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Hallo,

ich bin völlig überlastet mit meinem depressiven Mann und zwei Teenagern und einem Vollzeitjob.
In letzter Zeit wünsche ich mir eine eigene kleine Einzimmerwohnung als Fluchtburg (will dort nicht wohnen sondern mich nur tageweise oder Wochenende zurückziehen).

Ich drehe zu Hause immer mehr durch, kann den Druck und die Verantwortung nicht mehr ertragen.

Ich schaffe es nicht meinen Sohn loszulassen und habe viele Zwänge deshalb (Kontrolle etc), was ich nicht abschalten kann. Ich sehne mich danach einfach mal allein zu sein, ohne das ganze Theater drumherum. Ohne den ganzen mental load.

Wäre das Vermeidung oder könnte das eine gute Idee sein?

28.10.2024 07:19 • 28.10.2024 x 2 #1


15 Antworten ↓


Gibt es sonst keine Möglichkeit, mal alleine zu sein?

Vielleicht erstmal ein Urlaub übers Wochenende, ob es dir gut geht.

Eine eigene kleine Wohnung kostet halt monatlich Geld.
Ob dein Mann es so gut findet, ist auch die Frage. Glaub das kann auch Stress geben, weil mir Depressionen denkt er eher negativ drüber.

Ich würde es erstmal mit ein Urlaub alleine oder Unternehmungen alleine versuchen.

A


Zweite Wohnung zum Rückzug

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@Moelli80 ich habe erst letzte Woche alleine Urlaub gemacht. Sobald ich zurück bin, hat mit der Stress halt wieder. Es gibt günstige kleine Wohnungen in der Nähe, er würde diese auch nutzen zum Rückzug wenn er mal Ruhe benötigt oder wir gemeinsam als Paar. Bei uns zu Hause ist man nie allein, manchmal sind zu den eigenen auch noch andere Kinder (Freunde) da, ich bin eigentlich ständig auf hab acht Stellung.

Ich denke das es eine gute Idee ist.
Wobei ich tatsächlich auch dazu raten würde erstmal ein WE irgendwohin zu fahren. Dann siehst du wie es dir damit geht. Das ist meistens schon ausreichend.
Anders als Moelli wäre es mir egal ob der Mann das gut findet.
Denn wenn es einem selber nicht gut geht kann die Beziehung auch auf der Kippe stehen.
Du bist ja nicht für immer weg.
Nimm dir die Auszeit die du brauchst.
Und was das Loslassen angeht...das ist ein Prozess. Ich bin dem Ganzen auch noch nicht auf die Schliche gekommen wie das geht. Dabei stresst man sich selber und auch das Kind mit dem ständigen kontrollieren

Hallo liebe Nicky

dein Wunsch nach Abgrenzung ist real, verständlich und nachvollziehbar.

Eine Freundin von mir hat das tatsächlich genauso durchgezogen. Sie bekam unerwartet Geld aus dem Verkauf einer Wohnung, das die Geschwister dann aufgeteilt haben und sie kaufte sich davon eine Eigentumswohnung … ein Raum nur … richtete es schön her … neuer Boden etc. … richtig toll …

Und dort verbringt sie gerne ihre Zeit u malt … mal am Vormittag, wenn sie frei hat u die Kinder in der Schule sind … oder mal am Wochenende … aber eben auch nur stundenweise.

Klar, ein Luxus, den man sich erstmal irgendwie leisten können muss

Letztens meinte sie, ob das Ganze denn nicht irrsinnig sei, schließlich könne sie die Wohnung ja auch prima vermieten … und dann hat sie sich die Frage gleich selber beantwortet, nämlich, dass es ihr so gut tut … das Alleinsein, der Abstand …

Dein Post hat mich nur gerade daran erinnert … dass sowas durchaus vorkommt u auch funktionieren kann

Wir waren in den Herbstferien als Paar weg und ich dann nochmal alleine.

Ersteres war ganz schlimm für mich weil ich gar keine Kontrolle mehr hatte und die Kids alleine waren. Das hab ich kaum ausgehalten. Ich kann noch nicht einmal loslassen wenn ich alleine weg bin, ich kenne ja die Termine und kontrolliere und erinnere dann auch meinen Mann ob er es richtig umsetzt.

