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Liebe Leute,
ich muss mal nachfragen ob jemand auch an diesem Morgentief besonders leidet.
Wenn ich am morgen aufwache,auch nach guten 8h Schlaf, bin ich Platt, Erschöpft, Benommen, als hätt ich die ganze Nacht gearbeitet. Gleichzeitig geht die Getriebenheit los, nix mit in Ruhe Frühstücken.
Das kenn ich schon seit der Kindheit und es wird immer schlimmer. Oft muss ich mich sogar nach 2h wieder hinlegen. Ich fühle mich so kraftlos und kaputt. Dabei ist mein Tag Objektiv nicht stressig. Es ist fast so, als würde der Schlaf nicht ausreichen um den inneren Stress abzubauen.
Körperlich hab ich alles schon checken lassen. Ich nehme 2x 75mg 1-0-0-0-1 Lyrica und 3x Tianeptin. Das Tianeptin wirkt und nimmt schon die Stressspitzen.
Ich versuch mich in Meditation und Achtsamkeit. Wenn ich aber Meditiere und runterkomme, kommt da so eine abgrundtiefe Traurigkeit, die ich aber nicht zulassen kann. All der verdrängte Schmerz,all die Wut, und vor allem die Hilflosigkeit, Ohnmacht. So beginne ich den Tag und tu Dinge die vermeintlich gut sind für mich, Bewegung, gesund Essen, Alltag, aber ohne innere Anteilnahme. Erschöpt und doch Getrieben.

17.06.2016 10:53 • 13.07.2023 x 2 #1


241 Antworten ↓


Hi Robinson,
kenne zwar nicht diesen Morgengefühl, aber dafür kann ich Deine Beschreibungen ansonsten gut nachvollziehen. Ist bei mir nicht anders, vor allem was die an sich verwirrende Mischung aus Erschöpfung und Unruhe/Getriebenheit angeht. Aber man soll ja auch besonders gut hassen könne, wenn man liebt... .

Tja, und ich wünschte ich würde Nerven dafür haben, Achtsamkeitsübungen zu trainieren. Hast Du eine Idee, wie ich einsteigen kann, es zumindest versuche?

A


Und täglich grüsst das Morgentief

x 3


Ja. Erkundige dich mal nach Jon Kabat Zinn. Das ist ein Psychologe aus Amerika. Der macht MBSR Stressteduktion. Ich hab ein Hörbuch wo er alles erklärt. Achtsamkeit, Meditation....also besonders für Anfänger.

Naja, Hass ist was du mit dir rumschleppst. Hass ist ja Ohnmacht. Wut rauslassen dürfen- Hass weg.

lg Robinson

Hallo Robinson,
Zitat:
Wenn ich aber Meditiere und runterkomme, kommt da so eine abgrundtiefe Traurigkeit, die ich aber nicht zulassen
kann. All der verdrängte Schmerz, all die Wut, und vor allem die Hilflosigkeit, Ohnmacht. So beginne ich den
Tag und tu Dinge die vermeintlich gut sind für mich, Bewegung, gesund Essen, Alltag, aber ohne innere Anteilnahme. Erschöpft und doch Getrieben.


Du hast jede Menge Wut und Schmerz versucht zu verdrängen, wunderst Dich aber gleichzeitig, das Du
nichts mehr gebacken kriegst.

Kannst Du von dem Schmerz nicht mal etwas hervorholen und wegarbeiten?
Dies geht sehr gut in einer Therapeutischen Beratung. Hattest Du schon mal
solche Beratungsgespräche mit Therapeuten?

Vielleicht kannst Du auch hier mal erzählen, was Dich so besonders belastet.


Viele Grüße

Bernhard

@Bernhard

Ja, ich bräuchte eine richtige Psychologische Betreuung. Nach all den Tageskliniken mit Standardprogramm. Momentan versuche ich mit Medikamenten erstmal Therapiefähig zu werden. Dann erst kommt der Therapeutensuchmarathon.

