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Hallo ihr Lieben,

Ich weiß nicht, in welche Rubrik dieses Thema passt, habe es jetzt mal der Thematik Depressionen zugeordnet.

Seit dem Ukraine Krieg und jetzt dem Nahost Krieg, merke ich immer mehr, wie mich die Ungerechtigkeit der Welt belastet, ja teilweise innerlich auffrisst. Jetzt seit zwei, drei Tagen wieder extrem, dass meine Gedanken immer wieder um die armen kleinen Kinder kreisen, die verängstigt getötet werden und ähnliches. Muss dann weinen und finde es dann innerlich so schrecklich, dass ich hier so ein schönes Leben habe und mich meiner Familie so erfreue, während da andere so leiden überall auf der Welt. Vor allem Babys und Kinder.

Kennt ihr diese Gefühle? Wie geht ihr damit um? Dachte ehrlich gesagt, dass mir die Medikamente helfen und jetzt erleide ich doch wieder einen Rückschlag. Kann ja irgendwie auch nicht sein, dass ich bei jedem Leid und jeder Ungerechtigkeit zusammenbreche.

12.10.2023 21:32 • 05.01.2024 x 5 #1


38 Antworten ↓


@Saina91

Leid und Elend gibt es leider zu Genüge auf dieser Welt . Also ja, ich und auch viele andere kennen dieses Gefühl ganz bestimmt.

Es sind nicht „nur“ Kinder . Eigentlich betrifft es jedes Lebewesen dieses Planetens. Der Mensch hat irgendwie das Talent sich und andere restlos zu vernichten. So lange es Hass, Waffen und Egoismus gibt , wird es auch leider so bleiben und scheinbar immer schlimmer werden.
Keine Ahnung, wie lang wir dem ganzen überhaupt noch standhalten werden.

Wenn es dich so sehr herunter zieht, muss du ab und zu probieren dich von genau solchen Nachrichten zu distanzieren, auch wenn es manchmal gar nicht so leicht ist.

zu deinen Tabletten. Deine Tabletten sind keine WunderPille und sind regelrecht eine Stütze. Du musst an dir arbeiten , damit es besser wird. Allein die Tabletten werden dir deine Gedanken womöglich nicht nehmen, schließlich wird damit nur einiges unterdrückt , aber nicht geheilt .

A


Ungerechtigkeit der Welt

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Hallo Beebi,

Ja das stimmt definitiv. Danke für die Antwort. Versuche auch schon die Nachrichten zu vermeiden und dann wird oft was bei Google angezeigt, dann ist es manchmal schwer. Aber versuche es echt komplett zu vermeiden.

Bei Babys und Kindern ist es grundsätzlich am Schlimmsten für mich. Natürlich auch bei Erwachsenen und auch bei Tieren.
Vielleicht muss ich mich noch mehr ablenken. Die Gedanken drängen sich manchmal einfach auf.

Ja mit den Medikamenten hast du Recht. Wünschte manchmal, es wären Wunderpillen.

@Saina91

Jeder von uns hat so ganz bestimmte Triggerpunkte.

Hast du vielleicht mal darüber nachgedacht, weshalb gerade Babys und kleine Kinder dich dabei so triggern ?

Also bei mir Triggert zum Beispiel alles was das Herz betrifft . Die Erklärung dafür ist, dass ich Angst habe zu sterben. War jetzt nur ein Beispiel.

Es ist wirklich nicht leicht, sich komplett von den schlechten Nachrichten fern zu halten. Wobei ich sagen muss, dass wenn es mir richtig schlecht geht, ich mich komplett von so etwas fern halten kann. Also ich schaffe es , Dinge nicht mitzubekommen. Gestern wollte ich Mal wieder eine Doku über Notärzte schauen. Nach fünf Minuten habe ich gemerkt das ich es nicht schaffe und besser etwas anderes geguckt.

