Selene28
Ich bin neu hier und ich freue mich, dass ich ein Forum gefunden habe wo ich mir mein Herz ausschütten kann. Das Forum hat mich hier gleich auf anhieb angesprochen und ich hab mir gedacht, ich versuche hier einfach mal mein Glück um mir alles von der Seele zu schreiben, mir Tipps, Tricks, Erfahrungen aber auch Tritte in den Hintern einholen kann
So, aber nun zum Thema: Ich bin 28 und bin seit genau 8 Monaten mit meinem Traummann glücklich zusammen. Seit März wohnt er, auf seinen eigenen Wunsch hin, auch schon bei mir und auch er, so habe ich den Eindruck, ist recht glücklich bei und mit mir. Er sagt mir sehr oft dass ich seine Traumfrau bin, dass ich perfekt für ihn bin und dass ihn keine andere mehr interessiert und er mich abgöttisch liebt. Ja, klingt im Prinzip alles schön und gut aber ich kann das ganze leider nicht so genießen wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Ich bin misstrauisch, habe extreme Verlustangst und Panik dass ich ihm nicht gerecht werde und dass er sich irgendwann neu verliebt worauf ich dann eifersüchtig reagiere wenn es sich, vorallem, um seine Arbeitskolleginnen handelt. Ich kenne seine Kolleginnen, ich mag sie wahnsinnig gerne und auch sie mögen mich und fragen immer wieder nach mir. Doch irgendwie erwische ich mich dabei immer wieder, wie das Hirn anfängt zu rattern und dieses dämliche Kopfkino beginnt.
Ich hab sehr viel mit ihm darüber gesprochen und ihm meine Ängste erzählt. Er sagt mir auch immer wieder dass er nie mit denen was anfangen würde, sie erstens nicht sein Typ sind und er sich für keine anderen Frauen auf der Welt interessiert, er mich liebt und er in der Arbeit hauptsächlich nur über mich redet und schwärmt.
Dennoch habe ich wahnsinnige Angst dass ich ihn verlieren könnte. Besonders wenn sie ihn fragen ob er mit ihnen fortgehen möchte. Natürlich verbiete ich es ihm nicht! Erstens habe ich nicht das Recht dazu, da er ein freier Mensch ist und er weggehen und Kontakt haben kann mit wem er will aber es macht mir Angst und setzt mich wahnsinnig unter Druck. Ich versuche es mir nur nicht so anmerken zu lassen, was mich wiederum auch wieder immense Kraft kostet.
Ich lasse ihm auch seine Freiheiten die er braucht und versuche ihn auch zu unterstützen wo es nur geht. Aber ich merke mich frisst das ganze auf. Überhaupt als er mir erzählte dass er soviel Spaß in der Arbeit hat und mit einer Kollegin gut herumalbern kann. Auf der einen Seite freue ich mich natürlich für ihn aber auf der anderen Seite habe schleicht sich wieder die Angst ein, dass er mit mir nicht so viel Spaß hat, ich ihm zu langweilig bin und und und.
Fazit ist, dass ich depressiv geworden bin und gestern sogar einen 2 Stündigen Nervenzusammenbruch hatte und ich nur noch geweint und gezittert habe. Außerdem bekomme seit kurzer Zeit am Abend vorm Schlafen gehen sogar wieder Panikattacken.
Um zu verstehen, warum ich so bin bzw. so reagiere gebe ich euch vielleicht einen kleinen Einblick was meine Vergangenheit betrifft.
Mit 16 Jahren hatte ich meinen ersten Freund, er war damals 23 Jahre alt. Er war das typische Bild eines Machos der die Frauen nur als Objekte sah, deren Aufgabe es war
hinterm Herd zu stehen und im besten Fall ein paar Kinder zu kriegen. Er wollte unbedingt dass ich die Schule abbreche, da ich nicht klüger sein durfte als er. Da ich mich weigerte und weiterhin meinen Weg machen wollte durfte ich mir Sachen anhören wie: Du bist doch eh zu dumm dafür, du bist ein Versager, sei froh dass ich dich genommen habe denn du bist eh so hässlich dass dich kein anderer nehmen würde, dein eigener Vater hat dich an mich verkauft da er dich nicht wollte und wenn du in der Ecke liegst und elendig krepierst wäre das ohnehin nicht Schade, weil dich würde eh kein Mensch vermissen! Manchmal passierte es auch dass ich Schläge angedroht bekommen habe, er sich mit einem Messer drohend neben mich setzte, mir versuchte aus Wut den Finger zu brechen oder mich aus dem Auto zerrte wenn ich nicht das tat was ich wollte.
Nach einem Jahr habe ich Gott sei Dank es geschafft die Beziehung zu beenden. Meinen Eltern habe ich erst Monate danach davon erzählt da ich einfach zu viel Angst hatte.
Als ich 19 war lernte ich meinen 2ten Freund kennen mit dem ich 6 Jahre zusammen war. Am Anfang lief auch alles super mit ihm, aber im laufe der Zeit war ich für ihn auch nicht mehr als Mittel zum Zweck. Er wollte nur seine Annehmlichkeiten haben, Sachen die mir Spaß machten oder eine Bedeutung für mich hatten wurden nicht ernst genommen, schlecht geredet oder komplett verdorben. Auch tischte er mir immer wieder Lügen auf die ich durch Zufall aufdecken konnte und durch einen gemeinsamen Freund habe ich nach Beziehungsende erfahren dass er mich wahrscheinlich auch betrogen hat.
Seitdem steckt die Verlustangst mir in den Knochen. Ich denke jedes mal das ich das jetzige Glück nicht verdient habe und er viel zu gut für mich ist
Den ersten Schritt habe ich schon gestartet und werde diese Woche mit einer Therapie beginnen; mir ist die Beziehung zu meinem Freund einfach zu wichtig und
wertvoll als dass ich sie aufs Spiel setzen möchte.
Ich weiß dass ich jetzt sehr viel geschrieben habe und es tut mir wahnsinnig leid euch da zu getextet zu haben, aber ich bin teilweise schon am Verzweifeln.
Ich würde mich freuen wenn vielleicht noch irgendwer eine Idee, Rat oder Erfahrung damit hat, wie ich noch am besten damit umgehen kann .
Auf jeden Fall Danke fürs lesen!
Liebe Grüße
Selene
01.06.2015 09:41 • • 02.06.2015 #1