Es geht um Unverarbeitete Kindheitstraumata. Kennst du die Bindungstheorie nach Bolby? Mein Thema ist Kriegstraumatisierte Mutter, dadurch Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit mit all ihren Folgen. Das habe ich Jahrzehnte verdrängt. Aber es gärt in mir. Warum wurde ich als Kind nicht geliebt ? Ich bin also nicht Liebenswert ? Lebenslange Selbstwertzweifel sind die Folge. Du kannst dich Anstrengen wie du willst,
du genügst nicht, ist mein Inneres Fazit.
Und die Welt ist ein Unsicherer Ort. So in etwa.

Ich gebe meiner Mutter nicht die Schuld, sie konnte nicht anders, war selber Krank.

Traumatas können sogar Biologisch im Erbgut weitervererbt werden ( Epigenetik heisst das Zauberwort ). Somit haben die Kinder von klein auf einen erhöhten Stresslevel und neigen zu Ängsten, Süchten und Depressionen.

lg-Robinson

Hallo Robinson,

Zitat:
Ja, ich bräuchte eine richtige Psychologische Betreuung.


Du bist tatsächlich so lange ohne psychologische Beratung gewesen?
Mein lieber Mann. Da hast Du Dir ja was angetan. Zäh scheinst Du ja zu sein.

Zitat:
Kennst du die Bindungstheorie nach Bolby? Mein Thema ist Kriegstraumatisierte Mutter, dadurch
Emotionale Vernachlässigung in der Kindheit mit all ihren Folgen. Das habe ich Jahrzehnte verdrängt.


Bindungstheorie nach Bolby sagt mir nichts. Finde ich aber weniger wichtig.
Die Lösung ist bestimmt einfacher.

Zitat:
Warum wurde ich als Kind nicht geliebt ? Ich bin also nicht Liebenswert ? Lebenslange Selbstwertzweifel sind die Folge.
Und die Welt ist ein Unsicherer Ort. So in etwa.


Ok. Problem hast Du erkannt. Ist am Anfang sicher nicht einfach den Knoten aufzumachen. Das bekommst Du aber hin.
Zitat:
Ich gebe meiner Mutter nicht die Schuld, sie konnte nicht anders, war selber Krank.


Wenn Du das nicht nur geschrieben hast, sondern wenn dies wirklich Deiner
Überzeugung entspricht, ist das schon eine sehr wichtige erste Teillösung.

Also weißt Du doch, warum Du als Kind nicht die Liebe bekommen hast,
die Dir zustand. Deine Mutter war überfordert.
Wie und womit glaubst Du die Selbstzweifel in Zukunft häufiger durch gute Gefühle
überschreiben zu können?

Welche Ideen hast Du dazu? Was kannst Du gut?
Hast Du privat Menschen mit denen Du echt über persönliches reden kannst?

Ein schönes Wochenende für Dich

Viele Grüße

Bernhard

Danke Bernhard,
ich werde am We übers Überschreiben nachdenken. Dir auch ein schönes We.

Robinson...

Hallo Robinson, nur mal eine Idee am Rande. Leidest du vielleicht noch unter einer Schlafapnoe?

Oder wurde das schon untersucht?

Icefalki, das wurde untersucht. Wollte das ausgeschlossen wissen. Aber danke !

Das mit dem Morgentief kenne ich auch....und oft in der Mittagszeit Kreislauf Probleme und zum Abend wird es dann besser!
Zum Thema Therapie,ich habe auch eine weniger schöne Kindheit durch....null liebe bekommen,ich war immer die doofe und hässliche im Gegensatz zu den anderen Kindern!Zwei mal ganz gewaltig meine Kindheit aufgearbeitet.....mit allem Pi Pa Po in einer Verhaltenstherapie.....nunja,was soll ich sagen....dieses rum gewälze in der Kindheit bringt meiner Meinung nach null.Bzw mir hat es nicht annähernd geholfen.
Aber ich wünsche dir dennoch das du mit einer Aufarbeitung der Kindheit Erfolg hast.

