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Mir scheint hier bin ich richtig. Die Beiträge in diesem Forum haben mich sehr inspiriert auch ein paar Zeilen zu schreiben.
Zu meiner Geschichte:
Ich war 15 als ich von meiner ersten Freundin verlassen wurde und hatte das Gefühl es nicht zu überleben. War wochenlang betrunken und gewalttätig.
Seit damals habe ich mich nicht mehr verlieben können. 36 Jahre lang. Ich war 9 Jahre verheiratet und hatte die ganzen Jahre über meistens 2 oder 3 Frauen gleichzeitig.
Nicht daß ich unglücklich war aber ich hatte immer den Eindruck es ist langweilig.
Nichts besonderes. Ich hatte schätzungsweise eine Handvoll Mal das Gefühl guten Sex gehabt zu haben. Alles andere brachte mich meist gleich wieder dazu nach neuer Beute Ausschau zu halten.
Und jetzt ist es tatsächlich passiert und ich glaube ich bin nicht mehr ich.
Hab mich verliebt und werde geliebt. Von einer wesentlich jüngeren und sehr attraktiven Frau. Nach all den vielen Jahren brauchte ich einige Zeit um überhaupt herauszufinden was mir da so viele Schmerzen verursacht hat. Für mich war klar daß es in meinem Leben nie wieder Liebe und Eifersucht geben wird.
Jetzt ist es aber so und ich bin in einem ekelhaften Zustand. Ich habe Phantasien was meine Freundin so treibt und habe mich sogar schon so weit erniedrigt ihr das zu sagen.
Sie war weder überrascht noch zornig sondern eher traurig. Ich habe mir seit meinem
Trauma von 1976 nie wieder Gedanken darüber gemacht ob und wie mich meine Freundinnen betrügen könnten weil es mir ja ein Leichtes war zu gehn. Es war immer ein tolles Gefühl wieder weg zu sein. Jetzt krieg ich die Rechnung, allerdings kann ich mir nicht vorwerfen aus böser Absicht ein Leben wie dieses geführt zu haben.
Ich komme mir vor wie der größte Idiot auf diesem Planeten und hab das Gefühl kein Mann mehr zu sein. Meine Freundin hat in mir etwas geweckt das ich für tot gehalten habe. Sex mit ihr ist ein Traum, ich bin immer gerne mit ihr zusammen und hab noch nie einen Fluchtimpuls gespürt. das ist völlig neu für mich weil ich immer nach spätestens ein paar Wochen weg wollte. ( Meine 9jährige Ehe war anders, wir haben uns kaum gesehen, ich Nachtdienst sie Tag, wir waren 2 x 2 Wochen gemeinsam auf Urlaub, alles andere haben wir getrennt gemacht. ) Bin dann oft doch geblieben aber es war immer angenehm wenn sie nicht da war. Jetzt ist alles anders und ich werde dieses dumpfe Gefühl im Magen nicht los. Es quält mich und ich möchte gerne den Schmerz weghaben.
Aussichtslos fühlt es sich an. Ich könnte rennen aber ich weiß genau daß ich dann wieder in meiner alten leeren Welt wäre die ohne Liebe ist.
Ich vertraue niemandem, kann das auch gut begründen ( ich bin in einigen Heimen großgeworden, harte Sitten damals ), aber ich kann mich nicht einfach entscheiden zu vertrauen. Habs oft versucht. Ich kann es vortäuschen aber es ist nicht authentisch. Noch habe ich Kraft aber sie ist im Schwinden. Ich nehme nicht an daß ein Rezept existiert da rauszukommen aber ich habe die anderen Beiträge als sehr ermutigend erlebt und ich habe die Bereitschaft es einfach auszuhalten ohne zu wissen ob es verschwindet.
Außerdem spreche ich sie nicht mehr darauf an ( 1x war schon zu viel ! ) weil ich das umgekehrt sehr oft erlebt habe. Wenn eine Frau sehr eifersüchtig war hab ich es kurz als schmeichelhaft erlebt und dann als lästig. Es hat mich oft dazu gebracht früher zu gehen als ich es gewohnt war. Also glaube ich nicht daß es Sinn macht meiner Freundin irgendwelche Details meiner Phantasiegeschichten aufs Auge zu drücken.
Wenn jemand was dazu einfällt würd ich mich freuen, aber es hat mich auch so schon sehr erleichtert hier offen zu schreiben über meine skurillen Probleme.
Bin von anderem Stern glaub ich weil ich so alt werden mußte um das nochmal zu erleben.

