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Zitat von Cornelie:
Es helfen dir nur kleine ganz kleine Schritte.. Das verlassen der Wohnung für 10 min z B

Wenn ich arbeite bin ich 9-10 Std ausser Haus, da nützen mir die 10Min relativ wenig. Aber wie verliere ich die Angst dabei ? Ich habe zB permanent die Angst dass in der Zeit bei mir jemand einbricht oder im Haus ein Feuer ausbricht weil im Haus jemand nicht achtsam war - das ist purer Stress wenn ich das den ganzen Tag aushalten muss. Kontrollverlust, aufgrund meiner sozialen Phobie. Für mich ein echtes Problem. Ich führe das darauf zurück dass ich als Kind und auch in der Jugend kein eigenes Zimmer hatte. Ich habe mir ein Zimmer mit meiner Oma teilen müssen. Jeden Tag hat die in meinen Sachen rumgeschnüffelt, alles durchsucht, teilweise auch Sachen von mir einfach entsorgt oder mich bloß gestellt vor der ganzen Familie wenn sie irgendwas nicht gut fand.

Meinen Radius zu erweitern schaffe ich auch nicht. In die Nachbarstadt fahren mit der Bahn um dort zu arbeiten ist ebenfalls kein Problem. Aber weiter weg ? Freunde besuchen die jetzt 150km weg wohnen ? Unmöglich ! Rational gesehen völlig unsinnig, weil auf dem Weg in die Nachbarstadt kann mir gleich viel passieren wie auf dem Weg in eine etwas weiter entferntere Stadt. Aber da ist einerseits die Angst zum Opfer zu werden vor körperlichen Attacken und gleichzeitig wieder die Angst, die Kontrolle über mein Zuhause zu verlieren.


Zitat von Disturbed:
Dass es nicht so ist, hat aber den Vorteil, das jemand der sich lange unerwünscht sieht und fühlt und auch erwartet, dass es immer so bleibt, das genaue Gegenteil erleben kann

Und genau dieses Erfolgserlebnis fehlt mir bis heute !

Zitat von Cornelie:
Ich glaube das ist mir zu hoch oder zuviel

Es ging mir lediglich um das Thema erwünscht oder unerwünscht als Kind und was es meiner Meinung nach mit Erwartungen bzw. Erwartungshaltungen von Eltern und auch Kindern zu tun hat. Darauf muss auch niemand näher eingehen

Mittlerweile ging es aber hier auch um Ängste und deren Bewältigung und auch da ist Erwartung ein Thema. Die Erwartung des schlimmsten auszunehmenden und das schürt natürlich Angst. Erwarten heißt aber eben nicht, wissen was kommt oder sein wird.
Da setzt zum Beispiel die Verhaltenstherapie an, wenn eine spezielle Angst bewältigt werden soll oder eine konkrete Phobie. Bei einer generellen Angst vor dem Ungewissen ist das meiner Meinung schwieriger, obwohl eines ganz klar ist. Die Zukunft ist immer ungewiss.

Wie und welche Bewältigungsstrategien dagegen helfen können, kann und will ich garnicht konkret ansprechen. Kleine Schritte oder größere, da denke ich jeder Schritt zählt, denn die Alternative wäre Stillstand. Da können alle möglichen Therapieformen hilfreich sein. Und es ist eben vielleicht besser, zu hoffen, dass sie es sein können, als es zu erwarten. Womit sich der Kreis bezüglich Erwartungen schließt. Deswegen kann keiner erwarten, dass das was einer Person hilft, jedem helfen würde, oder wenn einer etwas mit einer Aussage anfangen kann, es dann alle könnten. Daher kann ich auch nur hoffen, dass es jemand bezüglich meiner Aussagen kann, erwarte es aber nicht und bin dementsprechend auch nicht enttäuscht, wenn es jemand nicht kann.

A


Als Kind unterwünscht zu sein - Erfahrungen

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Zitat von Tosch:
Sind Depressionen, Bindungsängste oder Angststörungen eine Folge ? Habt Ihr Selbstbewusstsein entwickeln können ?

Ich war das Gegenteil von unerwünscht. Meine Mutter hatte vor mir und nach mir mehrere Abtreibungen, aber mich wollte sie haben und ich wurde von ihr abgöttisch geliebt, auch von der ganzen Familie. Trotzdem habe ich Angststörung, Depressionen, Bindungsängste und wenig Selbstbewusstsein entwickelt.

