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Angst vor eigener Eifersucht
Hallo ihr Lieben,
ich melde mich hier, um mich (gerade) auszukotzen, Ratschläge zu bekommen... Bin etwas verzweifelt in meiner jetzigen Beziehung.
Aber kurz, wieso ich selbst Angst habe vor meiner eigenen Eifersucht - weil ich es bis vor kurzem nicht so extrem war.
Ich vermute auch den Grund, weiß aber keine Lösung daraus. Ich denke, dass ich an Verlustängste leide, mein Selbstbewusstsein ist gerade im Keller.
Bis 2007 war ich oft in ungesunden Beziehungen, ich wurde angelogen, betrogen, das ganze Drama. Aber dann lernte ich einen Mann kennen, der der Eine war! Diese Beziehung hielt bis 2013, sechs Jahre. Ich will nicht so weit ausholen, aber ja; mein Leben mit ihm war geplant, alles, Heirat, Kinder, Haus blabla. Als er sich von mir trennte (Grund: seit Monaten keine Gefühle mehr für mich, später stellte sich heraus, dass auch noch eine andere im Spiel war), ging eine Welt für mich unter, aber überrascht von mir, erholte ich mich schnell. Baute mir mein eigenes Leben auf.
Wieso aber jetzt der Punkt mit der Eifersucht? Mit ihm gab es diese Momente, das bestreite ich nicht. Aber ich denke, dass sie meist immer begründet waren. Arbeitskollegin mit ziemlich eindeutigen Zeichen und Situationen. Es ist nie bis zum Äußersten gekommen (also Betrug), aber mein Ex brauchte wohl die typische männliche Bestätigung. Aber das bekamen wir hin, ich bekam es hin, ihm wieder zu vertrauen. Und die drei Jahre danach führten wir eine schöne Beziehung, bis halt zum Ende.
Danach wollte ich selbst keinen Mann wieder nah in meinem Leben haben. Hatte bis Frühjahr 2014 (also ein knappes halbes Jahr nach der Trennung) dann nur rein sexuelle und freundschaftliche Kontakte mit Männern. Und konnte von mir aus immer sagen, dass ich ziemlich gut damit umgehen konnte, dass ich nicht die Nummer 1 bin etc.
Dann kam der Moment, ich lernte einen neuen Mann kennen, wir wollte es wieder auf dieser lockeren Ebene halten, und es passte einfach. Zwar eierten wir die ersten zwei, drei Monate miteinander um; nein, wir brauchen dieses Konstrukt namens Beziehung nicht, wir sind auch so glücklich, brauchen halt niemand anders. Jeder hat seine Gründe: ich, weil ich damals schon merkte, dass ich noch nicht wirklich dazu bereit bin, etwas festes einzugehen. Hatte es bis dahin zwar verdaut, dass ich mein altes Leben verloren habe, dass es überhaupt keine Sicherheiten gibt, wenn man denkt, man den Einen gefunden. Und ich wollte diesen Schmerz nicht mehr spüren. Und seine Gründe ... ja, auch ein Grund für die Trennung seinerseits nach sieben Monaten - er litt/leidet an Panikattacken und Ängsten.
Summa summarum muss ich gestehen, dass bezüglich sich sicher fühlen in einer Beziehung, man wird nicht verlassen und und, diese Beziehung mir nicht gut getan hat (deshalb der aufkeimende Gedanke, dass ich aufgrund der Trennung von der langjährigen Beziehung geschädigt bin).
Gut, und jetzt sind wir in der Gegenwart, ich führe nun eine zweimonatige Beziehung, sexuell läuft es schon seit vier Monaten.
Der Anfang, eigentlich fast bis zum dem Tag, an dem wir beide sagten, wir sind fest zusammen, lief es gut, alles war schön.
Ich konnte die letzte Trennung verarbeiten, habe mich wieder gut gefühlt, begehrenswert. Seitdem es ernster wurde, türmen sich langsam Probleme auf.... Oder der Ursprung liegt doch von Anfang an vor...
Kleine Info; ich wohne mit ihm und noch einem in einer WG, also ist mein Freund mein Mitbewohner... Der eine feste Freundin hatte, als ich die WG besichtigt hatte und auch als ich einzog. Als ich die WG besichtigt habe, war ich selbst vergeben, kurz vor meinem Umzug trennte er sich.
Die ersten zwei Wochen waren für mich sehr hart, ich litt an der Trennung, aber dann an einem Samstag fragte mich mein Mitbewohner, ob wir mit ein paar Leuten feiern gehen. Er war gerade selbst frisch getrennt und ich brauchte wenigstens für einen Abend ein anderes Umfeld. Um es vorweg zu nehmen, es lief nichts zwischen uns. Er war ja mein Mitbewohner, da sollte nichts laufen. Aber ich streite es nicht ab, als wir draußen saßen zum Rauchen, dass es sich gut angefühlt hatte, bei ihm zu sitzen, mit ihm zu reden (das erste Mal, dass wir uns etwas näher kennenlernten), auch seine Nähe zu spüren. Oder als wir tanzen waren und mich ein Mann antanzte, er ein Schritt näher zu mir gekommen ist und mich davon abgeschirmt hatte.. So Kleinigkeiten, die meinen Blick auf ihn von Neutrum zum Mann veränderten. (Lacht bitte nicht, aber diese Bezeichnung war ab da an für mich hilfreich, ihn so zu sehen...) Aber wie gesagt, er war mein Mitbewohner, er frisch getrennt...
