Bin komplett fertig und weiß nicht mehr ein noch aus.
Es dreht sich um meine Beziehung.
Vielleicht sollte ich etwas ausholen, damit man genügend Information hat.
Meine Kindheit war geprägt von häufigen Streitereien meiner Eltern. Meine Mutter war sehr eifersüchtig, inwiefern begründet, kann ich nicht beurteilen.
Mein Vater war recht autoritär und im Lauf der Jahre hätte ich mir von ihm mehr Zuneigung gewünscht, er war recht gefühlskalt.
Häufig fühlte ich mich alleingelassen und einsam. In dieser Zeit wurde die Religion zu meinem Anker.
Damals kam der Wunsch auf, Priester zu werden.
Mit 16 ging ich für ein Jahr in die USA, eine weniger glückliche Erfahrung, da ich statt in einer Gastfamilie bei einem alten Mann untergebracht war und starkes Heimweh hatte.
Nach dem Abitur begann ich E-Technik zu studieren, Theologie war nichts mehr für mich, ich hatte zu diesem Zeitpunkt meine erste feste Freundin.
Schon rasch bemerkte ich bei mir Eifersuchtsdramen. Ich konnte und wollte niemand teilen.
Nach 10 Jahren Beziehung, vielen Krisen, das Aus. Sie war mehrmals ein- und ausgezogen. Teilweise gab es auch Gewalt. Es drehte sich immer um das Gleiche. Ich konnte und wollte sie nicht mit ihrer Familie teilen. In dieser Zeit versemmelte ich auch mein Studium.
Ein neuer Mensch trat in mein Leben. Alles schien besser. Ich ging auf eine andere Uni und versuchte nochmals, mein Studium durchzuziehen.
Mit diesem Mensch bin ich nun in diesem Jahr 10 Jahre zusammen.
Vor 6 Jahren starb ihr Vater, vor 5 meiner. Mein Studium habe ich nicht beendet.
Immer wieder kam es zu den gleichen Eifersuchtsszenen. Auch mit ihrer Familie. Sie stammt aus der Slowakei. Die dort herrschende starke Familienbindung hielt ich nicht aus. Wenn sie dorthin wollte, wollte ich immer mit.
Ich mißtraute.
Ich wußte, daß sie unbedingt geheiratet werden wollte und Kinderwunsch da war. Ich zögerte und zögerte. Immer wieder schob ich meinen fehlenden Abschluß etc. vor.
Als Kirchenmusiker im Nebenamt verdiene ich recht gut, da die Stelle gut dotiert ist, habe mehrere Chöre. Finanziell also eher unbekümmert.
Sie hat sich auch einen guten Job aufgebaut.
Dieser wurde im vergangenen Jahr immer mehr zum Mittelpunkt.
Vor allem spürte ich, daß offenbar ihr Chef eine große Rolle spielte.
Ich wurde mißtrauisch und eifersüchtig.
Sie wurde von ihm zum Geburtstagskaffee eingeladen, ohne mir was zu sagen. Verheimlichte also etwas vor mir. Auch spürte ich eine Entfernung mir gegenüber.
Sie whatsappte mit ihm und löschte die Nachrichten.
Oft warf sie mir vor, mir ginge es nur um Sex, und sie fühle sich unwert.
Vielleicht sollte ich vorausschicken, daß sie eine Scheidung hinter sich hat, in der es auch um Gewalt ging. Sie flüchtete damals in eine Affäre.
Erst danach lernten wir uns kennen.
Der Chef organisierte Firmenessen, sie ging gemeinsam mit ihm und Kollegin auf Parties, kam nachts heim. Für mich immer ein Graus, weil ich nicht wußte, was macht sie.
Ihr könnt Euch denken, wie das weitergeht.
Ich fange an, Handy zu kontrollieren.... schnüffele nach. Entdecke zwei Whatsapps zwischen den beiden aus denen man alles oder nichts interprtieren konnte.
Stelle ihn zur Rede, frage Arbeitskollegen, blamiere mich und sie.
Echte Beweise für eine Affäre finde ich nicht, aber ihr Verhalten könnte auch für eine gut getarnte Affäre sprechen.
Schließlich besucht sie ihn zu Hause, betrinkt sich mit ihm, Polizei, Führerschein weg.
Nun muß ich sie täglich zur Arbeit fahren.
Es gab heftigen Streit zwischen uns. Auch einmal Gewalt.
Sie wollte ausziehen. Ist aber geblieben.
Immer wieder beteuert sie, daß sie keine Affäre hätte und sich nur gut mit ihm verstehe. Ich würde graue Mäuse sehen.
Sie gehe nicht fremd und wenn es so wäre, dann würde sie nicht mehr bei mir sein.
Sie würde ihren Arbeitsplatz nicht mit Sex gefährden.
Derzeit ist die Lage zwischen uns sehr angespannt.
Am Wochenende will sie wieder mit ihm und anderen Kollegen ausgehen. Ich war rasend. Sie hätte keine Zeit für mich, würde nur arbeiten und mich total vernachlässigen.
Habe ihr dann heute morgen gesagt, daß ich unendliche Angst hätte, sie zu verlieren.
Sie sagte mir dann, daß mein Verhalten sehr stressig wäre. Sie fühle sich dauernd kontrolliert, als müsse sie ständig alles rechtfertigen. Das gehe so nicht.
Ich habe mittlerweile eingesehen, daß mein Verhalten, sei es begründet oder unbegründet, zu nichts führt, außer, daß ich sie am Ende doch noch in fremde Arme treibe.
Ich kann nur dafür sorgen, sie einfach vorerst gehen zu lassen. So hat es mir auch ein Familien-Therapeut geraten.
Normal sein, nicht sticheln, keine Kontrolle etc.
Zwischen uns läuft seit Monaten nichts Intimeres mehr. Dennoch sucht sie manchmal Handkontakt oder kuschelt sich an einen.
Ich habe sehr viel falsch gemacht. Auch auf die Gefahr hin, daß sie mich doch betrügen könnte, bleibt mir wohl nichts anderes, als vorerst mich selbst zu zwingen und mit meinen Verlustängsten und Eifersüchteleien hart ins Gericht zu gehen.
Nur so kann ich die Wahrheit ans Licht bringen.
Wie seht Ihr das?
Was kann ich machen?
Vielen Dank!
03.04.2016 12:50 • • 12.04.2016 #1