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Hallo,

Ich hoffe auf erfahrungsaustausch hinsichtlich medikamentenwechsel cymbalta auf citalopram.

Habe jetzt den absoluten horror davor, da ich - zum glück oder pech - per zufall in einem anderen forum gelesen habe, dass es bei cymbalta zu massiver absetzprpblematik kommt. Teilweise extrem verzögert. Lt. Psychaterin soll das das citalopram abfangen. Cymbalta soll ich absetzen, da ein ss geplant ist. Nicht gleich ind sofort, da ich noch zwei weitere medis nehme, die natürlich dann insgesamt ausgeschlichen werde.

Freue mich auf antworten.
Lg
Asbivi

24.07.2018 12:43 • 28.07.2018 #1


3 Antworten ↓


Hey,
wie lange nimmst du es schon und in welcher Dosis?
Psychopharmaka NIEMALS abrupt absetzen! Immer nur ganz langsam über viele Wochen bis Monate die Dosis reduzieren, bis du irgendeann bei 0 angekommen bist.
An deiner Stelle würde ich erstmal KEIN Citalopram nehmen, sondern nur ganz langsam ausschleichen. Und erst zum Citalopram greifen, wenn es sein muss, weil es durchs Ausschleichen zu schlimm wird.

Wurden schon die wichtigsten Untersuchungen bzgl. der Schwangerschaft gemacht - Ausschluss eines Mangels an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen?
- B12
- Vitamin D
- Ferritin Eisen (mind. bei 80-100)
- Schilddrüse (neben TSH aich Ft3 und Ft4)
- mind. 1-2 Monate vor ersten Versuchenanfangen Folsäure zu nehmen (am besten als Metafolin oder Quatrefolic 400-800mcg tägl)
-........


Was für Medikamente nimmst du denn noch und was behandelt man überhaupt mit den Pillen?

A


Umstellung cymbalta auf citaloprm

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Hallo,

Erstmal herzlichen Dank für deine Antwort.

Cymbalta nehme ich seit April 2018. Dazu 15 mg mirtazapin u inzwischen reduzierte 30 mg (Tablettengewicht) quetiapin.

Ursprünglich hatte ich 2004 eine Depression. Damals Schlaflosigkeit, massive diffuse Angst, ich könnte kaum essen u trinken. Ich wurde mit fluoxetin 40 mg u 45 mg mirtazapin behandelt. Mirtazapin würde ausgeschlichen, fluoxetin langsamer 10 mg reduziert. 2011 die nächste Episode. Wieder mirtazapin, fluoxetin erhöht. Mirtazapin wieder ausgeschlichen. Fluoxetin bei 40 mg beibehalten. April 2017 Trazodon als neues Schlafmedikation bei neuer Psychiaterin wg. Erneuter schlafproblemen.

Ich wollte kein mirtazapin mehr, da immer massiver Überhang, fressattacken, Benommenheit etc. Trazodon habe ich vertragen, fluoxetin ausgeschlichen. Nach ca. 6 Monaten wieder Angstzustände, bedarfsgerechte tavor. Diese Angstzustände würde so schlimm, fast täglich tavor, dann Anfang Feb 2018 notfallaufnahme in Klinik.

Mirtazapin 15 mg zum schlafen, Trazodon abgesetzt, Sertralin morgens + tavor 0,5.

Sertralin über 6 Wochen auf 200 mg, tavoreingabe eingestellt. Dazu 25 mg quetiapin morgens u mittags. Anfang April 2018 duloxetin, erst 30 dann 60. Sertralin abgesetzt, da nicht gewünschte Wirkung. Nach 3 Monaten Entlassung in tagsklinik. Ab Juni quetiapin reduziert auf 25 mg abends.

Dann erstmalig wieder fähig normal zu denken. Die letzten Monate war ich komplett out of Order.

Im Internet recherchiert. Zu dem Schluss gekommen, dass möglicherweise, die Reduzierung von fluoxetin Absetzsymptome verursacht haben und es damals gar keine neue Depression war. Jetzt sitze ich da u habe keine Ahnung wie ich von cymbalta loskommen soll u von den übrigen medis Und das eben nicht erst in drei Jahren.

Ich könnte mir in der Ar. beissen, dass ich nicht schon viel früher recherchiert habe, und den Ärzten vertraut habe.

Freue mich auf deine Antwort. Was machst du denn eigentlich, dass du dich so gut auskennst? Kein Arzt hat mich jemals darauf hingewiesen.

Liebe grüße

Zitat von Asbivi:
Cymbalta nehme ich seit April 2018. Dazu 15 mg mirtazapin u inzwischen reduzierte 30 mg (Tablettengewicht) quetiapin.

Ein ungesunder Mix - wenn eine Schwangerschaft geplant ist......

Zitat von Asbivi:
April 2017 Trazodon als neues Schlafmedikation bei neuer Psychiaterin wg. Erneuter schlafproblemen.

Hast du schon Melatonin gegen die Schlafprobleme ausprobiert?
Ist das natürliche Schlafhormon und hat im Gegensatz zu Psychopharmaka keine nennenswerten Nebenwirkungen. Hab grad mal kurz recherchiert: Scheint auch während der Schwangerschaft unproblematisch zu sein. Auf jeden Fall viel besser als Psychpharmaka während der Schwangerschaft.
Ich nutze es selbst und bin begeistert: 0 Nebenwirkungen und eine deutlich bessere Wirkung als irgendwelches Chemiezeug.

