Und mit solchen, mit denen ich Sex hatte, aber weder in Freundschaft noch in Liebe verbunden war. Alles hat gut funktioniert, war aber keine Liebesbeziehung.

Mit jemandem nur noch befreundet sein, den man einst geliebt hat, geht ebenfalls. Dennoch ist auch das keine Liebesbeziehung mehr.

Zitat von Angor:
Und was ist mit ewiger Treue? Das Verprechen was man sich bei der Hochzeit gegeben hat? Gilt das heute nicht mehr? Man sollte angesichts der heutigen Zeit, wo schon bei geringsten Problemen in der Ehe das Handtuch geworfen wird, oder einem der S. mit dem Partner nicht mehr ...

Ich hab nie von Ehe geredet ^^

Zitat von Hallo2020:
Ich hab nie von Ehe geredet ^^

Oh, sorry

Zitat von klaus-willi:
Aber wie in allen Themen gibt es unterschiedliche Meinungen so wie die Menschen halt verschieden sind.
Einen Konzens wird man da kaum hinbekommen..nur eine Tolleranz oder Akzeptanz anderen Lebensformen gegenüber.

Eben. Ich denke hier werden sehr viele nicht auf einen Nenner kommen , viele aber doch schon. Calima vertritt meine Meinung zum Beispiel sehr gut , ist nur wortgewandter als ich
Ebenso wie du und angor einer Meinung sind , so ist es eben ^^

Zitat von Calima:
Das ist aber etwas anderes, als reine Freundschaft miteinander zu pflegen. Sex ist nicht der Faktor. Ich habe in WGs mit Menschen gelebt, mit denen mich tiefe Freundschaft verband. Und mit solchen, mit denen ich Sex hatte, aber weder in Freundschaft noch in Liebe verbunden war. Alles hat ...

Ich meine das anders. Später mehr.

Ich möchte gerne noch Mondkatzes Frage beantworten, ja, es ist nicht ganz klar was aus dem Interview entnommen und was meine eigene Ansicht ist.

Die Paartherapeutin Kehlet Lins ist davon überzeugt, das Menschen mehrere Menschen gleichzeitig lieben können, die bisherige Form der Ehe ist lediglich ein kulturelles Erbe. Dass die bisherige Form der Ehe kein Erfolgsschlager ist, zeigt, dass in der Stadt jede zweite Ehe, auf dem Land jede dritte Ehe geschieden wird.

Eine lebenslange monogame Beziehung die womöglich über 60 Jahre geht, ist heute eher eine Seltenheit.

Menschen suchen nach dem perfektem Partner um dann nach einigen Jahren festzustellen, dass er nicht perfekt ist. Sicher gibt es Menschen die zufrieden in Monogamie leben, aber es ist eher die Ausnahme.

Es gibt die Fähigkeit mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben, Eltern lieben auch mehrere Kinder gleichzeitig und man hat zu mehreren Freunden eine tiefe herzliche Beziehung.

Monogamie ist leichter, in polygamen Beziehungen muss darauf geachtet werden, dass es dem Daheimgebliebenen gut geht, dass er etwas hat das ihn ausfüllt.

Es ist zu schaffen, dass man den Partner so liebt, dass man möchte, dass es ihm gutgeht, dass er zufrieden ist. Eifersucht muss ernstgenommen werden, es muss geredet werden.
Polyamorie erfordert viel Kommunikation und viel Training.
Dies ist sinngemäß der Inhalt eines Gesprächs mit der Paartherapeutin Kehlet Lins.


Ich habe mir schon als sehr junge Frau nicht vorstellen können, mit dem gleichen Partner womöglich 60 Jahre lang zusammen zu sein und ich war der Auffassung, dass sich Gefühle nicht versprechen lassen. Wir wollten es versuchen und wir haben unseren Weg gefunden.

Der fettgedruckte Teil stammt aus dem Interview.

Ich hätte alleine schon keinen Bock auf den Organisationsaufwand mehreren Leuten gleichzeitig gerecht werden zu müssen.

Für mich ist weniger mehr. Gilt auch für Freundschaften. Lieber wenige denen man mehr Zeit schenken kann.

"Es gibt die Fähigkeit mehrere Menschen gleichzeitig zu lieben, Eltern lieben auch mehrere Kinder gleichzeitig und man hat zu mehreren Freunden eine tiefe herzliche Beziehung."

Und da werden Dinge zusammen geworfen die man, aus meiner Sicht, absolut nicht miteinander vergleichen kann. Die Elternliebe ist ein völlig andere Sache als tiefempfundene Freundschaft oder die Liebe die ich gegenüber meinem Partner empfinde.