@Tosch
kommt mir bekannt vor, wenn auch anders. Ich hatte zwar ein eigenes Zimmer aber keine Privatsphäre, wenn ich diese benötigt hätte. Es wurde reingekommen nach Belieben. Und ständig gesagt, dass ich ja keine Miete zahle und alles was hier drin ist, ist meins, habe ich bezahlt. Es ist mein Zimmer. Es wurde sich umgesehen, es wurde aufgeräumt, Sachen entwendet, entsorgt uvm.
Deine Zurückführend ist echt stimmig.
Ich merke das Heute auch. Ich habe Tendenzen dann leicht ins Paranoide zu gehen ala jetzt könnte wer mein Laptop durchwühlen, Sachen entwenden, Kameras anbringen (Also, wenn es mal arg schlimm ist mit mir und meiner Angst) usw. Wenn ich aus dem Haus gehe, habe ich allerdings eher Sorge, dass ich ungeplant etwas in Brand oder Wasser durch meine Abwesenheit setzte, statt Nachbarn bei sich. Denn wenn es bei denen passiert, bin ich ja erst mal nicht Schuld (mal abgesehen davon, dass ich mich bei Schäden bei anderen schon frage, ob es meine Schuld jetzt war...).

Eigentlich hilft da nur Kleinstarbeit und zu schauen, was vielleicht wie bei dir möglich wäre anzugehen bzw. zu verändern. Wenn dir etwas nicht möglich erscheint, dann weiter schauen, wie und wo Möglichkeiten bestehen könnten. Ja, und wenn es da wirklich so gar nichts gibt, bleibt einem auch nichts übrig, es zu akzeptieren. Großes Mist eigentlich. Muss ich einigen Bereichen gerade auch. Missfällt mir aber auch. Man möchte ja aktiv etwas verändern.

Ich habe gestern z.B. mal wieder Angst gehabt, ich fackle das Haus ab, weil ich vielleicht mein Glätteisen vergessen habe auszumachen. Was mir geholfen hat? Stellenweise habe ich die Gedanken halt zugelassen und mich halt eben 100x gefragt und Szenarios durchgespielt. Im anderen Moment habe ich mir die Realität vor Augen gehalten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ich mit meinen Kontrollfaible das Glätteisen tatsächlich stecken gelassen habe. Zudem hat das Teil eine automatische Abschaltfunktion und bevor es brenne würde, würden hier auch die Sicherungen rausfliegen etc.
Du wirst doch gewiss auch schon wissen, an welchen Tagen durch mehr dazu neigst, Ängste zu haben, jetzt so lange außer Haus zu sein. Bei mir ist es vorrangig Stress. Aber auch, wenn ich Morgens nicht die übliche Zeit für Kontrollgänge bzw. einfach meiner Morgenroutine an sich habe, wie gewohnt oder, wenn ich mich Thematisch unterwegs nicht mit etwas beschäftigen kann bzw. mit div. Themen nicht mit klar komme. Nämlich dem Eigentlichen.
Meine Mutter war gestern zu Besuch. Mich überraschte es also unterwegs überhaupt nicht, dass ich mich irgendwann innerlich mit brennt gleich das Haus beschäftigt habe. Bisher habe ich auch noch nie irgendwas in der Steckdose gelassen. Allerhöchstens mal den Stecker von der Waschmaschine. Gut, war für mich dann auch dramatisch. Wie konnte ich nur. Aber eben nichts brennbares.

Ja, schwer. Wie kann man sich selbst Sicherheit geben und Vertrauen und eben auch loslassen. Ich bin seit einer Weile mehr im Home Office tätig. Ich kann dir sagen, man findet bei Pech Neues. Jetzt wurde die Sorge abgeschwächt ala was passiert, bin ich unterwegs. Jetzt beschäftige ich mich hier mit Unstimmigkeiten.
Also von Vorne: kleines suchen, was man verändern könnte. Wie willste es sonst machen?

Zitat von Tosch:
Und genau dieses Erfolgserlebnis fehlt mir bis heute !

