ich bin 47 jahre alt, seit 24 Jahren verheiratet und habe 4 Kinder. Meine Frau ist 49 Jahre alt. Wir sind beide voll berufstätig und stehen mit beiden Beinen fest im Leben.
Als ich meine Frau vor 28 Jahren kennengelernt habe, war es Liebe auf den ersten Blick. Ich traf sie mitten auf der Straße und sie mich mitten ins Herz. Dieses kleine bildhübsche Persönchen hat mir sofort den Kopf verdreht.
Wir haben geheiratet, unsere Kinder wurden geboren und im Laufe der Jahre musste sie dann schon so eiiges mit mir mitmachen. Nein, ich habe sie nie betrogen - auch wenn ich ab und zu doch sehr nach anderen Frauen geschaut habe. Sie hat mir zwar immer die Hölle heiß gemacht (sie kann ein Teufel sein), aber mir meine gedanklichen Ausrutscher immer verzeihen.
Dann hat sich im Laufe der Jahre der Alltag eingeschlichen. Sie wollte kaum noch Sex mit mir, was ich (leider) so gar nicht verstanden habe. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich ihr aber keine Ruhe gelassen habe. Ständig war ich hinter ihr her und habe eigentlich jede Gelegenheit genutzt, um nach ihr zu grapschen. Immer wieder gab es deswegen Streit zwischen uns.
Vor 4 Jahren wurde sie krank, es ging ihr sehr schlecht. Sie hatte ständig Schmerzen, Linderung brachte nichts. Trotzdem ging sie ihrer Arbeit nach, kümmerte sich um Haushalt und Kinder (meist machten wir das gemeinsam, außer wenn ich wieder zu lange keinen Sex bekam, dann ließ ich sie alleine arbeiten).
Vor 3 Jahren wurde unser Sohn krank und 1,5 Jahre kämpfte sie mit ihm und um ihn Tag und Nacht. Sie war rund um die Uhr für ihn da. Ich konnte mit der psychischen Erkrankung nicht umgehen und immer wieder musste sie mich bremsen, da ich immer dachte, dass er keinesfalls eine Depression haben könne. Sie setzte Himmel und Hölle in Bewegung, um ihm Hilfe zu verschaffen. Letztendlich hat sie es geschafft und Dank ihr, ist aus unserem Sohn heute wieder ein lebensfroher Jugendlicher geworden.
Während dieser Zeit ließ sie sich immer mehr gehen. Sie nahm sich keine Zeit mehr für sich, richtete sich nicht mehr, war häufig unglücklich, zog sich in ihr Schneckenhaus zurück. Mit mir konnte sie ja eher nicht reden, ich war damit total überfordert.
Im letzten Herbst sagte sie mir dann, dass sie mit sich und dem Leben was sie führt, nicht mehr klar kommt, dass das nicht mehr sie ist. Sie sei für alle da, was sie auch gern mache, aber sie wolle nicht, dass irgendwann mal auf ihrem Grabstein steht, allen habe ihr Leben gefallen, nur ihr nicht. Sie müsse etwas ändern.
Ich hielt das für einen Durchhänger, der vorübergehen würde.
Es geschah auch zunächst nicht viel, außer, dass sie sehr viel nachdachte. Dazu zog sie sich dann immer zurück. Mir war das eigentlich egal, mich beschäftigte eigentlich zu der Zeit nur der Gedanke, dass es mir zum Hals raushing, so gut wie keinen Sex zu bekommen (ja, ich grapschte weiterhin).
Doch dann gings für mich Schlag auf Schlag, so schnell konnte ich gar nicht schauen. Eines Abends verschwand sie im Badezimmer (wir hatten mal wieder Streit wegen meinem Grapschen). Sie war ewig da drin und als sie rauskam, dachte ich zuerst, dass das nicht meine Frau sein kann. Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen. Aus der grauen Maus, die im Badezimmer verschwand, war eine atemberaubende Frau geworden. Sie ignorierte mich vollkommen, begab sich zu unseren beiden noch zuhause wohnenden Teenagern und fragte nach deren Meinung zum neuen Outfit. Ich hört, wie beide ihr sagten, wie toll sie aussieht. Ja - sie sah umwerfend aus.
Als ich am anderen Tag von der Arbeit kam, sah sie nicht nur umwerfend aus, nein, sie hatte sich einen vollkommen neuen Kleidungstil zugelegt. Schwarz, anziehend und Leder! Ich stierte sie an, reden konnte ich nicht viel und dann machte ich das alte Muster: Ich wollte grapschen, ich wollte diese Frau haben.
