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@Beebi

Ich hab' voll den Plan. Aber letztlich sind wir alle nur Menschen, egal, welchen Beruf man gelernt hat oder was man alles kann oder weiß, hat jeder Anforderungen und Schwierigkeiten im Leben, die ihn herausfordern. Und wenn man wie ich von A bis Z traumatisiert ist, dann hilft alles Wissen nichts, weil man ohne die sachgerechte professionelle Behandlung einfach nicht weiterkommt. Außerdem arbeite ich schon lange nicht mehr als Juristin. Aber einmal Jurist, immer Jurist. Das kann man nicht mehr abschütteln, es ist eine andere Art zu denken. Und sie ist sehr wertvoll und ich bin stolz darauf, dass ich das gelernt habe und kann. Aber danach kam dann eben andere Dinge, die ich auch dazu gelernt habe. In meinem Umfeld macht keiner Therapie. Wenn ich mich mit jemandem darüber unterhalten will, bleibt nur ein Forum. Mit Profis rede ich natürlich auch oft, aber so nach den Therapiestunden direkt ist es immer schwer, mit den ganzen Dingen klarzukommen. Da fühle ich mich regelmäßig wie ein überlaufendes Fass und es dauert zwei Tage, bis es einsortiert ist... Mit einer miesen Vergangenheit ist das Leben immer schwer, auch weil psychische Probleme nur zum Teil mit kognitven Fähigkeiten zu lösen sind.

@Kosmos

Ich mag Menschen mit viel wissen. Es ist schade, dass du in deinen Beruf nicht mehr arbeiten kannst. Eigentlich mag ich Juristen nicht, aber liegt wohl eher daran, dass ich vieles einfach nicht verstehe.

Wenn du Plan von dem hast was du schreibst, dann ist es unheimlich viel wert.

A


Wie kann ich meiner Tochter bei Depressionen helfen

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Zitat von Beebi:
@Kosmos Ich mag Menschen mit viel wissen. Es ist schade, dass du in deinen Beruf nicht mehr arbeiten kannst. Eigentlich mag ich Juristen nicht, aber liegt wohl eher daran, dass ich vieles einfach nicht verstehe. Wenn du Plan von dem hast was du schreibst, dann ist es unheimlich viel wert.

Das weiß ich noch nicht, was als nächstes kommt. Meine Freunde und Kollegen raten mir, wieder dort einzusteigen. Aber ich habe andere Optionen und die gefallen mir - vielleicht - besser. Jurist ist vor allem ein anstrengender Job und ist vor allem ein sehr technisches konzentriertes pingeliges Arbeiten, meist mit viel Stress und Verantwortung gepaart. Es gibt auch lahme Stellen, aber dann sitzt man irgendwo und macht stinklangweilige Sachen.... Die meisten Juristen sind mit ihren Job nicht zufrieden und würden ihre Berufswahl gerne nachträglich ändern. Juristen sind einfach nur Leute, die Akten bearbeiten, nicht mehr und nicht weniger. Dieser Berufsstand kriegt unzählige Vorurteile ab, weil die Menschen diese Arbeit gar nicht richtig kennen und nicht richtig verstehen. Es ist sehr technisches, abstraktes Denken und sehr viel Taktik.

Guten Morgen zusammen,

wollte hier Mal ein Feedback und Zwischenstand durchgeben.

Vor weg, ich finde es toll wie ihr alle teilhabt und ein einbringen wollt. Dabei ist es mir relativ egal inwiefern jemand Ahnung und/oder Wissen hat. Der Wille ist da und das sagt doch viel über uns aus. Es ist ja auch nicht gesagt das ich alles mache und umsetze was hier vorgeschlagen wird.