Liebste Grüße Rosa

Hallo Robinson,
ich nehme ebenfalls Tianeptin, nachdem andere Stoffgruppen bei mir nicht ausreichend wirkten oder die Nebenwirkungen zu heftig waren. Da hier nicht viele Tianeptin nehmen, bin ich deshalb auf dein Problem aufmerksam geworden. An Tianeptin liegt es nicht, daß es dir so geht oder hast du schon andere Stoffgruppen probiert? Mir hilft Tianeptin ausgezeichnet. Bei mir ist ebenfalls das Morgentief vorhanden und zum Abend zu geht es mir besser. Ich lege dir ebenfalls eine Psychotherapie ans Herz. Anfangs war ich sehr skeptisch, ob mir eine Psychotherapie helfen könnte, aber nach anfänglicher Irritation meiner Therapeutin lief es dann doch ganz gut.

Es gibt unterschiedliche Strategien, eine Besserung herbeizuführen. Bei mir war entscheidend, daß ich meinen Alltag wie aufgezogen, jeden Tag mit Ritualen lebe. Auch wenn es mir schlecht geht, oder mal der Tag sehr ereignishaft ist, weiche ich nicht viel von meinem Zeitgerüst ab. Egal ob ich mal um 5.00 Uhr aufstehe oder erst um 9.00 Uhr, ich beginne den Tag immer in der selben Reihenfolge. Das dann auch am Abend, egal wann ich ins Bett gehe, meistens aber zu 22 Uhr. Und das läuft auch sehr bewußt ab. Ich mußte mir abgewöhnen, mir immer zuviel vorzunehmen und akzeptieren, daß ich vor allem durch die Depression nicht in der Lage bin, viel zu leisten. Manchmal bin ich Mittags sehr müde und schlapp. Wenn ich kann, dann leg ich mich eine halbe Stunde hin - länger sollte es Mittags nicht sein.

Meine Therapeutin hat mir eine lustige Aufgabe gegeben, wenn sich bei mir das Grübelkarussel dreht. Mit der Handy-Memo-Aufnahme einfach laut die Gedanken aufnehmen und sich anhören, was man da so sagt. Abgesehen von einem Lachkrampf hat mir das auch nachhaltig geholften, denn live zu erleben, wie dumm man eigentlich ist (und Grübeln ist dumm), hat immerhin bewirkt, daß ich heute 'oberflächlich' grübel und nicht mehr so tiefgehend, abgrundtief Traurig.

Meine Wut ist geblieben und wird vermutlich auch nicht gehen - auch das mußte ich in der Therapie erfahren. Dennoch ist meine Wut heute von mir besser steuerbar und nicht mehr so tiefgehend. Die Wut, die ich empfinde, ist nicht mehr nur die Wut auf andere Menschen, sondern auch die Wut auf mich selbst. Denn meistens ist es so, daß man einen Eigenanteil hat. Wenn man weiß, worin der bestand, dann kann man blinde Wut besser 'dosieren'. Eigenanteil bitte nicht mit Schuld verwechseln.

Beispiel: Auch meine Mutter hat mit der groben Eleganz der Kriegs- und Nachkriegsgeneration erzogen. Sie hat mich ständig angetrieben und als Kind bekommst du Muster in die Hand und sollst danach funktionieren. Daß ich das nicht konnte, lag nicht daran, daß ich es nicht wollte oder meine Mutter von mir Unmögliches verlangte. Ich konnte es einfach nicht. Um mich herum (Lehrer, andere Kinder, Geschwister) bemerkten wohl, daß mit mir etwas anders war. Nur meine Mutter ignorierte das und forderte, forderte, forderte. Und ich? Ich versuchte natürlich ständig ihrer Vorstellung nach zu funktionieren. Es ging lange gut und mit 45 Jahren klärte mich ein Gutachter darüber auf, was mit mir nicht stimmt und das mein Leben nicht so weiter gehen kann. Auch meine Mutter, inzwischen 74 J., erkennt zumindest im Ansatz, daß irgendwas nicht richtig war. Aber wie war das denn Anfang der 70er? Für Schizoide oder Asperger gab es wenig Angebot und so wie ich, laufen viele Menschen als Blindgänger oder Irrläufer rum. Aber was war denn nun mein Eigenanteil? Ich hatte soviele Zweifel an allem, was ich tat, weil es von mir erwartet und gefordert wurde. Warum habe ich mitgemacht? Ich habe aus Selbstschutz gelernt nicht aufzufallen, mich zu tarnen und nicht zum Problem anderer zu werden und mich dabei in nicht zu lösende Widersprüche verstrickt. Das ist mein Eigenanteil und das völlig unabhängig davon, ob er bewußt oder unbewußt entstanden ist.
Dieser Teil der Wut hat mir aber auch geholfen, mein Leben nun so zu leben, wie ich es kann. Meiner Mutter bin ich nicht böse, aber da ist so eine innere Wut auf ihre Art und das sie mein Problem nicht sehen wollte, obwohl sie es hätte sehen müssen. Nein, sie wollte nicht sehen, daß ich nicht funktionieren kann und forderte, forderte, forderte.

