ich (24) bin seit ca. einem 3/4 Jahr in einer Beziehung mit einem Mann, den ich schon 2,5 Jahre sehr gut kenne. Er war in mich verliebt, lange bevor wir zusammengekommen sind. Ich war damals noch nicht bereit, hatte noch Gefühle für einen anderen und keine für ihn. Glücklicherweise habe ich diese aber entwickelt und wir sind sehr glücklich. Eigentlich.
Ab dem Zeitpunkt, als klar war, dass wir ein Paar sind, hat sich in mir so viel verändert! Ich war vorher immer sicher, dass wir eine wahnsinnig harmonische, vertrauensvolle Beziehung haben würden, wenn es mal so weit kommen würde. Denn ich schätze seine Ansichten, sein Wesen sehr. Auch, dass er sich an sich nicht so viel aus Frauen macht, nie ein Aufreißer war. Ich dachte, an seiner Seite könnte ich total gelassen sein, da er mich nie einengen würde und ich ihm voll vertrauen könnte. Pustekuchen! Je mehr meine Gefühle wuchsen, desto unsicherer und panischer wurde ich. Und nun, nach 10 Monaten, wird es nicht besser, eher im Gegenteil. Ich genieße alles mit ihm, aber ich genieße es so sehr, dass es mich panisch macht. Ich habe totale Angst, ihn irgendwann zu verlieren. Ich lebe in der Zukunft, in meinem Kopf, im Horrorszenario.
Er geht gerne aus, trinkt dabei auch sehr viel und ich habe totale Angst, dass er mir dabei irgendwann fremdgeht. Anlass zu der Annahme habe ich natürlich keinen, er wäre garnicht der Typ dazu und hatte auch zu Singlezeiten nie viele Frauen. Dass er mich liebt steht außer Frage. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich ihn einfach mehr brauche, verletzlicher bin. Ich habe auch Angst, dass ich nicht gut genug sein könnte, dass meine oft schwermütige, ängstliche Art auf Dauer zu viel für ihn sein könnte, der lebensfroh und sorglos ist.
Ich beobachte ihn viel zu genau. Suche förmlich nach Bestätigung, interpretiere viel zu sehr hinein, wenn etwas nicht so super scheint. Wannimmer er Aktivitäten ohne mich oder andere Menschen meiner Gesellschaft vorzieht, bin ich eifersüchtig, fühle ich mich bedroht. Er vertraut mir sehr - eigentlich schätze ich das total. Aber dass er nicht eifersüchtig ist und keine Verlustängste hat, macht mich noch unsicherer. Seine Sicherheit fördert meine Unsicherheit.
Woher genau das kommt, weiß ich nicht. Ich war erst in einer langen Beziehung (5 Jahre) und diese lief eine ziemlich lange Zeit ziemlich schlecht, dennoch liebten wir uns sehr. Ich wurde von meinem Partner damals bitter enttäuscht - betrogen, belogen und zweimal ersetzt. Obwohl die Beziehung bereits am Ende und meine Gefühle nicht mehr so stark waren, litt ich extrem unter der Trennung. Ich kann mir nicht vorstellen, so etwas noch einmal zu überstehen. Danach hatte ich eine Affäre, in die ich sehr verliebt war, für ihn war ich aber nie mehr, er sagte mir das nie direkt und ich hoffte und litt wieder eine Ewigkeit. Vielleicht kommen diese Dinge jetzt zurück, jetzt wo mich wieder jemand verletzen könnte, jemand diese Macht hat. In meiner damaligen Beziehung war ich nicht ganz so eifersüchtig, nicht ganz so abhängig, nicht ganz so unsicher - allerdings war auch er damals eifersüchtig und zweifelte manchmal an sich, stellte mir Fragen, suchte nach Liebesbekundungen meinerseits. Jetzt bin es nur ich.
Ich gehöre nicht zu den Frauen, die sich selbst nicht lieben, denke ich. Ich mag mich für das, was ich bin. Ich habe nicht Angst, nicht liebenswert zu sein - ich weiß, dass es bestimmt ein paar Männer gäbe, die mit mir glücklich und zufrieden wären, ich habe nur Angst, dass es DIESEM EINEN nicht ewig reichen könnte, denn einen anderen will ich sowieso nicht.
Kann mir jemand helfen, einen Rat geben, wie ich dieses Gedankenkarrussel abstellen kann? Vor allem in den Zeiten, wenn wir nicht zusammen sind, wenn er um die Häuser zieht, feiert, seine vielen Freunde trifft und Spaß hat oder alleine sein will? Dann könnte ich manchmal durchdrehen und fühle mich so ängstlich.
04.01.2013 01:24 • • 17.01.2013 #1