Mir macht immer wieder das Thema der Vergänglichkeit zu schaffen. Ich weiß auch, wo das bei mir wurzelt, in meiner Kindheit gab´s mit etwa 7 oder 8 Jahren einen Knick, (Trennung, Tod, Beginn Angststörung, die nicht erkannt wurde) ab da wurde vieles hässlich, und da liegen auch viele meiner Ängste. Ih hab damals begonnen, Veränderung als Schlechtes zu sehen, als etwas, das mit Verlust zu tun hat, hab mich immer zurückgesehnt in ein früheres heiles Alter und bin mir mit 9 Jahren schon alt vorgekommen, so, als sei alles schon vorbei, zu spät, Zug abgefahren.
Ich hab sehr viel schon in der Therapie bewältigt, naja, und die Medis helfen auch. Aber oft kommt as Thema eben wie ein Boomerang zurück.
Besonders in Bezug auf meine eigenen Kinder trifft mich das im Moment extrem hart. Wenn ich mich erinnere an früher, wie sie als Babys, Kleinkinder, Kindergartenkinder waren, dann denke ich oft sehr wehmütig an die Unwiederbringlichkeit dieser Zeit, und es fühlt sich wie ein entsetzlicher Verlust an und ich vermisse alles einfach nur. Das Baby/Kleinkind exisitiert in der damaligen Form ja auch nicht mehr, denn die Kinder haben sich natürlich weiterentwickelt, sind aus sich herausgewachsen und ganz ganz tolle Menschen geworden (sie sind jetzt 10 und 13). Mir ist vollkommen bewusst, dass ich da von mir auf sie projeziere, denn die beiden sind beneidenswert ausgeglichene, heitere, souveräne Kinder, wir haben eine wunderbare Zeit zusammen, wir haben viel Spaß und ein sehr gutes Gesprächsklima, viele Gemeinsamkeiten - und trotzdem. Wenn ich zurückdenke an Fehler, die ich vielleicht mit ihnen gemacht habe, dass ich mal ungerecht gewesen bin, dann tut mir das so schrecklich leid für das damalige Kind, auch wenn die sich gar nicht mehr erinnern.
Ich versuche, die Gegenwart zu genießen, aber es fällt mir im Moment so schwer, das angesichts der Flüchtigkeit des Glück oder besser gesagt des Augenblicks auch zu schaffen.
Wie geht es denn euch anderen so mit dieser Thematik?
28.03.2022 09:38 • • 04.07.2022 x 7 #1