Und täglich grüsst das Morgentief....

Danke Reenchen,
bei mit war es eher so dass ich egal war. Und Kinder bauen sich ihren eigenen Reim darauf. So lala physisch versorgt, aber nie in den Arm genommen, Körperkontakt war ihr extrem Unangenehm. Es lag wohl daran was sie als Mädchen im Krieg erlebt hatte. Da haben ihr 6 Russen mal so richtig die Deutsch- Sowjetische Freundschaft beigebracht und sie anschliessend im Gesicht furchtbar entstellt, sie lag monatelang im Koma. Ich habe sie als Kind nur am Küchentisch verbittert vor sich hinstarrend erlebt. Ich hatte keinen Druck, ich war garnicht präsent.

Das ist hart @Robinson Deine Mutter völlig traumatisiert und natürlich wird sowas mit den Jahren nicht besser, das Trauma nicht nur genetisch sondern auch psychisch weitervererbt. Was meinst du mit therapiefähig werden? Was hat dich bisher therapieunfähig gemacht? Warum hast du soviele Tageskliniken versucht? Gab es in der Tagesklinik keine Therapie?

@Reenchen
Ich halte schwer Stress unter Menchen aus. Ich habe schon so einen erhöhten Stresslevel. Bin 24h angespannnt. Momentan bin ich mit dem Rad unterwegs auf Flohmarkttour,um mal raus zu kommen und nicht in der Grübelfalle zu sitzen. Konfrontation.

Tagesklinik war Entspannungsübungen und unter Leute gehen Programm. Hat schon was gebracht, war nur jeden Tag fertig. Tinitusklingeln im Kopf u.s.w.

So, auf zum nächsten Flohmarkt...
lg Robinson

@Reenchen

Ein halbes Jahr später:
Immernoch Erschöpft jeden Tag, schlafe Nachts mal 2-3 Sunden, am Tag auch, jetzt im Winter ist alles noch schlimmer. Wache irgendwann auf und weis garnicht ob Tag oder Nacht ist. Null Kontakte, Telefon auf Stumm. Habe richtig Angst Leuten zu erzählen wie es mir geht. Gehe einmal raus Einkaufen, ansonsten liege ich im Bett und mach nix. Alles schleift. Na Und? Denke ich. Ich sterbe sowieso bald, mein ganzes Leben war nur ein Misserfolg...etc. Im Fernsehen sehe ich nur Negatives. Krankheiten, Abzocke, Vergewaltigungen...Im Schlaf habe ich Alpträume, nicht mal da ist man sicher.
Lyrica wirkt nicht mehr, aber absetzen geht auch nicht, bekomme übelste Gedanken und eine Getriebenheit...
Tianeptin habe ich abgesetzt. Ausser gepflegte Melancholie hatte ich kein Benefit. Klar, ich kann ja Spazieren gehen durch den grauen Nebel. Momentan weiss ich nicht wie es weitergeht.

