Alles fing vor gut einem Jahr an mit klassischen Zwangsgedanken, dass ich jemanden etwas antun könnte oder eben mir selbst. Dies löste auch eine Depression aus und dauernd war da diese quälende Angst verrückt zu werden. Beides habe ich durch Verhaltenstherapie gut in den Griff bekommen und natürlich auch durch Eigenrecherche.
Seit gut zwei Monaten ist es aber wieder sehr schlimm, schlimmer als vorher. Täglich quälende Gedanken, dass ich mir etwas antun könnte, aus dem Fenster springen könnte usw. Dies löst dann eine Kette an Gedanken aus, wie meine Eltern um mich trauern würden, vor meinem Grab stehen usw. und ich kriege richtige Panik. Mein Therapeut sagt immer ich soll logisch denken, denn Menschen die sich wirklich umbringen wollen verspüren ja keine Angst bei diesem Gedanken, sondern eher eine Sehnsucht. Und er sagt eben so lange man Angst davor hat, tut man es nicht. So weit so gut.
Was allerdings neu hinzukam vor einigen Wochen sind quälende Gedanken über denn Sinn des Lebens. Ich sitze z.B. in der Uni und es schießen mir Gedanken in den Kopf, warum mache ich das hier eigentlich, was bringt das? Irgendwann sterben wir doch sowieso alle usw. Und das bestimmt fast meinen ganzen Tag. Beim Einkaufen gehen, genau das gleiche, ich frage mich warum macht man das eigentlich täglich? Warum geht die Kassiererin jeden Tag dieser stupiden und immer gleichen Arbeit nach? Jeden Tag das gleiche, aufstehen, 8 Stunden arbeiten, essen, trinken schlafen... Tag für Tag, Jahr für Jahr. Und ich frage mich dann eben immer warum tut man das alles, warum leben wir, was ist der Sinn des Lebens? Und diese Gedanken lösen extrem unangenehme, depressive Gefühle in mir aus. Sie nehmen mir den Antrieb und rauben mir die Freude. Ich versuche mich dann zwanghaft abzulenken, weil diese Gedanken wieder die zwangsgedanken bezüglich Suizid auslösen obwohl ich das eben nicht will! Und dann heule ich sogar oft, weil ich Angst habe in so ein tiefes Loch zu rutschen, dass ich mir wirklich irgendwann etwas antun will!
Mein Therapeut ist im Urlaub und das belastet mich eben auch. Man findet zu diesem spezifischen Problem auch kaum etwas im Internet. Mein Therapeut sagt ich bin nicht suizidgefährdet und ich JA ich will mich auch nicht umbringen, aber diese Gedanken nach dem Sinn des Lebens quälen mich, weil mir alles sinnlos erscheint. Nicht mein Leben empfinde ich als sinnlos, sondern das Leben an sich.. Ich will mir aber im Endeffekt nichts antun und habe mir auch klar gesagt, falls ich jemals den Wunsch verspüren WÜRDE, würde ich direkt in eine Ambulanz fahren oder mir eben akute Hilfe holen, weil ich das meiner Familie niemals antun würde....
Wie kann man da raus kommen? Es quält mich, aber ich bekomme meinen Alltag trotzdem normal geregelt, ich gehe zur Uni, treffe Freunde, sehe meine Eltern jedes Wochenede und es gibt Momente da denke ich überhaupt nicht an sowas und kann das Leben richtig genießen und mich damit abfinden, dass das Leben wohl an sich sinnlos ist, aber es gibt eben auch Momente wo es mich stark belastet. Ich hoffe irgendwer kann das nachvollziehen und mir weiterhelfen.
21.03.2018 17:49 • • 28.12.2022 x 1 #1