Hast Du denn eine Idee was Du brauchst, um dieses Erfolgserlebnis zu haben?
Wer oder was, könnte da konkret helfen?

Indem du die Vergangenheit in dir lebendig hälst, leidest du. Diese inneren Gespräche, die du führst, führen dich in die Vergangenheit zurück. Somit lenkst du deine Energie dorthin und nährst es. Es lebt also weiter. Der Weg sich daraus zu befreien, ist sicherlich schmerzhaft und kostet Überwindung. Du hast soviel Kraft und Stärke aufgebracht um diese Erfahrungen auszuhalten. Du bist soviel stärker als du denkst. Vielleicht kannst du deine Betrachtungsweise verändern und dir die Gedanken erlauben, dass deine Eltern es einfach nicht besser konnten, weil sie unbewusst waren. Ihre eigene Kindheit war wahrscheinlich auch nicht sehr freudvoll. Leider konnten sie nicht das Bewusstsein entwickeln es besser zu machen als sie es vielleicht selbst erfahren haben. Du fühlst dich um deine Kindheit vielleicht betrogen und auch das lässt dich nicht zur Ruhe kommen. All das hilft dir aber nicht. Das Erfahrene liegt in der Vergangenheit. Vielleicht kannst du deinen Eltern verzeihen, wenn du verstehst, wie hilflos sie selbst waren und dadurch das, was du erfahren hast, loszulassen. Versuch Distanz zu schaffen zu den Erfahrungen. Betrachte das, was du erfahren hast als ein Beobachter deiner Selbst und lass all den Schmerz los. Das ist schmerzhaft, weil all die unterdrückten Gefühle in dir hochkommen. Das ist ein Weg um mit der Vergangenheit Frieden zu schließen und bei sich selbst anzukommen.

Mich wollte auch keiner, aber jetzt kann ich nicht mehr sagen, dass meine Eltern und meine Familie an allem Schuld sind, warum ich jetzt so bin. Da spielt noch sehr viel mehr mit hinein, Sozialisierung, Schule, Arbeit, Beziehungen, Epigenetik und vieles mehr. Es ist für mich zu bequem jetzt alles meinen Eltern in die Schuhe zu schieben, da sie und die davon auch alle kein einfaches Leben hatten.

Zitat von Schlaflose:
ich wurde von ihr abgöttisch geliebt, auch von der ganzen Familie. Trotzdem habe ich

Vielleicht ging bei Dir der Schuß nach hinten los. Zu behütet aufgewachsen, dadurch niemals die Chance gehabt auch mal negative Erfahrungen zu sammeln und daran zu wachsen.

Zitat von Madame_I:
mal abgesehen davon, dass ich mich bei Schäden bei anderen schon frage, ob es meine Schuld jetzt war...

Den Gedanken kenne ich allerdings gar nicht. Zum Glück. Als Kind wurde mir ja für Alles die Schuld zugewiesen, aber das habe ich im Erwachsenenalter zum Glück nicht übernommen.

Zitat von Madame_I:
Wenn ich aus dem Haus gehe, habe ich allerdings eher Sorge, dass ich ungeplant etwas in Brand oder Wasser durch meine Abwesenheit setzte, statt Nachbarn bei sich

Ich habe grundsätzlich null Vertrauen in meine Mitmenschen. Ich bin eben ein Kontrollfan. Alles, was ich nicht selbst mache, kann nichts Gutes sein. Ich liebe meine Tiere über Alles, und für die Sachen in meiner Wohnung habe ich gearbeitet. Deswegen habe ich Angst, dass da was passiert. Wenn bei Nachbarn eine Kerze umfällt weil die nicht aufpassen dann brennt schnell das ganze Haus. Und genau davor habe ich Angst. Ich selbst habe übrigens alle Sicherungen ausgeschaltet wenn ich schlafe oder das Haus verlasse. Auch jetzt, wird ausschließlich mein Wohnzimmer mit Strom beliefert. Hier habe ich den Laptop und das Licht an, wenn es hier im Zimmer brennt, hätte ich noch Chancen, es zu löschen oder zumindest meine Tiere in Sicherheit zu bringen.

Zitat von Disturbed:
Hast Du denn eine Idee was Du brauchst, um dieses Erfolgserlebnis zu haben?

Wenn ich diese Idee hätte, wäre ich mit meinen Gedanken ein großes Stück weiter !

