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Zitat von petrus57:
Da hatte ich mit der Gutachterin von der Rentenversicherung mehr Glück. Sie hat mir gleich eine unbefristete EU erteilt.

3 der 4 Gutachter waren von der Rentenversicherung. Alle haben mich als voll belastbar bewertet.

Zitat von Murmelmaus:

Danke für deine Worte ich möchte das eigentlich auch nicht so an mich ranlassen... Aber da es mir gerade akut nicht gut geht, ist's echt schwierig, weil ich eh schon mit den ganzen nervigen Symptomen zu tun haben, die mich schlauchen.


Und das ist absolut verständlich. Denk trotzdem ein bisschen anders. Andere können überhaupt nicht nachvollziehen, was es heisst, täglich extremen Ängsten ausgesetzt zu sein. Versteht man ja selber lange Zeit überhaupt nicht. Und deshalb hab ein bisschen Verständnis für deren unangebrachtes Geschwätz. Sie wissen es einfach nicht besser und deshalb wird eben gelabert, damit irgendwas gesagt wird. Gleichzeitig ist es auch ein Schutz für sie. Ganz ehrlich, wer will sich als gesunder Mensch mit Krankheiten beschäftigen? Keiner.

Ich weiss, dieser Satz hört sich immer ein bisschen gaga an, wenn ich ihn schreibe. Aber Angstpatienten werden vom Universum oder Gott sehr geliebt. Wir alle bekommen eine 2.Chance, denn die Angst ist nur ein Zeichen, dass wir Veränderungen an uns selbst vornehmen müssen. Quasi eine Warnung, hoppla, du lebst gegen dich selbst. Das bist nicht wirklich du. Denn Angst ist nichts anderes als eine Warnung, die sagt, Mensch jetzt wird's eng. Pass auf, noch einen Schritt und du stürzt da runter. Dreh um, lauf weg, oder Kämpfe. Mehr ist das nicht.

Schwierig ist es eben, rauszufinden wogegen man wirklich weglaufen, kämpfen oder umdrehen möchte. Das ist die wahre Herausforderung als Angstpatient.

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Umfeld denkt, man simuliert

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Zitat von Icefalki:

Und das ist absolut verständlich. Denk trotzdem ein bisschen anders. Andere können überhaupt nicht nachvollziehen, was es heisst, täglich extremen Ängsten ausgesetzt zu sein. Versteht man ja selber lange Zeit überhaupt nicht. Und deshalb hab ein bisschen Verständnis für deren unangebrachtes Geschwätz. Sie wissen es einfach nicht besser und deshalb wird eben gelabert, damit irgendwas gesagt wird. Gleichzeitig ist es auch ein Schutz für sie. Ganz ehrlich, wer will sich als gesunder Mensch mit Krankheiten beschäftigen? Keiner.

Ich weiss, dieser Satz hört sich immer ein bisschen gaga an, wenn ich ihn schreibe. Aber Angstpatienten werden vom Universum oder Gott sehr geliebt. Wir alle bekommen eine 2.Chance, denn die Angst ist nur ein Zeichen, dass wir Veränderungen an uns selbst vornehmen müssen. Quasi eine Warnung, hoppla, du lebst gegen dich selbst. Das bist nicht wirklich du. Denn Angst ist nichts anderes als eine Warnung, die sagt, Mensch jetzt wird's eng. Pass auf, noch einen Schritt und du stürzt da runter. Dreh um, lauf weg, oder Kämpfe. Mehr ist das nicht.

Schwierig ist es eben, rauszufinden wogegen man wirklich weglaufen, kämpfen oder umdrehen möchte. Das ist die wahre Herausforderung als Angstpatient.


Problem ist nur, wenn sie gegenüber anderen dann noch über einen sprechen und einen schlecht machen.

Werde zusehen, dass ich besagte Leute möglichst links liegen lassen werde. Bzw. nur den nicht vermeidbaren Umgang mit ihnen habe.

