[url=/post3202110.html#p3202110]Zitat von Britta35[/url]
Zitat:Ich glaube als Frau ist es eh nochmal anders als als Mann bezüglich Kinder. Gerade so Mitte 30 rum. Und wir können halt nicht in Vollzeit arbeiten. Habe auch Kumpels um die 40 die sind fein damit Single zu sein. Hab sogar ne Freundin die ist 40 und hatte noch nie nen Freund und ist deswegen nicht unglücklich. Ich ...
Ja der Druck, den vor allem andere Frauen auf kinderlose Genossinnen, vielleicht auch unbewusst ausüben, ist unfair.
Kinder sind für mich kein Lebensziel, das ich erreichen muss. Ich denke auch nicht, dass ich einem Kind das nötige Rüstzeug für die heutige Welt geben könnte, um darin bestehen zu können. Ich habe ja selber genügend struggle damit.
Hätte ich eine Partherin und es wäre ihr sehnlichster Wunsch, würde ich ihr das aber nicht ausschlagen und mir soviel Mühe geben wie ich nur kann.
Natürlich gibt es auch immer die, ich nenne sie mal Wahl Singles und selbst gewählten Einzelgänger. Wer das selbstbewusst vertreten kann, ist zu beneiden. Ich war da auch mal einer davon. Ich konnte, das alles super zur Seite schieben, so nach dem Motto pff brauche ich alles nicht, ich komme auch komplett alleine klar.
Das änderte sich aus Gründen, die ich mir nicht erklären konnte, 2021 im Spätsommer, kann mich noch gut dran erinnern.
Da hatte ich das erste Mal ein paar Wochen anhaltende, ich weiß nicht, ob es eine depressive Episode war, auf alle Fälle eine sehr lähmende tiefe Traurigkeit über das Singlesein und auch ganz allgemein darüber kaum bis gar keine Freunde/tieferen sozialen Kontakte im real live zu haben (außer Eltern) und hatte das Gefühl, das wird sich nie ändern.
Die Sehnsucht danach ist mittlerweile echt groß und lässt mich nicht mehr los.
Aber nach ein paar Wochen ging es wieder.
Ich muss dazu sagen, dass ich seit 2017 die Diagnose Morbus Crohn habe, kurz nachdem ich meine Vollzeitstelle angetreten bin. Nach einer größeren OP habe ich zwar keine Schmerzen mehr und das Ganze einigermaßen unter Kontrolle, aber diese sch. Krankheit hat meine Möglichkeiten zu Aktivitäten stark eingeschränkt bzw. dafür gesorgt, dass ich immer sehr viel plane und mit einem mulmigen Gefühl aus dem Haus gehe. Ihr könnt euch vorstellen, dass das nicht gerade förderlich für einen eh schon schüchternen Charakter ist.
2018 kam eine Krebserkrankung dazu und das im Jungen alter von 33. Glück im Unglück, dass es zwar ein potenziell unbehandelt tödlicher Krebs war, aber gut behandelbar auch in höherem Stadium geheilt werden kann. Bei mir wurde er früh erkannt. Bzw. ich habe selber früh genug gemerkt oh was ist das, da stimmt was nicht und hatte genügenden Mut das direkt zwei Tage nach meiner Entdeckung abklären zu lassen. Aber das hinterlässt halt spuren. Wieder Krankenhaus die Ungewissheit, ein vorbeugender Zyklus Chemotherapie, die ich nicht gut vertragen habe. Ich habe mich noch nie so elend gefühlt wie zu der Zeit, als mit dem Gift, das mir in die Venen gepumpt wurde. Ich gelte heute statistisch gesehen als geheilt.
Während der Zeit war ich also noch gut abgelenkt. Man hat da engmaschige Kontrollen und das ganze Zeug. Dann kam Corona. Das hat mich auch abgelenkt.
Dann hatte ich 2022 wieder so eine Episode zu einer ähnlichen Jahreszeit. Ging auch vorüber. Und dann ging es im September 2023 wieder los, und zwar um zu bleiben. Die Intensität ist unterschiedlich stark, aber das Glückliche Grundgefühl bzw. Zufriedenheit von damals welches ich mal hatte stellt sich nicht wieder ein. Aber der Leidensdruck ist seitdem hoch genug, sodass ich in wirklich winzigen Schritten versuche was zu ändern. Ob es jemals was nützt, wird sich zeigen.