Zitat von Robinson:
Ich versuch mich in Meditation und Achtsamkeit. Wenn ich aber Meditiere und runterkomme, kommt da so eine abgrundtiefe Traurigkeit, die ich aber nicht zulassen kann. All der verdrängte Schmerz,all die Wut, und vor allem die Hilflosigkeit, Ohnmacht


Ooooh Robinson, das geht mir auch so! Fühl mich oft schlechter nach der Meditation als vorher. Heute z.b. hatte ich einen angstfreieren Tag. Nach, während der Meditation kam sie wieder hoch. Genauso bei Depressivität, traurig, aua ist stärker spürbar.

Mach ich was falsch? Oder soll genau das auch ein Effekt sein der Meditation?

Robinson, warst du schon stationär? Klingt gar nicht gut bei dir, das Leben ist eine Qual geworden, hm?

@Freisein
Ich habe viel verdrängt, aber es will raus, aber das hat viel mit Kontrollverlusst zu tun wenn zugelassen. Ich muss wohl erst richtig austicken, dann gehts mir besser. Richtig allen mal die Meinung sagen. War viel zu lang ein ruhiger, netter, und so pflegeleicht...
Ach, was weiss ich...
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@Robinson nicht aufgeben, hörst du. Ich galt auch immer als pflegeleicht. Leicht zu gängeln. Im aktuellen Zustand geht das bei mir aber auch nicht mehr. Die Seele schreit, die hat genug durchgemacht nun. Hast du Therapie? Das finde ich für dich genau jetzt gerade sehr wichtig. Wir müssen halt stetig dazulernen, sich wieder spüren lernen, die eigenen Grenzen lernen zu spüren, dann sie auch zu halten gegen aussen, etc. Das wurde uns halt nicht in die Wiege gelegt, darum sind wir ja auch so pflegeleicht.

Frust rauslassen ist gut. Aber vorerst nicht an Menschen, das wäre zu heftig und möglicherweise nicht bei allen gerechtfertigt. Nutz den Frust für etwas positives. Therapeutisches Boxen z.b. Oder hau auf einem Kissen rum. Mach irgendwas kaputt, einfach nichts was lebt. Im Frust steckt Energie.

Welche Medis hast du? Bin da hellhörig geworden. Mir ging es lange Zeit wohl ähnlich wie dir, Daueranspannung, schei. lauter Tinnitus, nur noch ein sich durchschleppen. Eine positivere Wendung hat ein Medikamentenwechsel gemacht. Ich behaupte, wenn ich das nicht gehabt hätte, könnte ich wohl nicht einmal regelmässig in die Tagesklinik gehen.

@Robinson

Zitat:
Ich habe viel verdrängt, aber es will raus


Was will es denn draußen?
Zitat:
Richtig allen mal die Meinung sagen.


Was versprichst Du Dir davon? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass dies Sinn macht.
Was würde es für Dich verbessern, wenn Du anderen pauschal große Vorwürfe wegen früheren Erlebnissen machst?

Bernhard

Zitat von Robinson:
@Reenchen

Ein halbes Jahr später:
Immernoch Erschöpft jeden Tag, schlafe Nachts mal 2-3 Sunden, am Tag auch, jetzt im Winter ist alles noch schlimmer. Wache irgendwann auf und weis garnicht ob Tag oder Nacht ist. Null Kontakte, Telefon auf Stumm. Habe richtig Angst Leuten zu erzählen wie es mir geht. Gehe einmal raus Einkaufen, ansonsten liege ich im Bett und mach nix. Alles schleift. Na Und? Denke ich. Ich sterbe sowieso bald, mein ganzes Leben war nur ein Misserfolg...etc. Im Fernsehen sehe ich nur Negatives. Krankheiten, Abzocke, Vergewaltigungen...Im Schlaf habe ich Alpträume, nicht mal da ist man sicher.
Lyrica wirkt nicht mehr, aber absetzen geht auch nicht, bekomme übelste Gedanken und eine Getriebenheit...
Tianeptin habe ich abgesetzt. Ausser gepflegte Melancholie hatte ich kein Benefit. Klar, ich kann ja Spazieren gehen durch den grauen Nebel. Momentan weiss ich nicht wie es weitergeht.


Hallo,
was sagt denn der Arzt dazu? @Freisein hat Klinik erwähnt und das war auch mein Gedanke.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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