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Hallo, ich bin der Michi 31 Jahre alt aus Ingolstadt.
Ich hatte mit 19 das erste Mal mit Panikattacken zu tun. Die nach langer Anhaltedauer zu einer schweren Depression führte. Ich war dann 4 Wochen in stationärer Behandlung.
Seitdem also 12 Jahre nehme ich ein SSRI namens Escitalopram.
Und mittlerweile denk ich, dass das nicht Sinn der Sache sein kann. Ich nehme seit 12 Jahren das Medikament und habe trotzdem sehr häufig depressive Episoden. Panikattacken gott sei Dank nicht mehr bzw ganz ganz selten.

Ich würde gerne endlich das Problem an der Wurzel packen, da es viele Ursachen für Depressionen etc gibt. Auch Mikronährstoffe, Darmmikrobiom usw.

Welche Tipps habt ihr?
Hat von euch jemand geschafft nach 12 Jahren abzusetzen und aufeinmal gings ein besser?
Vielleicht sind es auch nur Nebenwirkungen, dass es nicht besser wird von den Tabletten?
Vielleicht auch nur die Hypochondrie von damals, Angst vor Depressionen?

Weiss nicht weiter.

Bin seit 12 Jahren auch in Behandlung
4 mal im Jahr nen Termin.

Grüße Michi

12.09.2024 14:47 • 18.09.2024 x 2 #1


32 Antworten ↓


Zitat von MM93:
Hat von euch jemand geschafft nach 12 Jahren abzusetzen und aufeinmal gings ein besser?

Nein. Will ich auch gar nicht (absetzen). Botenstoffe fehlen, wie soll es besser werden.
Ich hab es einmal gemacht und nie wieder.

Ein Grund könnte sein, dass Dein AD noch zu niedrig ist.

Ich hatte vor 4 Jahren erhöht (Mirtazepin) von 30mg auf 45mg und es ist ein Unterschied wie Tag u Nacht.
Bin kaum noch müde (sonst immer Mittagsschlaf am WE).

Depressionen können ja leider auch vererbt werden.

A


Wiederkehrende Depressionen

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@Luce1 also ich dachte das auch mal, es gibt aber keine wissenschaftliche Beweise mit dem Serotonin. Und ja klar vererbt kann sein, aber es hängen immer mehr Faktoren mit drin.

Grüsse

@MM93
Hast du auch Verhaltenstherapie wegen deiner Depressionen ?
Welche Symptome hast du , wenn du Depressionen hast?

@Elisabeth71 nein wurde mir nie geraten, leider und meine Psychologin meinte das geht auch so.

Symptome in den depressiven Phasen:
Weniger Apetitt
Fast nur am Grübeln (kostet sehr viel Kraft)
Unruhe
Wenig Freude durch diese ganzen Gedanken

Damals bei der schweren Depression ging gar nichts mehr.

Zitat von MM93:
Hallo, ich bin der Michi 31 Jahre alt aus Ingolstadt. Ich hatte mit 19 das erste Mal mit Panikattacken zu tun. Die nach langer Anhaltedauer zu einer schweren Depression führte. Ich war dann 4 Wochen in stationärer Behandlung. Seitdem also 12 Jahre nehme ich ein SSRI namens Escitalopram. Und mittlerweile denk ich, ...

Hallo Michi,
das würde ich mit dem Arzt besprechen. Machst du auch eine Therapie?
All diese Dinge wie Depressionen, Panikattacken, Ursachen, Medikamente, sind diffus, unklar. Der eine sagt dies, der andere sagt das. Letztlich geht es darum, wie du lebst und welche Einstellung du hast. Es ist kein „mechanisches“ Problem. Deine Beziehungen, deine Arbeit, dein Umfeld, all das spielt mindestens genauso eine Rolle wie Medikamente. Je stabiler du bist, desto weniger brauchst du Medikamente.
LG

Zitat von MM93:
Hat von euch jemand geschafft nach 12 Jahren abzusetzen und aufeinmal gings ein besser?
Vielleicht sind es auch nur Nebenwirkungen, dass es nicht besser wird von den Tabletten?

