Hallo Sarah!
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. War sehr aufschlussreich und im Einzelnen werde ich in einem späteren Post auch noch mal darauf eingehen.
Zitat:Man muss sich entscheiden entweder vertraut man
Ich versuche es so zu sehen. Die Eifersucht ist ein unsichtbares Monster, das uns heimsucht, und uns immer wieder vorgaukelt, dass wir nicht vertrauen können.
Vertrauen hat nichts mit Wissen zu tun. Es ist mehr ein Gefühl der Sicherheit. Misstrauen kann mit Wissen zu tun haben, aber Vertrauen ist mehr eine Glaubensfrage.
Ich bin Eifersüchtig, oder besser gesagt 'stolzer' und absolut unfreiwilliger Besitzer eines Monsters Namens Eifersucht, dass in mir haust und mich manches Mal ganz schön quält. Trotzdem kann ich, wenn ich es schaffe, das Monster mal doll genug wegzusperren, zu meiner Partnerin Vertrauen haben. Irgendwann habe ich entschieden, dass ich ihr vertrauen will. Und ich habe entschieden (schönen Gruß an das Monster in mir), dass ich, sollte mein Vertrauen doch missbraucht werden, damit klar kommen werde. Ich habe mich eben auch entschieden, mir selbst zu vertrauen.
Irgendwann werde ich es vielleicht anders sehen können. Irgendwann ist mein Vertrauen in mich vielleicht so groß, dass es eine positive Wirkung auf mein Selbstwertgefühl hat, und mein Eifersuchtsmonster unter den dann neuen Lebensbedingungen vielleicht das Weite sucht.
Obwohl Du ihn nicht als guten Fang ansiehst, findest Du doch einige positive Eigenschaften in ihm. Ich denke auch, dass er sich noch die Hörner abstoßen will, vielleicht muss, bis er bereit für eine feste und dauerhafte Beziehung ist. Aber das zu beurteilen, steht uns hier kaum zu, denn wir kennen ihn nicht wirklich.
Ob es so ist, kannst vielleicht noch nicht einmal Du beurteilen. Du kannst Dich aber entscheiden, und das möglichst, ohne dem Monster in Dir Beachtung zu schenken, wo Deine persönlichen Grenzen sind und was geschehen soll, wenn er sie immer wieder überschreitet. Es spielt keine große Rolle ob er nur in einer Phase ist, oder ob er einfach nur ein Mensch ist, der seine persönlichen Grenzen anders setzt als Du.
Deine Entscheidung, Deine Verantwortung ist es, zu sehen, ob Dich die Beziehung mit ihm glücklich machen kann. Zu einer glücklichen Beziehung gehört meiner Meinung nach auch, die persönlichen Grenzen des anderen zu respektieren und zu achten. Bei Euch Beiden, passen die halt nicht so gut zusammen, und es ist Eure Entscheidung, wie Ihr damit umgehen wollt. Er will scheinbar seine persönlichen Grenzen ausleben, weiß, dass Du ein Problem damit hast und geht kaum auf Dich zu. Anders herum lässt Du ihm seine persönlichen Grenzen, indem Du ihm immer wieder verzeihst, aber bist selbst nicht glücklich damit, weil Du den Eindruck haben musst, dass er Deine Grenzen nicht achtet.
Ich rate Dir, fordere seinen Respekt und seine Achtung für Deine Grenzen ein und mache ihm die Konsequenzen klar, wenn ihr hier nicht zusammenfindet. Es geht hier nicht darum, dass er das tun soll, was Du willst. Es geht darum, wie weit Du bereit und in der Lage bist, Deine persönlichen Grenzen für ihn zu erweitern, und ob er bereit und in der Lage ist seine persönlichen Grenzen für Dich anzupassen. Wie weit müsste er sich einschränken, damit Du wieder Vertrauen zu ihm haben könntest. Menschen mit so unterschiedlichen Grenzen/Vorstellungen können nur sehr schwer eine glückliche Beziehung führen, denke ich. Aber einen Versuch ist es Wert. Aber Ihr Beide müsst es wollen, einer reicht dazu nicht!
Lieber Gruß
Sven