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Hallo,
Blöde Frage - aber ich habe hier viel gelesen über verschiedene psychische Erkrankungen und ich frag mich - was hab ich? Ist es eine Depression oder sind es Ängste? Ich kenn mich damit nicht aus.

-Ich habe schon immer in der dunklen Jahreszeit ehr negative Verstimmungen (seit Kind)

-immer mal wieder mit Ängste und Verlust Ängste zu kämpfen, habe Angst vor Krankheiten und Medikamente (aber es ging alles noch ok)

- in August dieses Jahres habe ich 3! Schlimme Schicksale erlebt. Alle innerhalb einer Woche… Ich hatte eine Fehlgeburt, meine Oma ist gestorben und ich bin die Treppe heruntergefallen bewusstlos und lag 10 Wochen komplett flach deshalb.

Am Anfang war noch alles erträglich aber so nach 3 Wochen nach den Sachen, kamen Panikattacken auf, ständig extremer Schwindel, ein enge Gefühl im Herz und im Hals (schwer zu beschreiben) ich bin endlos müde, unkonzentriert, vergesse zu essen, vergesse meine Tiere zu versorgen (mein Mann macht das zum Glück) mir fällt es schwer den Alltag zu bewältigen (Haushalt, Kind, einkaufen)

Aber das schlimmste ist es:
Ich geh nicht mehr raus! Ich getrau mich nicht mehr vor die Türe.
Also sprich, ich war auch bei meinem Arzt und werde das auch nicht tuen.
Ich geh nicht mehr einkaufen und nichts mehr! Nur noch zuhause.
Wenn ich mich zwinge raus zu gehen dann bin ich extrem erschöpft und muss mich hinlegen zuhause und alles verarbeiten.

Was ist los mit mir?
Ich habe es geliebt shoppen zu gehen, einkaufen zu gehen im Laden ganz in Ruhe, abends weg zu gehen…

Und jetzt?!?! Ich schaffe nix mehr!
Und wenn ich die mit zusammen nehmen dann hab ich starken Schwindel! Hilfe Hilfe Hilfe….

Habe alle Therapeuten ab telefoniert hier in der Gegend - alle Warteliste 8-12 Monate (leb auf dem Dorf)

Gibt es Medizin für mich? Hab Angst was zu nehmen.

Heute 07:21 • 21.12.2024 #1


8 Antworten ↓


Zitat von Angsthase321:
Ist es eine Depression oder sind es Ängste? Ich kenn mich damit nicht aus.

Viele haben beides gleichzeitig. Aber nach deinen Angaben klingt es wohl in erster Linie nach einer Angststörung.


Zitat von Angsthase321:
Gibt es Medizin für mich? Hab Angst was zu nehmen.

Sicher gibt es das. Meistens werden Antidepressiva verschrieben, die sind auch gegen Angststörungen zugelassen. Da werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, wenn man zusätzlich auch Depressionen hat. Dafür solltest du dir einen Termin beim Psychiater nehmen. Dort bekommst du auch eine Diagnose. Und lass dich bei mehreren Therapeuten auf die Warteliste setzen.

A


Was habe ich für eine psychische Erkrankung?

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Ich schließe mich @Schlaflose an.

Wenn es dir akut nicht gut geht, gibt es in Städten oft auch Notfallambulanzen. Du kannst auch mit deinem Hausarzt darüber sprechen.

Wichtig ist, dass du dir Hilfe holst.

@koenig ich kann nicht zum Arzt, mir ist so schwindelig sobald ich aus dem Haus gehe, ich pack das nicht mal mehr

Dann rufe in der Praxis an. Der Schwindel kommt von der Angst. Kann dein Mann dich begleiten.

Zitat von Angsthase321:
in August dieses Jahres habe ich 3! Schlimme Schicksale erlebt.


Ja, du hast tatsächlich und absolut erfahren müssen, dass das Leben übelst zuschlagen kann. Ist ein bißchen wie im Krieg, wo man plötzlich am eigenen Leib verspürt, wie schnell alles enden kann.

Man bekommt dann Angst vor dem Leben und deswegen geht beinahe nix mehr.

Manchmal muss man in diesen Phasen das Sterben in Kauf nehmen und trotz aller Angst nach draußen gehen. Das ist extremst schwierig und anstrengend.

An deiner Stelle braucht es jetzt einen Plan:

Ich würde eine Klinik anraten, dazu braucht es aber einen Arzt und natürlich auch dort einen Platz. Dein Mann könnte mit dem Hausarzt reden, was zu tun ist, damit du wieder einigermassen auf die Beine kommst.

Dein Job ist es, dich mit dem Thema Angst und Depression auseinanderzusetzen und auch bereit sein, trotz allem Elend, dieses Thema anzugehen.

Im Moment bist du in der Vermeidung, was Angstpatienten immer tun. Daran sollte man arbeiten.

Du kannst täglich die Haustüre öffnen und paar Schritte raus machen. Mit deinem Mann nach aussen gehen - egal, immer klitzekleine Schritte machen, aber nicht Nichts tun.

Heutzutage gibt es Antidepressiva, Notfallmedis und genügend Literatur oder Foren, so wie hier, die dich da unterstützen. Allerdings geht es ohne Mut nicht, da die Krux bei allem ist, dass man als Angstpatient unheimlich viel Mut beweisen muss.

Deswegen habe ich geschrieben, dass man sich manchmal sagen muss, egal was passiert, ich tu das jetzt. Komme was da wolle. Und dann hält man die Angst aus, denn so ein eingesperrtes Leben ist nicht wünschenswert.

Und ja, diese Hölle macht jeder Angstpatient durch, das ist normal. Wichtig ist, dass man alles dafür tut, um diesem Kreislauf aus Angst und Vermeidung zu entkommen. Und dazu braucht es Hilfe.

@Angsthase,was sagt der Doktor?

Und heute ist Abend Weihnachtsfeier der Firma, bin kurz davor ab zu sagen und daheim zu bleiben aber ich glaube ich sollte da hin weil mir das ja alles Nix bringt daheim zu sein im Bett ….


Jemand Tipps?

Nein geh. Ich hab zur Not immer neurexan in der Tasche. Das ist freiverkäuflich in der Apotheke und es hilft mi.

Du kannst ja immer noch dann früher gehen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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