Wegen der starken Nebenwirkungen habe ich nach einem halben Jahr Venlafaxin aprubt von 110mg abgesetzt. Die Enzugserscheinungen dauern jetzt in der zweiten Woche noch an. Bis zum vierten Tag, war es der reinste Höllentrip, der genau da seinen Höhepunkt hatte. Elektrische Schläge am ganzen Körper, ich dachte jetzt meinen Löffel abgeben zu müssen. Danach wurde es allmählich besser, inzwischen juckt nur noch alles, nachdem die Schläge sich in zeitweise unerträgliche Stiche verwandelt haben, besonders in den Fußsohlennerven. Das mit dem aprubten Absetzen würde ich mir gut überlegen, aber dann gehts halt schneller und man ist entgültig runter von der Psychodroge. Inzwischen gehts mir viel besser als mit, vor allem habe ich wieder einen kristallklaren Kopf im Vergleich zu mit, da war ich einfach nur noch müde, benebelt, stillgelegt. Das Gehirn unerträglich verlangsamt, mit vielen Wortfindungsproblemen am Ende. Kam mir nur noch vor wie ein lebendiger Zombie. Soweit mir bekannt, macht Escitalopram aber auch nicht die bekannten Entzugserscheinungen wie Venlafaxin. Wenn ichs nicht am eigenen Leib erfahren hätte, hätte ich es auch nicht geglaubt, aber es war und ist wie ein Her...oinentzug, besonders das Jucken, das anscheinend lange braucht, bis es wieder weg ist.

Überlege es dir wirklich gut, die wenigsten kommen von dem Zeug wieder ganz weg!

Ich kann von Venlafaxin nur Positives berichten was die Wirkung betrifft. Ein paar Nebenwirkungen gibt es das ist normal und gehört bei jedem AD dazu.

@Windy das war dann leider ein bedauerlicher Einzelfall bei dir. Ich glaube du hast im Moment einfach die Schn. voll von Venlafaxin, was man natürlich verstehen kann wenn du solche Unverträglichkeiten entwickelt hast. Aber es zu verteufeln sollte man natürlich nicht, bedenke die Millionen Patienten denen es zu einem neuen Leben verhilft. So wie bei mir. Es ist im Absetzen sicher schwieriger als ein reiner SSRI, aber deswegen ist es kein schlechtes Medikament. Ich kann es nur empfehlen, wenn ein reiner SSRI in der Wirkung ausgedient hat. Allerdings lieber Michi, ich persönlich würde in deinem Falle erstmal nur langsam Absetzen und dann tatsächlich mal schauen, wie es sich ohne AD mittlerweile so lebt. Vielleicht geht es ja! Und nur falls es dann wieder schlimm wird, dann kannst du natürlich überlegen auf einen SSNRI zu wechseln, Duloxetin oder Venlafaxin.

Zitat von grumpy_cat:
das war dann leider ein bedauerlicher Einzelfall bei dir.

Dann gibt es davon aber eine ganze Menge von denen man ähnliches lesen kann im Internet, es gibt sogar ein komplettes Forum, daß sich damit befasst, wie schwer man von dem Medikament loskommt. Die meisten schaffen es nicht, obwohl sie es ewig und in Minischritten abdosieren. Ich habe von einem Fall gelesen, einem Mann, der es 15 Jahre bei 150mg nahm, er hatte die Brainzaps noch nach einem Jahr! Ich hätte es auch nicht geglaubt, wenn ichs nicht selbst erlebt hätte, wie schwer das Zeug abhängig macht. Es ist nichts anderes als eine Dro...ge!

Zitat von grumpy_cat:
Aber es zu verteufeln sollte man natürlich nicht

Das braucht man nicht, wenn man sich damit befasst und die unendlich vielen Erfahrungen dazu von anderen liest, spricht das für sich.

Zitat von grumpy_cat:
dann kannst du natürlich überlegen auf einen SSNRI zu wechseln, Duloxetin oder Venlafaxin.

Venlafaxin würde ich mich guten Gewissen, keinem Menschen mehr empfehlen! Auch nicht ein Medikament über viele Jahre in hoher Dosierung.

@Windy Wie ich herauslese hast du schon einen H.-Entzug durchgemacht?