Zitat von Sonnenblume343:
Diese inneren Gespräche, die du führst, führen dich in die Vergangenheit zurück. Somit lenkst du deine Energie dorthin und nährst es. Es lebt also weiter

Und genau deswegen komme ich nicht raus aus dieser Spirale. Weil Es in mir weiter läuft. Es reichen Kleinigkeiten. Mich rempelt jemand in der Bahn an, entschuldigt sich natürlich nicht sondern glotzt mich dann noch dämlich an. Dann dreht sich die Spirale langsam nach unten, und schon bin ich wieder die kleine Toschy die von ihren Eltern so verachtend behandelt wird.

Zitat von Windy:
Es ist für mich zu bequem jetzt alles meinen Eltern in die Schuhe zu schieben

Wenn Du das so kannst, ist das sehr gut. Ich bin noch lange nicht soweit.

Zitat von Sonnenblume343:
Das ist schmerzhaft, weil all die unterdrückten Gefühle in dir hochkommen

Als Kind durfte ich keine Gefühle haben. Egal ob positiv oder negativ. Und genau deshalb schlummert das Alles noch in mir. Da musste alles uterdrückt werden.

Was das Thema angeht, dass meine Eltern selbst kein leichtes Leben hatten, meine Mutter hatte kein leichtes Leben. Zu früh schwanger, überfordert. Da konnte ich aber nichts für, und entschuldigt in meinen Augen gar nichts. Nach der Geschichte mit meinem Vater hat sie sich immer Männer gesucht, welche sie kaputt gemacht haben. Verprügelt worden ist sie von fast jedem, als Gegenleistung haben die ihr dann die nächste Schönheits OP bezahlt. Eine neue Nase, noch größere Hupen etc, ich bin endlos dankbar dass ich nicht so geworden bin.
Mein Vater dagegen ist recht behütet bei liebevollen Eltern aufgewachsen. Warum der in jungen Jahren so abgerutscht ist und sich seinen Verstand weggesoffen hat weiß ich nicht. Es ist mir auch egal. Es hat mich schockiert dass ich 2021 seine Beerdigung bezahlen musste obwohl ich ihn da schon 30 Jahre nicht gesehen habe. Sein Tod war für mich unendlich erlösend.

Zitat von Tosch:
Wenn Du das so kannst, ist das sehr gut. Ich bin noch lange nicht soweit.

Auch nicht immer, aber habe mit der Zeit einen gewissen inneren Abstand durch Meditation gewonnen und man kriegt so einen größeren Überblick aus der Metaebene. Früher war ich auch immer total in meine Emotionen verwickelt. Heute erkenne ich, dass man in dem Zustand einfach nicht objektiv sein kann.

Wenn du deinen Gefühlen keinen Raum gibst, weil du dich so sehr fürchtest wieder verletzt zu werden und hilflos zu sein,werden deine Ängste immer weiter zunehmen. Die Angst möchte erlöst werden. Wenn du das aber unterdrückst, wird es immer schlimmer.Warum kannst du ihnen nicht vergeben? Möchtest du denn nicht ein freies Leben führen, ohne die Ketten der Vergangenheit? Was bringt dir das daran festzuhalten, dass sie so waren? Vergeben ist etwas, was uns Menschen so schwer fällt, doch, wenn wir die innere Größe aufbringen und verzeihen, ändert sich unser ganzes Leben.

Zitat von Sonnenblume343:
Warum kannst du ihnen nicht vergeben?

Wenn ich wüsste wie das geht hätte ich das schon längst getan und nicht hier nach Rat gefragt. Oder war das jetzt auch wieder falsch von mir ?

@Tosch Nein du hast nix falsch gemacht!

Nein du machst nichts falsch. Ich war auch Mal wie du, hier sind wahrscheinlich viele, denen es ähnlich geht. Ich habe mich bewusst dazu entschieden zu verzeihen, weil ich irgendwann erkannt habe, dass sie es nicht besser konnten. Ich sah dann Bilder aus meiner Kindheit, ich sah mich als Kind in verschiedenen Situationen und hab all das ausgehalten. Das war sehr schmerzhaft. Ich habe mich dadurch befreit, weil ich mich voll bewusst entschied zu vergeben, dass sie einfach ihre Rolle als Eltern nicht besser ausfüllen konnten. Danach veränderte sich für mich sehr viel. Man trifft eine Entscheidung. Ich war an einem Punkt, an dem ich meinem Leben eine neue Richtung geben wollte.