Ich glaube dass man das unter dem Begriff Weltschmerz ganz gut zusammen fassen kann. Sicherlich gibt es da, je nach Persönlichkeit Menschen die sowas mehr mitnimmt und andere weniger…du bist vermutlich sensibler. Und bei mir zumindest ist es so, dass wenn ich psychisch relativ instabil bin oder in einer depressiven Phase, nimmt mich sowas extrem mit. Dann kann ich Nachrichten kaum ertragen weil es mich so fertig macht. Wenn ich in einer nicht depressiven Phase Nachrichten gucke, finde ich es natürlich auch schlimm aber ich kann mich ein stückweit distanzieren aus Selbstschutz.

@Beebi

Also du meinst, das hat eine tiefere Bedeutung? Ich glaube einfach nur, weil sie so schutzbedürftig und abhängig von den Erwachsenen sind und einfach abgrundtief erschüttert sind bei Gewalt, weil sie nur das Positive im Menschen sehen und das ja gar nicht verstehen können. Ja und natürlich auch dieser unerträgliche Schnerz, den jede Mutter nachempfinden kann, wenn es das eigene Kind beträfe.

Wieso triggert dich genau das Herz? Kommt man mit dem Thema oft in Berührung?

@Krokodil90

Ja das stimmt. Das ist mir auch aufgefallen. Bei der kleinsten emotionalen Belastung, versetzen mich Nachrichten in einen noch schrecklicheren Zustand, während ich es besser wegstecke, wenn mich nichts belastet oder ich gute Laune habe.

@Saina91

Ich weiß nicht, ob es vielleicht eine tiefere Bedeutung hat. Ich kann dich verstehen und finde auch, so etwas tut einfach weh zu sehen und zu hören. Es könnte auch einfach daran liegen, das man einfach wirklich viel sensibler als manch anderer ist. Sensibel sein kann Seegen und Fluch zugleich sein. Ich bin auch unglaublich sensibel und wünschte mir sehr oft, es nicht so extrem zu sein.
Ich kenne Menschen, die sind nicht so sehr sensibel und gehen einfach ganz anders mit schlechte Nachrichten und leid um. Mich nimmt sie was mit und andere .. ja , keine Ahnung wie die das machen.

Das mit dem Herz war nur ein Beispiel. Aber ja, ich komme da irgendwie fast täglich mit in Berührung.

@Beebi

Da ist was dran. Es ist definitiv besser nicht so sensibel zu sein. Mir kommen bei so Dokumentationen über andere Länder, wo Menschen leiden, immer sofort die Tränen oder habe ich weine danach sogar richtig. Aber gut ist das nicht. Ich ändere nichts damit, mir gehts danach schlechter als vorher und außerdem kann ich anderen Menschen nur helfen, wenn ich selbst nicht so sensibel bin, sondern emotional gefestigt. Alles immer leichter gesagt als getan.

Dann scheinen Dich ja vor allem so Krankheitsdokus sehr zu belasten, oder? Weil du dann wahrscheinlich denkst, selbst zu erkranken, oder? Oder diese Krankheit zu haben? Das bilde ich mir auch schnell ein.

@Saina91

Ich finde dein Thema hier gut und interessant.
Ich empfinde schon seit etlichen Jahren genauso wie du.
Ich war zwar schon immer ein Gerechtigkeits-Fanatiker, aber erst die letzten Jahre brach das mehr und mehr durch und hat irgendwie auch einen Anteil an meiner psychischen Erkrankung bzw. zumindest dem depressiven Teil darin.
Eine Therapeutin meinte mal zu mir: Herr .... sie machen sich zu viele Sorgen um die ganze Welt. Sie sind ZU MORALISCH. Der markierte Begriff blieb mir seitdem ziemlich im Kopf hängen.

