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Hallo!

Mich würde mal interessieren, wie ihr eure Depressionen empfindet bzw. welches Grundgefühl euer Leben bestimmt!?

Ich habe im Hintergrund in meinem Leben, immer das gleiche Gefühl durchweg, jeden Tag, jede Minute und fast jede Sekunde lang!

Es spielt keine Rolle was ich gerade so mache oder wo ich mich befinde!

Ob ich nun: gerade mit anderen Menschen rede oder gar lache
- mich mit meiner Arbeit beschäftige
- gerade in der Kaufhalle einkaufen bin
- in einem öffentlichen Verkehrsmittel wie einem Bus sitze usw.

oder gemütlich auf der Couch liege und entspannt Fernsehe oder die Wohnung putze, dieses Gefühl ist immer da und nur selten gelingt es mir mal, es zumindest etwas abzuschwächen!

Das Gefühl äußert sich durch einen ständig präsente Musik Rhythmen in meinem Kopf die mich immer zu begleiten scheinen und präsent sind ob ich das nun gerade will oder nicht!

Einer dieser Mudik Rhythmen, ist dieser Song:


Seit ich sie, vor langer Zeit zum erstenmal gehört habe, begleitet mich diese Melodie durchweg in meinem Leben!

Was ich meine ist das Gefühl der Traurigkeit!

Innerlich trauere ich stets um meine verlorene Kindheit die keine war da ich schon sehr früh erwachsensein musste!
Ich trauere um mein glückliches Leben, mit Mann, eventuell Kindern und voller Arbeitsfähigkeit, das ich nie haben durft!
Ich trauere um meine nicht vorhandene Gesundheit, sowohl die körperliche, wie auch die geistige Gesundheit, die ich nie wirklich hatte, da meine geschundene Seele ihren Kummmer, ständig durch Krankheiten meines Körpers, nach außen trägt!

Wie sieht das bei euch aus?
Welches Grundgefühl prägt stets euer Leben?

G.Yuna76

11.12.2024 06:39 • 14.12.2024 x 2 #1


75 Antworten ↓


Hallo G.Yuna76
Ich bin mittlerweile 65Jahre alt und habe schon seit meiner Jugend Depressionen mit Angst und Zwangsgedanken.
Bei mir ist die Angst im Vordergrund, auch momentan wieder sehr stark.
Angst,innere Unruhe und Zwangsgedanken.
Momentan macht mir auch das alleine wohnen wieder sehr zu schaffen.
Ich war verheiratet,aber nicht besonders glücklich und bin nun schon lange geschieden mit 3 erwachsenen Söhnen(39,35und 29Jahre alt).
Die beiden Älteren sind nach der zweiten Sorgerechtsverhandlung zum Vater und seiner damaligen Freundin gezogen, die selber 3 Kinder hatte.
Der mittlere Sohn hat das nicht verkraftet,war erst dieses Jahr für 5 Monate in einer Tagesklinik und geht jetzt wieder einmal die Woche zur ambulanten Therapeutin.
Ich konnte aufgrund meiner Krankheit nicht für ihn da sein,als er es gebraucht hätte.
Deswegen mache ich mir große Vorwürfe.
Ich wollte immer,, normal''sein,bin es aber nicht.
Mein jüngster Sohn, mit dem ich bis Ende März 2019 zusammen gewohnt habe,lebt momentan in Portugal.
Er war nach dem Abschluss des Studiums der Sportwissenschaft für etwa 2einhalb Jahre in Australien für Work and travel.
Wegen Corona sind aus einem Jahr 2einhalb Jahre geworden.
Ich selbst habe schon verschiedene Antidepressiva ausprobiert,war oft in der LWL Klinik und auch in der Tagesklinik, in der ambulanten Ergotherapie.
Meine Depressionen mit Angst, Unruhe und Zwangsgedanken bin ich nicht losgeworden.
Nächstes Jahr im Juni kann ich in Rente gehen.Der Antrag ist schon gestellt.
Dann macht mir noch eine Anomalie im Gehirn,eine Art Aneurysma Sorgen,das mit MRt kontrolliert werden muss.
Ich bin nur am grübeln,wie ich meine Situation ändern kann.
Wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben.
Herzliche Grüße von Reinhild

A


Wie fühlt sich eure Depression an?

