Kann ich nachvollziehen, war auch so jemand, der alles mit sich selbst ausgemacht hat.
Von daher kann ich das gut verstehen. Und auch der Gedanke, dass, wer Schwäche zeigt, vernichtet wird. Dieses Gefühl schlummert als tief in uns drin.
Ich musste mir das irgendwann auch eingestehen, dass ich eben nicht funktioniere. Und es war verdammt schwer, dieses Eingeständnis.
Und was da in der Therapie passiert, klar, da werden die Worte wiederholt, deine Worte, deine Gedanken, und Therapie läuft immer schmerzlich ab.
Dein Außen und dein Innen stimmen nicht, (bei mir war das so), und diese Erkenntnis tut weh.
Weißt du, kein Mensch kann dich zwingen, Hilfe muss selbst gewollt werden. Das ist die Krux bei der Sache. Ich darf dir das alles schreiben, weil ich selbst viele, viele Jahre allein gelitten habe.
und ob dir Therapie oder Medis was nutzen, ist eine Sache des Tuns. Vorher weiß man das nicht.
Und Jammern, dieses Unwort hier, tun wir alle, haben es getan, und gebracht hat es nix.
Therapie ist nicht jammern, sondern der Versuch, mithilfe eines geschulten Therapeuten eine andere Sichtweise zu entwickeln. Diese braucht Zeit, Geduld, Kraft und Tränen.
Wir sind eben nicht so stark, wie wir gerne glauben. Schön wärs ja, aber dann ginge es uns ja gut.
Und schreckliche Erlebnisse sind nunmal schrecklich für uns. Ob ein anderer damit anders umgehen könnte, braucht uns auch nicht zu interessieren, für uns sind unsere Erfahrungen eben der Grund, warum wir ein Problem haben.
Und Therapeuten sind da, um uns damit zu konfrontieren, damit wir es verarbeiten können. Es zulassen dürfen, Schwäche lernen zu können.
Ein anderer muss Stärke lernen, Selbstbewusstsein bekommen, usw.
Ich will dir nur Mut machen, ich habe gelernt, dass meine Schwäche auch Stärke ist.
Starre kann brechen, Weichheit sich biegen.
31.07.2016 09:03 •
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