Ich habe nun gestern fast eine Stunde mit meiner Bekannten telefoniert, sie arbeitet schon viele Jahre in einer Klinik und kennt sich entsprechend aus. Sie ist aber auch sehr modern und geht it der Zeit, weshalb ich ihr sehr vertraue. Grundsätzlich hat sie alle Aktionen die wir so angeleiert haben auch sehr positiv beurteilt. Gerade der schnelle Termin beim Psychologen und Psychotherapeuten war perfekt. Auch die Sache mit dem Druck ausüben usw. hat sie sehr gut gefunden, also wie wir als Eltern damit umgehen.
Es kam auch die Frage auf, ähnlich wie hier ein einigen Posts, ob man durch unser perfektes Leben vielleicht dem Kind etwas auferlegt hat, was ihr Druck gemacht hat. Dem kann ich ein Stückweit widersprechen, denn so perfekt war und ist es gewiss nicht. Zumindest im Familiären Umfeld. Auch das Thema schulischen Druck habe ich bei meiner Bekannten angesprochen. Speziell unsere Aussage du entscheidest mit deinen Noten ein Stückweit deine Zukunft und verbaust dir vielleicht durch schlechte Noten etwas, was du später gerne Beruflich gemacht hättest und das wäre doch schade habe ich angesprochen. Sie meinte aber das dies doch eine Aussage sei die bei Eltern ganz normal sei und nicht schlimm wäre, zumindest wenn diese nicht Mantra Artig immer wieder dem Kind vorgehalten wird. Da unsere Tochter aber Recht schnell selber die Kurve gekriegt hat, war das gar nicht nötig. Zudem haben wir eher immer Mal wieder Druck raus genommen und gesagt das sie nicht zu viel lernen soll und lieber was mit den Freunden machen soll oder so.

Was sie auch bestätigt hat ist das Thema mit dem Freund, und dem verstorbenen Vater. Gerade weil meine Tochter da sehr viel aufgefangen hat aber auch vieles nicht nachvollziehen konnte, wie der Freund reagiert hat auf den Tod seines Vaters.

Unterm Strich haben wir jetzt erst einmal alles notwendige in die Wege geleitet mit den verschiedenen Terminen, ohne jetzt zu viel zu machen was zu viel für meine Tochter sein könnte. Die Termine usw. warten wir jetzt ab und in der Zwischenzeit sind wir für sie da.

Gerne können wir hier weiter quatschen und uns gegenseitig unterstützen, denke nebst den Kindern brauchen auch wir Eltern ein wenig Unterstützung, und diesen Austausch hier empfinde als große Hilfe für mich und mein Kind. Also vielen lieben Dank euch allen da draußen.

Super, es freut mich sehr das du uns daran teilhaben lässt

Es hört sich gut an was eure Bekannte sagt, ich kann auch nur bestätigen, dass es völlig normal ist als Eltern den Blick auf Noten - Zukunft zu haben.

Das mit dem Vater vom Freund hatte ich ja auch angesprochen, da war meine Überlegung ja nicht verkehrt.

Fachliches Wissen habe ich in dem Sinne nicht, nur Tätigkeit im Krankenhaus, selbst 2 Kinder und meine eigene Therapie sowie gesunder Menschenverstand, daher freut es mich sehr, dass ich euch auch weiter helfen kann.

Liebe Grüße Grace

Zitat von Kosmos:
Aber letztlich sind wir alle nur Menschen, egal, welchen Beruf man gelernt hat oder was man alles kann oder weiß, hat jeder Anforderungen und Schwierigkeiten im Leben, die ihn herausfordern.


das ist auch meine Erfahrung und ich möchte in diesem Zusammenhang gerne den Begriff emotionale Intelligenz in den Raum geben.

Zur Definition:

https://www.studysmarter.de/schule/psyc...telligenz/

Ich kannte diesen Begriff früher nicht und hielt mich selbst für dumm weil ich in meinem Leben nicht klar kam trotz (relativ gutem) Schulabschluss,abgeschlossener Berufausbildung,selbstständigem Alltag u.s.w.

Hatte zwar einiges erreicht aber langanhaltende innere Zufriedenheit hatte mir das leider nicht gebracht.

Mir fehlte und fehlt glaub ich nach wie vor ein Stück weit diese emotionale Intelligenz,auch wenn ich mich fortwährend darum bemühe.

@Brettspiel Hoffe,ich komme nicht zu sehr vom Thema ab.

@Flame, nee nee, alles gut
Aber das ist witzig, denn die Soziale (emotionale) Intelligenz ist die einzige die ich habe, haben mein Kollege und ich letztens festgestellt ^^

Ich muss zugeben, mich ärgert es sehr, wenn das Argument: Ich bin wegen meiner Elterneigenschaft besonders kompetent und besonders einfühlsam. vorgetragen wird und einem und anderen dadurch suggeriert wird, dass man auf diesen hohen Level der Menschlichkeit niemals aufsteigen kann und sowieso nicht mitreden könne.