Ich konnte die Bilder im TV vom Ukraine-Krieg z.B. irgendwann nicht mehr ertragen.
Ich konnte manche Leute aus dem Umfeld damals nicht ertragen, welche Putin auch irgendwie verstehen konnten oder der Meinung waren, dass es für uns hier besser gewesen wäre, wenn die Ukrainer sich einfach ergeben hätten.
Ich hatte aber auch schon zur Corona-Zeit massive Probleme mit dem Thema Ungerechtigkeit und den Sichtweisen von einigen Leuten. Rücksichtslosigkeit und Egoismus waren bei dem Thema damals die Dinge, die mich so traurig machten.
Aber auch schon vor Corona und Ukraine-Krieg hat es mich wahnsinnig gemacht, dass die Schere zwischen arm und reich in unserem Land auch immer weiter auseinander geht.
Klima ist nun zur Zeit das Thema, was mir am meisten Sorgen macht. Auch dort werden wir Menschen dazu neigen, dass diese Last nicht gerecht verteilt wird bzw. dass es eh wohl schon zu spät ist, um das Ruder noch herumzureißen.
Von dem Drama in Israel seit Kurzem brauchen wir gar nicht reden.

Wenn ich so zurückdenke auf das alles bzw. habe es ja in den Therapien gemacht, dann merke ich, dass ich damals sehr sehr oft aggressiv, grantig, aber auch traurig war auf diese Art der Welt, wie wir sie mittlerweile haben.

Ich kann dir nur schreiben, was mir etwas geholfen hat.
Das Vermeiden von Nachrichten wurde hier schon gut angesprochen.
Die Nachteile der digitalen Welt, in der mittlerweile die meisten von uns gefangen sind durch Smartphone und Co (ja, man muss es wirklich so sagen) sind eben, dass wir zu viel Input bekommen, ob wir es wollen oder nicht. Früher war auch vieles schlimm und ungerecht, aber wir bekamen es nicht so mit.
Man muss sich da wirklich aktiv bemühen, Medienkonsum von sich fernzuhalten, wo es nur geht bzw. zumindest in diesen Richtungen (Nachrichten usw).
Auch würde ich Diskussionen im Bekannten- oder Freundeskreis sein lassen in Bezug auf solche Themen. Das war bei mir im Jahr 2021 ganz extrem in der Arbeit oder auch Freundeskreis. Es gab da richtig Streit.
Das wühlt psychisch unfassbar auf und trägt zu unseren Erkrankungen bei.

In Therapien habe ich gelernt, andere Meinungen zu akzeptieren. Ich muss sie weiterhin nicht teilen, aber ich habe gelernt, wie folgt zu denken: Jeder Mensch hat andere Lebenserfahrungen, andere Prägungen usw.
So gesehen kann keiner zu 100% selbst etwas dafür, dass er so ist und denkt, wie er ist. Selbst der verwöhnte, reiche Sack oder das rücksichtslose A...loch ist zum großen Teil so, weil die Eltern oder sein bisheriger Lebensweg ihn so gezeichnet haben. Es ist nicht alles Zufall im Leben, aber der Zufall spielt eine viel größere Rolle, als manche denken. Man landet nicht in dem oder dem Charakter oder der oder der Einstellung, weil sich jeder einfach so aktiv und bewusst dafür entschieden hat.
Mit der Einstellung oder Erkenntnis gelingt es mir mittlerweile sogar, bestimmte Politiker im TV zu ertragen, bei denen ich früher an die Deck gegangen wäre.
Eine weitere Erkenntnis half mir auch: Es muss leider immer eine gewisse Ungerechtigkeit auf der Welt geben, immer...wäre es anders, würden wir Menschen nicht mehr verstehen oder erkennen, was gerecht und gut ist. Es ist leider das Ying und Yang, das immer nötig ist, so traurig es auch ist.

Du hast völlig richtig geschrieben, dass es sehr wichtig ist (am besten jeden Tag!) dankbar zu sein, wie gut es uns geht und was wir alles haben. Viele haben das verlernt. Das ist auch ein Grund, warum in unserem Land mittlerweile an jeder Stelle herumgejammert wird, dass es manchmal nicht mehr auszuhalten ist. Die vernünftige Referenz ist völlig aus den Bahnen gekommen hat man manchmal das Gefühl. Aber das ist menschlich. Wenn es einer Gruppe in einem Pool im Schnitt sehr lange sehr gut geht bzw. immer besser (viel Wohlstand etc), dann steigen die Erwartungen immer weiter an. Je weiter ganz unten und ganz oben auseinander gehen, umso mehr fühlen sich die Unteren schlecht, obwohl es ihnen objektiv gesehen (z.B. im Vergleich zum Rest der ganzen Welt) immer noch recht ok geht. Das liegt am ständigen VERGLEICHEN mit dem Rest im Pool. Das kann kein Mensch ganz ausstellen.