Diese Erfahrung habe ich auch. Mein Bruder, vier Jahre älter als ich, er war immer der Bessere. Nur weil er Beamter war, und ich im Lager arbeite.

Nach dem Tod meiner Mutter bekam er alles, das Haus, alles Geld, und ich bekam niur den Pflichtanteil.

Zitat von Windy:
Mich wollte auch keiner, aber jetzt kann ich nicht mehr sagen, dass meine Eltern und meine Familie an allem Schuld sind, warum ich jetzt so bin. Da spielt noch sehr viel mehr mit hinein, Sozialisierung, Schule, Arbeit, Beziehungen, Epigenetik und vieles mehr. Es ist für mich zu bequem jetzt alles meinen Eltern in die ...

Du sprichst aber nur von dir, oder?
Ich sehe nämlich hier bisher in den Beiträgen nicht, das jemand aus Bequemlichkeit nichts verändert / verändern kann, weil er seine Eltern die Schuld gibt, gar sich darauf ausruht? Ich sehe hier eigentlich eher einen Austausch und Rückschlüsse und Erklärungen. Das finde ich persönlich unglaublich wichtig als bzw. für den weiteren Entwicklungsprozess. Denn ist vorrangig sich erst mal selbst zu verstehen. Das funktioniert, wenn man drüber schreibt, im besten Fall mit jemanden spricht und dann kann der Stein schrittweise ins Rollen kommen.

Menschen, die sich tatsächlich auf eine schwere Kindheit ausruhen sind erfahrungsgemäß meist weder in Therapie noch in Foren und wenn sie in Therapien sind, dann nicht sonderlich lange. Da wäre dann der Therapeut irgendwas Schuld.

Daher wollte ich einfach mal nachfragen. Lies mich jetzt nicht los



So allgemein gefragt. Weil es jetzt hier gerade auch schon fiel. Wie bitte macht ihr das und warum mit dem Verzeihen? Das muss man doch nicht zwangläufig, oder?
Ich tatsächlich habe das auch schon oft gehört und gelesen. Ich persönlich hege keinen Greul gegen meine Eltern. Für mich war es ziemlich früh klar, dass es da auch Gründe gibt, warum sie so sind, wie sie sind. Ich habe auch keine Wut auf sie. Eigentlich so gar kein Gefühl. Was soll man bitte da verzeihen? War halt so. War ziemlich sch... aber nicht mehr änderbar als Erlebtes. Lieber den Fokus legen auf was kann ich tun, das ich jenes nicht mehr glaube. Ich persönlich denke / fühle auch nicht so, weil ich ihnen Zustimme oder mit / bei irgend etwas Recht gebe ala haben alles richtig gemacht, bin halt Schlecht. Für mich persönlich war ein schrittweiser Entwicklungsprozess und Abnabelung und Differenzieren wesentlich entscheidender. Und natürlich irgendwann dem Wissen ich bin kein Kind mehr, mir kann nichts passieren.

Ich persönlich tausche mich gerne über die Erlebnisse in der Kindheit aus und finde diesen Thead hier echt spannend, was andere so berichten und ihre eigenen Zusammenhänge erkennen oder div. be- oder vearbeitet haben (oder eben nicht). Mittlerweile. Das habe ich nämlich viel zu lange nicht gemacht. Ich sehe das nämlich eher so, dass man damit eben ganz gut selbst mit arbeiten kann (Verständnis für sich entwickeln). Ich mag auch diese ach so Erkenntnisse die dazu gehören. Mir persönlich hat es viel gebracht, als ich dahinter kam, warum ich mich in meiner Wohnung so fühle, wie ich mich fühle.

Zitat von Madame_I:
Ich sehe nämlich hier bisher in den Beiträgen nicht, das jemand aus Bequemlichkeit nichts verändert / verändern kann, weil er seine Eltern die Schuld gibt, gar sich darauf ausruht?

Was manche Leute nicht alles in geschriebenen Text reininterpretieren und was es Teils für Romantsunamis auslöst.