Zitat von Icefalki:
Ich weiss, dieser Satz hört sich immer ein bisschen gaga an, wenn ich ihn schreibe. Aber Angstpatienten werden vom Universum oder Gott sehr geliebt. Wir alle bekommen eine 2.Chance, denn die Angst ist nur ein Zeichen, dass wir Veränderungen an uns selbst vornehmen müssen. Quasi eine Warnung, hoppla, du lebst gegen dich selbst. Das bist nicht wirklich du. Denn Angst ist nichts anderes als eine Warnung, die sagt, Mensch jetzt wird's eng. Pass auf, noch einen Schritt und du stürzt da runter. Dreh um, lauf weg, oder Kämpfe. Mehr ist das nicht.


So sehe ich das inzwischen auch. Wären neben meine Ängsten, der Depression, nicht auch noch Schwindelattacken und Kollapse hinzugekommen, dann hätte ich so weiter gemacht wie vorher. Aber ich war dann so am Ende, dass wirklich gar nichts mehr ging. Und so arbeite ich jetzt jeden Tag - mit mal größerem und mal kleinerem Erfolg dran - mich und meine Bedürfnisse zu erkennen, ernst zu nehmen und auch diesbezügliche Konsequenzen durchzuziehen.

Mir wurde noch nicht direkt unterstellt, dass ich simuliere... aber von ein paar ehemaligen Freundinnen immer wieder subtil angedeutet.
Vor allem seit ich Erwerbsunfähigkeitsrente beziehe, kamen von den beiden immer wieder so unterschwellige Botschaften.

Plötzlich wurde ich total von oben herab behandelt und in meiner Anwesenheit unterhielten sich die beiden wirklich ausnahmslos nur noch über ihre Jobs. Es gab wirklich kein anderes Thema mehr... ständig, wenn ich dabei war, kam von denen nur noch sowas wie Ach, ich muss dann langsam los. Muss ja Morgen früh raus, Stimmt. Hat ja nicht jeder den Luxus ausschlafen zu können... oder sowas wie Heute wars in der Arbeit wieder anstrengend, aber das tut man ja gern. Man will ja nützlich sein, Ja, richtig so. Andere liegen ja nur auf der faulen Haut... oder wenn ich mir mal irgendwas gegönnt habe, selbst wenns nur was billiges war oder ich mal irgendwo auswärts mir was zu Essen geholt habe... Also wie manche Leute noch auswärts Essen gehen können, obwohl sie arbeitslos sind, frage ich mich ja, Ja. Unsereins bezahlt denen quasi das Essen. Sollten sich eigentlich bei uns bedanken... usw. Das waren jetzt nur ein paar wenige Beispiele, könnte jetzt noch ewig so weiter schreiben - weil das wirklich nonstop so ablief bei denen. Bis ich irgendwann komplett ignoriert und aussortiert wurde. Gehörte halt nicht mehr zur Elite...

Die wussten sehr wohl, wie belastend und einschränkend das alles für mich ist, wie ich mich durch den Alltag quäle und wie ich manchmal in Endlossschleifen aus Zwängen festhing. Und Anfangs taten sie noch verständnisvoll. Aber seit ich dann arbeitsunfähig bescheinigt wurde, kam plötzlich nur noch Gehässigkeit. Solche brauche ich dann auch nicht in meinem so genannten Freundeskreis.

Mir wurde auch schon unterstellt, ich sei faul und wurde tatsächlich körperlich angegriffen, das Ganze ging bis zur Anzeige bei der Polizei. Der Typ mit seiner Frau waren beide betrunken und mit sowas war ich mal befreundet...ist zwar schon lange her, aber manchmal sehe ich die beiden beim Einkaufen, leider lässt sich das nicht vermeiden. Aber vor der eigenen Tür kehren, kommt solchen Menschen nicht in den Sinn.

Zitat von SoulFeather:
Mir wurde noch nicht direkt unterstellt, dass ich simuliere... aber von ein paar ehemaligen Freundinnen immer wieder subtil angedeutet.
Vor allem seit ich Erwerbsunfähigkeitsrente beziehe, kamen von den beiden immer wieder so unterschwellige Botschaften.