Zitat von Emelieerdbeer:
Und da werden Dinge zusammen geworfen die man, aus meiner Sicht, absolut nicht miteinander vergleichen kann. Die Elternliebe ist ein völlig andere Sache als tiefempfundene Freundschaft oder die Liebe die ich gegenüber meinem Partner empfinde.

Kannst du mal versuchen die Unterschiede mit Worten festzuhalten? Was ist anders?

Das Thema ist schwierig. Jeder sollte so leben dürfen, wie er will und wenn zwei Partner eine offene Beziehung wollen (aber davon müssen beide zu 100 Prozent überzeugt sein), dann sollten sie sich ausleben dürfen, ohne schief angesehen zu werden.
Ich selber kann es mir in der Praxis für mich nicht vorstellen, denn wenn ich mit jemandem ins Bett steigen will, dann müssen Gefühle vorhanden sein und dann wird es schwierig, wenn man bereits vergeben ist.
Die Sehnsucht nach den Schmetterlingen und dem erot.ischen Kribbeln kann groß sein und solche Gefühle können jederzeit in jedem aufkommen, egal ob bereits vergeben oder nicht. Gegen diese Gefühle ist man meistens machtlos, es sei denn man ist ein komplett rationaler Mensch.
Ich kenne es ja selbst, dass, obwohl ich in einer glücklichen Ehe bin, ich Gefühle für einen anderen Mann entwickelt habe, den ich schon ewig kenne und bei dem ich es nie gedacht hätte. Diese Gefühle sind ganz schwer zu unterdrücken, besonders wenn man befreundet ist und sich ständig sieht. Wenn mir das passieren kann, dann kann es jedem anderen auch passieren. Aber ich würde, selbst wenn mein Mann eine offene Beziehung vorschlagen würde, das ganze nicht angehen, denn das würde auf kurz oder lang in die Hose gehen.
Daher kann ich nur hoffen, dass es sich irgendwann von alleine legt.

Zitat von Calima:
Das ist aber etwas anderes, als reine Freundschaft miteinander zu pflegen. Sex ist nicht der Faktor. Ich habe in WGs mit Menschen gelebt, mit denen mich tiefe Freundschaft verband. Und mit solchen, mit denen ich Sex hatte, aber weder in Freundschaft noch in Liebe verbunden war. Alles hat ...


Mein Mann und ich sind zig Jahre verheiratet und ich möchte sagen, das wir eine Liebesbeziehung und eine
tiefe Freundschaft haben. Ich trenne die Beiden nicht. Er ist mir so vertraut und das ist so schön, dieses Miteinander, möchte ich mit keinem anderen teilen.

Ich habe einen Freund, der wohnt am Starnberger See. Diese Freundschaft war auch mal sehr vertraut, aber nicht Intim. Weißt Du wie ich meine @Calima ?

Für mich ist es auch die Frage: Gehe ich mehr in die Tiefe oder in die Breite?
Lerne ich einen einzigen Menschen näher und tiefer kennen, der nach Jahrzehnten immer noch spannend ist,
oder renne ich nach mehr!mehr! in den Supermarkt der Möglichkeiten, damit ich ja nichts verpasse.

Zitat von Hoffnungsblick:
Für mich ist es auch die Frage: Gehe ich mehr in die Tiefe oder in die Breite? Lerne ich einen einzigen Menschen näher und tiefer kennen, der nach Jahrzehnten immer noch spannend ist, oder renne ich nach mehr!mehr! in den Supermarkt der Möglichkeiten, damit ...


Es geht nicht um das mehr mehr, das finde ich zu billig.

Das mehr mehr findet eigentlich heute statt wenn Menschen zusammenziehen, sich wieder trennen, sich wieder trennen, etc.

Es geht darum, dass zwei die sich kennen und mögen, ihren Radius erweitern möchten, etwas neues ausprobieren.

Zitat von kritisches_Auge:
ihren Radius erweitern möchten


Für mich klingt das nach mehr. Was auch sonst?

Zitat von kritisches_Auge:
Dass die bisherige Form der Ehe kein Erfolgsschlager ist, zeigt, dass in der Stadt jede zweite Ehe, auf dem Land jede dritte Ehe geschieden wird.


Hast du Zahlen, Fakten, Vergleiche für einen anderen Erfolgsschlager? Oder sind es nur Theorien?

Zitat von kritisches_Auge:
Polyamorie erfordert viel Kommunikation und viel Training.
Dies ist sinngemäß der Inhalt eines Gesprächs mit der Paartherapeutin Kehlet Lins.


Hast du Erfahrungen? Weißt du,wovon du sprichst oder sind es Wünsche, Gedanken Hoffnungen?

Zitat von moo:
Egal, ob man sich für einen Weg entscheidet, eine Veränderung bzw. Entwicklung wird immer stattfinden.


Sehe ich auch so.