Doch dieses Mal reagierte sie nicht gereizt wie sonst, sondern sie stoppte meine Hand mitten im Angriff und sagte: Wir beide werden jetzt reden. Und du solltest mir gut zuhören, denn ich sage das nie wieder zu dir!.
Platt wie ich war, folgte ich ihr in ihr Büro.
Und was sie mir dann sagte, ließ mir das Blut gefrieren. Sie erklärte mir, dass - sollte ich sie auch nur noch eineinziges Mal begrapschen - sie mich verlassen würde. Und sie würde nicht mehr zurückkommen. Sie habe ein Recht darauf, dass ich ein Nein von ihr akzeptiere und somit auch die Grenzen ihres Willens. Seit Jahren sei sie nur noch auf der Flucht vor mir, es grau ihr vor Wochendenden und vor den Urlauben und wenn sie ehrlich sei, würde sie meine Abwesenheit tagsüber wie eine Befreiung erleben. Wenn ich sie also verlieren wollte, dann könne ich so weitermachen.
Zudem sei das nun ihr neues Outfit, so würde sie in Zukunft leben und sie würde sich so ausgesprochen wohl fühlen.
Da stand ich nun und bekam die Panik. Wie konnte dieses zauberhafte Wesen vor mir sagen, dass ich ein großes Risiko habe, sie zu verlieren? Ich kann schlecht beschreiben, was in diesem Augenblick in mir geschah, aber ich hatte definitiv Panik.
Ich lud sie zu einem Kaffee ein, sie nahm an. Im Kaffee wurde sie von den Männern angegafft - sie sah aber auch zu gut aus.
Meine Gefühle spielten verrückt. Plötzlich war nicht mehr der Gedanke an Sex allmächtig, nein, ich wollte sie plötzlich nur noch beschützen, ihr jeden Wunsch erfüllen, sie auf Händen tragen. Ich habe - ganz klar - sofort mit dem Grapschen aufgehört.
Bis heute hat sich so viel geändert, dass ich es vom Verstand her noch gar nicht so richtig zuordnen kann. Diese Frau bereitet mir Nächte, von denen ich nicht mal wusste, dass es so was geben kann. Ihr Aussehen ist jeden Tag nur mit wow zu beschreiben. Ich bin total verliebt in diese Frau. Ich koche für sie (auch wenn sie sagt, sie sei kein Püppchen und könne das nach wie vor auch tun), ich erledige den meisten Haushalt, ich versuche, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, bringe ihr jeden Tag eine kleine Überraschung mit, ich schreiben ihr unzählige SMS am Tag, ich putze ihr Auto. Ich beobachte sie heimlich und habe das Gefühl, mein Verstand dreht ab!
Aber: Ich bin nun auch schrecklich eifersüchtig! Sie hat z. B. eine alten Kumpel, mit dem sie ab und zu chattet und mit dem sie auch mal Kaffeetrinken war. Nie habe ich mir was dabei gedacht. Doch nun frisst mich die Eifersucht beinahe auf. Ich weiß, dass sie nichts von ihm will und damit ich endlich meine Eifersucht begraben kann, hat sie ihn nun mal zum Kaffee eingeladen, damit ich ihn kennenlernen kann (ich wollte das so). Wenn sie derzeit chattet, sitze ich meist daneben (nein, es stört sie nicht - sagt sie).
Ich möchte auch nicht, dass sie irgendwo alleine hin geht. Ich sage ihr immer, sie solle warten, bis ich Feierabend habe, dann könnten wir das zusammen machen.
Bin ich im Geschäft, möchte ich zu ihr nach Hause. Bin ich zuhause, kann ich sie nicht aus den Augen lassen.
Alles in allem sehr schön, doch ich komme mit meiner Eifersucht nicht klar. Es gibt Nächte, das schlafe ich kaum bis nicht. Ich liege dann da und schaue ihr beim Schlafen zu. Wird die Eifersucht zu stark, bekomme ich sogar Herzbeschwerden und Magenkrämpfe. Sie weiß das und sagt mir auch immer wieder, dass kein Grund zur Eifersucht besteht. Ich sei der einzige Mann in ihrem Leben, sie würde nur mich lieben. Ich glaube ihr das ja auch, aber trotzdem ist diese Eifersucht da.
Ich bin absolut ratlos!
Hat jemand unter euch ähnliches erlebt?
Grüße
Robin
25.04.2012 10:05 • • 27.04.2012 #1