Plötzlich wurde ich total von oben herab behandelt und in meiner Anwesenheit unterhielten sich die beiden wirklich ausnahmslos nur noch über ihre Jobs. Es gab wirklich kein anderes Thema mehr... ständig, wenn ich dabei war, kam von denen nur noch sowas wie Ach, ich muss dann langsam los. Muss ja Morgen früh raus, Stimmt. Hat ja nicht jeder den Luxus ausschlafen zu können... oder sowas wie Heute wars in der Arbeit wieder anstrengend, aber das tut man ja gern. Man will ja nützlich sein, Ja, richtig so. Andere liegen ja nur auf der faulen Haut... oder wenn ich mir mal irgendwas gegönnt habe, selbst wenns nur was billiges war oder ich mal irgendwo auswärts mir was zu Essen geholt habe... Also wie manche Leute noch auswärts Essen gehen können, obwohl sie arbeitslos sind, frage ich mich ja, Ja. Unsereins bezahlt denen quasi das Essen. Sollten sich eigentlich bei uns bedanken... usw. Das waren jetzt nur ein paar wenige Beispiele, könnte jetzt noch ewig so weiter schreiben - weil das wirklich nonstop so ablief bei denen. Bis ich irgendwann komplett ignoriert und aussortiert wurde. Gehörte halt nicht mehr zur Elite...

Die wussten sehr wohl, wie belastend und einschränkend das alles für mich ist, wie ich mich durch den Alltag quäle und wie ich manchmal in Endlossschleifen aus Zwängen festhing. Und Anfangs taten sie noch verständnisvoll. Aber seit ich dann arbeitsunfähig bescheinigt wurde, kam plötzlich nur noch Gehässigkeit. Solche brauche ich dann auch nicht in meinem so genannten Freundeskreis.


Genau so ein Verhalten meine ich

Ich vertrete eine rigorose Sichtweise - die aber eben auch sehr einsam machenkann.
DIE paar Menschen, die man dann Freunde nennt, sind dann allerdings wirklich Freunde.

Aber mal ehrlich vom SChweigen....wenn ALLE Betroffenen von psychischen Erkranungen schweigen. Was dann?
WIE soll die restliche Gesellschaft daran lernen?
Sie lernen nur, dass alles in Butter ist und haben nichts weiter davon gehört.

GERADE wir müssen den Mund aufmachen. Weil es sonst nie nie niemals Verständnisgeben wird.
Immer und immmer wieder. bis sie es endlich begreifen, dass psychische Erkranungen keine Lappalie sind.

Zitat von kopfloseshuhn:

GERADE wir müssen den Mund aufmachen. Weil es sonst nie nie niemals Verständnisgeben wird.
Immer und immmer wieder. bis sie es endlich begreifen, dass psychische Erkranungen keine Lappalie sind.


Da magst du recht haben, aber ich kann das deshalb nicht, weil ich mich bei all diesen negativen Stimmen selbst als jemand empfinde, der nicht legitim krank ist, sondern das ich jemand bin, der einfach nicht die Disziplin und Willenskraft aufbringt wie die anderen.....ich beginne den Glauben daran zu verlieren, dass psychische Erkrankungen ebenso ernst zu nehmen sind wie körperliche, wenn man daran zweifelt kann man nicht dafür einstehen, auch wenn es vielleicht das Richtige wär.

Tja, leider ist es so.

Ich gehörte früher ebenfalls zu den Leuten, Energie für 10, gearbeitet wie ein Pferd, für Jeden dagewesen, für Alle alles Mögliche gemacht und getan, mich konnte Nichts aus der Bahn werfen, die SOETWAS nicht verstanden hätten. Wie denn auch? Und dann kam irgendwann vor ein paar Jahren, es gab einen Auslöser, der Zusammenbruch. Depressionen in einer Art und Weise, dass ich von einer Ärztin, die mich nicht kannte (wollte nur ein Medikament für eine kurze Zeit und dann ist wieder alles easy ), SOFORT in die Klinik geschickt wurde. Hatte mich nicht einmal mehr dagegen sträuben können. Und dort habe ich viele Menschen kennengelernt, auch sehr junge, denen es ganz, ganz mies ging. Mir wurden viele Leidensgeschichten erzählt. Ich war oft tief erschüttert. Da habe ich umdenken müssen. Und das habe ich gründlich getan. Nie und nimmer hätte ich vorher gedacht, dass es auch mir einmal so ergehen könnte. Ich war stets der Meinung, die Sonne scheint, stellt Euch nicht so an, das wird schon.... aus der Ferne betrachtet, denn ich kannte zu diesem Zeitpunkt niemanden mit psychischen Erkrankungen. Hätte ich evtl. jemanden persönlich gekannt, hätte meine Meinung wohl anders ausgesehen.

