Romulus
ich habe mal ein wenig deine Sorgen mitgelesen. Es gibt erstmal Dinge, dich ich klarstellen muss. All die Indizien oder Symptome deines Freundes, die Du aufgelistet hast, würden eine NICHT eifersüchtige Person kaum bis gar nicht beunruhigen, weil Du sachlich dann sagen würdest: ihr führt doch eine gute beziehung mit einigen Alltagsproblemen wie in jeder guten Partnerschaft. Als Eifersüchtige, wie ich den Eindruck habe, wirst Du jeden offenen winkel als möglichen Verlust interpretieren.
Einige Zeit dachte ich, man kann Eifersüchtigen menschen helfen, indem man sachlich die situation aus anderen blickwinkeln erklärt, dass nicht bei jeder situation ein mögliches fremdgehen dahinterstecken muss, um erstmal denjenigen zu beruhigen. Nun bin ich der Meinung, dass durch sachliches darstellen und reden, dein Problem kaum zu lindern ist, weil deine Verlustangst eben auf der Gefühlsebene gelöst werden muss.... soll heißen, dass es dir nicht viel bringt, wenn er dir immer wieder deine liebe beteuert und dich jeden tag auf händen tragen würde, denn die theoretische möglichkeit, dass sich das ändern wird, ist immer da. Normal weiß das jeder, aber fühlt nicht diese Angst.
Möglicherweise sind einige Dinge über ihn ein wenig Fragwürdig, aber man muss ja auch unterscheiden, dass seine inneren konflikte (er denkt ja z.b. noch nicht an heirat und dass nach mehreren jahren) hat ja erstmal noch nichts damit zu tun, dass er sich einfach an eine andere ranschmeißen will... das hätte meiner meinung nach schon viel früher passieren müssen.
Da deine Verlustangst durch prägungen deiner vergangenheit entstehen und einiges in deinem unterbewusstsein schlummert, muss die suche nach der lösung auch im unterbewussten liegen.
Wir können gerne durch häufiges widerholen von Erklären von Situationen versuchen, eine günstigere Denkweise anzutrainieren, damit sich dein unterbewusstsein auch bald merkt, dass ein telefonat auf dem handy nicht gleich ein telefonat mit der affäre bedeutet. Ansonsten kann ich dir nur Theraphieformen wie hypnose, EMDR etc. ans Herz legen.
Fangen wir doch vielleicht erstmal an zu hinterfragen wie eure Positionen sind. Ich entnehme aus dem Verlauf, dass Du Probleme mit einigen seiner Verhaltensweisen hast, die er an den Tag legt. Er verletzt dich damit und er weiß es auch und macht einfach so weiter.
Wie reagiert er drauf, wenn Du ihn fragst, ob er bestimmte dinge sein lassen kann, die dich verletzen?
könnt ihr vielleicht einen Kompromiss für verhaltensregeln aufstellen, die sowohl mit deinen als auch seinen bedürfnissen einigermaßen vereinbar sind? habt ihr drüber gesprochen, was genau dich beunruhigt und was er tun kann, um deine ängste zu nehmen?
Entscheidend ist auch, welche Dinge, die dich verletzten, du als berechtigt siehst und du durchsetzen möchtest, dass er diese auch wirklich sein lässt und welche Dinge, die dich zwar auch verletzten, aber du sicher bist, dass du etwas an dir ändern musst, weil du der meinung bist, du kannst ihm bestimmte dinge ja nicht verbieten?
Als erste Hilfe können wir erstmal nur Verhaltensregeln aufstellen, um möglichst viele kollisionen zu vermeiden. dann schauen, was übrig bleibt.
12.05.2016 12:16 • #21