Zitat von badKarmah:Bitte helft mir, was kann ich tun ?
@badkarma
Hallo Matthias,
mal unabhängig von deiner Schilderung zu den aktuellen Geschehnissen: Hast du eigentlich in der Vergangenheit des Öfteren mit Eifersucht - jetzt nicht nur in dieser Beziehung - zu kämpfen gehabt? Oder hat dir deine Freundin eigentlich konkreten Anlass zur Eifersucht gegeben?
Wenn ich mich in die Lage deiner Freundin versetze, kann ich einerseits schon verstehen, dass sie der Job als erster nach dem Studium reizt. Sie will erste tatsächliche Erfahrungen sammeln. Zumindest ging es mir seinerzeit so. Und mein erster Job war auch nicht gerade ein Glücksgriff. Wenn auch aus anderen Gründen wie bei deiner Freundin.
Auch scheint aus deinen Worten heraus zu klingen, dass du sie zumindest unterschwellig unter Druck gesetzt hast. (Wobei ich hoffe, dass du ihr das mit dem Ausziehen oder vergleichbares noch nicht gesagt hast!) Nun, bei mir hätte sich dann mein Dickkopf durchgesetzt, nach der Devise 'Du schreibst mir nix vor!' Könnte dies auch bei euch der Fall gewesen sein?
Auch hätte mich der unterschwellige Vorwurf, 'man könne mir nicht vertrauen' deutlich zu schaffen gemacht. Wenn ich mir nichts zuschulden kommen lassen hatte, mir dennoch mein Partner unzureichendes Vertrauen entgegen bringt, würde ich mich fragen, womit ich dies verdient habe. Möglicherweise hätte dieses geringe mir entgegen gebrachte Vertrauen zu Rissen in der Partnerschaft geführt. Ich hieraus ebenso trotzig, oder in meinem Sprachgebrauch, dickköpfig reagiert. Erst recht, wenn mich mein Gegenüber ohne tatsächlichen Grund zu etwas erpressen will. (Auszug)
Vielleicht fragst du dich eigentlich einfach mal selber, ob es tatsächlich Grund zur Eifersucht gibt. Sollte umgekehrt der Umstand, dass sich andere Männer auch für deine Freundin interessieren, nicht auch ein Kompliment für dich sein? Auch andere Männer bemerken, wie toll deine Freundin ist. Dennoch hat sich sich für dich entschieden. Heißt dies denn nicht auch, dass du für sie etwas besonderes bist?
Würdest du wollen, dass ein Mensch, der für dich etwas besonderes ist, enttäuscht wird? Das er sein Vertrauen in dich verliert? Wenn du aber mitbekommst, dass dieser Mensch dir schon gar nicht vertraut, könnte es dir dann nicht egal werden? Du hast ja nichts zu verlieren? Zumindest nicht sein Vertrauen?
Nun ist ein Beweis für mangelndes Vertrauen aber nicht unbedingt ein Boden, auf dem viel Gutes gedeihen kann. Auch ein goldener Käfig - in den viele Partner dann ihren Partner stecken wollen - ist immer noch zuerst ein Käfig. Aus dem jedes freiheitsliebende Wesen entkommen möchte.
Vielleicht drehst du 'den Spieß einfach' um: Sage ihr, dass du Angst um sie hast, Angst davor sie zu verlieren, deine Schwierigkeiten mit diesem Job hast. Aber auch, dass du ihr vertraust (sofern nicht konkrete Gründe dagegen sprechen) und dir sicher bist, sie wird in Bezug auf diese Tätigkeit, bezüglich dieses Herrn, die richtigen Entscheidungen treffen.
Andererseits schlage ich dir vor, mal deinen eigenen 'Marktwert' fest zu stellen. Damit meine ich jetzt auf keinen Fall, dass du wild flirtet durch die Gegend ziehst und Telefonnummern sammelst, oder gar mehr. Aber die nette Unterhaltung mit der Kollegin, mit einer Zufallsbekanntschaft, mit der Verkäuferin quer über den Ladentisch lässt dich schnell feststellen, ob dein Gegenüber dich als attraktiv betrachtet oder auch nicht. Auch wenn man die Telefonnummer Telefonnummer sein lässt, sind das Streicheleinheiten für's Ego. Und die braucht jeder ab und an. (Ich auch... )
Eine 3er-Runde - wie von Romulus vorgeschlagen - halte ich für wenig sinnvoll. Dies würde für die Tätigkeit, wie für deine Freundin und nicht zuletzt für den Schürzenjäger die falschen Signale setzen.