Ob man Herz hat oder nicht, ob man sinnvoll helfen kann, hängt nicht davon ab, ob man mal schwanger war oder eine Geburt hinter sich hat, auch nicht davon, ob man Kinderbetreuung gemacht hat. Es gibt versagende Eltern ohne Ende und die haben alle diese Dinge aufzuweisen. Und trotzdem gibt es ganz viele unfähige Eltern.

Ich war die depressive Tochter meiner Mutter und ich weiß daher sehr gut, was mir geholfen hat. Druck machen tut sicher nicht gut, weil Druck hat man schon genug. Aber wenn meine Mutter bei jeder Kleinigkeit gesagt hätte, dass ich das und dies bleiben lassen soll und mich in Watte gepackt hätte, mir nix mehr zugetraut hätte, dann hätte sie damit genauso viel Schaden angerichtet, weil sie damit mein Selbstvertrauen total zerstört hätte. Wenn man so liebevoll untergraben wird und einem nach und nach jede Kompetenz abgesprochen wird, man abgeschrieben wird, dann ist es auch nicht besser, wie übertrieben hart zu reagieren.

Und das ist auch das, was ich beruflich später gelernt habe, dass man situativ angepasst und fein dosiert und sensibel reagieren muss, um jemanden da abzuholen, wo er steht. Dafür muss man auch die eigenen Ängste und Gefühle im Zaum halten und sich regulieren und seinem Kind zutrauen, dass es fähig ist, diese Situation zu meistern. Und man sollte Angebote machen und gemeinsam einen Weg suchen und nicht auf's Kind dann alle möglichen Hilfen draufklatschen, ohne dass es das will, und ganz alleine lassen, ist auch schlecht.

Meine Mutter hat alles richtig gemacht. Sie war da, sie war stark und hat nie den Überblick verloren. Sie hat nicht ihre eigene Verfassung zum Thema gemacht, sondern in der Mama-Position war sie der Fels in der Brandung. Punkt!

Und man sollte sich dafür hüten, zu glauben, dass man als Eltern alles richtig macht, dass man denkt, man sei automatisch kompetent. Es gibt in der Pädagogik ganz viele unsichtbare Fallstricke, so viele Eltern drüber stolpern. Z.B. wenn man inflationär lobt, was viele Eltern, Lehrer und Pädagogen tun, untergräbt man das Selbstvertrauen von Kindern und Jugendlichen. Damit schafft man ganz schnell eine Bahnung für eine Depression. Es gibt leider oft Eltern, die es gut meinen, aber in solche pädagogischen/psychologischen Schlaglöcher reinfallen. Die denken, sie haben es bestens gemacht und dann wird das Kind genau wegen dem krank, weil die Eltern es besonders gut machen wollten.

Ich war froh, dass meine Mutter cleverer war als andere und ich dadurch bessere Chancen hatte, mit dieser Erkrankung besser fertig zu werden als andere in vergleichbarer Lage.

Und ich kann mich eben in die Tochter sehr gut reinversetzen, weil ich eben das auch so erlebt habe. Und ich kann mir gut vorstellen, was Eurer Tochter gut tut und was nicht. Und ich glaube, dass ich da auch ganz gute Vorschläge gemacht habe. Wegen Psychotherapie bleibt abzuwarten, ob sich jemand findet, mit dem sie möchte und gut kann. Ich hatte damals lauter Threapeuten, die mir überhaupt nicht gut getan haben. Damals hatte ich aber auch gar keine Ahnung von Therapien. Es gab extrem hohe Altersunterschiede zwischen mir und den Therapeuten. Da weiß man heute auch, dass das keine gute Voraussetzung ist. Je größer der Altersunterschied zwischen Patient und Therapeut, desto schlechter stehen die Erfolgschancen. Das muss nix heißen, das kann auch mal trotzdem gut laufen. Aber bei den meisten Patienten ist ein großer Altersunterschied kontraproduktiv gewesen.

Und ich würde generell zu einem Therapeuten aus der VT-Ecke raten. Grade für so einen jungen Menschen ist es sehr wichtig, dass die durch die Therapie im Leben gehalten bleiben und nicht den Anschluss verlieren.

