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Hallo liebe ForenteilnehmerInnen,

ich bin jetzt 69 (m). Und ich werde ja nicht jünger. Und ich habe das Gefühl, mit jedem Tag des Älterwerdens steigern sich meine Ängste vor dieser unausweichlichen Tatsache .

Wem geht es ähnlich? Ich weiß, ich sollte eine positive(re) Einstellung zu diesem Thema haben, doch wie ist dies möglich? (Ich habe bereits etliche Bücher über das Alter/Älterwerden gelesen - diese haben mich jedoch teilweise noch mehr verängstigt.)

Ich leide zudem sowieso an Depressionen (innerhalb meiner Bipolaren Störung) und Agoraphobie, was meine Problematik noch verstärkt. (Allerdings weiß ich nicht, ob meine Altersängste nur Teil meiner depressiven Episode sind).

Danke für Eure Kenntnisnahme - auf Antworten/Meinungen würde ich mich sehr freuen.
Fragen beantworte ich gerne.


Mit herzlichen Grüßen

angstrabe

26.11.2022 13:10 • 12.12.2022 x 3 #1


22 Antworten ↓


Was genau macht Dir denn Angst?

A


Übertriebene? Ängste vor dem Älterwerden

x 3


Zitat von Disturbed:
Was genau macht Dir denn Angst?

Vielleicht in Stichworten: Angst vor schwerer Krankheit, Angst in ein Altersheim zu müssen und letztendlich Angst vor dem Sterben/Tod.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich bereits jetzt in einem Wohnheim (für psychische Kranke) wohne - ich habe hier ein Zimmer, in dem ich mich auch wohlfühle. Allerdings ist diese Wohnform in DIESEM Heim nicht optimal, da es nur sehr spärlichen Kontakt mit den MitbewohnerInnen gibt (aufgrund deren Krankheiten, meist Schizophrenie - ich leide jedoch an einer Bipolaren Störung, einer ganz anderen Krankheit).

Ich weiß ja auch, dass ich eine andere Einstellung zu den für mich angstbesetzten Themen haben sollte, doch wie bekommt man die? (Therapie? Bücherlesen?)

angstrabe

Hallo @angstrabe

Ich erlebe dich in deinen Beiträgen als sehr klar und reflektiert. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass du in diesem Wohnheim Schwierigkeiten hast, Gespräche „auf Augenhöhe“ zu führen (das soll nicht abwertend gegenüber Menschen mit anderen Krankheitsbildern gemeint sein).

Vielleicht würden die zusätzliche Kontakte zu Menschen außerhalb des Wohnheimes gut tun? Also reale Kontakte, wie in einem Sport- oder Spielverein, in einer ehrenamtlichen Tätigkeit (Kirche, Bücherei, Tafel o.ä.)

Natürlich sofern es deine Ängste zulassen.

Gibt es denn keine sozialpsychiatrische Begleitung für Dich und die anderen Bewohner? Ich denke das wäre enorm wichtig. Therapie, hm, weiß nicht in wie weit es da genug speziell auf ältere zugeschnittene Angebote gibt. Naja, was Bücher angeht, Du nanntest Bücher über das Altern/älter werden. Keine Ahnung was da drin steht, aber vielleicht gibt es Bücher über das „sich jünger fühlen“ oder so. Wäre dann vielleicht die bessere Lektüre. Ich bin zehn Jahre jünger und klar, ich mach mir auch so meine Gedanken, was da noch kommen könnte. Das altern spüre ich ja auch und die abnehmende Leistungsfähigkeit in bestimmten Bereichen, aber Angst macht mir das jetzt nicht unbedingt. Die Uhr zurückdrehen geht ja sowieso nicht.

Zitat von Helveticus:
Hallo @angstrabe Ich erlebe dich in deinen Beiträgen als sehr klar und reflektiert. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass du in diesem Wohnheim Schwierigkeiten hast, Gespräche „auf Augenhöhe“ zu führen (das soll nicht abwertend gegenüber Menschen mit anderen Krankheitsbildern gemeint sein). Vielleicht würden ...