@Windy Wie gesagt, alles gut, ich kaufe dir das zu 100% ab was du schilderst, auch der Mann, der es über Jahre mit 150 mg nahm, kann tatsächlich bis zu 1 Jahr noch leichte Symptome spüren nach dem Absetzen. Das ist alles bekannt, auch diese Horrorgeschichten da. Aber es ist auch oft so, dass Menschen die positive Erfahrungen machen, sich kaum zu Wort melden. Meistens nur die, die besonders schlechte Erfahrungen gemacht haben. Bei mir ist es jetzt so wie bei der Dame eingangs, ich nehme Venlafaxin auch über Jahre schon und auch weiter als Rezidivprophylaxe, ich hatte schon mehrere depressive Episoden im Leben und auch eine chronische Angsterkrankung, die mein Leben zuvor so beeinträchtigt hat, dass ich regelmäßig meinen Job verloren habe und mich auch generell sehr zurückgezogen habe. Ach, ich könnte da ein ganzes Buch jetzt schreiben. Wie gesagt, da liegen jetzt Welten zwischen uns, von sehr positiver Erfahrung zu ganz ganz schlechter. Naja wir wollen den jungen Mann nicht verunsichern , einfach vom Arzt beraten lassen, der weiß schon was das Beste ist.

Viel Erfolg.

@MM93
wie hoch ist denn das Escitalopram bei dir dosiert?!
Ich bin nur mit 20 mg zurecht gekommen und eine Zeitlang musste noch Mirtazapin dazu genommen werden.

@Reconquista ich bin 4 mal im Jahr bei meiner Psychologin, die frägt, wie es mir geht, wenn schlecht, dann Medikamente erhöhen, wenn gut, reduzieren.
Deswegen hätte ich ja gerne weitere Tipps was mir helfen kann.


Vielleicht schaden mir die Tabletten eher, der Gedanke macht mir momentan am meisten Angst, dass ohne besser wäre.

Danke an alle.

@Windy ja hab auch das Buch Depressionen und Burnout gelesen, seitdem hab ich ne ganz andere sichtweise und glaube echt, dass es bessere Wege gibt.
Ich verteufele sie nicht bei ganz schwerer Depression hat SSRI mein Leben gerettet. Aber glaub jetzt wäre besser ohne.
Mundtrockenheit seit Jahren
Genitaltaubheit, komme beim Sex nicht mehr. Nur wenn selber mache.
Naja alles sch..

Ich nehme momentan 15 mg.
Danke

Wünsch dir gute Besserung! Anstelle von Medikamenten mach ich jetzt konsequent Entspannungstraining, so oft es geht. Das funktioniert auch. Ja bei schweren Depressionen sind sie schon ein Segen, aber doch nicht jahrzehntelang nehmen. Meist ändert sich die Wirkung doch eh mit der Zeit, bei jedem und bei manchen hört sie sogar auf. Ich finde es auch gut für Notfallzeiten, aber bitte nicht so ein schwer abhängig machendes Zeug, wo man irgendwann nur noch zum Zombie mutiert, das ist doch dann auch kein Leben mehr!
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Das war mir doch vollkommen klar Windy. Weil ich einen anderen Standpunkt habe und andere Erfahrungen als du, werde ich direkt blockiert von dir. Sehr sachlich und neutral das muss man sagen. Es gibt nichts Schlimmeres als Menschen, die immer von sich auf andere schließen, wenn ich das so sehe, müssen alle anderen das auch. Und meine Frage mit dem H.eroinentzug hast du auch nicht beantwortet. Ich denke, da ist bei dir viel mehr im Spiel als nur das Venlafaxin. Zumindest muss man davon ausgehen.

Ich kann überhaupt nicht sagen das ich oder andere Leute die ich kenne durch Venlafaxin zu einem Zombie geworden sind. Wie gesagt, eine sehr einseitige Sichtweise die du da hast. Entspannungstraining find ich gut. Auch dir wünsche ich nur das Beste.

@MM93 Ja ich denke auch so wie du das schilderst, ist es mal interessant für dich zu sehen, wie sich dein Leben ohne ein AD anfühlt.

Venlafaxin und Duloxetin machen weitaus weniger Probleme im Bett.... Gerade bei Escitalopram oder auch Paroxetin wird das sehr häufig von Männern beschrieben. Ich hatte vorher Sertralin, da war das Problem nicht.

@grumpy_cat aber vielleicht auch nur kopfsache? Weil mit der SB funktioniert es ja auch so schnell wie sonst auch. Oder weil Gefühltaub ist. Ich weiss es nicht. Momentan alles schwierig.
Ich mach jetzt mal ne kognitive Verhaltenstherapie und mal sehen was meine Psychologin zu der Idee ganz ohne AD sagt.

Weil ich versteh einfach nicht, es muss doch ne Lösung geben, das ganz wegzubekommen, nicht ständig diese Depressiven Phasen

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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