Hallo Atlan,
ich habe mir doch noch etwas Optimismus in den Selbsthilfe-Ratgebern angelesen, ihn in die Praxis umzuwandeln ist eine andere Sache, wer hat denn da schon keine Schwierigkeiten. Ich weiß nicht, ob das gut ist, wenn man jemanden findet, der das gleiche Problem hat wie man selbst. Einerseits wünscht man niemandem etwas schlechtes... lach... andererseits ist es hilfreich zu wissen: Ha, mein Problem ist ja gar nicht so speziell auf mich bezogen; es ist ein allgemeines Problem. Z. B. gestern habe ich in einem Psychologie-Buch eine gute Formulierung gelesen: Kinder, deren Selbstwert nicht beachtet wurde, die vernachlässigt wurden, leiden im Erwachsenenalter an geminderter Fähigkeit mit Trennungen umzugehen, woraus sich stark ausgeprägte Verlustängste und ggf. eifersüchtiges Verhalten entwickeln, das alles endet dann in einem Strudel aus Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen...
Was will man da noch sagen? Vielen Dank. Aber will dann jemand über solche Menschen richten? Sicher nicht, und deshalb sollten wir und selbst auch nicht dafür verurteilen.
Diese Schuldgefühle kann man mit etwas Glück umwandeln, indem man versucht die eigene Situation zu ändern. Gut, dass du dich zur Therapie entschlossen hast, das ist doch ein Schritt, den dein Partner sicher auch anerkennen wird.
Ich selbst bin auch seit etwa zwei Monaten in der Therapie... es gab bei mir bis vor kurzem gute und schlechte Stunden, ein auf und ab so ähnlich wie im Leben halt. Am Anfang befragte mich die Therapeutin über meine Gewohnheiten, es zog sich über mindestens 3 Therapiestunden und es war mir richtig unangenehm einem fremden Menschen über meine Ess- und Lebensgewohnheiten zu erzählen. Andererseits muss sich ja auch der fremde Mensch ein Bild über den Patienten machen, das ist einsehbar.
Jetzt ist es mittlerweile so weit, dass ich dort jedes Problem vortragen kann, in der Regel erkennt die Therapeutin auch Probleme, über die ich nicht sprechen will und zum Schluß unterhalten wir uns über alles, was mich bedrückt bzw. ich nicht verstehe und ich gehe mit guten Tipps und viel Optimismus wieder nach Hause. Diese Erfolgserlebnisse habe ich mir aber hart erkämpfen müssen, denn diese Therapeutin war bereits mein 5. Anlauf... also nicht die Geduld zu verlieren lohnt sich auf jeden Fall, irgendwann mal trifft man schon auf den Menschen, der weiter helfen kann, der vom menschlichen her zu einem passt und ihn auch versteht, eigentlich sollten diese Eigenschaften alle Therapeuten haben, so ist es aber nun mal leider nicht.
Ich wünsche dir für morgen viel Glück und Erfolg mit deiner Therapie und solltest du mal im Internet noch andere gute Ecken für nette Unterhaltung über Probleme, über den Gott und die Welt usw. finden, bitte gleich weiter sagen...
Liebe Grüße, Isis
09.12.2008 13:18 •
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