Wo habe ich geschreiben, dass jemand aus Bequemlichkeit nichts verändert/verändern kann, weil ...
Ich bleib dabei, zuviel denken ist manchmal nicht gut.

Zitat von Windy:
Was manche Leute nicht alles in geschriebenen Text reininterpretieren und was es Teils für Romantsunamis auslöst. Wo habe ich geschreiben, dass jemand aus Bequemlichkeit nichts verändert/verändern kann, weil ... Ich bleib dabei, zuviel denken ist manchmal nicht gut.

Ich habe nichts reininterpretiert, ich habe dich gefragt, wie es gemeint war bzw. du mit dem von dir erwähnten Bequemlichkeitssatz nur dich selbst meinst, weil ich es nicht verstanden habe Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, warum du so unhöflich mir gegenüber bist. Nur weil ich viel schreibe und du weniger? Leben und Leben lassen Was soll das mit dem Romantsunami? Bist du immer so wertend? Warum? Weil du länger hier bist oder hast du Frust, der wohin muss? Machst du das öfter? Der Zweite Teil betraf dich ja nicht mal mehr Kommuniziere bitte mit mir höflich und konstruktiv oder gar nicht. Danke! Ob ich viel denke oder nicht hat dich auch nicht zu interessieren, ehrlich gesagt. Das ist ein Ausstauschtherad über Erfahrugen in der Kindheit. Wusste nicht, das du es nicht magst, wenn man dich was fragt. Werde ich mir merken
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Zitat von Madame_I:
Du sprichst aber nur von dir, oder? Ich sehe nämlich hier bisher in den Beiträgen nicht, das jemand aus Bequemlichkeit nichts verändert / ...

Klipp und klar und kurz
ich verzeihe nicht!
mein Vater hat sich größtenteils aus der Erziehung raus gehalten und vieles nicht gewusst.
ich rede mit meiner Mutter, aber Kindheit junges Erwachsenen sein oder bis Ende 30 wird ausgeklammert

Wenn du jemanden vergeben kannst, dann fühlst du dich befreit, du fühlst eine Art inneren Frieden. Wenn du nicht verzeihen kannst, ist das wie,wenn innerlich etwas nicht erledigt ist und das lässt dir keine Ruhe.

Zitat von Herta_Emmi:
Klipp und klar und kurz
ich verzeihe nicht!

Ich auch nicht.
Ich bin auch davon überzeugt dass die von mir beschriebenen Probleme , wie zB meine Unsicherheit oder mein mangelndes Vertrauen in meine Mitmenschen, nicht besser werden wenn ich meinen Eltern verzeihe. Und dass die nicht anders konnten, macht es für mich um so schwerer zu verzeihen. Denn für dieses Unvermögen musste ich büßen, nicht die. Dass die selbst ihre Fehler nie einsahen würde es mit dem verzeihen noch schwerer werden.

Zitat von Madame_I:
Ich sehe hier eigentlich eher einen Austausch und Rückschlüsse und Erklärungen. Das finde ich persönlich unglaublich wichtig als bzw. für den weiteren Entwicklungsprozess. Denn ist vorrangig sich erst mal selbst zu verstehen. Das funktioniert, wenn man drüber schreibt, im besten Fall mit jemanden spricht und dann kann der Stein schrittweise ins Rollen kommen.

Eure Erfahrungen helfen mir tatsächlich. Und ich hoffe dass dieses Thema noch ein wenig lebt und nicht endgültig in die Du bist selbst schuld wenn Du als Erwachsene noch immer nicht mit Deiner Kindheit fertig wirst- Ecke abrutscht.

Zitat von Madame_I:
Menschen, die sich tatsächlich auf eine schwere Kindheit ausruhen sind erfahrungsgemäß meist weder in Therapie noch in Foren und wenn sie in Therapien sind, dann nicht sonderlich lange. Da wäre dann der Therapeut irgendwas Schuld.

Würde ich mich ausruhen dann würde ich mich nicht seit 30 Jahren so abstrampeln um irgendwie damit fertig zu werden. Ich funktioniere seit Jahrzehnten, trotz aller Schwierigkeiten. Gehe arbeiten, arbeite an mir. Ausruhen wäre, wenn ich mich meinem Schicksal ergeben würde, krank schreiben lasse etc

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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