Um auf andere Gedanken zu kommen, hatte ich darauf die Woche einen One-Night-Stand, als ich unterwegs war. Also nicht zuhause. Ein Tag später hatte er Damenbesuch. Aber das war zu diesem Zeitpunkt vollkommen in Ordnung, hatte ich meine aufkeimenden Gedanken doch erfolgreich unterdrücken können. Und darauf die Woche .... sind wir beide in der Kiste gelandet.
Natürlich sofort der Gedanke wegen WG und Zusammenleben und anderem Mitbewohner, aber wie es sich bis jetzt herausgestellt hat, hat dieser Umstand keine Schwierigkeiten bereitet. Dafür ... sein ONS... Noch nicht einmal, dass auch er Sex als Single hatte (und das vor uns, sollte mich nicht jucken), sie bei uns in der Wohnung, in seinem Zimmer war, sondern ihr Alter...
Nicht, dass ich mich ständig vergleiche mit anderen Frauen, kann auch ohne jeglichen Neid sagen, wenn eine Frau hübsch ist, was mir an ihr gefällt. Aber mit seiner letzten vor mir, dass sie um einiges jünger ist, als ich (genau genommen 10 Jahre)... Ich hatte versucht es ihm zu erklären, mit Humor am Anfang, dass sich nun mein Vergleichradius ausgeweitet hat. Vorher seien es nur Frauen unmittelbar in meinem Alter gewesen, jetzt müsste ich mir noch Sorgen machen um weitaus jüngere Frauen... Mädchen...
Ich merke gerade, dass ich auch aushole. Weil... dieses Thema war solange für mich nicht präsent, bis das ich gemerkt habe bei ihm, dass er typisch Mann nicht unauffällig schauen kann, etwas primitiv auf Ar** und Ti*** reagiert.
Ich selbst bemerke natürlich auch andere hübsche Menschen, schaue auch ihn, registriere es und das war's. Denke mir vielleicht dazu noch meinen Teil, wenn etwas besonderes auffällig an einem Menschen ist. Dass mein Freund es auch macht, stört mich noch nicht einmal. Es kommt eher auf die Intensität des Schauens und wie oft hingeglotzt werden muss. Und das macht er leider.
Und dazu gepaart mit meinem Problem mit der Jüngeren, ertappe ich mich dabei, wenn uns eine junge Frau in dem Alter entgegenkommt, dass bei mir der Gedanke kommt, ob sie für ihn jetzt auch attraktiv ist. Wenn es offensichtlich ein Kind ist, natürlich nicht. Aber es gibt ja Mädchen, die für ihr Alter doch reifer aussehen... Und dann fängt das verdammte Gedankenkarussell in meinem Kopf an... Leider waren wir in einem Streit soweit, dass auch Gemeines gesagt worden ist. Ich verschwieg nicht, dass Kontakt, Sex mit einem weitaus älteren Mann (was ich im letzten Jahr hatte) wesentlich erwachsener sei, als mit einem Kind (ich neige zur Arroganz und Ignoranz, wenn ich verletzt bin), er konterte, der Körper einer Jüngeren sei wenigstens knackiger und nicht so verwelkt... Er sprach das auch, was ich sowieso schon dachte, was mich in meiner Verletztheit noch mehr bestärkte...
Zugeben muss ich, dass er das Kommentieren sein lässt (Gott sei Dank nicht so extrem wie boar, ist die gut!, eher, wenn er von jemanden sprach die vor uns mit dem Ar. oder die eben, mit den süßen Grübchen) und auch versucht, nicht all zu auffällig zu glotzen. Trotzdem passiert es noch, aber vermutlich, weil ich selbst darauf fixiert bin, ob er es tut oder nicht.
Und, ich seufze schon die ganze Zeit ... Eigentlich ist selbst ein Glotzen oder Kommentieren oder oder kein Problem bis jetzt gewesen in meinem Leben. Weil es mir bis vor ihm nichts ausgemacht habe. Und meine Vermutung: die letzten zwei Männer in meinem Leben, die es auch bereichert haben (und das sind jetzt ja auch acht Jahre), haben mir verbal und auch nonverbal gezeigt, dass ich mir keine Sorgen machen muss wegen anderen Frauen. Selbst wenn sie sie wahrnehmen, ich bin die Frau an ihrer Seite! Deshalb gab es nie einen Moment, dass ich wegen irgendeiner Frau in der Stadt oder woanders eifersüchtig sein musste.