Systemisch wäre auch eine Option, aber die haben so kleine Stundenkontingente, dass das eher mal als weitere Therapie funktioniert.

Und von tiefenpsychologisch und psychoanalytisch würde ich - nach Möglichkeit - die Finger weglassen, weil diese Therapien weltfremd und emotionale Abhängigkeit und Therapiesucht fördern. Und sie wirken sich - in vielen Fällen - dahingehend aus, dass Menschen immer weniger in der Lage sind zu funktionieren und ihre Alltagstauglichkeit einzubüßen. Das sollte man besonders bedenken, wenn es um einen jungen Menschen geht, der noch nicht sozial und wirtschaftlich abgesichert ist. Da wird oft ganz schnell mit einer Therapie, die gut gemeint ist, aber schlecht gemacht ist, ganz viel verbaut. Wenn sie bei so jemandem landet, der das Elend noch ankurbelt, dann bloß schnell weg da. Sowas macht keinen Sinn, erst recht nicht für Leute, die jung sind. Solche Therapieformen kann man machen, wenn man alt ist und Geld hat und einen Sponsor. Für Menschen, die noch auf den Arbeitsprozess und auf eigene Einnahmen angewiesen sind, haben solche Therapieformen keinen Sinn.

Sinnvoll ist es, langsam wieder etwas Leben in die Bude bringen, Angebote machen und fragen: Sollen wir nicht mal heute abend essen gehen?! oder einfach ihr ein schönes Geschenk kaufen, außer der Reihe und ohne Anlass und nette Gespräche mit ihr anfangen, sie mal einfach öfter in den Arm nehmen und solche Sachen? Fragt sie, ob ihr nicht mal irgendwohin in den Urlaub fahren wollt, für zwei Tage weg in eine andere Region. Gutes Hotel, nicht viel Planung.... Sie soll aussuchen können. Das ist wichtig, dass sie sanft wieder aktiviert wird und sie keiner jede Woche nur antreibt. Keine Hauruckmethoden, aber sie langsam aus dem grauen Loch rausziehen mit viel Sinn für Takt ist eine sehr gute Idee. Man braucht Fingerspitzengefühl und oft auch Humor und viel Herz, sonst wird das nix.

Man muss ihre Erkrankung schon ernst nehmen, aber jetzt den Teufel an die Wand zu malen, als sei das der Weltuntergang, ist grundverkehrt. Das ist jetzt eine schwere Zeit, sie wird lernen, wie man besser leben kann und dann wird diese negative Phase sich auch wieder verkrümeln. Das würde ich ihr sagen.

Guten Morgen zusammen,

heute melde ich mich mal guten Nachrichten. Wie es scheint war es bei meiner Tochter tatsächlich eine limitierte Depression die einfach kommt und einfach wieder geht. Im Moment ist es noch ein wenig auf und ab, vor allem im Wechsel mit Liebeskummer, aber definitiv besser als noch letzte Woche. Die Termine beim Psychiater und auch bei der Lebenshilfe bleiben auf Ihren Wunsch aber noch bestehen, was ich gut finde, denn da ist ja etwas. Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Ich glaube das unsere Herangehensweise an die Sache ganz gut war, also einen Weg finden keinen Druck zu machen, Sie aber im Leben belassen und nicht zu sehr von allem abzuschotten.

Dies nur mal als Info zwischendurch.

Liebeskummer ist böse, das wissen wir ja selbst auch

Danke für die Zwischeninfo.

Jetzt gerade ist wieder schlimm. Sie sagt alles so schwer, und sie will keine Gefühle fühlen gerade. Und sie würde gerne was nehmen zum einschlafen. Oh man, das ist hart alles....

So, kommen gerade vom Arzt (Psychiater). er hat ihr jetzt erst einmal keine Antidepressiva verschrieben, sondern Nahrungsergänzungsmittel. Sehr viele. Vitamie, Zink, Eisen, Jod usw. und wir bauen erst einmal den Haushalt wieder auf. In 4-6 Wochen sollen wir dann nochmal vorstellig werden.
Parallel hat er uns einen Notfallcode gegeben, mit diesem können wir bei der 116117 anrufen und bekommen dann einen Therapeuten innerhalb der nächsten 2-3 Wochen. Das werden wir dann gleich auch mal machen.

