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@Yuna1976 ich finde dich irgendwie super sympathisch, das wollte ich eben ausdrücken kurz. Du fühlst dich nie angegriffen, sondern reflektierst immer alles und antwortest dann sehr besonnen und sachlich. Finde es sehr schön, weil dadurch die Diskussion hier immer friedlich ist. Generell sind hier alle sehr friedlich im Thema wenn mal etwas unklar ist.

Vielen Dank Krokodil90, das ist sehr Nett von dir !

Ich versuche immer möglichst fair zu bleiben, schließlich sitzen, gerade wir hier quasi, indirekte oder auch direkt ( deutsche Sprache= schwere Sprache mitunter ) im selben Boot und es ist grundsätzlich nicht besonders ratsam, absichtlich Streit mit jemand anderem zu suchen.

Ich finde auch gut das es hier meist so schön ruhig und freundlich zugeht, insbesondere gefällt mir aber das ich hier so sein und schreiben kann, wie ich nunmal bin.
Im realen Leben bei normalen Menschen ist das meist nicht oder nur sehr schwer möglich weil Ihnen ganz einfach der Bezug/ das Hintergrund Wissen diesbezüglich fehlt.

G.Yuna76

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Wie fühlt sich eure Depression an?

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Zitat von Yuna1976:
Alien unter Menschen Gefühl!

Ich denke, jetzt weiß ich was du damit meinst ( also anders als Krokodil )

Dieser Zustand, wenn man zwar in der Runde anwesend ist....dabei ist
aber nicht wirklich auch kopftechnisch / gedanklich dabei ist.
Irgendwo gedanklich anders beschäftigt (abgelenkt)....weshalb man nicht so richtig mitmischen kann,
obwohl man dabei ist.
Ausgebremst.....und auch unfähig an Etwas wirklich teilzunehmen....vielleicht auch desinteressiert.

So habe ich es empfunden.
Manchmal hat es geklappt und ich konnte *Anschluß finden* und auch mitmachen....und dann auch wieder nicht.
Anwesend aber nicht teilnehmend.
Sich fragen, worüber die da gerade lachen können....und ich nicht...eher angenervt sein...weil die alle so lustig sind.
Die Ausgelassenheit hat gefehlt. Ausgebremst.

Schöne Sch*eiße. Es fühlt sich so widerlich an...

Das trifft es ziemlich gut Ulli-Online!

Es gibt eben verschiedene Möglichkeiten/ Wege sich wie ein unter all denn anderen zu fühlen!

@Yuna1976 wollen wir uns vielleicht auf Zombie einigen ?

Wenn du lieber ein Zombie sein möchtest dann soll mir das recht sein, es läuft in diesem Fall ja auf s gleiche hinaus !

Eine gute, schwierige Frage, wie sich meine Depression anfühlt. Um sie in ein paar Adjektiven zu beschreiben:

- leer
- hilflos
- allein
- dunkel

Zitat von Rick:
- leer
- hilflos
- allein
- dunkel

Ich finde, das triffts echt gut. V.a. ein starkes Einsamkeitsgefühl macht sich da bei mir auch breit.

- inneres Gefühl, heulen zu müssen
- völlige Antriebslosigkeit
- mentale Schmerzen
- absolut mieses Gefühl in der Magengrube...ähnlich einem schwarzen Schleim, der sich dort windet

Das zweite Gesicht meiner Depression:

- extreme Gereiztheit/Unzufriedenheit/schlechte Laune

Danke für eure vielen Antworten, die ihr auch gerne noch weiter schreiben könnt, auf meine eigentliche Frage!

Ich finde es höchst interessant das viele Gefühle bei Depressionen teilweise ähnlich aber auch mitunter völlig anders gelagert sind als meine hauptsächlich !

Während ich nicht darüber hinweg kommen kann, völlig gesund geboren worden zu sein, aber alleine durch die Umstände in meiner Kindheit, um EIN/ MEIN, eigentliches, wahrscheinlich deutlich glücklicheres, normales Leben vom Schicksal oder was auch immer, betrogen worden zu sein, kämpfen viele hier gefühlsmäßig, viel mehr mit denn anderen seelischen Folgen von einer/ ihrer Depression und nicht so sehr mit der WARUM? oder WAS wäre gewesen wenn...Frage an sich wie ich derzeit noch!

Aus therapeutischer Sicht habt ihr alle mir damit etwas voraus!

Laut meinem Therapeuten ist die WARUM Frage zwar nachvollziehbar und verständlich aber auch ebenso sinnlos da sie niemals zufriedenstellend beantwortet werden kann.