Danke für Deinen Lob. Genau das ist es – die Wörter danke und bitte kennen die allermeisten hier im Wohnheim leider nicht. (Wenn es auch krankheitsbedingt ist, so empfinde ich es doch als traurig.)

Leider leide ich auch noch an einer Agoraphobie - Einkaufen und Arztbesuche gehen so gerade noch. Aber vielleicht schaffe ich es ja mal, irgendwo in der Nähe mit Menschen zusammenzukommen (zumindest laufen bei mir derzeit Überlegungen in diese Richtung).

angstrabe

Servus.

Ich kann jetzt nicht so recht sehen wo der Unterschied ist zwischen deinen generellen Ängsten und der Angst um die es hie speziell geht. Darum sehe ich keinen Sinn darin eine deiner Ängste herauszufiltern und für sich selbst zu analysieren. Käme man deinen Problemen mit Vernunft bei, du hättest ja keine.

Lieber Angstrabe, wie hier bereits angesprochen, gibt es in allen grösseren Stadtteilen mittlerweile sozialpsychiatrische Zentren, die auch Gruppen und Treffs anbieten. Dort findest du bestimmt Kontakte zu Gleichgesinnten. Es gibt Wandergruppen, Fahrradgruppen und du kannst dich beim Naturschutzbund engagieren. Sehr empfehlen kann ich Nachbarschaftsforen, ich bin zum Beispiel bei nebenan.de. Dort lernt man auch schnell Leute kennen.

Wenn du Kontakte geknüpft hast, wird sich deine Angst vielleicht verändern weil du Austausch mit anderen pflegst und nicht mehr so isoliert bist.

Zitat von angstrabe:
meine Ängste vor dieser unausweichlichen Tatsache .


Das kann einen ja auch ängstigen, wenn man bei Verstand ist. Kann mir keiner erzählen, dass man da locker, flockig mit umgeht, wenn man den Zahn der Zeit an sich nagen fühlt.

Natürlich macht man sich so seine Gedanken und wird deutlichst bei Krankheit daran erinnert, jetzt eben nicht unsterblich zu sein, nicht mehr ewig Zeit fürs Leben zu haben und selbstverständlich hat man Angst vor Leid, Gebrechen, Einsamkeit, Siechtum, Schmerz und die damit einhergehende Hilflosigkeit und eventueller Abhängigkeit.

Und da Hilflosigkeit schon beim Thema Angst eine grosse Rolle gespielt hat, wird man eben nicht die Ruhe in Person sein, wenn sich die Altersabnutzungen zeigen.

Da wir ja das Thema Angst schon vorwärts und rückwärts bearbeitet haben, kann man die gleichen Parameter anlegen, wie bei vermeintlich unlogischen Ängsten: Akzeptanz und im Hier und Jetzt leben. Regelmäßig zum Doc und brav die Medis schlucken und sich nicht reinsteigern, da das noch nie was positives bewirkt hat.

Und natürlich die sozialen Kontakte nicht vernachlässigen und das Hirn auch nicht vergessen. Und zu guter Letzt, das Alter so gut es eben geht, ignorieren. Grins.

Zitat von Icefalki:
Das kann einen ja auch ängstigen, wenn man bei Verstand ist.


Finde ich nicht, haben doch nicht alle ständig Angst. Bitte nicht verallgemeinern und bestätigen. Älter werden ist normal und kann auch schön sein.

Ja, älter werden kann auch schön sein. Man hat einen anderen Blick auf das Leben und schaut mehr auf das Wesentliche.

Ja, man soll Alterserscheinungen nicht schön reden. Aber es gibt auch junge Menschen mit Problemen.

Leben ist immer ein Risiko und eine Chance.

Wenn du gezielt soziale Kontakte aufbaust, wird deine Angst abnehmen. Vielleicht kannst du dich auch ehrenamtlich engagieren.

Hallo @angstrabe, das ist genau mein Thema!