Aus meiner eigenen Familie kam u.a. eine, wohl nett gemeinte SMS (war noch in der Klinik), die da lautete: Ich hoffe, dass Du bald wieder normal ( NORMAL nicht in ) wirst, damit wir wieder zusammen lachen können. Von Lachen war ich zu diesem Zeitpunkt noch weit entfernt. Leider hat diese Person nichts verstanden, gar nichts, obwohl ich mehrfach versucht habe, es ihr zu erklären. Und das, obwohl sie - wahrscheinlich unbewusst und evtl. auch ungewollt - mit zu den Auslösern meiner Depressionen gehört hat. Irgendwie habe ich auch noch ein gewisses Verständnis. Wer diese Erfahrung nicht gemacht hat KANN nicht ermessen, was es bedeutet, Ängste, Depressionen oder was auch immer, zu haben.

Die Aufklärungsarbeit steckt ja immer noch in den Kinderschuhen. Ein gebrochenes Bein ist greifbar für die Menschen, aber unsere Krankheiten leider nicht.

Irgendwann musste ich leider die Verbindung abbrechen, denn es ging nicht mehr weiter so (immer noch völliges Unverständnis auf der anderen Seite). Dadurch hätte ich mich ewig weiterhin am Rande der Depressionen bewegt. Ich habe viel gelernt in dieser Zeit; NEIN-Sagen z.B., auf mein Bauchgefühl zu hören.... Ganz viele Dinge. Habe sogar aus Selbstschutz die Verbindung zu einigen Familienmitgliedern abbrechen müssen und seitdem bin ich - wie vor dieser Zeit - diesbezüglich wieder beschwerdefrei.

Heute käme ich nie und nimmer auf die Idee, jemandem irgendwas zu unterstellen oder nicht sichtbare bzw. für mich nicht greifbare Erkrankungen nicht erst zu nehmen. Wahrscheinlich bräuchten viele Mitmenschen einmal eine solche Erfahrung. Denn erst dann, so meine Vermutung, könnte ein Umdenken stattfinden.

Ich bin jedoch damals, wie heute, stets offen mit diesem Thema umgegangen. Komischerweise habe ich diesbezüglich in letzter Zeit meist positive Resonanzen gehabt. Viele Leute meinten, wenn ich offen zu dem Thema gestanden bin, weil es sich so ergeben hat...- Ja, ich kenne da auch jemanden oder Ich war selber auch schon in einer Klinik deshalb....

Wir können nur hoffen, dass es mit dem Verstehen einmal besser wird, damit die Betroffenen sich nicht auch noch diesbezüglich kämpfen müssen, denn jeder einzelne hat es ohnehin schon schwer genug.

ein sehr gutes Thema hier

bin entsetzt über manche Erfahrungen hier die gemacht wurden glaube auch kaum das das dann wirklich Freunde sind. Bloß weg damit. Das wird bei mir rigoros aussortiert!

Ich habe jetzt meinen Zustand auch im Freundeskreis öffendlich gemacht obwohl einige davon gar nichts mit sowas zu tun haben, muss aber sagen, da habe ich sehr gute Resonanz bekommen. Es ist wirklich toll sich mal ausquatschen zu können und auch einfach als meinen Bestandteil zu sehen. Einige meiner Freunde haben selbst psychische probleme oder sind es gerade erst krank geworden.
Das kann jeden treffen, aber das muss ich euch ja nicht erzählen.

Mit den Gutachtern bin ich noch nicht viel in Kontakt gekommen und hoffe muss ich auch nich Aber der eine Amtsarzt hat mich auch für voll arbeitsfähig beurteilt bis auf zwei Berufsgruppen und keine Nachtschichten. Der Gutachter vom Medizinischen Dienst hielt mich aber in der einen Berufsgruppe für tauglich

Ich kenne einige die sofort bei der ersten Begutachtung in Rente geschickt worden sind, bzw angeleiert und diese dann auch ohne Probleme durchbekommen haben.

