Das klingt doch toll! Du warst da, du hast nichts vermieden und die Panikattacken auch überlebt!
Ich glaube, es ist immer wichtig, nach so einer Situation zu reflektieren. Was war da los, was hat mir Angst gemacht, wie bin ich damit umgegangen. Ich kenne das gut von mir. Wenn man tief in diesen Ängsten drin steckt, verliert man irgendwie die Relation. Ich wusste nicht mehr, was ich eigentlich fühlen darf, was normal ist und wie weit ich davon entfernt war. Und oft ist der Graben zwischen krankhafter Angst und dem normalen Unwohlsein viel schmaler als man eigentlich glaubt.
So viele Menschen auf einem Fleck, das kann auch gesunde Menschen nervös machen. Mein Freund ist das beste Beispiel. Menschenmassen liebt er auch nicht wirklich, findet es unangenehm so dicht gedrängt zu stehen (jeder riecht irgendwie anders), aber weder vermeidet er sie, noch ängstigen sie ihn. Er ist eher genervt. Und eigentlich ist dieses genervt sein auch das, was ich heute verspüre. So wahnsinnig weit weg von der Angst ist das nicht, aber eben ein anderes Gefühl, teilweise mit den denselben Symptomen.
Angst ist ja auch immer eine prima Ausrede. Vor sich selbst. Ich würde gerne, aber ich kann nicht, ich hab ja Angst oder ich hätte dieses und jenes so gerne gemacht, ging ja nicht, ich hab ja Angst und das bilde ich mir ja nicht ein. Und so sieht man das Leben an sich vorbei ziehen, dass man gerne leben würde, sich selbst aber einfach nicht zugesteht.
Deshalb finde ich es so toll, dass du hingegangen bist, obwohl du wahrscheinlich schon die Ahnung hattest, dass diese Situation für dich angstbesetzt ist. Denn ganz wichtig ist es, nichts mehr zu vermeiden. Vor allem auch, weil wir nichts zu verlieren haben.
Ansonsten hab ich trotz Erkältung fast unverschämt gute Laune, weil ich jetzt nämlich Urlaub habe!
06.02.2014 10:28 •
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