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Hallo ihr lieben!

Könnt ihr mir evtl. schreiben , wie eure Depression abläuft oder abgelaufen ist ? Also was für Symptome ihr so habt und wie lange sie bei euch war . Ob sie schubweise am Tag kommt . Und ob sie zeitweise auch so stark war , dass ihr geglaubt habt , dass es organisches sein muss .

Es wäre wirklich schön , wenn ich hier ein paar Sachen dazu lesen könnte .

VG an euch alle

25.04.2022 18:50 • 21.01.2023 x 3 #1


232 Antworten ↓


Da ich AD's nehme, sind sie sehr gut im Griff, an (einigen, doofen) Tagen

- Muedigkeit, ohne etwas Anstrengendes getan zu haben,
- schlapp, schlaefrig,
- Lustlosigkeit (keine Lust, Freunde oder Familie zu sehen), Lust auf gar nichts

A


Würde gerne eure Symptome bei Depression erfahren

x 3


@portugal danke für deine Antwort !

Es tut mir leid , dass du das durchmachen musst .

hast du auch andere körperliche Symptome gehabt ?

DP/DR
Gesamtkoerperschmerzen
Schwindel
mir war staendig kalt

@portugal . Weißt du , ich probiere gerade herauszufinden , was ich haben könnte .
Weil mir geht es zum Teil so schlecht, dass ich wirklich nichts mehr machen kann . Nur liegen und hoffen, dass es mir bitte schnell wieder besser geht . Das Ding ist , ich habe das jetzt seid einem Jahr und eigentlich wird es eher schlimmer als besser .

Mir ist auch sehr oft , sehr kalt , so wie du schreibst . Einfach auch weil ich kein Wohlbefinden mehr habe . Es ko… mich nur noch an . Ich würde so gern mit Leuten unterwegs sein und alles unternehmen können , aber es geht einfach nichts mehr ..

Hallo Beebi,

vielleicht hilft Dir dieser Link weiter, da wird beschrieben, was bei der Diagnose einer Depression betrachtet wird:

https://www.patienten-information.de/pa...kapitel-4#

LG Silver

Ich hatte vor 20 Jahren eine schwere Depression. In den schlimmsten Phasen äußerte sie sich durch
- Weinkrämpfe
- das Weinen war so anstrengend, dass ich danach vor Erschöpfung schlafen musste
- Seelenschmerzen: wahnsinniger Druck und Schmerz in der Brust. Es kam vor, dass ich mit der Faust gegen die Wand gehämmert habe, damit der körperliche Schmerz wenigstens für kurze Zeit stärker ist als der seelische, den ich kaum ertragen konnte.
- Depersonalisation, Derealisation
- kompletter Leistungseinbruch, Leistungsunfähigkeit.
- abgrundtiefe Verzweiflung
- Lustlosigkeit, Freudlosigkeit
- körperlich weniger belastbar
- Gedankenrasen
- Tunnelblick
- Gewichtsverlust
- stand kurz vor einer Psychose

Es ging mir wirklich grauenhaft.
Seit dieser schweren Zeit leide ich immer wieder unter depressiven Phasen, aber lääängst nicht mehr so schlimm. Belastend ist es trotzdem:
- das Gefühl, Aufgaben sind kaum zu bewältigen, alles strengt an
- Freudlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- negatives Denken, vieles erscheint viel schlimmer als es tatsächlich ist
- DP DR, aber viel schwächer als damals
- Müdigkeit
- Schlafstörungen
- Appetitlosigkeit
- Unruhe bis hin zu Angst

Am schlimmsten ist es morgens. Wirklich gut geht es mir dann ab mittags, am besten konzentrieren und arbeiten kann ich nachmittags.
Abends ist es unterschiedlich, manchmal geht es mir gut, manchmal bin ich aber auch sehr unruhig und das negative Gedankenkarussell hält mich auf Trab.

