ich habe schon seit 2013 episodenweise mit einer Angststörung und Depressionen zu tun, mit denen ich schon paar Mal anhaltend monatelang durch die Hölle gegangen bin. Ich dachte das wäre schon immer mein größtes Problem, mit dem ich mich irgendwie arrangieren muss. Seit paar Jahren nehme ich auch Antidepressiva, die mir gut helfen und mich unterstützen, nicht mehr in so ganz krasse Phasen abzurutschen.
Nun ist mir im März 2021 was Dummes passiert. Während dem Aufstehen bin ich während der Arbeit mit dem Hinterkopf in vollem Karacho gegen Gusseisen gedonnert und ab da begann meine nächste Odyssee. Ich hatte in den letzten 2,5 Jahren ca. 200 Termine, die in Zusammenhang mit dem Unfall stehen. Dabei waren Arztbesuche wie Neurologen, Orthopäden, Hausarzt, Heilpraktiker, spezielle Untersuchungen, Physiotherapie, Akupunktur und und und. Mittlerweile weiß ich, dass es eine Kopfgelenksinstabilität ist. Ich habe unter anderem folgende Hauptprobleme bekommen:
Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Würgereiz, Verdaauungsprobleme, zwischendurch aus dem nichts plötzlich Zitteranfälle, Probleme mit den Augen (schiefe Augachsen, ich schiele seitdem, bekomme Augenmigräne, Augenschmerzen, angestrengtes Sehen, hatte eine Zeitlang staubtrockene Augen. An den schlechtesten Tagen konnte ich meine Augen mit den Problemen nicht länger als 3,4 Stunden offenhalten, es war eine reine Qual. Bildschirmarbeit ging überhaupt nicht, sei es TV, PC oder Handy). Probleme länger den Kopf nach unten zu halten, was dann auch oben genannte Probleme auslöste/verschlimmerte.
Es ist alles schon erheblich besser geworden. Paar Wochen nach dem Unfall konnte ich nur im Bett liegen, war stolz auf mich, dass ich es dann wieder mal geschafft hatte den Müll rauszubringen ohne starke Kopfschmerzen.
Ich kämpfte mich die letzten 2,5 Jahre Tag für Tag wieder zurück ins Leben. Was mir noch am meisten zu schaffen macht sind meine Augenprobleme. Ich kann nur halbtags vor dem Bildschirm arbeiten. Und selbst das ist an schlechten Tagen sehr sehr anstrengend.
Ich war in den letzten 2,5 Jahren 3 mal für 4 Monate krankgeschrieben. Habe 3 Wiedereingliederungen hinter mir und mehr wie Teilzeit arbeiten ist nicht drin. Ich bin natürlich Gott froh, dass ich wieder so einen Zustand erreicht habe. Zu schaffen macht es mir weiterhin. Habe immer wieder schlechte Tage. Da ich psychisch sowieso nicht der stabilste bin, sind die Einschränkungen und Ängste, was das alles mit sich bringt natürlich sehr belastend und ziehen mich manche Tage so herunter, dass ich motivationslos, in mich gekehrt, und ja, einfach verzweifelt bin.
Habe in der Zeit schon über 10.000 Euro ausgegeben für Privatärzte, Untersuchungen, Behandlungen, die nicht übernommen werden, weil ich für die Ärzte „gesund bin“ laut den Befunden. Die Verletzung/Krankheit wird in Deutschland unter den Tisch gekehrt, gibt es einfach nicht. Sieht in den USA z.B. ganz anders aus.
Ich wollte einfach mal wissen, ob es hier Leute gibt, die ebenfalls psychische Probleme habe und auch irgendwelche chronische Krankheiten/Schmerzen, mit denen ihr zu kämpfen habt und wie ihr damit versucht euch zu arrangieren.
Viele Grüße
31.07.2023 08:47 • • 28.11.2023 x 2 #1