Hallo Laura,
ich habe mich jetzt gerade durch deinen Thread gelesen. Ich muss sagen, ich verstehe deine Verzweiflung und ich glaube, dass deine Geschichte wahr ist, auch wenn du am Anfang noch gelogen hast.
Vielleicht gerade, weil ich selbst erst ziemlichen Mist gebaut habe aufgrund von Lügen, die sich auch bei mir angehäuft haben. Auch ich hatte nie beabsichtigt anderen Menschen weh zu tun und war bis vor einem Jahr sogar ein sehr ehrlicher Mensch (das kann ich und meine Freunde wirklich so sagen).
Ich denke jede Lüge (und sei sie noch so klein) fängt an mit einer Angst. Angst, dass man anders sein muss, als man tatsächlich ist. Angst, dass man verlassen wird, wenn man einen gewissen Standard nicht erfüllt. Und manchmal genügt eine klitzekleien Lüge am Anfang oder sogar nur das Schweigen in einer Situation, in der man hätte sprechen sollen, um sich in eine endlose Lügengeschichte zu verstricken.
Du sagst ja selbst, dass du ein geringes Selbstwertgefühl hast. Deshalb möchte ich an dieser Stelle nicht noch weiter auf deiner angeblichen Schlechtigkeit herum hacken. Bei mir hat das nur dazu geführt, noch mehr zu vertuschen, was ich getan habe. Bitte gib dich nicht selbst auf (weil du ja angeblich eh schon alles falsch gemacht hast)! So lange du lebst, hast du die Möglichkeit dich zu bessern. Und du solltest diese Sache als eine Chance sehen, dich selbst wieder anzunehmen. Und endlich davon loszukommen, mehr darauf zu geben, was andere von dir halten, als du selbst.
Natürlich solltest du ihm die Wahrheit sagen, aber ich weiß selbst, dass es soo schwer ist sich selbst bloßzustellen und vorallem die Konsequenzen fühlen zu müssen, die man sich eingehandelt hat.
Ich stehe wie gesagt nicht in der Position dir altkluge Ratschläge zu geben (vorallem da ich selbst mit mir ringe), aber natürlich ist die Wahrheit, was dich als einziges frei machen kann. Das weiß ich selbst.
Noch eine Sache zu deiner Sorge, dass dieser Mann sich etwas antun könnte, wenn du ihm die Wahrheit sagst:
Jeder verdient die Wahrheit, auch wenn sie weh tut. Und du bist vielleicht für den Schmerz verantwortlich, den er spüren wird, aber NIEMALS für Dinge, die er sich antut oder nicht antut. Wir sind alle selbst für unser Leben verantwortlich. Das hört sich krass an, aber du bist in dieser Geschichte für vieles verantwortlich, nicht aber für die Art, wie er damit umgehen wird.
Wie ist es denn nun ausgegangen? Bitte gib doch noch eine Rückmeldung.
Es würde sicher auch mir in meiner Situation helfen.
Alles Gute
Gruß
Loreley
13.06.2015 11:42 •
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