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Was für ein bewegtes Leben Reinhild!

Du sagst, das du denkst, nicht so für deine Kinder da gewesen zu sein, wie Sie es vielleicht gebraucht/ verdient hätten, aber hast du schon mal mit Ihnen darüber geredet?
Sie wussten/ wissen ja um deine psychische Erkrankung und kennen dich ja auch nur so!

Vielleicht haben deine Kinder, im Gegensatz zu deiner Annahme, ja sogar denn größten Respekt vor dir und bewundern dich insgeheim sogar dafür, wie gut du, trotz dieser Erkrankung, immer wieder versucht hast das beste für Sie zu tun und im Rahmen deiner Möglichkeiten, so gut es eben geht/ ginge für Sie als Mutter da zu sein?!

Ich kenne das Gefühl auch zur genüge, sich selbst als minderwertig und nicht gut genug zu empfinden!

Oft hilft da wirklich nur eine Realitäts Überprüfung und auch, das Ergebnis dieser Überprüfung hinter versuchen anzuerkennen, falls dieses weitaus positiver ausfallen sollte als man selber annimmt!

Ich würde dir empfehlen mit deinen Kindern mal einzeln zu telefonieren und mit Ihnen über ihre Sicht bezüglich dich und ihrer Kindheit, ganz offen zu reden!

Du musst nur denn Mut dazu aufbringen und zu verlieren hast du ja auch nichts, denn noch viel schlechter als du selber schon von dir diesbezüglich denkst, können diese ja nun auch nicht mehr über dich denken oder?!

PS: Hoffen auf Besserung ist gut, aber es kommt auch darauf an, selbst etwas dafür zu tun, insbesondere für sich selbst!

G.Yuna76

@Yuna1976
Entschuldige, aber es erscheint mir, als könntest oder möchtest du deine Depressionen ( Trauer, etwas be-dauern)
auch gerne *pflegen*.
Ich höre auch gerne mal melo-dramatische Musik oder orientalisch-melanchancholische Musik...tragisch und düster.
aber doch bitte nicht in Dauerschleife.
Zitat von Yuna1976:
dieses Gefühl ist immer da und nur selten gelingt es mir mal, es zumindest etwas abzuschwächen!

Vielleicht hilft dir positivere Musik



In den Jahren als ich Depressionen hatte (aufgrund von permanenten Schlafstörungen und Schlafmangel) wollte ich mit niemandem Kontakt haben, wollte nur meine Ruhe, konnte mich über nichts mehr freuen und lachen und wünschte mir, einfach nur zu sterben (durch Krankheit, Unfall u.ä.) und hatte für den Notfall immer genügend Tabletten, um es selbst zu tun, wenn ich es nicht mehr aushalten würde.

Das funktioniert leider nicht mit der positiven Musik hören Ulli- Online!

Ich muss mir, traurige Musik direkt, nur noch in extrem depressiven Phasen anhören, meine Seele, mein inneres verlangt dann geradezu dannach, was zum Glück mittlerweile seltener vorkommt!
Tue ich es nicht, werde ich extrem hibbelig, kann nicht schlafen, habe extrem schlechte Laune und bin grenzenlos wütend auf Gott und die Welt innerlich!
Das einzige was mich dann wieder runter bringen kann, ist nur die sehr traurige Musik!
Sie ist dann wie ein Ventil für mich bzw. meine überkochenden Emotionen!

Im normalen Alltag, ist es für mich überflüssig traurige Musik extra anzuhören, denn sie ist schon in mir drin und spielt sich umgehend von selbst in meinem Kopf ab, sobald ich in Stress gerate!
Das tue ich leider recht oft!
Ich habe, unter anderem, eine soziale Phobie und normale Dinge wie ein Arztbesuche, Einkaufen gehen oder überhaupt schon draußen unter anderen Menschen zu sein, lässt mein Stresspegel schnell ansteigen!
Mein Stresspegel ist, ärztlich nachgewiesen, grundsätzlich nie bei Null, sondern immer schon leicht erhöht!

Fröhliche und laute Musik kann ich auch genießen, aber nur wenn ich mich, aufgrund meiner Borderline Erkrankung, gerade mal in einem fröhlichen Hoch befinde, bei dem ich die ganze Welt umarmen möchte und mich gefühlt, rein garnichts aus der Bahn werfen könnte!