Zitat von moo:
Als höchstes Ziel strebe ich Zuneigung zu und Verbundenheit mit allen (!) Lebewesen an. Körperliche Nähe und Lebensgemeinschaft spielen hier keine Rolle.


Diese Meinung teile ich.
Es gibt eine Verbundenheit, die seelisch ist und keinen körperlichen Austausch benötigt. Manchmal ist die Nähe noch intensiver.

Zitat von kritisches_Auge:
etwas neues ausprobieren.


Ja, dann tu das.
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Zitat von hereingeschneit:
Kannst du mal versuchen die Unterschiede mit Worten festzuhalten? Was ist anders?


Ich kannst versuchen.
Also die Liebe zu meinem Mann ist vor vielen Jahren ziemlich schnell gewachsen. Sehen, verlieben, das übliche halt aber das es diese Liebe hat sich innerhalb von 20 Jahre natürlich verändert. Wir sind nicht mehr wild ineinander verliebt und sehen nur das gute, schöne, tolle im anderen. Sondern wir kennen uns in unseren strahlendsten aber auch in unseren schwärzesten Momenten, wir kennen alle unsere Stärken, unsere Schwächen, unsere Macken die liebenswerten und die nervenden. Bei meinem Mann kann ich IMMER die sein die ich grade bin ich weiss er hält es aus wenn ich schwach, krank, ungerecht und wütend bin er geniesst es wenn ich frei, fröhlich, kreativ und manchmal auch peinlich bin umgekehrt genau so. Die existenziellen Krisen (wie Krankheit, Tod, Verlust und die ganz persönlichen Tragödien) teilen wir miteinander und wachsen daran wir zerbrechen und verbittern nicht was vermutlich passieren würde wenn wir sie alleine tragen müssten. Er ist mein sicherer Hafen ich weiss egal was es ist wir finden gemeinsam eine Lösung, er ergänzt mich und ich ihn.
Die Liebe zu meinen Kindern ist eine völlig andere. In dem Moment wo sie geboren waren war klar ich werde ALLES für sie tun ich werde alles geben was ich habe um diese Kinder zu schützen und zu zufriedenen Menschen zu machen, egal was passieren wird, egal was kommt sie sind und bleiben meine Kinder. Die Bedürfnisse meiner Kinder stehen immer vor meinen ( das ist so da kann ich nix gegen machen auch wenn jeder Eriehungsguru vermutlich graue Haare deswegen bekommt ). Ich würde für diese Kinder mein Leben geben wenn es sein muss. Sie sind, buchstäblich, ein Teil von mir und das werden sie immer sein egal was auch werden wird.
Die Liebe zu meinen Freunden tja die ist warm und freundlich wir teile vieles aber nicht alles. Sie geben mir Rat und ich ihnen. Wir lachen zusammen, wir weinen zusammen. Wir finden oft die selben Dinge gut und trotzdem, wenn ich einen meiner Freunde verlieren würde dann wäre es tragisch aber Dinge verändern sich, Menschen verändern sich und Freundschaften eben auch und manchmal, auch wenn es kurz weh tut, passt es nicht mehr und die Wege trennen sich.

Wenn ich es also in wenigen Worten die jeweilige Liebe beschreiben müsste dann ist die Liebe

zu meinem Mann, tief, vertraut, sicher und mein zu Hause
zu meinen Kinder bedingungslos und nicht zu brechen
zu meinen Freunden warm und herzlich aber nicht unveränderlich

Ich hoffe ich hab so halbwegs rüberbringen können was ich meine, aber naja ich bin kein besonders guter Wortakrobat.

Zitat von kritisches_Auge:
die bisherige Form der Ehe ist lediglich ein kulturelles Erbe. Dass die bisherige Form der Ehe kein Erfolgsschlager ist, zeigt, dass in der Stadt jede zweite Ehe, auf dem Land jede dritte Ehe geschieden wird.

Ich habe noch nie viel davon gehalten was andere meinen und glauben oder mir einreden zu lassen, dass meine Vorstellung von Liebe Beziehung veraltet sei und nicht funktioniert. Für mich funktioniert es wunderbar und wundere mich eher darüber, warum manche einem so energisch die Monogamie absprechen wollen. Das ist für mich viel mehr ein Zeichen, dass derjenige selbst ein Bindungsproblem hat oder tiefe Verletzungen erlebte. Das muss immer noch jeder für sich selbst entscheiden was für ihn funktioniert.
Solange es für beide Parteien passt kann man innerhalb gewisser Grenzen leben was- und wie man will ohne andere zu bekehren.

Ich interessiere mich jetzt für die Bindung Freundschaft Plus . . .

Wenn ich mich nochmal entscheiden könnte, dann würde ich diese der Ehe vorziehen.

Zumindest aus reinem Interesse mal . . .

A


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