Psychologische Hilfe habe ich nicht da meine Psychologin Schritte von mir verlangt hat, die ich nicht bereit bin zu gehen (Trennung bzw Kind zum Auszug bewegen).

Ich würde gern an meiner Kontrollsucht arbeiten aber habe dazu niemanden mehr.

Es ist sehr schlimm gerade und bezieht sich nur auf einen meiner Söhne (komischerweise den älteren).

Okay … hmmm … und jetzt denkst du über eine zweite Wohnung nach, um dennoch irgendwie auf Abstand zu gehen weil du merkst, dass dich diese Kontrollsucht auf Dauer doch extrem überfordert … so hab ich’s jetzt mal verstanden?

Vielleicht, indem du dich so langsam ran tasten u daran arbeiten kannst und den Abstand zu deinem Sohn zeitlich genau so dosieren kannst, wie du es noch aushalten kannst …

Schade, dass deine Therapeutin dir hier nicht hilfreich ist u beratend zur Seite steht, ein professioneller Rat für ein optimales Herangehen wäre was wert …

Wie wäre es mit Hotel oder Pension zum vorher antesten, mit einem Mietvertrag wärst du lange verpflichtet und kommst nicht so einfach wieder da raus. Aber das mußt du selbst wissen, finde die Idee gar nicht schlecht, wenn ihr da so einen Rückzugsort habt, wo jeder weiß, wo ihr zu erreichen seid und trotzdem nicht mitten im Geschehen.

@AnneKaffeekanne Ja genau so. Es ist nicht der Abstand, den ich nicht ertrage, sondern die Nähe und die Verantwortung, die ich dadurch habe.

Aber als du in den Ferien mit deinem Partner unterwegs warst, war es doch die Distanz zu deinem Sohn, die dir so zugesetzt hat? Bzw. die fehlende Möglichkeit, ihn ständig zu kontrollieren?

Verstehe das nun so: du leidest, wenn du von ihm getrennt bist … aber ebenso, wenn ihr euch nah seid, weil es dich dann - verständlicherweise - überfordert, ihn zu kontrollieren u für jeden seiner Schritte die Verantwortung zu tragen … Oder?

Stelle mir das auch enorm anstrengend vor … aber was könnte die Lösung dafür sein?

Ich muss gestehen, so sehr ich meine Familie auch liebe, ich hatte diesen Wunsch auch schon. Manchmal habe ich auch das Gefühl an der Verantwortung zu zerbrechen. Bei mir wäre es allerdings schon eine Art Flucht.
Und wenn ihr euch das leisten könnt ...vielleicht könnte dein Sohn die wohnung dann irgendwann übernehmen.

@AnneKaffeekanne du hast es sehr gut zusammengefasst, genau so ist es!

Zitat von -Hedwig-:
vielleicht könnte dein Sohn die wohnung dann irgendwann übernehmen


Ja … ich halte auch, wenn es finanziell machbar ist, die Wohnung für eine ganz gute Idee …

Sie könnte auch ein „Rückzugsort für alle“ sein … also für dich … oder auch für deinen Sohn … wenn er mal seine Ruhe mag … So könntet ihr euch alle da ganz langsam und gechillt ran tasten und gucken, wie es euch damit geht u ob das taugt … und jeder kann profitieren, auf die ein oder andere Weise …

Finde ich auch viel schöner als ein Auszug von jetzt auf gleich … Aber wie gesagt, muss ja alles finanziell gestemmt werden … aber die Idee is gut …

Geh doch selbst mal für 2-4 Wochen in eine Klinik, also kein typisches Krankenhaus. Reha wäre auch eine Möglichkeit. Selbstfürsorge ist wichtig.

Falls du es dir leisten kannst mach es. Wieso nicht? Ist doch richtig schön so ein eigenen kleinen Raum für sich wo du zur Ruhe kommen kannst.

Zitat von Nicky78:
könnte das eine gute Idee sein?

Ich find das eine sehr gute Idee. Wenn ihr das geldlich stemmen könnt, dann mach das.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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