So ist das nunmal bei verrückten wie mir!

G.Yuna76

In so einem Zustand war ich auch schon Schlaflose!
Ich war fix und fertig mit der Welt und wollte ebenfalls, nur noch das mein Leben endet!
Ich habe nichts mehr zu mir genommen, habe versucht nicht mehr zu atmen, stand am Fenster im 5ten Stock und wollte springen usw.!
Ich weiß nicht wie ich durch diese Phasen gekommen bin, denn ich habe mich mit Schlaftabletten ausgenockt und nachdem aufwachen, ging es dann einfach, irgenwie mechanisch weiter mit meinem Leben, ohne das ich das bewusst gewollt hätte!

Das hörte erst mit dem plötzlichen Tod, meiner narzisstischen Mutter auf! Ich weiß heute nur eines, nämlich das es damals mit meinem Leben auf Messers Schneide stand !

Wäre sie nicht verstorben dann wäre ich es definitiv, denn damaligen Zustand hielt ich nicht mehr viel länger aus!

G.Yuna76

Zitat von Yuna1976:
So ist das nunmal bei verrückten wie mir!

Da kann ich durchaus mithalten.
Eben noch gelacht und Witzchen gemacht - dann kippt alles und ich leide und heule. Ein kleiner Trigger reicht dann.
Ich kann mich inzwischen nicht mehr wirklich ernst nehmen.
Was bin ICH...was kommt aus MIR
und welchen Anteil hat die bipolare Störung.

Zitat von Yuna1976:

Ich habe nichts mehr zu mir genommen

Das habe ich nie gemacht, ganz im Gegenteil. Ich dachte mir, wenn es mir schon so schlecht geht, darf ich wenigstens nach Herzenslust essen

Zitat von Yuna1976:
Wäre sie nicht verstorben dann wäre ich es definitiv, denn damaligen Zustand hielt ich nicht mehr viel länger aus!

Das klingt war bei mir auch umgekehrt. Dass ich mir nicht ernsthaft etwas angetan habe, war das wegen ihr. Das hätte sie nicht verkraftet und ich wollte es ihr nicht antun. Ich überlegte aber öfters, uns beide umzubringen, damit sie nicht allein zurückbleibt.

Eine sch.gal Haltung im Grunde.
Trigger

Bin ohne zu gucken über die Straße weil ich gehofft habe überfahren zu werden, habe mich nicht um wichtige Arzttermine gekümmert mehr, kaum gegessen



Eine extreme innere Leere die ich versucht habe zu füllen aber was nicht klappt. Sinnlosigkeit in allem.
Was ich nie hatte oder habe sind so typische psychosomatische Beschwerden wie sie manche bei Depressionen haben.

Trigger

15% der bipolar Erkrankten versterben durch Suizid.
Jeder vierte Betroffene versucht mindestens einmal, sich das Leben zu nehmen.

Die Suizidgefahr ist bei Borderline-Patienten hoch:
80 % der Betroffenen berichten über mindestens einen Suizidversuch
8 % bringen sich tatsächlich um.


Hallo zusammen,

Meine Depression fühlt sich an wie ein nie endender Teufelskreis. Morgens schon wache ich auf mit Panik und zittern. Meine Gedanken befinden sich nur in einer negativen Abwärtsspirale. „Du wirst irgendwann sterben „Du wirst nie wieder glücklich werden „Es gibt nur einen Ausweg und der ist es sich was anzutun „Es gibt keine Hoffnung usw.

Es fühlt sich alles so schwer an, nichts macht mir mehr Freude, ich habe keine Lust mehr rauszugehen, Appetit = null, keine Lust aufs Leben, keine Empfindung für Liebe, alles grau und düster.

Allina2245, in so einem Zustand wie deinem gerade, würde ich versuchen mir schnellstmöglich Hilfe zu holen und sei es nur, wenn du bei einer telefonischen Seelsorgenummer anrufst und denn oder die am anderen Ende zutextest, die stehen da wohl sogar irgendwie drauf!

Auf die schnelle wird da hier im Forum, vermutlich keiner weiterhelfen können!