14.07.2012 13:04 • 10.09.2012 #1


34 Antworten ↓


Vieleicht ist die LIebe die dir Angst macht?
Mich wundert es nicht, das dsa sexuelle so eine wichtigkeit in deinem leben einnahm.
Drei Frauen alle nebenher laufend. je mehr um so durstiger, oder? dabei sehnsuchrt nach halt, liebe.
Ich höre heraus im heim hat dir viel liebe gefehlt.
Es hört sich so an, als sei diese beziehung als aller anderen.
eigentlich schade, das du nicht dasselbe für deine damalige Frau empfinden konntest.
ABer vielleicht ist es jetzt die zeit reif sich zu öffnen.
naja, ich denk einfach, wenn man liebt ist man verwundbar..
und hat auch mal eine kleine form von eifersucht.
damals hast du indem du mal bei der und bei der Frau warst einen rahmen geschaffen in dem du vor zuviel gefühl vielelicht grad dadurch geschützt hattest dich.
ich würde es nicht so sehen, das du nun die Rechung bekommst.
manchmal ist es im leben so, ja aber ich merke dein leben war so, weil du im heim grossgeworden bist.
und es dauert jahre, um weit über sich hinauszuwachsen..
darüber hinwegzukommen, denn die schlechte behandlung konntest du nicht vergessen.
mach dich auf den weg zu dir selbst.
Dubist

A


Eifersucht mit 51

x 3


Es gibt Frauen die fremdgehen, aber ich glaub wenn sie so traurig reagiert hat, scheint es eine treue seele von frau zu sein.
Ich denk die ursache deiner verlustangst, eifersucht kommt von der kindheit her.
dein vater und mutter haben dich verlassen wie willst du einem noch fast fremden menschen vertrauen, wenn du nicht mal den eigenen eltern vertrauen konntest?
erklär ihr dein verlustangst, du hattest nie ein zuhause.
und nun wirst du angenommen und verstanden, das ist erstmal fremd...
und naja, das kann auch erstmal bisschen komisch sein.
dubist

Mich fasziniert dein nickname - freud's anhänger würde sagen: ein klarer hinweis auf ein libido-problem, mich erinnert er eher an parkplatznot. warum könnte er nicht ein ausdruck tiefer ligender psychischer probleme sein? so etwas kann es durchaus geben. in dem fall würde ich auf eine verbindung zwischen ordnungswidrigem parken und verdrängten schuldgefühlen tippen!

liebe grüße
nyan

.. Oder zu viele Spinnen gekillt


Jedes Lebewesen hat eine daseinsberechtigung.

Ich glaube das heißt eher overkill, ist aber eine absurde sache... aus dem kalten krieg. gibt es nicht mehr.

lg

Vielen Dank für die Beiträge, es hilft mir tatsächlich ernstgenommen zu werden weil ich mir vorkomme wie der letzte Abschaum dieser Menschheit. Soviel Schwäche zu zeigen kostet mich eine Menge Überwindung. Ich habe nur durch Härte überlebt, kann sie jetzt aber kaum mehr gebrauchen. Meinen eisernen Glaubenssätzen wie ein Mann zu sein hat um das Recht zu haben ein Mann genannt zu werden kann ich nicht mehr entsprechen. Ich fühle mich als Versager und Weichling, obwohl mir mein Verstand etwas anderes sagt. Aber diesmal ist der Verstand eindeutig der Verlierer.
Ich schäme mich hier dermaßen herumzujammern aber mir fehlen die Alternativen. Was ich kann das tue ich: Gespräche mit Freunden, alte Musik, Psychotherapie, Schreiben und dieses Forum hier. Scheint alles nicht zu wirken, der Druck im Magen und das Gedankenkarussell bleiben. Der einzige Grund warum ich nicht die Beziehung beende ist der daß ich endlich wissen will was Leben ist. Ich glaube ich habe bis dato nur ÜBERlebt, und das wie ein Zombie. Aber immerhin, überlebt und eine Menge gesehen und erlebt.
Auch wenn ich weiß daß ich dankbar sein sollte daß ich alle Exzesse überlebt habe ( in den 80ern war ich 2x fast tot ) kann ich keine Freude darüber spüren. Ich spüre überhaupt nichts außer dieses elende dumpfe Dahinvegetieren plus manchmal sowas wie Liebe zu dieser Frau. Glaub ich zumindest weil ich der Letzte bin der von sich in Anspruch nehmen kann zu wissen was Liebe ist. Es fühlt sich an als wäre ich auf einmal ein anderer.
Mir scheint ich triefe vor Selbstmitleid was mich noch verzweifelter macht aber ich habe keine Alternative mehr. Was soll ich tun ? Zum 1000sten Mal abhauen und auf cool machen ? Ich könnte das schon aber das alte leere einsame Leben scheint mir jetzt noch schlimmer zu sein als diese verdammte schei. in der ich jetzt stecke.
Kein Platz mehr zu verstecken, kein Fluchtweg mehr offen. Der Tiger ist in die Enge getrieben. Kapitulieren oder explodieren ? Ich wünschte ich könnte eines von beiden.
Dieses lauwarme jämmerliche Herumgetue killt mich langsam aber ich bin machtlos dagegen, zumindest jetzt.
Noch ein Wort zum Nickname:
Die Idee mit dem Libidoproblem ist originell und hat sogar seine Berechtigung, aber die Geschichte ist eine andere:
Ich habe jahrelang in England gearbeitet und war zuständig für alle Hydranten in Merseyside. Wartung, Montage, Demontage. Hab gutes Geld verdient, hatte sogar oft Spaß dabei und war ständig unterwegs. Somit wurden die Hydranten zu meinen Freunden was ja naheliegend ist bei einem Zombie.
Ich bedanke mich bei allen für die Beiträge. Das ist echt hilfreich um drüberzukommen.
Grüße von HF