G.Yuna76

Zitat von Yuna1976:
viel mehr mit denn anderen seelischen Folgen von einer/ ihrer Depression und nicht so sehr mit der WARUM? oder WAS wäre gewesen wenn.

Es kommt ja darauf an, was die URSACHE für eine Depression ist.
Das Problem ist, dass viele die Ursache gar nicht bewusst kennen (weil verdrängt oder tief vergraben)
und sie erst finden müssen.
Bzw. lernen müssen, damit im Leben zurecht zu kommen, zu verarbeiten.....eben nachträglich.

Zitat von Yuna1976:
Laut meinem Therapeuten ist die WARUM Frage zwar nachvollziehbar und verständlich aber auch ebenso sinnlos

Du meinst, deine Ursache für die Depression zu kennen. Eine Behinderung war es, oder?
Dass du so geboren wurdest lässt sich nicht mehr ändern.
Ändern kannst du deine Einstellung dazu, du kannst lernen es anzunehmen und nicht mehr damit zu hadern.

Was wäre wenn...wie hätte es sein können...was habe ich dadurch verpasst....das fragen sich durchaus viele.

@Yuna1976 genau wie bei mir. Könnte fast 1 zu 1 sein. Nur habe ich keine Musik, sondern es ist mein Grundgefühl. Sehr selten mal lachen, kann kaum echte Freude empfinden und sich auf was freuen ist schon viele, viele Jahre nicht mehr.

Zitat von Yuna1976:
WARUM? oder WAS wäre gewesen wenn...Frage an sich wie ich derzeit noch!

Habe ich früher auch oft gestellt diese Fragen und mich förmlich damit gequält.
Mir hat es damals nicht gereicht, zu sagen: Denk nicht darüber nach, denn du kannst die Vergangenheit eh nicht ändern.

Mir hat geholfen, zu verstehen, dass eine andere, alternative Realität meiner Vergangenheit nicht sicher eine bessere gewesen wäre. Fakt ist nämlich, dass mein Leben auch noch viel schlechter hätte laufen können...auch ohne Depression oder vielleicht sogar deshalb.
Oder was ist mit der Zukunft?
Hätte meine Depression mich nicht per Alarmsignal (rechtzeitig) gewarnt - es hätte z.B. alles irgendwann mit einem gewaltigen Knall enden können/mit einer Total-Katastrophe.
Mir hat es also geholfen ,aus dieser Opferrolle (die schlimme Vergangenheit ist schuld an allem) herauszukommen.

Zitat von Agotahilfe:
Sehr selten mal lachen

Oh ja...das ist auch noch ein guter Punkt!
Mir fiel das selbst lange nicht auf.
Erst, als meine Frau mir dann sagte: Du lachst kaum mehr / viel weniger als früher., wurde es mir bewusst.

Ich sage es ja Volatilität, jemand wie du ist schon deutlich weiter als ich!

Du hast es bereits geschafft dein Leben so anzunehmen wie es nunmal ist und machst das beste daraus.

Daran muss ich selber noch eine ganze Weile hart arbeiten !

Zitat von Agotahilfe:
Sehr selten mal lachen, kann kaum echte Freude empfinden und sich auf was freuen ist schon viele, viele Jahre nicht mehr.

Dann solltest du dringend etwas daran ändern und dich nicht damit abfinden, dass es so ist.

Alles Sinnlos , alles dunkel. Bin wie gelähmt , liege und sitze nur rum, oder laufe nervös auf und ab, tiefe Trauer, Hoffnungslosigkeit, müdigkeit , Erschöpfung. Dazu Angststörung , burnout und Syntome

Derealisation Dp
Rücken / Nacken / Kopfschmerzen
Schwindel
Schwankschwindel
Benommenheit
Kribbeln / vibrieren
Stand und gangunsicherheit
Ohrdruck
Gefühl der erstarrung
Sehprobleme
Ohnmachtsgefühle
Schwäche in den Beinen
Zittern
Konzentrationsprobleme


Erkennt sich da jemand wieder ?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Maggi11:
Erkennt sich da jemand wieder ?

Fast komplett.

Zitat von Maggi11:
Derealisation Dp

Die Worte verstehe ich nicht.

Aber beim Rest bin ich bei dir.

Ich bin mir auch nie sicher wie weit das ankommt bei Psychiater und Psychotherapeuten. Wenn ich dieses Sammelsurium schildere picken die sich immer etwas heraus wo sie eine tolle Idee haben, aber geholfen hat mir noch nichts davon.

