Hallo Sandra 46,
Zitat:Ich weiß das auch ich nicht immer einfach bin... ich reagiere oft zu impulsiv wenn mich etwas ärgert.
Wer ist schon einfach, ich bin auch nicht einfach.
Nur unterscheiden wir uns deutlich. Ich reagiere selten impulsiv, wenn mich etwas ärgert. Allerdings,
wenn ich von meinen Mitmenschen etwas erwarte, dann erwarte ich das wirklich und heute kann ich
ziemlich gut sagen, wo meine Grenzen sind.
Du schreibst, Du reagierst oft zu impulsiv. Wenn Du das schon selbst weißt, dann ändere dies.
Ich finde, das solltest Du schaffen. Falls Du das nicht schaffst, wie willst Du von Deinem zukünftigen
Partner erwarten, dass er sich im Bereich Depression verändert? Mach das mal vor, wie leicht es ist sein
Denken und sein Verhalten zu verändern.
Zitat:Bin am überlegen am Wochenende hoch zu fahren. ..entweder er redet mit mir oder ich nimm mein Zeug
und geh...um zu sehen ob er mich aufhalten würde. Ihn im Prinzip was du schon geschrieben hast. ..trotz
dieser Phase zu einer Entscheidung zwingen.
Nein, das mach bitte nicht. Das wäre völlig falsch. Auch bei einem sogenannten Gesunden. So wollte
ich das auch nicht verstanden wissen.
Zitat:
Dazu gehört für mich vor allem, dass Du auch von einem depressiven Partner bestimmte, Entscheidungen
fordern musst. Wer aufhört Entscheidungen zu treffen und sich in Theorie verliert, kommt da schwer wieder heraus.
Psychische Störungen entstehen besonders, wenn Menschen in vielen Situationen nicht mehr entscheiden
können, was gut und richtig für sie ist oder erscheint.
Du machst Dir das vermutlich einfach. Spontane Menschen sind oft sehr liebenswert, weil sie ihr Herz
auf der Zunge tragen. Leider wirst Du Dich gelegentlich für Deine Impulsivität dann auch mal entschuldigen
müssen (meine persönliche Vermutung).
Dein Partner wird ein anderer, ein tiefgründiger Typ sein, vermute ich.
In seinem Kopf entwickelt er eventuell eine Art Schachspiel. Bevor er den nächsten Zug macht, überlegt er,
welche negativen Auswirkungen sein nächster Zug haben könnte.
Übertreibt jemand dieses Verhalten, kann er leicht depressiv werden.
Schließlich gibt es fast keine Entscheidung, die nur gut für mich ist. Alles hat zwei Seiten, eine positive und
auch eine negative.
Ich vermute, dass ein Mensch in einer depressiven Phase die negativen Seiten mit einer Lupe betrachtet.
Und dann meistens sich selbst bestätigt, indem er sagt. Siehst Du, hat gar keinen Sinn das zu machen.
Es geht sowieso wieder schief.
Eine Lösung liegt für mich darin, Depressive wieder dazu zu bringen
kleine Entscheidungen zu treffen
und darüber wieder zu lernen, Ich muss nach einer angemessenen Zeit eine Entscheidung treffen.
Außerdem ist -
Keine Entscheidung treffen ja auch eine Entscheidung!
Weil keine Entscheidung zu treffen bedeutet genau genommen Nein.
Zitat:Ihn im Prinzip was du schon geschrieben hast. ..trotz dieser Phase zu einer Entscheidung zwingen.
Das wäre eine sehr große Entscheidung für ihn. Damit bin ich sicher, wenn Du ihn an der Stelle zwingst,
bekommst Du garantiert ein Nein. Also erspare Dir die Frage. Es ist schon etwas kompliziert, jemanden
wieder an Entscheidungen heran zu führen.
Allerdings ist es für mich das einzige, was ich bisher als brauchbares
gesehen habe. Vielleicht wissen andere mehr.
Zitat:Für mich stellt sich jetzt echt die Frage... warten und weiter hoffen
Nein, nicht hoffen, sondern die Situation so sehen und positiv erleben, wie sie ist. Du kennst einen
wunderbaren Menschen. Damit erlebst Du etwas besonderes. Du schaust leider auch viel zu weit in die
Zukunft. Das ist der Fehler Deiner Impulsivität.
Die sieht man offiziell aber nicht als gesundheitsgefährdend an. Daher darfst Du sie ausleben.
Meine Lebenseinstellung ist die. Wenn sich zwei Menschen treffen, die sich verhalten wie ihr beide,
kann das hervorragend funktionieren, wenn
beide ihre Sichtweisen ändern.
Du darfst ihn motivieren. Das geht aber nur, wenn er Dich gleichzeitig bremsen darf.
Das Glück liegt oft genau in der Mitte.
Oder einfach gesagt. Ja, vermutlich solltest Du viel mehr Geduld und Rücksicht üben.
Aber willst Du das?
Viel Grüße
Bernhard