@silverleaf hey , vielen lieben Dank . Auch diesen Bericht werde ich mir auf jeden Fall mal durchlesen . Ihr könnt euch garnicht vorstellen , wie viel ich in den letzten Monaten gelesen habe . Also bezüglich eventueller Krankheiten . Hätte niemals gedacht , dass ich mich jetzt schon mit so etwas so viel auseinandersetzen muss .

@Grashüpfer oh man , wie leid mir das tut . Das lässt sich auch richtig schlimm lesen .
Wie bist du da raus gekommen ? Nimmst Tabletten ?

Weinen muss ich irgendwie garnicht . Nur ganz selten , wenn ich wirklich so krasse Symptome habe , dass ich Angst bekomme..

@Beebi Danke. Es war auch wirklich fürchterlich.

Ich habe damals ADs bekommen, in mittelhoher Dosis. Zuerst Mirtazapin, dann Cipralex, später Escitalopram. Dazu habe ich eine analytische Therapie gemacht, ging 4 Jahre lang. Die Therapeutin war großartig und hat mir im wahrsten und übertragenen Sinne das Leben gerettet.

In den letzten Jahren wurden die depressiven Verstimmungen seltener, es ging mir oft und immer länger gut, und ich komme - auch vorher schon - immer besser ohne AD aus. Im Moment hab ich nach einer langen guten Zeit leider keine so gute Phase und nehme wieder Escitalopram. Mir reicht eine niedrige Dosierung von 10 mg aus. Dazu nehme ich Vitamin D3.

Erstarrung
Erschöpfung, ständig
Konzentrationseinbruch
Überforderung
Körperliche Hygiene - Schwerstarbeit
Innere Leere
Hilflosigkeit
Verzweiflung
Schlafstörungen, massiv
Appetitlosigkeit
Gefangen im Gedankenstrudel
Seelischer Schmerz bis hin zur Angst wahnsinnig zu werden
Suizidgedanken

Bin dann 12 Wochen in die Klinik, schwere Depression.

Nehme Escitalopram 15 mg sowie Quetiapin 25 mg, gehe zur ambulanten Therapie.

Zitat von Beebi:
Und ob sie zeitweise auch so stark war , dass ihr geglaubt habt , dass es organisches sein muss .

Das dachte ich nie, da ich nie irgendwelche körperlichen Symptome hatte. Ich war einfach nur verzweifelt , habe viel geweint und wollte nur tot sein. Schlafstörungen hatte ich extrem aber das war nicht Folge der Depressionen, sondern die Ursache. Durch jahrelangen Schlafmangel bin ich erst depressiv geworden.

@Grace_99

Dir geht oder ging? Es wie mir damals.
Die innere Leere und Erstarrung hatte und habe ich auch.
Und auch den Kraftakt der Hygiene. Haare waschen heute früh war Schwerstarbeit.

Ich war damals in keiner Klinik, hab die ganze Zeit ambulante Therapie gemacht.

@Grashüpfer oh man , was für ein Leidensweg ..
Unglaublich , was die Psyche mit einem Menschen anstellen kann .
Ich wünsche dir von ️ , dass du diese blöde Phase gut überstehen wirst . Vielleicht sollte ich auch einfach mal eine Therapeutin aufsuchen . Manchmal bin ich aber so dermaßen fertig und fühle mich krank und kann mich einfach nicht bewegen und das macht es mir unmöglich, am Leben teilzunehmen !

Zitat von Grashüpfer:
@Grace_99 Dir geht oder ging? Es wie mir damals. Die innere Leere und Erstarrung hatte und habe ich auch. Und auch den Kraftakt der Hygiene. Haare ...

Ich war Ende November bis Ende Januar stationär.
Suizidgedanken sind weg, die tiefe Verzweiflung auch. Hygiene klappt mal mehr mal weniger gut, Haushalt läuft.
Derzeit geht es mir nicht gut, das hat aber mit meinem Thema zu tun (hab dazu einen Thread), arbeite viel in der Therapie auf.