Zitat:
kein Fluchtweg mehr offen. Der Tiger ist in die Enge getrieben.

Sich für einen tiger halten und den hydrant als ein teil der persönlichen geschichte ansehen?
die persönliche geschichte sind urteile, die bewertung der eigenen vergangenheit und zukunft, sowie das ergebnis der erwartungen und vorstellungen unserer mitmenschen in bezug auf uns, und auch der vergleich mit üblichen gesellschaftlichen normen. die konstruktion ist so brüchig, und doch scheint sie unser eingziger halt zu sein. die vorahnung, dass da noch etwas anderes existieren muss, erzeugt das gefühl des mangels, an dem die meisten leiden, deren verdrängungsstrategien nicht greifen. eine krasse vergangenheit kann man sich nicht schön reden und auch möchte man meistens nicht an ihr festhalten.
aber - das negative zieht herunter und vernebelt. deshalb wird die frage der persönlichen schuld fürs geschehene ausgeblendet, in der psychologie sowie in einigen religionen und philosophien. deshalb gibt es die vergebung der sünden im christentum. schuldbehaftet wäre - vernebelt, ohne eine möglichkeit der veränderung. wenn man nicht gläubig ist, muss man sich solche dinge immer wieder ins gedächtnis rufen, weil das über-ich mit schuldgefühlen arbeitet, und manche leute, denen es selbst schlecht geht, 'arbeiten' damit auch bei den anderen.


der kult-klassiker:

http://books.google.de/books?id=gBUlFOp ... tef=false

lg nyan

Die Vergebung der Schuld ist eine nette theoretische Sache aber die Wahrheit ist daß die Sünden nur ein Resultat der sog. Shortcomings sind. Diese sind in keiner Weise mit Schuldzuweisungen verknüpft sondern mit menschlichem und damit nicht perfektem Handeln.
Ich glaube seit vielen Jahren an meine Höhere Macht und da gibt es keine Bitte um Vergebung sondern nur ein Danke für das Jetzt. Egal ob ich es spüre oder nicht und ohne den Anspruch auf Verbesserung. Wenn ich auf Vergebung aus bin gehe ich davon aus daß ich die Schwierigkeiten in meinem Leben mit böser Absicht verursacht habe.
Oft erscheint es so aber in Wirklichkeit ist es immer ein Resultat der persönlichen Geschichte.
HG........HF

Zitat von hydrantenfreund:
Die Vergebung der Schuld ist eine nette theoretische Sache aber die Wahrheit ist daß die Sünden nur ein Resultat der sog. Shortcomings sind.

Im zwischenmenschlichen bereich ist die vergebung eine täuschung, weil sie eine schuld dort impliziert, wo es sie in wirklichkeit nicht geben kann. innerhalb der religion kann man sie als eine ritualisierung der ontologischen schuld verstehen, der schuld, die sich aus dem eigenen dasein ergibt. darin unterscheidet sich die ursprungsform der westlichen religion von den östlichen traditionen nicht. die einen nennen dieses ritual 'vergebung der schuld', die anderen eine 'reinigung', so zumindest verstehe ich das. du sagst danke fürs jetzt, was theoretisch ebenfalls nichts anderes bedeutet als eine symbolische befreiung von schuldgefühlen. wenn du das verstehst, wie kommt es dazu, dass du an dir zweifelst?