Kinder hast du angesprochen. Da ich selbst zwei Kids habe, ist auch das etwas, was mich immer unfassbar berührt und wo ich mich zusammenreißen muss. Kinder können eben wirklich gar nichts an dem ganzen Zeug, was da so passiert an Mist auf der Welt. Sie sind die Unschuld in Reinform.
Kleine Kinder können nichts dafür, wenn z.B. unsere Erde in 50 oder 100 Jahren kaum mehr bewohnbar ist. Dafür sind die Erwachsenen der Welt verantwortlich.

Du siehst...ich könnte hier noch stundenlang weiterschreiben.
Ich kann deine Gefühle also voll verstehen.
Wie gesagt...versuche, den Medienkonsum so gut es geht von dir zu halten und dich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren. Pessimismus ist für uns hier das Schlechteste, was man tun kann (dieser führt bei einigen überhaupt erst zum extremen Ausbruch von Depressionen oder Angststörungen).

LG
Hicks

@Hicks

Wow vielen herzlichen Dank für die Antwort. Alles was du schreibst klingt so, als würdest du mir aus der Seele schreiben..Außer jetzt so das Thema Klima und Natur hat mich noch nie so beschäftigt.

Ja die Diskussionen tun mir echt nicht gut. Denke mir aber dann immer, dass ich denjenigen unbedingt überzeugen muss, weil es die Wahrheit ist. Hattest du das auch? Oder ich empfinde eine Wut, wenn derjenige eine menschenverachtende Meinung vertritt. Vielleicht fällt es demjenigen tatsächlich nicht auf dann. Und wie du sagtest dann entsteht oft Streit, was man gar nicht will und fühlt sich dann schlecht, weil man Wut empfunden hat usw.

Und wenn ich für ein Thema und eine Diskussion brenne und den anderen überzeugen möchte, habe ich anschließend das Gefühl, dass mich derjenige nicht mehr mag und die Freundschaft beenden möchte. Oder es zwar denkt aber mir nicht ehrlich sagt. Und das belastet dann tatsächlich. Man bekommt dann halt meist gesagt, dass man andere Meinungen nicht akzeptiere, weil man emotional reagiert und den anderen überzeugen möchte.

Zitat von Saina91:
Denke mir aber dann immer, dass ich denjenigen unbedingt überzeugen muss, weil es die Wahrheit ist. Hattest du das auch?

Genau so war es bei mir auch. Aber das solltest du vermeiden, weil es nur dich schwächt und krank macht.
Du wirst Leute, mit denen du in aufwendige Diskussionen kommst, eh nicht überzeugen können. Denke mal genau nach. Wen konntest du überzeugen durch deine Diskussionen? Ich vermute niemanden.
Diejenigen, die man eher überzeugen kann, sind die ruhigen und objektiven Leute.
Allgemein bringt es aber nix, andere überzeugen zu wollen. Das kostet uns zu viel Kraft.

@Saina91
Leider können wir die Welt nicht retten.
Deshalb ist es umso wichtiger, zu helfen wo man selbst kann, ohne sich darin zu verlieren und wirklich jeden Tag oder besser jeden Atemzug dankbar sein, dass man gesund ist und ein Dach über dem Kopf sowie Essen hat. Ich dachte neulich erst, andere haben einfach nichts mehr, wenn sie flüchten und um ihr Leben bangen müssen und ich jammere rum wegen Schmerzen oder Ängsten (in der Vergangenheit), was auch immer.
Andererseits weiß ich nicht, wie es ist, in einem Kriegsgebiet zu leben oder flüchten zu müssen, so kann ich auch gar nicht wissen, wie diese Menschen leiden. Wenn mir meine Eltern vom Krieg erzählten, konnte ich mir das kaum vorstellen, wie unfassbar schlimm das gewesen sein musste.