Mein jetziger Freund ist aber zum Beispiel mit Komplimenten sehr sparsam, so bin ich nicht, eher zurückhaltender, soll ja nicht wie eine Floskel rüberkommen oder es selbstverständlich werden. Auch das wäre kein Problem.
Ich habe ihm einmal versucht zu erklären, dass es wie mit einer Waage sei. Wenn sie ausgeglichen ist, ist alles gut.
Und die Waage bei den letzten Kerlen war ausgeglichen. Ich habe nicht noch und nöcher an Komplimenten bekommen, aber es war ausreichend. Und zu 70% bin ich selbst mit mir zufrieden, mag mich, finde auch ein paar Dinge schön an mir.
Jetzt ... fehlt es mir... Und das andere fällt mir mehr und eher auf. Und ich merke, dass ich fische. Denn, Komplimente, dass ich ein toller Mensch sei, hübsch aussehe, alles schöne und positive in meiner Person, bekomme ich von ihm dann nur, wenn ich etwas angesprochen habe, was mich gestört hat. Auf der einen Seite wälzt sich dann mein Ego in diesen Worten, andererseits die ermahnende und auch beschämende Stimme, dass ich es überhaupt so weit kommen lasse.
Das Schlimmste an der ganzen Geschichte, wieso ich weiter oben geschrieben habe, dass der Anfang schön war - in Sachen Komplimente war er auch da zurückhaltender, aber er war von mir begeistert! Wenn er mich angeschaut hatte, dieses Leuchten und das Lächeln in seinem Gesicht. Dieses Gefühl fühlt sich einfach wunderschön an. Und ich kann mich leider nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal mich so angeschaut hat. Und.... jetzt kann ich nur noch über mich selbst lachen... wir reden von nurzwei/vier Monaten.
Dass ich mit meinem Verhalten eher das Gegenteil bewirke, dass er begeistert von mir ist, ist mir mehr als bewusst...
Und ich will so nicht ticken! Es ist eine Seite an mir, die ich verachte. Weil ich von den ganzen Konsequenzen weiß. Ich versuche mich sogar schon an Atemtechniken, wenn ich merke, dass ich mich in meine Gedanken verrenne. Dass ich mir selber eingestehe: Ja, da ist eine hübsche Frau. Er hat sie auch bemerkt. Aber er hält gerade deine Hand und das ist das, was zählt!
Je nach Tagesform klappt es ganz gut, dann wieder nicht. Ich versuche wenigstens es mir nicht mehr so oft anmerken zu lassen.
Und auch, dass er es versucht. Es gab vor ein paar Wochen einen Vorfall, als wir über das Thema redeten, ob jemand anders noch Interesse an uns hätte. Ich verneinte es; es gibt ja die Kontakte, die sich aus einem bestimmten Grund melden. Aber da stelle ich sofort klar, dass ich fest vergeben bin und glücklich. Und dann war's das auch.
Er hatte wohl einen sogenannten Fisch am Haken. Ging auch was länger, mehr als ein Jahr. Es kam zwar nie zu einem Treffen, aber der Kontakt war da eher nicht in die Richtung für eine Freundschaft. Und wenn schrieben sie nur, wenn beide nicht vergeben waren. Dieser besagte Fisch hatte wohl eine Woche vorher geschrieben, wie es ihm geht. Er hatte nicht darauf geantwortet. Ich mir keine Gedanken gemacht, schreiben kann er mit jeder, wo die Grenzen sind, wie tief es geht, weiß er ja eigentlich. Und selbst mit seinen Exfreundinnen schreibt er, sie wissen, dass er glücklich vergeben ist.
Nun gut, dieses Thema war nicht mehr präsent, bis vor zwei Wochen. Da sagte er, dass sie wieder geschrieben hat. Ich war erst verwirrt, dachte, es sei entweder erledigt, sprich, dass er ihr mitgeteilt hatte, dass wir zusammen sind. Dann würde es ja auch keinen Grund geben für weiteren Kontakt, den sie sonst führten. War wohl nicht so. Er hatte ihr gar nicht mehr geantwortet, irgendwann sagte er auch, wenn man jemand hätte, der einen begehrenswert findet... Kam mir vor, wie eine Alternative zu haben, falls es mit uns nicht klappt... Kurz um - nach seinen Worten schwimmt der Fisch wieder im Meer...
Aber das Gefühl in mir ist geblieben. Sonst würde ich es ja jetzt nicht zum Thema machen...
Und in meinem Kopf das ständige Gefühl, dass ich mir nicht sicher sein kann... Nicht, nachdem was ich erlebt habe in den letzten 1 1/2 Jahren und die ganze Zeit Futter für meine kranken Gedanken.... Und ich möchte da wirklich raus! Nur die Lösung tut sich mir bis jetzt noch nicht auf und es ist ermüdend...
Wer das bis zum Ende gelesen hat, danke!
02.02.2015 11:58 •
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