Zitat von Icefalki:@akira, versuche zu verstehen, dass nur Angst hinter all dem steht. Unsereins fürchtet quasi ständig um sein Leben. Reine Panik tut das, Zwangsgedanken tun das, Hypochondrie tut das. Es geht um den Verlust von Kontrolle. Das Normale entgleitet einem, und plötzlich löst sich alles auf. Dabei spielt trotz allem Logik mit. Man fühlt eine unerklärbare Angst und dann braucht das einen Namen, oder einen Grund.
Zwangsgedanken, man würde sich oder jemandem plötzlich etwas antun, oder die Gewissheit, eine unheilbare Krankheit zu haben, oder die reine Panik, jetzt sofort sterben zu müssen. Dahinter steckt nur Angst, die sich, je nach Persönlichkeit, eben unterschiedlich zeigt.
Wenn ich Angst habe, etwas aus Angst zu tun, wie soll das funktionieren? Wer wirklich suizidal ist, der sieht diesen Weg als Ausweg, als Erlösung an, und hat keine Angst mehr. Reine Angst ist nicht dunkel oder schwach, Angst bedeutet Leben. Angst rettet einen aus der Gefahr.
Das Dumme ist nur, sie ist so heftig, dass man verzweifeln könnte. Wir fürchten die Angst. Und weil man sie nicht an etwas festmachen kann, findet unser Kopf dann einen Grund. Angst vor Gedanken, ich werde bestimmt irre, zum Mörder, ich drehe durch. Angst vor Krankheiten, auch logisch, denn Angst macht somatoforme Störungen. Klarer Fall, Herzinfarkt, Tumor, Krebs,Ende.
Panikattacke, jetzt ist es aus. Ich sterbe. Oder bessere Variante, gleich werde ich in der Zwangsjacke abgeführt. Vegetiere sabbern im Eck einer Zelle.
Alles nur, weil einem die Kontrolle entglitten ist. Wenn man mal Revue passieren lässt, wie lange man schon gewisse Ängste verdrängen könnte, stellt man fest,wie lange man sich schon vorher unterschwellig gequält hat. Nur könnte man das lange irgendwie wegschieben. Bis der Tag X kommt.
Mein Ausbruch kam, als mir jemand am Vortag von seinen Panikattacken erzählt hat. Irgendwie habe ich mich gedanklich damit beim Autofahren beschäftigt. Plötzlich kam eine Welle über mich, die mich buchstäblich verschlungen hat. Peng, aus war es. 17 qualvolle Jahre lang.
Zwangsgedanken hatte ich vom Feinsten. Nur wusste ich nicht, was das ist. Bade mal dein Kleinkind und das mit solchen Gedanken. Oder schneide das Brot mit dem Brotmesser, und und und... im Prinzip doch alles nur logisch. Man hat Angst. Unerklärliche Angst. Dass man dann denkt, da man sich eh schon als irr bezeichnet, dass jetzt neue Stufen erreicht werden könnten, oder diese befürchtet, trägt nicht zur Entspannung bei. Also, geht der Kreislauf weiter.
Ich denke, viele kennen das in- und auswendig. Alle leben noch, keiner hat jemals was schreckliches getan. Der Mist braucht Zeit. Kämpfe nicht dagegen an. Akzeptiere, dass du Angst hast und steh vom Sofa auf. Sterben kannst du gefühlt auch wo anders.
Ich danke dir für diesen Text , du hast es genau auf den Punkt getroffen. Und auch mir damit geholfen . Besser kann man es nicht beschreiben und erklären .
Lg sunny
17.05.2018 07:40 • x 2 #81