@Brettspiel Das hört sich gut an. Hat der Arzt Blut abgenommen wegen Vitamin D?

Der Arzt ist ja schon mal gut. Das muss man sagen. Nahrungsergänzungsmittel machen sehr viel Sinn.

Aber was man dringend machen sollte bei einer Depression ist veganes Bio Algenöl dazu nehmen. Es sollte eine gute Qualität haben und bitte keine Kapseln oder Tabletten, sondern das Öl selbst verwenden.

Und das Wichtigste ist, dass man nicht durchdreht.

Der Grund, warum sie so durchhängt ist wichtig.

Es gibt Menschen, die werden nach einer Niederlage, nach einer Kränkung, nach einer Abwertung mit depressiven Gefühlen und knicken ein. Das ist wie wenn sich ein Männchen in der Mitte zusammenklappt und zur Seite umfällt.

Und andere sind zwar traurig und leiden auch, aber dann kommt der Reflex: In Zukunft läuft das besser, das wird wieder anders. Z.B. in Bezug auf den Freund würden die sagen:
Das habe ich jetzt mit dem so erlebt. Nächstes Mal passe ich auf, dass ich einen besseren Partner finde und mich auf so einen Deppen gar nicht mehr einlasse. Ich werde was Besseres finde. Andere Mütter haben auch schöne Söhne!.

Jeder Mensch erlebt Pleiten, Pech und Pannen. Jeder Mensch erlebt Schicksalsschläge und Enttäuschungen oder Krisensituationen. Und es ist einfach wichtig, dass man lernt, damit konstruktiv umzugehen. Manche Menschen lassen sich nich aus der Ruhe bringen und sagen sich: Hey, ich bin jetzt wieder Single, ich habe meine Freiheit wieder, mal schauen, wen ich die nächsten zwei Monate so daten kann? Wer weiß, was da für ein hübscher Kerl dabei ist. Ich lasse mich zukünftig nur noch auf Händen tragen. Alles Andere kommt mir nicht in die Tüte!.

Selbstbewusst sein oder sich ausgeliefert an die Welt fühlen, ist ein großer Unterschied.

Es gibt einen Grund dafür, warum manche Menschen positiv durch's Leben gehen und mit allem spielend fertig werden und warum andere zusammenbrechen, heulend im Bett liegen und Angst vorm Leben haben.

Es geht jetzt darum, Eurer Tochter vorzuleben und vorzugegen, wie man mit dem Leben richtig umgeht.

Ihr wartet auf alle Fachleute... Aber eigentlich seid Ihr als Eltern dran, Eurer Kind da durchzuleiten und sie auf die Seite zu nehmen und sie wieder aufzubauen und ihr zu zeigen, wie man damit richtig umgeht, wenn so ein junger Kerl einem Mädchen den Kopf verdreht hat und sie dann gemerkt hat, dass man mit dem nix anfangen kann.

Ich würde zu ihr sagen:
Sie sind doch nicht alle gleich. Du findest sicher einen viel besseren Freund als den und bis dahin hast Du eben alleine Spaß und kannste machen, was Du willst, ohne dass Du auf jemanden Rücksicht nehmen musst.

Was man ihr klarmachen muss, ist, dass eine depressiver Reflex bei ihr automatisch kommt. Und das ist veränderbar. DAS ist der springende Punkt. Andere lassen sich da nicht ins Bockshorn jagen. Die verabreden sich gleich mit anderen und suchen sich was Neues. Die machen das ganz sportlich. Wir hatten eine Freundin, die war kein Kind von Traurigkeit. Sie sah gut aus und hat so Anfangs 20 drei Freunde gleichzeitig gehabt und hat die per Handy getimet. Wenn wir sie gefragt haben, ob das nicht ein bisschen sehr viel ist, hat sie nur gelächlt und hat gemeint: Wenn der Sex gut ist.... und hat uns nochmal so ein Augenzwinkern zugeworfen...

So sind andere Menschen drauf. Man muss jetzt nicht zum männermordenden Vamp werden, aber man sollte sich der Möglichkeiten, die man hat, sein Leben zu beeinflussen, bewusst werden.

