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Es fällt mir auch schwer mich selbst so anzunehmen wie ich bin.
Weil ich mich in vielen Dingen von anderen Menschen unterscheide (habe dazu schon in anderen Threads geschrieben).

Ander zu sein muss nicht immer schlecht sein. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, das Traurige ist nur, dass Menschen untereinander dazu neigen sich verurteilen, statt Freiraum, Offenheit und Toleranz zu zeigen. Wenn du jemanden kennst, dem du vertraust, könntest du diese Person zB fragen, was sie an dir mag. Manchmal sieht man die positiven Seiten seiner selbst erst, wenn andere sie einem aufzeigen. Alternativ könntest du dich selbst fragen, was du für Stärken hast und diese einfach ganz zwanglos auflisten, also ohne Druck. Wenn es erstmal nur eine Sache ist, dann ist das so, man kann sich solche Fragen immer wieder stellen und irgendwann sucht sich das Gehirn bewusst die Antworten. Auch Dankbarkeitsübungen sind eine gute Möglichkeit den Blick darauf zu lenken, was es eben doch noch positives gibt, auch wenn durch die Depressionen alles grau zu sein scheint.

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Wie wird eine Depression diagnostiziert?

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Das habe ich schon mal in den Therapiestunden gemacht.
Mein Therapeut findet auch die Andersartigkeit nicht schlimm.
Trotzdem ist es in der Realität oft schwierig.

Depression ist meiner Meinung nach ein zu allgemein gehaltener Begriff, um daraus eine heilende Therapie abzuleiten. Es gibt trotzdem einen Kanon an Merkmalen, nach denen sich Psychologen richten sollen, um die Diagnose Depression zu stellen. Daran wird sich aber vermutlich oft gar nicht gehalten. Das ist wie bei Medizinern, wo die Fehldiagnosequote bei Krankheiten, die der Patient nicht schon selbst diagnostizieren kann, in Richtung 100% tendiert, weil der Arzt auch eher dazu neigt, sich nicht allzu viel Zeit zur Anamnese zu nehmen und dann sein esoterisches Bauchgefühl die Diagnose bestimmt und damit auch die Therapie.

Zitat von Warum11:
Depression ist meiner Meinung nach ein zu allgemein gehaltener Begriff, um daraus eine heilende Therapie abzuleiten. Es gibt trotzdem einen Kanon an Merkmalen, nach denen sich Psychologen richten sollen, um die Diagnose Depression zu stellen. Daran wird sich aber vermutlich oft gar nicht gehalten. Das ist wie bei ...

Die Diagnosen sind im psychischen Bereich genauso unscharf wie die Symptome und Erkrankungen selber (bis auf die ganz klaren Fälle, aber auch bei denen kann es sich um Mischformen handeln). Ob Psychotherapie wirksam ist, ist nicht bewiesen, es könnte ähnlich wie bei der Homöopathie oder dem Placeboeffekt sein.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/zw...h-100.html

Zitat von sarah2:
Es fällt mir auch schwer mich selbst so anzunehmen wie ich bin. Weil ich mich in vielen Dingen von anderen Menschen unterscheide (habe dazu schon in anderen Threads geschrieben).


Was ist so schlimm an Dir, Sarah?

- finde Schweigen nicht schlimm
- habe kein großes Mitteilungsbedürfnis
- höre lieber zu als das ich rede
- kann mit vielen Themen nichts anfangen ( vor allem typischen Smalltalkthemen)
- lerne gerne etwas neues
- mag Abwechslung
- mag Herausforderungen ( kann aber auch schnell überfordert sein)
- mochte Schule immer mehr als Arbeit ( nicht nur wegen der Ferien)
- suche Sinnhaftigkeit wenn ich etwas mache
- habe auch zumindest teilweise das Gefühl toleranter zu sein z..B bei Äußerlichkeiten
- habe das Gefühl anders zu denken
- hinterfrage vieles
- langweile mich schnell z.B bei Serien
- hinterfrage Regeln und Normen
- Gefühl anders zu sein/Fehl am Platz
- habe extrem viel Mitgefühl
- kann über vieles nicht lachen
- mich interessiert vieles habe aber gleichzeitig kein Lieblingsthema
- bin innerlich unruhig/ stehe unter Strom
- bin auch schnell genervt gestresst
- hasse es im Mittelpunkt zu stehen
- lege Wert auf authentisches Verhalten
Diese Dinge hasse ich an mir, weil sie mir nur Probleme bereiten.

Du bist anders als die anderen?

Zitat von sarah2:
- finde Schweigen nicht schlimm - habe kein großes Mitteilungsbedürfnis - höre lieber zu als das ich rede - kann mit vielen Themen nichts anfangen ( vor allem typischen Smalltalkthemen) - lerne gerne etwas neues - mag Abwechslung - mag Herausforderungen ( kann aber auch schnell überfordert sein) - mochte Schule ...

Du könntest auch ein „HSP“ sein. Das darfst du googeln

Ja das ist gut möglich

Leider standen mir die genannten Dinge in der Vergangenheit immer im Weg.
Ich habe dann auch noch soziale Ängste entwickelt was mir dann letztendlich alle Chancen verbaut hat.
Und als Folge jetzt auch noch Depressionen.
Und ich finde keinen Weg raus.

Ich empfinde auch das Leben immer mehr als sinnlos und quälend.

Ich finde es auch schwierig mit Depressionen und sozialen Ängsten irgendwo hinzugehen.
Ich finde so gar nicht den Zugang zu anderen Menschen und wirke teilnahmslos und desinteressiert.
Ein echter Teufelskreis.

Zitat von sarah2:
Ich finde es auch schwierig mit Depressionen und sozialen Ängsten irgendwo hinzugehen. Ich finde so gar nicht den Zugang zu anderen Menschen und wirke teilnahmslos und desinteressiert. Ein echter Teufelskreis.


Leidest Du darunter, dass Du nichts mit den Menschen anfangen kannst oder leiden Deine Mitmenschen eher darunter?

Ich würde sagen für beide Seiten ist es unangenehm.

@sarah2 Eigentlich alles tolle und authentische Eigenschaften, lieber anders als langweilig! Und Du hast viel in Dir, was nur rauszukommen möchte und wenn es draußen ist, dann wirst Du genau für diese Andersartigkeit gefeiert!

Zitat von sarah2:
Ich würde sagen für beide Seiten ist es unangenehm.

Sarah, die Frau von Abraham, hatte es auch nicht leicht.
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Hast du ärztliche Unterstützung, also unabhängig von der Therapie, bzw. Erfahrungen mit Antidepressiva gemacht? Wenn es das passende Medikament ist, können die einen in solch schwierigen Phasen eine Stütze sein, damit man überhaupt erst wieder an den eigentlichen Baustellen arbeiten kann, aber das musst du gemeinsam mit deinen behandelnden Ärzten besprechen, welche Vor- und Nachteile es gibt.

Antidepressiva habe ich vor Jahren probiert.
Gebracht hat es mir nichts ( wurde nur noch schlimmer).

@sarah2 Ich kann auch keine mehr nehmen, die gingen bei mir extrem doll auf die Leber.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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