Zitat:
... das alte leere einsame Leben scheint mir jetzt noch schlimmer zu sein als diese verdammte schei. in der ich jetzt stecke.

liebe grüße
nyan

Danke für die Antwort, hab drüber nachgedacht und bin mir darüber klargeworden daß rationale und logische Argumente keinerlei Wirkung auf mich haben.
Die emotionale Zerrüttung kann zumindest ich nicht erfolgreich mit Argumenten bekämpfen.
Geringfügige Wirkung hat bis jetzt nur eines gezeigt: Daß sich meine Freunde unverdrossen um mich kümmern und immer wieder anrufen und mich nehmen wie ich bin.
Das ist alles andere als logisch. Aber - mir gehts saudreckig und ich bin ganz knapp davor die Beziehung zu beenden. Ich weiß daß dann Ruhe ist bis zum nächsten Mal. Und alleine das ist z.Zt. eine paradiesische Aussicht. Ruhe in der Seele, und sei es nur für kurze Zeit.....

hab so das gefühl, du rennst vor dir selber davon. nur wie lange?

Du willst alles im Griff haben, aber das geht nicht immer schon gar nicht in beziehungen.

Für mich ist alles logisch. das eine geht aus dem anderen hervor und beides hat ein ende. und das kann auch sehr tröstlich sein.

lg

nyan erklär das, wie meinst du das?

Ohne dem immensen Leidensdruck dem ich jetzt ausgesetzt bin würde ich es nie und nimmer wagen an mein Innerstes heranzugehen. Weil ich jetzt keine Möglichkeit mehr habe zu flüchten, weder mit Substanzen noch mit anderen Varianten wie Sex oder Arbeiten oder Spielen oder Sport etc.pp, bin ich bereit mich dem Schmerz zu stellen der seit Jahrzehnten in mir hinter einem Betonpanzer eingekerkert ist.
Ich denke ich habe mich fürs Leben entschieden, auch wenn es sich oft anders anspürt.
Ich bedanke mich, Ihr habt mir auch sehr geholfen.
HG v. HF

Dem schmerz habe ich mich auch gestellt, und es war nichts drin, er ist hohl und eine seifenblase wie die ganze lebensgeschichte. was man falsch gemacht hat, kann man wieder gut machen, indem man aufhört diese geschichte zu analysieren und ernst zu nehmen. von da an gibt es keine abwege, die einem selbst oder anderen schaden. dann will man auch niemanden mehr täuschen, weil es nichts mehr gibt, was vorzutäuschen wäre.
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Zitat von Dubist:
nyan erklär das, wie meinst du das?

Das eine ist die verwirrtheit, die sich aus schlechten handlungsweisen ergibt. und alles, was bedingt entstanden ist, wird vergehen. liebe, hass, beziehungen...
kann man das so besser verstehen?
liebe grüße
nyan

ich für meinen teil sehe deinen zustand nicht als rechnung oder quittung für dein leben ... ich glaube eher, du warst ein marathonläufer ... und plötzlich hast du das ziel erreicht und vermisst den lauf.
das ziel ist aber nicht umsonst das ziel. diese frau hat dein herz erobert und hat dinge geweckt, an die du gar nicht mehr geglaubt hast. natürlich löst das einen inneren kampf aus. will man zurück in die gewohnheit der vielen, vergangenen jahre? dahin, wo man sich auskennt? oder wagt man neues und geht dabei das risiko ein, verletzt zu werden?

wage neues! du sagst doch selbst, dass du ein zombie warst ... dann hast du jetzt die chance, zu leben und zu ERleben. und natürlich hast du angst, das wieder zu verlieren ... aber mit dieser angst müssen wir irgendwo alle leben.
ich meine ... was wäre der worst case? dass du wieder zurückfällst in dein altes muster? und um diesem worst case zu entgehen überlegst du dir, dich gleich und freiwillig zurück in dein altes muster zu begeben? das bringts nicht
wage, was du kannst. lebe und liebe. sei eifersüchtig. aber versuche, es einzudämmen. tu so viel du kannst für dich selbst.

kennt sie deine vergangenheit? weiß sie, warum du bist, wer du bist?
wie ist eure beziehung? könnt ihr offen miteinander reden?

Nochmal zurück zur Eifersucht: man liebt jemanden sehr, hat sich auch schon an das neue Leben mit der neuen Person gewöhnt und nun kommt sie wieder(!), wie ein schleichender Tiger und man weiß: sie wird zubeissen, die Eifersucht.
Religion hin, her....WAS sollen wir tun, um diesen 'Tiger' von uns fernzuhalten??
Gibt es Rezepte?
Zum Lebensinhalt, Lebenssinn: selbst wenn man den gefunden hat, dieser 'Tiger' geht um
Ich wünschte ich könnte ihm davonlaufen bevor er mich so richtig 'beisst'.

A


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