Es ist ja noch nicht einmal gesagt, dass Menschen mit unterschiedlichen Problemen einander verstehen.

Ich bin chronischer Angstpatient, schon als Kind von acht Jahren hatte ich massive Ängste und natürlich kann ich mich sehr gut in andere Angstpatienten hineindenken, auch für Borderliner und Menschen mit schizoider Charakterstruktur habe ich viel gefühlsmäßiges Verständnis, aber nicht für Depressive. Depressiv war ich nie, natürlich würde ich nie diese dummen aufmunternden Kommentare von mir geben von denen hier die Rede ist, ich weiß um diese Krankheit, aber es ist eben ein Wissen, kein gefühlsmäßiges Vernetztsein.

Umgekehrt habe ich auch erlebt dass sogar andere Angstpatienten, solche mit sozialen Ängsten z.B. sich nicht in Hypochondrie einfühlen können, ich wiederum kann mich schlecht in soziale Ängste einfühlen.

Gut finde ich einfach Akzeptanz für die Probleme des anderen, kein dummes Gerede wie das ist doch Unsinn, wie kannst du nur, wenn diese Akzeptanz gegeben ist, ist das schon sehr viel, finde ich.

Und ich hatte das Riesenglück, zuhause zu sein, ich selber hatte entsetzliche Ängste um sie als meine Kinder klein waren, aber ich hatte es nicht mit dem Außen zu tun, auch meine Nachhilfe gab ich ja zuhause.

Zitat von Mondkatze:
Genauso.
Ich rede mit niemandem darüber.
Ausnahme: das Forum und mein Therapeut.
Die Gefahr ist einfach zu groß, abgestempelt zu werden.


ja ich mach das genauso. Da gibt es so viele Aspekte. Zum einen sind psychische Krankheiten in der Gesellschaft leider oft ein Zeichen der Schwäche. Zum anderen kann man sich gerade in der beruflichen Welt dadurch so wahnsinnig viel verbauen, weil die Chefetage natürlich Angst vor Ausfallzeiten hat (was man natürlich auch irgendwo verstehen kann, aber halt nicht allgemein auf alle Personen zu übertragen ist).

Dann ist das auch noch allgemein eine sehr private, intime Angelegenheit, die ich auch gar nicht mit jedem teilen möchte. Ich bin nicht diese Krankheit oder was auch immer. Wenn überhaupt, dann ist sie ein kleiner Teil von mir, aber nicht mehr und nicht weniger. In der Vergangenheit habe ich mich mal häufiger geöffnet. Dann kam es auch an diesen Punkt, an dem mich Leute mitleidig gefragt haben Du armes Ding, wie geht es denn heute, möchtest du drüber reden? oder gerne Antworten wie Du solltest keine Tabletten Schlucken..das brauchst du doch gar nicht ich hab da ganz tolle Ratschläge für dich...lach doch einfach öfters mal und ZACK..stellen sie sich über dich in ein Eltern-Kind-Verhältnis (nicht mehr auf derselben Augenhöhe), in welchem sie dich spüren lassen, dass du nicht mehr als eigenständige-selbstbewusste-mündige Person und Mitglied der Gesellschaft wahrgenommen wirst. Immer wenn ich darüber schreibe, werde ich einfach soooo wütend.
Deshalb erzähl ich das keinem mehr.. geht die alle n feuchten Dreck an. Selbst meinem Partner habe ich die volle Ladung erst nach und nach in Portionen serviert.

Mittlerweile geht es mir echt wieder gut und ich kann da selbstbewusster mit umgehen, aber kleine Phasen der Downs und Angstproblemchen werden immer wiederkommen. Die gehören halt zu mir, aber dennoch geht das keinen was an und niemand, dem ich nicht zutiefst vertraue, wird jemals einen Unterschied erkennen.

Auch wenn es ein leidiges Thema ist: Gut zu wissen, dass einige von euch auch entsprechende Erfahrungen gemacht haben

dieses stigmatisieren der Gesellschaft (immer noch!) ist der Grund dafür dass die Betroffenen sich stärker zurückziehen und es schwerer haben einen Platz im Leben zu finden und diesen auch zu halten.