Zwar beschäftigt mich die Angst vor dem Älterwerden nicht im Hinblick auf unser aller Ableben in letzter Konsequenz - das Gegenteil trifft bei mir zu: dass am Ende der Gesundheit noch zuviel Leben übrig bleibt, um es ein bisschen salopp zu formulieren. Wäre ich mit dem jetzigen körperlichen Verfall bereits mindestens 20 Jahre älter, wäre ich deutlich entspannter. Im Vordergrund steht also die Angst vor dem Verlust meiner Autonomie, vor dem Ausgeliefertsein durch Krankheit/Pflegebedürftigkeit. Genährt wird diese Angst zum einen durch vorausgegangene eigene Erfahrungen und zum anderen durch die Pflegesituation hierzulande, von der ich mir - da Angehörige im Heim leb(t)en - selber ein Bild machen konnte und kann.

Deine Wohnsituation lässt sich mit meiner vergleichen: ich habe seit x Jahren ambulant betreutes Wohnen, aber das Konzept ist gestrickt für Menschen mit völlig anderen (psychischen) Einschränkungen. Aufgrund meiner Selbständigkeit lässt das Betreuungspersonal mich weitestgehend links liegen und die Fachleistungsstunden werden gefakt, was das Zeug hält. Ansonsten ginge mir auch der Wohnplatz verloren. Das ist der einzige Grund, weshalb ich diesen Irrsinn mitmache.

Nun würde ich mich doch sehr freuen, von dir zu hören (zu lesen). Mich interessiert, wie du z. B. deinen Tagesablauf gestaltest, was du für dein Wohlbefinden tust u.s.w.

(und....vielleicht fühlen sich ja auch noch weitere - betroffene oder verständnisvolle - Forumsmitglieder angesprochen.....)

LG

Zitat von Quasinemo:
Im Vordergrund steht also die Angst vor dem Verlust meiner Autonomie, vor dem Ausgeliefertsein durch Krankheit/Pflegebedürftigkeit.

Das ist verständlich, dass man im Alter diese Ängste hat. Wie sagt nochmal Buddha, auch im Hinblick auf das Alter? Leben ist Leiden Trotzdem wollen wir leben.

Zitat von Quasinemo:
durch vorausgegangene eigene Erfahrungen und zum anderen durch die Pflegesituation hierzulande,

Gibt es andere Länder, wo die Pflegesituation besser ist? Reichere Länder?

Zitat von Quasinemo:
Im Vordergrund steht also die Angst vor dem Verlust meiner Autonomie, vor dem Ausgeliefertsein durch Krankheit/Pflegebedürftigkeit. Genährt wird diese Angst zum einen durch vorausgegangene eigene Erfahrungen und zum anderen durch die Pflegesituation hierzulande, .......

Hallo Quasinemo,

gerne möchte ich auf die von Dir angesprochenen Punkte antworten ...

Neben einer allgemeinen Angst vor dem Älterwerden habe ich besonders davor Angst, (schwer) krank und/oder pflegebedürftig zu werden. Und ich bin auch für jeden gesunden Tag dankbar aber diese Ängste sind (wohl nicht nur) für mich doch belastend. Mein Verstand sagt mir, dass das Älterwerden ja normal ist, aber mein Gefühl: Ich habe trotzdem Angst. Ich habe mir auch schon Bücher zu diesem Thema gekauft (nicht die üblichen Ratgeber), welche dieses Thema von der psychologisch/philosophischen Seite behandeln. Nun, meine Meinung dazu ist ambivalent - diese Art von Literatur hat mich tlw. beruhigt, aber auch beunruhigt (beim Thema Sterben/Tod!). Ich weiß auch, dass ich eine positivere Einstellung zum Alter bekommen MUSS (will ich nicht länger unglücklich deswegen bleiben), NUR: wie geht das? (Literatur, Psychotherapie/n?)