Statt irgendwo hinzusitzen und zu warten, bis sich jemand über einen erbarmt, sollte man aktiv werden, den eigenen Handlungsspielraum ausnutzen und was für sich und das eigene Leben tun.

Um das zu lernen braucht man keinen Therapeuten. Wie der Hase im Leben läuft, können Papa und Mama auch erklären.


Natürlich braucht man bei Liebeskummer Trost. Aber was man immer braucht und entwicklen muss, ist eine neue gute Zukunftsperspektive.

Wenn ich die gleiche Situation bei meiner Nichte und meinem Bruder hätte, würde die nicht depressiv reagieren und mein Bruder/also ihr Vater, bräuchte sicher keinen Therapeuten oder Psychiater für die Tochter, sondern er würde ihr zeigen, wie sie damit gut fertig werden kann und wo der Weg lang geht.

Ein Papa sollte als Mann in der Lage sein, seine Tochter im Umgang mit Männern/Jungs gut zu beraten. Das können die sogar besser als die Mütter.

Aus dem Grund habe ich mir auch immer Männer als Therapeuten gesucht. Die waren viel liebevoller zu mir und haben mich verteidigt; da wird man immer so schön beschützt.

Meiner Meinung nach solltet ihr zumindest eine Notfallmedikation zuhause haben.
Tavor oder wenigstens Promethazin.

Dieses nicht zur Ruhe kommen kann sehr kräftezehrend sein,psychisch und auch körperlich und Schlaf bedeutet Erholung und Regeneration.

Hochdosiertes Baldrian hatte ich schonmal angesprochen,das kann auch schon eine Hilfe sein,ein Notfallmedikament ersetzt es allerdings nicht.

Also, wenn der Psychiater nicht mal ein Medikament bereitgestellt oder verschreiben hat, dann denke ich, sieht er das richtig. Tavor, weil ein junges Mädchen beim ersten Liebeskummer sich die Augen aus dem Kopf heult?

Ich würde ihr sagen, dass sie sich mal anschauen will, welcher neue Look ihr gefallen könnte und dann Klamotten kaufen, auf zum Friseur, Nägel machen lassen, essen gehen, einen Ausflug planen, sich mit Freundinnen in der Stadt treffen, für ein neues Hobby anmelden und neue Ziele setzen und angreifen...

Wer wird denn schon daheim sitzen bleiben und versauern wollen, weil irgendwas im Leben nicht parademäßig gelaufen ist....

Halsey hat z.B - nachdem man ihr gesteckt hat, dass ihr Freund sie betrogen hat - einen Welthit geschrieben und hat ihren Liebeskummer und das öffentliche Bloßstellen so beantwortet. Sie hat gezeigt, wer sie ist und dass sie was ist! Sie hat hat es ihm gezeigt und auch der Dame, die mit ihm aktiv war..

So geht leben. Das Leben lebt von der Tatkraft und vom Mut. Je mehr man gedemütigt wurde, desto mehr muss man sich hochrappeln und aufstehen und aufrecht weitergehen... Das ist der Spruch:

Aufstehen, Prinzessin, Krönchen richten, weitergehen!.

Das sind Lektionen des Lebens. Hier muss der Mensch, die Seele, das Gehirn lernen, wie man mit sich selbst und mit dem Leben umgehen muss und wie man krisensicher und krisenfest wird. In jedem Leben gibt es Krisen, Täler, Pleiten. Wir werden oft gefoult und dafür brauche ich dann auch ein Drehbuch, eine Regieanweisung, wie das Leben weitergehen kann, wie man seine Verletzungen pflegt und heilen lässt.

Wenn andere einen mies behandeln, dann sucht man Halt: Bei anderen und aber auch in sich selbst. Bindungsschrei. Wenn wir uns bedroht fühlen, wenn wir verletzt wurden, dann suchen wir Bindungen auf und holen uns, was uns heilt.

Therapie ist erst dann dran, wenn alles versagt hat.

Wir müssen aufhören, in diesem Land jedes Problem an Profis zu delegieren. Das ist der falsche Weg mit dem Leben umzugehen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat:
Das hört sich gut an. Hat der Arzt Blut abgenommen wegen Vitamin D?