Deine Freundin vertraut dir, sonst würde sie diese Themen nicht mit dir ansprechen.
Wenn ich als Arbeitgeber einer früheren Bekannten oder Freundin einen Job anbiete und mir erst mal ein Vorgespräch mit dem Partner vor der Entscheidung angeboten wird, würde ich mich fragen, was für ein unselbständiges Wesen ich mir da in die Firma holen würde. Entsprechend kritisch würde ich ihre Arbeit begutachten.
Und wenn es sich beim Arbeitgeber wirklich um einen Macho und Schürzenjäger handelt, würdest du ihm genau die Scharte bieten, die er ggfls. zum Einhaken braucht. Er würde deine Probleme mit ihm und der Tätigkeit erkennen und für sich ausnützen können.
Mein Tipp Vertraue ihr, sofern nicht ganz konkrete Gründe dagegen stehen. Und diese Gründe sollten ausschließlich in ihrer tatsächlichen Vertrauenswürdigkeit bestehen. Nicht in deiner Angst. Zeige ihr, dass du hinter ihr stehst. Du gibst ihr, wie auch dir selber, damit eine große Chance zum persönlichen Wachstum. Und nicht zuletzt eurer Beziehung.
Und, ganz zum Schluss: Hättest du jemals z. B. Autofahren gelernt, wenn jemand aus Angst vor einem tödlichen Unfall das verhindert hätte?
@Romulus
Kann es sein, dass Einiges aus deinem Bericht aus Verletzungen stammt? Aus Streitigkeiten? Für mich klingt es so, als wärst du bei solchen Gelegenheiten durch die Aussprüche verletzt worden. Denn, mal Hand auf's Herz, wäre deine Frau diejenige gewesen, in die du dich verliebt hast, wenn sie keine oder nicht ihre Vergangenheit gehabt hätte?
Und dazu gehört auch nun mal ein ExFreund, oder jemand der 'mehrere Jahre seinen x. in deine Frau reingesteckt' hat. Und dieses zu akzeptieren, ist wohl eher die Herausforderung an dich.
Allerdings scheint deine Frau so manches aus der Vergangenheit nicht verarbeitet oder abgeschlossen zu haben. Zumindest scheint dies aus deiner Beschreibung heraus zu sprechen. Aber hier bist eigentlich du gefragt! Wer sonst könnte ihr helfen Dinge im richtigen Licht zu sehen? Und was die Vergleiche mit dem Ex betrifft? So dolle kann er ja wohl nicht gewesen sein, denn sonst wären die Beiden ja wohl noch zusammen, nicht wahr? Und wenn es lange her ist, oder es sich vielleicht um den allerersten Freund oder die allererste große Liebe handelte, dann läuft man eh Gefahr diese ein wenig zu verklären. Zu vergessen, was dann wirklich zur Trennung führte.
Hier sehe ich eher eine Herausforderung für dich. Die Ruhe zu bewahren um dann bei der nächsten Schwärmerei diese zu hinterfragen. Warum hat die Beziehung dann geendet. Was hatte sie denn dann gestört. Wenn er sie beendet hat, warum? Wer oder was war ihm wichtiger gewesen? Du solltest deine Frau nach 10 Jahren eigentlich genug kennen und die richtigen Fragen im Vorfeld zu überdenken. Aber sei vorsichtig mit den Fragen, nicht dass sie zu offensiv über kommen. Sonst macht sie zu wie eine Auster. Ein Gespräch sollte schon noch möglich sein.
Hintergrund? Wenn du ihr (ein Mensch dem Anderen ) etwas sagst, vor allem im Streit, ist es wie Gewalt gegen Gewalt, Druck und Gegendruck. Der Gesprächspartner wird nicht wirklich nachdenken, sondern das erste Argument zurückschleudern. Wenn du aber fragst, wird er überlegen müssen.
Beispiel: Angenommen sie schwärmt im Streit. Von dir käme z.b. Ähnliches wie: 'mit meiner Ex XYZ war es im Bett auch besser!' Dann käme nachvollziehbarer Weise: 'Dann steig doch....'
Wenn aber auf die Schwärmerei eine Frage, a la: 'Und bei uns ist es nicht so toll' oder ähnlich käme, wäre sie gezwungen über ihre Worte nach zu denken. Vielleicht würde ihr bewusst, wie verletzend das sein muss...
Eines noch:
Es gibt eine alte Männerweisheit: Es ist niemals gut seiner Frau zu widersprechen. Warte lieber, bis sie es selber tut....
... und frage dann nach....