Zitat von Asbivi:
Jetzt sitze ich da u habe keine Ahnung wie ich von cymbalta loskommen soll u von den übrigen medis Und das eben nicht erst in drei Jahren.

Für den Anfang kann es nicht schaden einen Tablettenteiler (gibts in jeder Apotheke) zu kaufen. Den wirst du zum Ausschleichen brauchen. Drei Jahre wirst du wahrscheinlich nicht brauchen, aber einige Monate.

Das wichtigste ist Geduld und dein Bauchgefühl. Die Reduzierung sollte in kleinen Schritten für je 1-3 Wochen erfolgen. Das ist ganz individuell, wie lange es dauert. Wenn es nach einer Reduzierung zu heftigen Symptomen kommt, war es zu schnell und evlt. musst du wieder etwas erhöhen. Merkst du bei der Reduzierung mit der niedrigeren Doss nur leichte oder keine Symptome, kannst du nach 1 Woche weiter reduzieren usw. usf.
Nicht übermütig werden, sondern immer mind. 1 Woche die niedrigere Dosis beibehalten und nicht schneller reduzieren - sonst wirds ziemlich sicher zu Problemen kommen. Wenn du Pech hast, kann es auch sein, dass du jeweils für 2-3 Wochen die Dosis beibehalten musst, bevor du weiter reduzieren kannst.

Hast du von allen 3 Mitteln die Tabletten mit der niedrigsten Dosierung zu Hause, also Quetiapin 25mg, Mirtazpain 15mg und Cymbalta 30mg? Ansonsten geh zum Arzt und bitte darum, dass er dir diese aufschreibt, da du dich entschieden hast, es langsam auszuschleichen aufgrund der geplanten Schwangerschaft. Das ist einzig und alleine DEINE Entscheidung, ob du Medikamente nimmst: Eine Zwangsbehandlung mit Medikamenten ist in Deutschland strengstens verboten.

Zu allererst würde ich an deiner Stelle per Bluttest (wirst du wahrscheinlich als IGEL Leistung selbst zahlen müssen), die Werte, die für die Schwangerschaft wichtig sind, überprüfen lassen: Ferritin (Eisen), B12, Vitamin D und die Schilddrüsenwerte (TSH, FT3, FT4). Alles was nicht im optimalen Bereich ist auffüllen. Vitamin D3 sind nicht die lächerlichen Referenzwerte gut, sondern 50-100ng/ml (NICHT nmol/l). Zum Vitamin D3 unbedingt Magnesium nehmen. Und Ferritin sollte bei 100-150 liegen (laut Referenzwerten sei 30 oft schon ok - ist es aber nicht bzw. nur wenn keine Schwangerschaft geplant ist und 0 Symptome vorhanden sind.....).
Hintergrund: Ein Mangel an diesen Dingen kann theoretisch auch deine psychischen Symptome verursachen oder verstärken.....


Ich würde wie folgt vorgehen (ist nur ne Idee, kannst du auch ganz anders machen):

1. Mirtazapin reduzieren (da es die schlimmsten Nebenwirkungen hat und bei geringerer Dosis immer noch Schlaffördernd wird:
- 1. Schritt von 15mg auf 10mg reduzieren (entspricht ca. 2/3 Tablette - ungefähr reicht, muss nicht exakt sein) (für mind. 1 Woche, bei stärkeren Nebenwirkungen 2 bis 3 Wochen)
2. Schritt 7,5mg = 1/2 Tablette
3. Schritt 5mg = 1/3 Tablette
4. Schritt 1/4 bis 1/5 (wirkt in dieser Dosis immer noch leicht Schlaffördernd).
5. 0,0 Wenn es mit dem Schlaf funktioniert, ansonsten wieder auf ca. 2-5mg hochgehen oder stattdessen Melatonin nehmen.

Mit Cymbalta und Quetiapina das gleiche nacheinander machen, wie beim Mirtazapin.

Ich drück dir die Daumen, dass alles nach Plan läuft und du so in geschätzt 4-8 Monaten bei 0,0 Chemiekram bist und nur noch Melatonin für einen erholsamen Schlaf brauchst.


Zitat von Asbivi:
Ich könnte mir in der Ar. beissen, dass ich nicht schon viel früher recherchiert habe, und den Ärzten vertraut habe.

Ist doch noch alles rechtzeitig - schlimmer wäre, wenn du dich hier meldest, weil dein Kind nicht normal ist und du dann erwähnst, dass du während der Schwangerschaft durchgehend einen Medikamentencocktail genommen hast.


Wenn man es genau nimmt, dann reicht es nicht, wenn nur bei der Frau die Schwangerschaft vorbereitet wird (Ausschluss der Mängel an den wichtigsten Vitaminen und Mineralstoffen). Auch der Mann sollte Folsäure, B12 und Vitamin D ein paar Monate VOR den ersten Versuchen im Bett auf optimale Werte bringen. Das verbessert die Qualität der Samen deutlich (wenn zuvor ein Mangel vorlag).
Perfekt wäre es, wenn beide Elternteile auch einen gesunden Lebensstil schon möglichst lange vor der Schwangerschaft beachten: NICHT rauchen (beide), wenig Alk., gesunde Ernährung, viel Sport (3-4x pro Woche mind. 1h Ausdauersport wie Joggen, Schwimmen, Radfahren) ist nicht viel, aber sehr gesund.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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