ich bräuchte eine Einschätzung. Vielleicht könnt ihr mir helfen? Seit mehr als 5 Jahren bin ich in einer Beziehung, die zunächst sehr schön war, nach einigen Jahren begann es aber zu hapern. Mein Freund hat sich immer mehr verschlossen und wir haben immer weniger miteinander geredet. Ich meine jetzt über dinge, die uns, unsere Zukunft, unsere Beziehung und unsere Träume betreffen. Ich habe mehrmals klar gemacht, dass sich das ändern muss, dass ich mir wünsche, dass er sich öffnet. Es passierte nichts. Wir konnten nie träumen, haben nie unsere Zukunft geplant unnsere Ziele gemeinsam verfolgt...sprich: Heiraten, Kinder bekommen...und so weiter. Wir haben die gleichen Vorstellungen, wollen prinzipiell das selbe, aber es war nie Gegenstand unseres Lebens. Mein Freund fühlte sich zu jung für das Thema, also haben wir nicht mehr geredet...beim Sex klappte es nicht mehr, aber wir haben nicht vernünftig reden und die Probleme lösen können..und so weiter...er hat eben auch nicht gesagt, was er sich wünscht und vorstellt...und genau das brauche ich. Nunja, nun ist es aber so, dass ich wirklich furchtbar eifersüchtig bin. Obwohl ich es nicht eifersüchtig nennen würde. Eher...panisch...Verlust-panisch...es ist mehr als nur Eifersucht. es ist total irrational, das weiß ich auch, aber ich kann nichts gegen diese Panik tun. Mittlerweile bin ich in Therapie, um mich diesem Problem zu stellen, weil ich weiß, dass es von mir aus geht. Nur, bin ich eben auch der Meinung, dass es in einer Partnerschaft eben auf beide ankommt. Sicherlich bin ich extrem, auch extrem fordernd und einengend, was in mir begründet ist. Auf der anderen Seite fehlt mir bei ihm (vielleicht ungerechterweise) das Grundvertrauen...ich war immer eifersüchtig von vorneherein. Aber er hat eben auch nicht dagegen gearbeitet, mich in den Arm genommen und gesagt, dass er nur mich will und mich liebt und mit mir alt werden will...sondern hat mir im Gegenzug immer wieder Anlass gegeben, dass ich mich eben allein gelassen fühlte oder das gefühl hatte, anderes sei ihm wichtiger. Als ich z.B. im Krankenhaus lag, es mir mental schlecht ging, er aber nicht bereit war, eine Musik-Probe ausfallen zu lassen und bei mir zu bleiben...immer wieder solche Geschichten, die für mich eben existenziell waren und sich festgesetzt haben: wenn es drauf ankommt, ist anderes wichtiger. Das bedient natürlich meine Angst. Hinzu kommt noch, dass er sich mir gegenüber immer noch nicht öffnet...er sagt nicht, dass er sich freut, mich zu sehen (also, das tut er jetzt wohl auch nicht mehr....) oder dass ich ihm so viel bedeute, dass er mich nicht verlieren will. Er hat nicht einmal, von sich aus gesagt, seit es so arg kriselt, dass er mich nie verlieren will..Keine Gesten..nichts...all so etwas. Nunja, das hat eben auch diverse Machtkämpfe zur Folge. Z.B. kommt jetzt eine neue Sängerin in die Band und sie starten direkt mit einem ganzen Wochenende zur Aufnahme. Ich habe natürlich Angst...das ist mein Problem, das weiß ich. Wir haben versucht, zu reden und ich habe gesagt, dass ich will, dass er da hin geht, dass wir einen weg finden, das ich ihn gehen lassen kann, und er beruhigt hinfahren kann. Nur, fehlt mir eben dieses grundgefühl, dass wenn es drauf ankommt, er in allerletzter Konsequenz zu mir steht. Heißt, wenn ich mich nicht lösen kann, wenn ich panisch werde, obwohl ich mich bemühe, dass er dann zumindest den Kompromiss eingeht, Abends nach hause zu kommen, z.B....das wird er nicht tun. Auch wenn ic heulend zu Hause sitzen würde, er würde nicht zu mir kommen. Sicher ist das sein Recht...aber mir fehlt einfach die Grundlage...Zeichen, dass er eben doch in letzter Konsequenz zu mir steht. Dazu ist er nicht bereit. Nur, wenn dieses Grundvertrauen fehlt, wie soll ich dann gegen meine Ängste ankämpfen? Darüber kommen wir nicht überein. Für mich liegt meine gesamte Priorität in meiner Beziehung. Ich würde nie zögern, in lezter Konsequenz zu meinem Partner zu stehen. Er sieht das anders. Das äußert sich so. Aber eben auch in banalen dingen. Z.b. Spare ich für später, für eine Zukunft..er spart für seine Musik. Das soll er auch, aber vielleicht auch für uns? Ich kann damit leben und finde es gut, wenn es auch noch andere Dinge in der Beziehung gibt, bzw. außerhalb. So soll er eben auch diese Band haben. Nur möchte ich nicht mit anderen Dingen immer konkurrieren. Ich möchte schon, dass mein Partner, so wie ich auch, in erster Linie zu mir steht. Und das muss ich auch erfahren, nur so kann ich auch loslassen...Und ich weiß einfach nicht, wie man da überein kommen soll. Und auch nicht, wie ich es schaffen soll, diese Verlustangst loszuwerden, wenn einfach an anderer Stelle die Zuwendung zu mir fehlt. Nette Worte, liebevolle Gesten, die Bereitschaft, zu mir zu stehen. Ich weiß nicht weiter...
Liebe Grüße...
03.02.2010 16:28 • • 24.02.2010 #1