Zitat von hereingeschneit:Kannst du mal versuchen die Unterschiede mit Worten festzuhalten? Was ist anders?
Ich kannst versuchen.
Also die Liebe zu meinem Mann ist vor vielen Jahren ziemlich schnell gewachsen. Sehen, verlieben, das übliche halt aber das es diese Liebe hat sich innerhalb von 20 Jahre natürlich verändert. Wir sind nicht mehr wild ineinander verliebt und sehen nur das gute, schöne, tolle im anderen. Sondern wir kennen uns in unseren strahlendsten aber auch in unseren schwärzesten Momenten, wir kennen alle unsere Stärken, unsere Schwächen, unsere Macken die liebenswerten und die nervenden. Bei meinem Mann kann ich IMMER die sein die ich grade bin ich weiss er hält es aus wenn ich schwach, krank, ungerecht und wütend bin er geniesst es wenn ich frei, fröhlich, kreativ und manchmal auch peinlich bin umgekehrt genau so. Die existenziellen Krisen (wie Krankheit, Tod, Verlust und die ganz persönlichen Tragödien) teilen wir miteinander und wachsen daran wir zerbrechen und verbittern nicht was vermutlich passieren würde wenn wir sie alleine tragen müssten. Er ist mein sicherer Hafen ich weiss egal was es ist wir finden gemeinsam eine Lösung, er ergänzt mich und ich ihn.
Die Liebe zu meinen Kindern ist eine völlig andere. In dem Moment wo sie geboren waren war klar ich werde ALLES für sie tun ich werde alles geben was ich habe um diese Kinder zu schützen und zu zufriedenen Menschen zu machen, egal was passieren wird, egal was kommt sie sind und bleiben meine Kinder. Die Bedürfnisse meiner Kinder stehen immer vor meinen ( das ist so da kann ich nix gegen machen auch wenn jeder Eriehungsguru vermutlich graue Haare deswegen bekommt ). Ich würde für diese Kinder mein Leben geben wenn es sein muss. Sie sind, buchstäblich, ein Teil von mir und das werden sie immer sein egal was auch werden wird.
Die Liebe zu meinen Freunden tja die ist warm und freundlich wir teile vieles aber nicht alles. Sie geben mir Rat und ich ihnen. Wir lachen zusammen, wir weinen zusammen. Wir finden oft die selben Dinge gut und trotzdem, wenn ich einen meiner Freunde verlieren würde dann wäre es tragisch aber Dinge verändern sich, Menschen verändern sich und Freundschaften eben auch und manchmal, auch wenn es kurz weh tut, passt es nicht mehr und die Wege trennen sich.
Wenn ich es also in wenigen Worten die jeweilige Liebe beschreiben müsste dann ist die Liebe
zu meinem Mann, tief, vertraut, sicher und mein zu Hause
zu meinen Kinder bedingungslos und nicht zu brechen
zu meinen Freunden warm und herzlich aber nicht unveränderlich
Ich hoffe ich hab so halbwegs rüberbringen können was ich meine, aber naja ich bin kein besonders guter Wortakrobat.