@Flame Das machen wir Donnerstag beim Hausarzt.

Zitat:
Dieses nicht zur Ruhe kommen kann sehr kräftezehrend sein,psychisch und auch körperlich und Schlaf bedeutet Erholung und Regeneration.

@Flame Nun ja, die Nächste sind eigentlich sehr gut mittlerweile. Sie hat ein Melatonin Spray was ihr beim Einschlafen hilft und gestern Abend kam Sie auch richtig gut gelaunt nach Hause. Hatte mir sogar noch geschrieben das Sie was länger mit der Freundin unterwegs ist, da sich gerade sehr wohl fühlt. Und auch das Gespräch mit der Lebenshilfe lief richtig gut. Glaube das Sie einfach im Moment nicht gut alleine zuhause bleiben kann, was heute der Fall war.

Zitat:
Ein Papa sollte als Mann in der Lage sein, seine Tochter im Umgang mit Männern/Jungs gut zu beraten. Das können die sogar besser als die Mütter.

@Kosmos Ich denke ich bin in der Lage und ich glaube auch das wir unserer Tochter gut zur Seite stehen. Und doch ist und bleibt es eine Krankheit die man leider nicht nur durch gutes Zureden weg bekommt. Natürlich haben wir ihr gesagt wie das mit dem Freund ist und was es bedeutet, nur ist der Freund eben kein schlechter und die Situation mit ihm kommt nur, weil sein Vater verstorben ist. Das der Junge da selber nicht so mit klar kommt ist da ja naheliegend.

Zitat:
Also, wenn der Psychiater nicht mal ein Medikament bereitgestellt oder verschreiben hat, dann denke ich, sieht er das richtig. Tavor, weil ein junges Mädchen beim ersten Liebeskummer sich die Augen aus dem Kopf heult?

@Kosmos ich sehe das ähnlich mit den Medis, war auch nicht böse drum das er nichts verschrieben hat. Nur ob es wirklich nur Liebeskummer ist, das bezweifeln wir doch sehr. Und wenn er was geben sollte, würde ich gerne Paroxetin haben, wie ich auch verwende.

Zitat:
Therapie ist erst dann dran, wenn alles versagt hat.

Wir müssen aufhören, in diesem Land jedes Problem an Profis zu delegieren. Das ist der falsche Weg mit dem Leben umzugehen.

@Kosmos das ist aber ein schmaler Grad, denn wer soll fest machen wann es zu spät ist?

Na ja, das habe ich vielleicht ungeschickt formuliert.... Ich weiß nicht, ob sich jemand, der meine Texte liest, vorstellen kann, was und wie ich es meine?

Ich erlebe es eben im Forum, dass viele sehr sensibel sind, dass man hauptsächlich auf Medikamente und Profihilfe setzt. Gerade, wenn es um die eigenen Kinder geht, wollen viele Eltern schnell das Problem vom Tisch haben, gelöst haben. Und dann wird ganz schnell viel an Behandlungen angeleiert, als ob man sich damit gegen alles verwahren könnte. Das kann man eben nicht. Elternsein ist schwer und oft sind schnelle Lösungen nicht die besten.

Ich kenne ja viele Profis und die sind alle auch selbst Eltern. Und die sagen durch die Bank, dass Eltern heute Helikopter-Eltern sind, die es auch nicht mehr aushalten, dass es ihrem Kind schlecht geht. Aber negative Gefühle und Krisen gehören zum Leben und der Mensch braucht das auch, weil er dran trainieren kann und muss, wie man mit solchen Gefühlen umgehen muss. Das braucht auch seine Zeit. Der erste Liebeskummer ist z.B. der schlimmste, weil das Gehirn das noch gar nicht kennt und nicht weiß, was es damit machen kann, damit es besser wird.

Und mein Eindruck von diesem Thread ist schon der, dass alle ganz schnell die Tochter oder eigene Kinder aus so einer Situation rausholen wollen. Und ich denke, man muss der Sache Zeit geben. Und ja, es funktioniert nicht mit ein bisschen gut zureden. Das würde auch bei einem kleinen Kind nicht funktionieren, dass man es anspricht und dann ist sofort Ruhe. Eltern wollen, dass jede Intervention, jeder Versuch, zu helfen, sofort dazu führt, dass das Kind wieder happy ist. Und das ist unrealistisch. Das dauert viel länger und es ist nicht mit zwei Gesprächen zu machen und auch nicht innerhalb von 4 Wochen.