Ich bin auch total kaputt und sage mir, wenn sich nicht bald was ändert und mir keine Hilfe angeboten wird werde ich es nicht mehr so lange mitmachen können. es tut zu sehr weh und mit der Zeit wird man nicht stärker und ausdauernder. Im Gegenteil...

@Cortez
kann es gut nachvollziehen. Mir geht es auch ähnlich. Die Menschen im Umfeld reden gern über andere, ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Meistens wissen die mehr über andere, als die über sich selbst...obwohl man noch nicht einmal über das Problem gesprochen hat.

Zitat von Ana-303:
@Cortez
kann es gut nachvollziehen. Mir geht es auch ähnlich. Die Menschen im Umfeld reden gern über andere, ohne zu wissen, was eigentlich los ist. Meistens wissen die mehr über andere, als die über sich selbst...obwohl man noch nicht einmal über das Problem gesprochen hat.


Schön sind auch die Tipps, die man erhält (Geh raus... mach Sport... genieß die Sonne... lenk dich ab).

Vielleicht ist's oft auch nett gemeint (und wenn man - was jeder mal erlebt - mal ne Downphase hat, mag's auch helfen) - aber wenn es so einfach wäre, wären z.B. die Kliniken nicht überlaufen und Termine bei Psychologen nicht derart schwer zu ergattern. Depression ist eben nur ein bisschen Traurigkeit
Sponsor-Mitgliedschaft

Das Schlimmste ist noch zu sagen: Du musst dich mal davon lösen, wieder von einem Menschen, die ich zwar länger kenne, aber die meine komplette Geschichte nicht kennen.

@Labidochromis

Zitat:
Ich erlebe es einfach immer wieder, wie wenig greifbar für Außenstehende psychische Erkrankungen sind. Selbst für
diejenigen, die solche Menschen behandeln.
Wie soll da ein Nichtsahnender irgendein Verständnis oder Gefühl aufbringen können?


Das ist wohl so. Verstehen können selbst Fachleute psychische Erkrankungen erst dann, wenn man beginnt,
die Gründe zu erklären, wie es zu der psychischen Erkrankung gekommen ist.
Viele Betroffene sind deshalb psychisch so stark erkrankt, weil sie ihre innere Gedanken selbst noch nicht verstanden haben.
Und wie soll ein Fachmann eine Denkweise verstehen, wenn man sie selbst nicht erklären kann, oder erklären will?
Zitat:
Wir müssen uns im Klaren sein, dass wir mit dieser Erkrankung selbst umgehen und fertig werden müssen.


Da ist viel Wahres dran.
Zitat:
Es ist ein ewiger innerer Kampf mit uns selbst, weil es nur für uns selbst greifbar ist.
Ich bin mittlerweile im Jetzt und Hier angekommen und weiß, dass es nur den Weg über mich selbst gibt.


Dann kennst Du auch den Hauptteil Deiner Lösung. Denn Du allein hast den größten
Anteil daran, Dich psychisch zu befreien.
Natürlich darf man den negativen Einfluss anderer Menschen, also des gesamten persönlichen Umfeldes nicht unterschätzen.

@Finya

Hallo Finya,
Zitat:
sondern das ich jemand bin, der einfach nicht die Disziplin und Willenskraft aufbringt wie die anderen..


psychische Erkrankungen haben wohl kaum etwas mit Disziplin zu tun.
Allerdings kann man mit logischem, konsequenten Denken und Verhalten vieles an Ängsten abschwächen.
Leider wird das oft mit Disziplin und Willenskraft verwechselt.
Zitat:
..ich beginne den Glauben daran zu verlieren, dass psychische Erkrankungen ebenso ernst zu nehmen sind wie körperliche,


Bitte lass Dir den Glauben nicht nehmen. Psychische Erkrankungen sind viel ernster zu nehmen, als körperliche Erkrankungen.
Denn viele körperliche Erkrankungen entstehen erst, weil die Psyche krank ist.
Deshalb ist die psychische Besserung auch oft der Anfang des gesamten körperlichen Wohlbefindens.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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