Zitat von Volatilität:
Mir hat geholfen, zu verstehen, dass eine andere, alternative Realität meiner Vergangenheit nicht sicher eine bessere gewesen wäre. Fakt ist nämlich, dass mein Leben auch noch viel schlechter hätte laufen können.

Verstehen muss es aber nicht nur der Verstand sondern auch das Herz. Wenn mir Fakten helfen würden wäre ich ganz froh. Denn mit Fakten kann ich umgehen. Mit Gefühlen nicht. Ich bin schon etwas neidisch auf dich weil du es mit meinem Lieblingswerkzeug geschafft hast und ich da meilenweit weg bin.

Zitat von Yuna1976:
Daran muss ich selber noch eine ganze Weile hart arbeiten

Hihi ich auch (das hihi war schwarzer Humor, der einzige über den ich noch schmunzeln kann).
Hart arbeiten klingt ganz anders als das von den Therapeuten gepredigte zulassen.

Ich bin immer noch der Meinung dass ich mein Leben so nicht will (trotzig mit dem Fuß stampfend)

Meine Depressionen sind glücklicherweise bisher nicht von allzu langer Dauer gewesen. Es waren jeweils weniger als 2 Monate. Bei mir kommt im Gegensatz zu normalen stressigen, traurigen, wie auch immer Phaden dann plötzlich ein gabz bedrückende Gefühl in meiner Brust dazu. Eine schlimme Unruhe in mir, ich muss ständig weinen, kann mich auf nichts schönes mehr freuen oder konzentrieren. Dazu kommen Ängste, vor allem vor dem Allein sein mit meinen Kindern, also wenn ich für jemanden verantwortlich bin.
Die körperlichen Symptome sind Übelkeit, kein Appetit, Schlafprobleme.
Bei mir sind es wirklich recht abgegrenzten Phasen und dazwischen geht es mir normal gut... allerdings merke ich auch wie mich diese Phasen und der Tod meiner Mutter vor viereinhalb Jahren nachhaltig verändert haben, die Unbeschwertheit ist verschwunden. Obwohl ich zwischendurch glücklich bin, kann ich nicht mehr so lachen und albern sein wie früher.

Dann zwing dich auch nicht ständig zu dieser Unbeschwertheit, Aussiegirl83, das tut dir und auch deinen Kindern nicht wirklich gut!

Kinder haben noch viel feinere Antennen bezüglich der Stimmungen von Menschen in ihrem Umfeld als wir, mittlerweile ebenfalls Erwachsenen, überhaupt noch erahnen können!
Sie bekommen deine zeitweilige Niedergeschlagenheit, dein depressive Stimmung, früher oder später, sowieso mit und begreifen auch recht schnell, das du das nur Ihnen zu liebe versuchst, dir nichts anmerken zu lassen.

Ich weiß ja nicht wie Alt deine Kinder schon sind und inwieweit sie das Thema Tod bzw. denn Tod ihrer Oma schon begreifen können, sollten sie aber schon ein gewisses Alter erreicht haben, dann würde ich versuchen ihnen deine Traurigkeit auf kindliche Art und Weise zu erklären.

Ich wünschte mir heute noch, meine ebenfalls bereits verstorbene Mutter oder der Rest meiner Familie hätten das damals, in meiner Kindheit getan.
Dann hätte ich bereits als Kind denn richtigen Umgang mit so einer Lebensverändernden Situation erlernen können.
Ich hätte begriffen das es ganz Normal ist das auch Mütter, ohne das man als Kind, irgendwelche Schuld daran hätte, mal sehr traurig sein können/ dürfen!
Ich hätte lernen können das es völlig in Ordnung ist, mal Traurig oder etwas überlastet sein zu dürfen und dies auch zu zeigen.

Durch das Schweigen der Erwachsenen damals, lernte ich hingegen, das es absolut NICHT in Ordnung ist und das ich, sollte ich mich irgendwann, durch was auch immer für Umstände, mal ebenso fühlen, dazu angehalten bin zu Schweigen und diese negativen Gefühle möglichst nicht zu zeigen sondern lieber in mich rein zu fressen!

Es gibt gèrade für Mütter und Kinder in fast jeder, etwas größeren Stadt, meistens genügend Anlaufstationen/ Organisationen die dich, in der Regel, sogar kostenlos, beraten oder
gegebenenfalls sogar unterstützen können.

Versuche am besten auch mal ein paar deiner mütterlichen Aufgaben, so gut es geht zu delegieren um mehr Zeit nur für dich selber zu finden, das ist sehr wichtig wenn du nicht irgendwann einmal mit einem Bournout enden möchtest.

G.Yuna76

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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