Das alles funktioniert nicht wie eine Spalt-Tablette. Der Werbeslogan von Spalt war: Spalt schaltet den Schmerz ab! Sofort!. Und ich glaube, genau nach so einem Zaubermittelchen suchen alle Eltern für ihre Kinder, weil sie sich in einer unkontrollierbaren Situation mit ihrem Kind sehen. Kind ist krank und dreht durch. Und Eltern drehen mit durch. Das ist leider oft so und ich sehe hier auch nichts Anderes.

Aber in so einer Situation braucht man Eltern, die stehen wie ein Urwaldbaum. Als ich damals bei meinem neuen Traumatherapeuten war, war das Erste, was er mir gesagt hat: Sie müssen sich zusammenreißen! und das hat geholfen. Wenn ich das hier im Forum jemandem sagen würde, der schwer depressiv ist, könnte ich mich auf fliegende Eier und faule Tomaten einstellen, die man mir im virtuellen Raum nachwerfen würde.

Hier haben alle Angst vor der Erkrankung der Tochter. Aber genau das darf man nicht haben. Und es ist leider schon so, dass Menschen, die ihre eigene psychische Erkrankung nicht oder noch nicht besiegen konnten, denen, die drin sind, nicht helfen können, weil sie selbst nicht mit der Erkrankung fertig werden.

Wenn man selbst nicht den Fünftausender-Berg besteigen konnte, wird man sich sehr schwer tun, jemanden soweit zu bringen, dass er einen Sechstausender-Berg besteigen kann.

Ihr merkt das hier selbst nicht, aber wenn ich hier lese, dann sehe ich, wie sehr sich das, was ihr schreibt, von dem unterscheidet, was man in der Situation von wirklich guten Leuten gesagt bekommt. Und ich hatte zum Glück immer Leute um mich rum, die stark waren und die mich gut aufgebaut haben. Um jemanden gut aufzubauen muss man sehr gute Coaching-Fähigkeiten haben. Das ist ein Talent, das leider viele Menschen nicht haben. Sie lernen es ja einfach nicht mehr von den Eltern. Ich hatte da immer Glück, eine starke, tatkräftige Mutter, gute Freunde, die gefestigt waren und Therapeuten, die ganz anders waren als der durchschnittliche Therapeut um die Ecke. Man muss viel Stärke und Zuversicht ausstrahlen, aber dann auch energisch werden, sonst kann man so depressive Leute nicht aktivieren.

Als ich völlig verzweifelt meine Zukunft abgeschrieben habe, hat mein Therapeut mich einfach gefragt: Wollen Sie promovieren?. Man kann es nur versuchen, jemanden da rauszukriegen und man muss auch geduldig sein. Vieles, was man sagt, wirkt erst ein paar Wochen später.

Ich kann, größensteils, deine Aussagen verstehen und nachvollziehen, wo ich aber nicht ganz nachkomme ist die Aussage das man einerseits die Kinder nicht zu sehr in Watte packen sollte (was ich auch so sehe), für Sie aber wie ein Baum stehen sollen? Und das Kind soll auch nicht direkt zu Therapeuten, aber jemand der selber Probleme hat (wie ich) wird dem Kind auch nicht helfen können (5k und 6k. Meter Berg vergleich). Wie soll ich dann aber meinem Kind helfen wenn es nicht zu einem Therapeuten soll ich ihm aber auch nicht helfen kann, was ich ehrlich gesagt, anders sehe. Gerade meine Erfahrung mit den Gefühlen können doch sehr hilfreich sein, egal ob ich es noch habe oder nicht?

Und das mit dem Zusammenreißen....Schwierig. Ich habe relativ viel Lektüre gelesen wo vor genau solchen Aussagen gewarnt wird. Ich denke das dies alles sehr Patientenabhängig ist. Meine Tochter hat jetzt auch gesagt das Sie haben möchte mit dem Sie darüber sprechen kann, also werde ich versuchen einen Therapeuten für Sie zu bekommen. Und wenn Sie mit mir sprechen mag, bin ich gerne für Sie da.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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