G.Yuna76

@Yuna1976 Hi, ich bin in Therapie. Manchmal bin ich am überlegen in die Klinik zu gehen. Aber ich habe bis jetzt immer ganz schlimme Erfahrungen da gemacht und es hat es immer schlimmer gemacht. Weswegen ich mich bis jetzt dagegen weigere.

Liebe Grüße

Hi. Allina, das ist gut das du schon in Therapie deswegen bist!

Ganz in eine Klinik hat mich, in all meinen vergangenen schweren Zeiten, nie einer bekommen!
Das höchste der Gefühle, waren Tageskliniken für mich gewesen!

Ich habe zum einen, meine Haustiere zuhause die die besten Therapeuten überhaupt für mich sind und zweitens entzieht sich mir völlig die Logik, was sinnvoll daran sein soll, einen, in so einem Moment, eh schon ziemlich instabilen Menschen mit einer diagnostizierten soz. Phobie ausgerechnet dann auch noch zusätzlich zu stressen/ belasten, in dem man ihn genau dem aussetzt, nämlich sich unter vielen fremden Menschen zu befinden, die ihm eh schon Angst machen?!?!

Ergibt für mich keinerlei Sinn, aber nungut, ich bin ja auch nicht der Doktor sondern nur der Patient !

Zitat von Yuna1976:
ausgerechnet dann auch noch zusätzlich zu stressen/ belasten, in dem man ihn genau dem aussetzt, nämlich sich unter vielen fremden Menschen zu befinden, die ihm eh schon Angst machen?

Das wäre dann Konfrontation. Sich der Angst stellen und nicht vor ihr weglaufen und ins Schneckenhaus verkriehen.
Trotz allem mal mutig sein und sich dem, was Angst macht stellen.

Die Konfrontationstherapie ist eine verhaltenstherapeutische Methode.
Sie wird vor allem in der Behandlung von Panikstörungen und Ängsten eingesetzt.
Im Verlauf der Therapie lernen die Betroffenen sich mit den angstauslösenden Situationen oder Reizen gezielt auseinanderzusetzen.

Dann nimmst du sicher auch keine Medikamente oder lehnst sie ab?

Eine soziale Phobie ist vor allem eine Angst vor sozialer Bewertung. Die soziale Angststörung zeichnet sich dadurch aus, dass sich Betroffene vor der kritischen Betrachtung anderer Menschen fürchten – dabei ist es völlig egal, ob sie dabei tatsächlich bewertet werden.
Sponsor-Mitgliedschaft

hallo an alle,

bei mir ist es die sinnlosigkeit, die hoffnungslosigkeit, traurigkeit und ängste. es wird alles immer so zu viel, dass ich das gefühl habe (und mir irgendwann wünsche) platzen zu müssen.

@sun7 ich kann das sehr gut nachempfinden. Möchtest du dich austauschen? Vielleicht hilft es uns beiden ja.

Ich lehnte garkeine Therapie ab Ulli- Online, im Gegenteil ich habe schon soviele Therapien gemacht das ich zeitweise bei meiner Krankenkasse als austherapiert galt, weil es zu jenem Zeitpunkt damals, einfach keine andere neue Therapien mehr für mich gab!

Sieh mal unter dem Thema des Medikamentes Venlafaxin nach, da habe ich auch schon geschrieben weil ich es seit Jahren nehme.

Und kein Arzt würde einen Patienten dem es gerade so richtig mies geht wegen seinen Ängsten, nicht nur betreffend der soz. Phobie, ausgerechnet dann einer Konfrontationstherapie aussetzen!

Das mit dem, vermeinlichen Grundsatz der Ärzte und Krankenkassen: Geht es jemandem emotional so richtig schlecht, ( Selbstmord gefährdet) dann ab mit ihm auf eine psychologische Krankenhaus Station, wo man ihn unter Kontrolle hat und sich nichts antun kann!
liegt an unserem relativ starren Gesundheitssystem!
Da spielt dann einfach nur die Selbstmord Gefahr die größte Rolle und nicht die eigentlichen diversen Ängste des Patienten.
Das ist zwar verständlich, für mich aber völlig kontraproduktiv gewesen, weshalb ich das nie zugelassen habe!

Ist aber in Ordnung für mich das du dachtest das ich vieles ablehnen würde, das Gefühl habe ich bei anderen auch schnell mal !

G.Yuna76

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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