Neulich, also gestern, um genau zu sein, habe ich einen Bekannten getroffen, der schlimm verprügelt wurde hier in der Nähe, nur weil irgendwelche Streit gesucht hatten. Er hatte mir ein Foto gezeigt, wie er ausgesehen hatte, wirklich schlimm. Er meinte: es war gegen 18:00 Uhr und keiner ist dazwischen gegangen (kann ich auch verstehen, um nicht selbst verletzt oder gar getötet zu werden). Aber es hat mich schockiert, dass anscheinend noch nicht einmal jemand in der Nähe die Polizei angerufen habe, sondern er selbst.
Die waren gerade mal 15 oder 16 Jahre alt, wie er mir erzählte. Des Weiteren erzählte er mir, dass er mit de Bürgermeisterin gesprochen habe, dass sich hier dringend etwas ändern muss.
Bin gespannt. Denn das war genau da, wo ich langfahren oder langgehen muss, wenn ich bei meinen Eltern war und wieder nach Hause gehen muss. Ich überlege dann, welchen Weg ich fahre bzw. laufe und das schon seit etwa 2 oder 3 Jahren, schon traurig, dass man das schon überlegen muss aus Angst vor Streitsuchenden angegriffen zu werden. Das mal am Rande.

Zitat von Saina91:
Und wenn ich für ein Thema und eine Diskussion brenne und den anderen überzeugen möchte, habe ich anschließend das Gefühl, dass mich derjenige ...

Ich weiß, was du meinst.

Das Wort KONTROLLE kommt mir da immer wieder in den Sinn.
Ich als jemand mit Angststörungen habe da eh immer ein Problem damit gehabt.
Andere Menschen von der eigenen Meinung überzeugen und deren Sichtweise nicht akzeptieren zu wollen, ist eben oft ein typischer Fall von Kontrollzwang.
Auch die Angst, Freunde durch Diskussionen zu verlieren, ist auch damit verbunden.
Kontrollzwang ist aber Gift und oft auch Grund für psychische Erkrankungen.
Gut wäre, zu lernen, loslassen zu können.
Das ist aber nicht leicht.

@Hicks

Also Du meinst, wenn ich andere unbedingt überzeugen möchte, möchte ich Kontrolle haben? Worüber denn genau? Oder ich habe dann narzisstische Züge haha aber eigentlich nur, wenn ich was ungerecht finde, weil sonst sind mir andere Meinungen echt egal.

Ich versuche mal deine Tipps zu beherzigen.

@ichbins

Ja da hast Du Recht mit der Dankbarkeit. Ich habe echt Tage, da bin ich produktiv und versuche an mir zu arbeiten und dann schwupps, Falle ich wieder in diesen Strudel von Sorgen, Ängsten, Grübeleien über mich und die Welt. Dann ist es manchmal total schwer diese Gedanken zu stoppen.

Aber das von dir Beschriebene ist auch unglaublich. Es schauen wirklich so viele weg. Unmöglich. Wird man da einfach ohne Grund angegriffen? Das kann man sich schwer vorstellen.

Zitat von Saina91:
Wird man da einfach ohne Grund angegriffen? Das kann man sich schwer vorstellen.

So wie er es mir erzählte, kamen sie auf ihn zu (er hatte einen scheuen Hund aus Rumänien dabei, wie er mir erzählte). Die Typen machten ihn an, dass sein sch. Hund mal in den Ar. getreten werden solle, so wie er es mir erzählte und hatte er dann versucht, die Lage zu schlichten, na ja und dann eskalierte es halt, so wie er es mir erzählte. Das sind Grüppchen man kennt sie schon vom sehen, die meist da abhängen. Weiß der Geier, was mit denen los ist.
Habe das aber schon öfter gehört, auch von Bekannten meiner Eltern, denen im Vorbeigehen (ist ja ein öffentlicher Weg und das auch noch an einer Kirche) ein Bein gestellt wurde.
Ich habe meine Alarmglocken jedenfalls immer an, wenn ich da vorbei gehe und wechsel dann auch schon mal die Seite oder biege woanders ab.
Da ich in der Vergangenheit mal von 3 Betrunkenen angegriffen wurde am helllichten Tag im Vorbeigehen, bin ich da sehr vorsichtig geworden.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Saina91:
Also Du meinst, wenn ich andere unbedingt überzeugen möchte, möchte ich Kontrolle haben? Worüber denn genau?

