nachdem ich in den letzten Tagen nur stille Leserin war, habe ich mich dazu entschieden, Gleichgesinnte zu suchen. Also somit erstmal ein: Hallo an alle.
Ich bin erst 24 Jahre alt und bin das erste mal mit 23 erkrankt. Es kam ziemlich plötzlich und für alle sehr überraschend. Ich war so schwer krank, dass ich über 4 Monate in der offenen Psychiatrie war, was nicht zuletzt mit meinen falschen Erwartungen, mir und den Medikamenten gegenüber zu tun hatte.
Ich hatte es sehr schwer, die Erkrankung - Depression mit Angststörung- zu akzeptieren. Ich sah so viele Leute krank kommen, und halbwegs gesund gehen. Nur ich blieb immer auf der Strecke.
Schlussendlich ging es aber auch für mich bergauf. Ich kopiere euch dazu meinen stichwortartigen Verlauf hier rein:
02/2017-06/2017 stationärer Klinikaufenthalt nach plötzlich auftretender schweren Depression+Burnout mit medikamentöser und psychologischer Therapie
-2/2017 bis Mitte 04/2017 erfolgloser Versuch mit Mirtazapin, 3 mg Tavor täglich, mehrfacher Versuch Benzos abzusetzen
-ab Mitte 4/2017 ausschleichen von Mirtazapin (45 mg) in einer Woche und einschleichen von Venlafaxin mit 37,5 mg
-innerhalb von 2-3 Tagen unerträgliche Unruhe, Appetitverlust, erhöhter Puls, nächtliches schwitzen
-Dosissteigerung nach einer Woche auf 75 mg, weiterhin unerträgliche Unruhe, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Puls meist über 100, weiterhin Appetitverlust, stark antriebssteigernde Wirkung
-Reduzierung von Tavor ab 05/2017, Erhöhung auf 150 mg Venlafaxin sowie Nachlassen der Nebenwirkungen, Verbesserung der Stimmung
-Entlassung Ende 06/2017
06/2017-08/2017 Tagesklinikaufenthalt
Ende 08/2017 Wiedereingliederung in den Beruf
Ab Anfang 10/2017 Reduzierung von 150 mg Venlafaxin auf 112,5 mg für 20 Tage
-Entzugserscheinungen mit Brain Zaps, Schwindel, Benommenheit (nur für 5 Tage)
Ab etwa 05.11.2017 Reduzierung auf 75 mg, nur leichter Schwindel und kurzzeitige Brain Zaps
Ab Mitte 12/2017 Reduzierung auf 37,5 mg nur leichter Schwindel und kurzzeitige Brain Zaps
8.1.-22.01. Reduzierung AD von 37,5 auf 25
22.01.-25.01. Von 25 auf 12,5
Am 26.01. Einnahme von 12,5 vergessen (starke Entzugserscheinungen Brain Zaps, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, Benommenheit)
Seit Ende Januar erhebliche Entzugserscheinungen, schrittweise Erhöhung innerhalb 3 Tage zurück auf 37,5 mg, da Rückfall droht.
Seitdem starke innere Unruhe, starke Schlafprobleme, jeden Morgen Morgentief, Appetitlosigkeit hält seit 26.01. an, Gewichtsverlust von 54,6 auf 51,2, Weinerlichkeit, keine quälenden Gedanken, nur große Unsicherheit und riesige, fast panische Angst vor Wiedererkrankung, täglich ab ca 14 Uhr gehts bergauf.
Mittlerweile weiß ich, dass ich viel zu schnell reduziert habe. Dies habe ich bewusst in Kauf genommen, da ich ab April auf Reisen gehen möchte, und dachte ich sei mittlerweile stark genug, es bis dahin ausgeschlichen zu haben. Der Schuss ging nach hinten los. Ich könnte noch so so so viel mehr zu mir und meiner Geschichte sagen. Aber das sprengt den Rahmen.
Nun möchte ich gerne mit Gleichgesinnten in den Austausch treten, die durch das schnelle, fast radikale Absetzen eventuell auch kurz vor einem Rückfall standen, aber nochdie Kurve bekommen haben?
Ich bin jedem über jede Art von Erfahrungen dankbar. Ich habe schon sehr viele Threads gelesen, möchte aber frischere Infos. MenschenF mit denen ich genau JETZT im Austausch stehen kann.
An diejenigen, die es bis hierher geschafft haben: danke! Dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt, dafür das ihr mir zugehört habt (sagt man das, obwohl es geschrieben ist? )
Einen halbwegs ruhigen Abend wünscht
Kleeblatt
03.02.2018 17:54 • • 17.04.2024 #1