Erstarrung ist nur ganz selten, innere Leere ist besser, ist jetzt eher Einsamkeit.

Hab beim lesen deines Beitrags auch viele Parallelen gelesen.

@Grace_99 oh man , hört sich alles echt nicht sehr schön an . Auch für dich tut es mir sehr leid . Eigentlich für alle , die so etwas schlimmes durchmachen müssen !

Ich habe nie daran gedacht mir das Leben zu nehmen , er daran , dass ich so Angst habe es zu verlieren , bei diesen doofen Symptomen .

Das mit dem Appetitsverlust habe ich auch gehabt , ganz extrem . Ich konnte einfach nicht mehr essen , von jetzt auf gleich . Ich habe sehr viel in wenigen Wochen abgenommen (8-10kilo) . Aufgrund dessen habe ich garantiert auch den starken Haarausfall gehabt .
Schlafstörungen habe ich auch extrem gehabt , aber das ist zum Glück alles weggegangen . Ansonsten manche Symptome habe ich auch , aber halt nicht alle .
Es ist einfach komisch und zum verzweifeln .

Weinen konnte ich auch nicht mehr, ich wollte so gerne, es ging nie ... total schlimm, konnte weder Liebe noch Hass empfinden, wie ein Stein

und ja, dachte, ich muss wahrsinnig werden, ich hab wochenlang keine einzige Stunde geschlafen (hab ich immer), konnte nicht mehr klar gucken
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Guten Abend ihr lieben .
Ist denn auch so , dass es in Schüben kommt bei euch und ihr dann nichts mehr könnt außer zu hoffen , dass dieser Zustand doch bitte aufhört , weil man schon Angst bekommt , dass es etwas schlimmes organisches sein könnte ?

Und kann so eine Depression viele Monate am Stück so extrem stark sein ?

Und wenn sie vorüber ist , kommt sie dann wieder ?

Ich rede da wirklich nicht von so leichten Verstimmungen , sondern von wirklich schlimmes Symptomen !

@Beebi ich glaube, ich habe gestern so emotional geschrieben, weil es mir wirklich nicht gut ging und mir plötzlich, seit langem, die Erinnerungen an damals so stark wieder vor Augen standen.

Zu deiner Frage: Also bei mir war es oft so, dass die Depression von Tag zu Tag unterschiedlich stark sein konnte. Es gab Tage, da ging es mir schon morgens furchtbar, und dann blieb auch der ganze Tag schlimm. Dann gab es Tage, an denen es besser ging. Die Depression hat bei mir damals sehr lange angehalten, über mehrere Monate weg.
Jetzt ist es anders. Die Tabletten schlagen schnell an, und nach wenigen Tagen geht es mir viel besser und es bleibt auch ziemlich stabil.

Hey.

Ja, bei mir kommt es in Schüben.

Die momentane Phase geht schon seit Ende 2019 bei mir, begann nach meiner letzten Trennung.

Ich hab rezidivierende Depression, ich nenne sie die blöde Kuh.

Insgesamt geht das seit ca 1998.

Immer nach einem einschneidenden Erlebnis tut sich ein großes schwarzes Loch auf ... und plumps ... sitz ich drin.

Dann muss zwingend ein gutes Ereignis kommen oder etwas Neues, wo ich mich richtig reinhängen kann. Klappt das, ist die schlechte Phase vorbei und es ist jahrelang alles in Ordnung.

Bis zum nächsten tiefen Fall.

Symptome sind hauptsächlich Antriebslosigkeit, Schlafmangel bzw verkehrter Tag/Nacht-Rhythmus, alles fällt extrem schwer, grübeln, grundlose Trauer, Heulattacken aus dem Nichts ... und noch andere Dinge, die mir gerade nicht einfallen.

Früher auch Suizid.gedanken, heute zum Glück nicht mehr.

AD nehm ich nicht, da Angst vor NW.

LG

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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