Ja, ich vermute, dass es so sein könnte, dass du Kontrolle haben willst und zwar über die Meinungen und Sichtweisen anderer Menschen, vielleicht mit dem Ziel, dass die Welt dadurch besser werden könnte.
Denk einfach mal in Ruhe darüber nach. Solche Dinge arbeitet man meist in Therapien gut auf, sofern der Therapeut da gut was taugt.
Im Endeffekt ist es so:
Du musst dich fragen, wieso es dich nervt oder dich belastet, wenn andere deine eigene Meinung nicht so sehen, also eine andere Meinung haben. Manche Menschen stört das nicht. Die sagen sich: Ok, ich habe halt diese Meinung, mein Nachbar hat eine gegenteilige Meinung zu dem Thema....das ist ok....jeder eben, wie er will. Wenn du diese Gelassenheit aber nicht hast und es dich innerlich aufwühlt/aggressiv macht, dann ist das verdächtig und erst recht, wenn du merkst, dass dieses Gefühl in dir umso mehr zunimmt, je weniger du andere von deinen Meinungen überzeugen kannst. Ich kenne das wie gesagt noch sehr sehr gut von mir damals (hatte ich ja beschrieben).

Kontrolle, Steuern, Angst.....egal, ob es unterbewusst mit dem Ziel ist, die Welt besser machen zu wollen, die eigene Gesundheit und das Leben/den Tod lenken zu wollen (Hypochonder-Problem; Stichwort: Ständige Arztbesuche mit dem Ziel, alles zu tun, damit Krankheiten frühzeitig entdeckt werden) oder auch die Außenwelt/andere Menschen zu schützen (Sorge um die eigenen Kinder z.B.; Klassiker bei der Generalisierten Angststörung) sind alles Dinge, die zusammenhängen und im Bereich psychische Erkrankungen sehr oft einen massiven Stellenwert haben und sehr wichtig sind im Zusammenhang mit möglicher Linderung oder auch Heilung der Psyche.

Ich glaube daher:
Wenn du es schaffst, Diskussionen im Bekanntenkreis zu vermeiden, welche dich aufwühlen, kränken usw....also einfach seelisch belasten / stressen, dann ist das ein sehr guter Schritt.
Bei mir war es jedenfalls so. Leicht ist es nicht immer, weil auch ich mich manchmal immer noch zurückhalten muss, nicht deutlicher meine Meinung zu sagen, aber ich denke dann immer an mich selbst und sage mir innerlich: Spare es dir! Du wirst die anderen eh nicht überzeugen können. Du stresst und schadest nur dir selbst!.

Man muss leider ein bisschen einen Egoismus entwickeln. Man muss mehr auf sich selbst achten.
Dass man keine Nachrichten mehr schaut, sich also wegdreht und nicht bei jedem Leid auf der Welt hinsieht, bedeutet nicht, dass man davon einfach nichts wissen will. Es ist das nötige Schonen unsere Seele.
Vergiss nie: Wir sind krank und müssen daher auf uns achten. Das muss ganz oben stehen. Wir sind es nicht, welche die Welt retten müssen. Das können wir auch nicht.

@Saina91 Geht mir ähnlich .
Bei mir kommen dann noch starke Ängste dazu, das es bald auch zu uns kommt.

Zitat von WChris:
Bei mir kommen dann noch starke Ängste dazu, das es bald auch zu uns kommt.

Ich habe ehrlich gesagt nur diese Ängste. Mir tun natürlich die Menschen, die in der Situation sind, schon Leid, aber es überwiegt die Freude und Erleichterung, dass nicht ich davon betroffen bin.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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