Hi Linda!
Ich habe versucht, mir vorzustellen, was die Angst vor dem Erbrechen für Auswirkungen auf das Alltagsleben haben könnte. Je mehr ich darüber nachdenke, je mehr Fragen tauchen auf. Nur habe ich Hemmungen einfach so drauf los zu fragen. Ich weiß ja nicht, wie es Dir damit geht. Also füge ich einfach mal ein paar Zeilenumbrüche ein. Wenn es Dir zu viel wird, lies einfach nicht weiter.
Also, wenn ich mir vorstelle, ich hätte Angst vor dem Erbrechen, dann bedeutet das doch, dass ich versuchen würde, die Auslöser fürs Erbrechen zu meiden. Nur welche sind das? Ist für jemanden, der dieses Problem nicht hat, gar nicht so einfach zu beantworten. Man macht sich da ja keine großen Gedanken drum.
Spontan fällt mir Essengehen ein, ob nun im Restaurant oder bei Bekannten/Freunden. Halt überall dort, wo man selbst die Zubereitung bzw. die verwendeten Zutaten nicht selbst im Griff hat. Ist das so?
Wie ist das bei Auslandsurlauben? Gerade in Ländern, wo z. B. das Leitungswasser kritisch ist. Selbst wenn man zum Zähneputzen gekauftes Trinkwasser verwendet, auch beim Duschen kann man schon mal etwas Wasser schlucken.
Oh man, wie oft gibt es im Fernsehen irgendwelche Dinge, die nicht so lecker sind. Hast Du immer die Fernbedienung in der Hand?
Brauchst Du überhaupt einen Auslöser in dieser Art? Wovon ist Dir letzte Nacht übel geworden? Wahrscheinlich hast Du auch oft ‚schönes’ Kopfkino, das dann als Auslöser reicht, oder?
In wie weit schränkt Dich die Emetophobie im normalen Alltag ein? Ich denke, da gibt es eine Menge mehr, an das ich nur nicht gedacht habe.
Und noch ein paar Fragen zu Dir:
Wie lange hast Du das schon?
Wie lange bist Du schon in Therapie und bringt es Dir was?
Ich belasse es jetzt mal dabei und warte Deine Antwort ab. Jedenfalls habe ich ein klein wenig eine Vorstellung davon, was die Emetophobie für einen Betroffenen bedeuten kann.
So, und nun zu dem Rest von dem, was Du gestern Nacht gepostet hast.
Zitat: ''nur'' weil meine eltern mir das vertrauen und die nähe nicht bieten bzw.geben wollten od. konnten muss das ja nicht heißen das das eine andere person nicht kann
Stimmt, und wieder nicht. Meine Partnerin ist nicht diejenige, die mir ihre Liebe vorenthält o. Ä. Sie kann für mein Defizit nichts, ist nicht dafür verantwortlich. Nur das, was mir in der Kindheit gefehlt hat, sorgt heute dafür, dass ich verunsichert bin. Mir wurde es so erklärt, dass die Ängste und überhaupt die Emotionen, die ich aus meiner Kindheit mit in die Gegenwart gebracht habe, auch heute noch kindlicher Natur sind. Der Kleine von damals steckt noch in mir. Ich suche nach Sicherheit und Halt bei meiner Partnerin. Aber nicht nach irgendeiner Sicherheit. Die Lücke in meinem Selbstwert ist z. B. durch das Fehlen der bedingungslosen Mutterliebe entstanden. Also sucht das Kind in mir genau danach bei meiner Partnerin. Und welche erwachsene Frau hat auf Dauer Lust darauf, die Mami für den erwachsenen Partner zu spielen?! Zumal das ja auch gar nichts bringt, denn die Sicherheit, dass ich mir der Liebe meiner Mutter gewiss sein kann, hätte ich als Kind gebraucht. Nachträglich funktioniert das nicht mehr.
Zitat: Ich denke wenn deine freundin entschuldigung wenn ich das so sage Es bis jetzt mit dir ausgehalten hatt . Wird sie dich wirklich sehr lieben ? denkst du nicht auch?..
Eine Entschuldigung ist unnötig, Du hast ja recht. Ich rechne ihr das auch hoch an. Und erstmals in meinem Leben gehe ich das Problem ja auch richtig an und versuche ihr das Leben so wenig schwer wie möglich zu machen.
Zitat: Ich denke nur wenn du so weiter machst .. es nichts passiert oder klick machst wirst du i wann alleine sein weil es keine frau schafft damit umzugehnen
In den Beziehungen vorher haben es die Frauen doch ein paar Jahre mit mir ausgehalten, was doch sehr dafür spricht, dass noch etwas anderes an mir dran sein muss. Vermutlich aber auch deshalb, weil die Eifersucht irgendwann weniger wurde und nur noch selten extrem zu Tage trat. Doch die Beziehungen haben recht früh erheblichen Schaden genommen, weshalb sie dann wohl auch gescheitert sind. Ich weiß heute darum (gewusst habe ich es schon lange, wollte es aber auch nicht wahr haben) und kann heute auch ganz anders mit dem Problem umgehen.
Ich hoffe sehr, dass meine Liebste so lange durchhält, bis ich gelernt habe, mit meiner Eifersucht so umzugehen, dass sie keine Belastung mehr für unsere Beziehung bedeutet. Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Und weil ich das weiß, habe ich eine schei. Angst davor, sie zu verlieren.
Lieber Gruß
Sven