wie schafft man es, sich nicht mehr mit Gesunden zu vergleichen und das (wenige) zu schätzen, was man hat? Mal ein paar Beispiele wie es mir geht:
- ich habe ein altes gebrauchtes Auto, hey immerhin, aber der Nachbar fährt Mercedes
- bin in einer Partnerschaft, aber der Kumpel ist verheiratet
- haben einen süßen Hund, aber die Fremde hat zwei
- unser Garten ist sehr groß, gegenüber haben sie aber das Dach ausgebaut
- ich gefalle mir körperlich ganz gut, aber bin kein Model
- eigentlich mag ich keine Gesellschaften oder Gruppen, bin aber neidisch auf Karnevalsmitglieder
- ich bin viel besser in handwerklichen Dingen als andere, aber habe trotzdem noch 1,000 Fragen
- viele sagen mir, dass ich gut Witze erzählen kann, aber ich fühle mich oft langweilig
Das dreht sich so den ganzen Tag. Vor allem wenn ich mich mit gesunden Leuten vergleiche, die eine Familie gegründet haben, viele Freunde haben oder natürlich der tolle Beruf. Dann komme ich mir als psychisch Kranker wertlos vor. Kann mir vieles nicht leisten, bn sozial relativ alleine, durch 25 Jahre Krankheit gehe ich natürlich nicht arbeiten.
Ich merke dadurch dass ich mich immer mehr isoliere und auch eine Art Menschenabscheu entwickelt habe, weil die Vergleiche natürlich wehtun. Jeder sagt mir dass ein Kranker sich nicht mit Gesunden vergleichen kann, weil nunmal nicht der Mensch versagt hat, sondern die Krankheit das Leben verändert hat. Aber das bekomme ich nicht in den Kopf.
So ziehe ich immer den Kürzeren wenn ich mich mit Leuten vergleiche die gesund geblieben sind und ein normales Leben mit Beruf, Verein, Freunde, Familie leben können. Wie macht ihr das, damit die Vergleiche nicht wehtun oder ihr das schätze, was ihr habt?
24.02.2024 09:31 • • 10.04.2024 x 1 #1