WOHNSITUATION:
Meine Wohnsituation ist nicht optimal – ich wohne in einem Wohnheim der Caritas für psychisch Kranke und die meisten leiden wohl an Schizophrenie, ich jedoch an einer Bipolaren Störung Eine Kommunikation ist fast unmöglich und beschränkt sich meistens auf ein Ja oder Nein. Alle sind ziemliche EinzelgängerInnen (8 m, 2 w) und so fühle ich mich oft sehr einsam. Mein Problem: Ich leide ja (auch) an einer Agoraphobie und bin deshalb nicht sehr mobil, ansonsten würde ich außerhalb des Heims versuchen, andere Leute kennenzulernen. (Ich bin jedoch am überlegen, auf welche Art und Weise dies trotz meiner Einschränkung möglich sein könnte. Eine Soziale Phobie habe ich gottseidank nichtund auch keine Hemmungen, fremde Leute freundlich anzusprechen ...)
Eine Tagesstruktur habe ich teilweise: Montagmorgen ist für mich Kochen angesagt, ich gehe zweimal die Woche für die Gruppe einkaufen und an zwei Tagen für jeweils zwei Stunden in ein Lern- und Trainingszentrum zur Ergotherapie. Ansonsten lese ich viel in meiner Freizeit, habe bis vor kurzem auch (Eisenbahnen) fotografiert (hoffe, dass meine Ängste wieder etwas nachlassen, würde dies auch sehr gerne wieder machen) und schreibe Beiträge (meist Rezensionen) in Internetforen (Thema. Bücher über Eisenbahnen).

Die Betreuerinnen sorgen sich im allgemeinen nur um den großen Rahmen (Schlaf, Essen, Gesundheit), gehen jedoch ansonsten – meiner Meinung – wenig auf speziellere Probleme ein (bei mir Bipolare Störung, bei Schizophrenie-Erkrankten ist dies aber auch sehr schwer - ich glaube die meisten hier sind nicht krankheitseinsichtig bzw. können es auch nicht sein!).

Heute ging es mir nicht so gut, habe aber dann gedacht: Mach irgend etwas Kreatives und habe eine Buchbesprechung geschrieben und auch veröffentlicht - hat Spaß gemacht und nun geht´s mir schon besser - wenn ich mein Hobby nicht hätte!

Ich hoffe, ich habe nicht zu viel geschrieben. Danke für Deine/Eure Kenntnisnahme,
Fragen beantworte ich sehr gerne.


Einen schönen und ruhigen 3. Advent
wünscht Euch allen mit
lichen Grüßen
vom
angstraben

Zitat von Hoffnungsblick:
Gibt es andere Länder, wo die Pflegesituation besser ist? Reichere Länder?

In ausändischen Heimen sollen die Pflegekosten angeblich deutlich geringer, der Personalschlüssel dagegen höher sein. Somit ergäbe sich ein höherer Lebensstandard für die Bewohner. Allerdings suche ich auch noch den Haken. Also die deutsche Pflegeversicherung übernimmt unter Umständen nicht alle Kosten, so dass man mit einer privaten Zusatzversicherung gut beraten ist - bedeutet aber: im Betracht kommt dieses Modell dann eben auch nur für gut Betuchte.

Bekannt oder beliebt sind Seniorenresidenzen in Tschechien, Polen, Niederlande, Schweiz
und sogar Thailand. (Es lassen sich sicherlich noch weitere Länder ergänzen).

Ich wäre insgesamt durchaus skeptisch, habe aber noch konkret nichts Negatives über ausländische Einrichtungen erfahren. Schließlich wandern viele deutsche Fachkräfte ins Ausland ab - und umgekehrt werden von dort welche aquieriert.......

Zwecks Erfahrungsaustausch für einen befristeten Zeitraum sähe ich darin wohl eine Bereicherung, aber als dauerhafte Lösung unserer Pflegemisere keinen zielführenden Ansatz. Hier müsste sich unser System grundlegend ändern, aber...........die politischen Entscheidungsträger sehen dazu überhaupt keine Veranlassung!.

@angstrabe, schön, dass du geantwortet hast!

Zitat von angstrabe:
ch weiß auch, dass ich eine positivere Einstellung zum Alter bekommen MUSS (will ich nicht länger unglücklich deswegen bleiben), NUR: wie geht das? (Literatur, Psychotherapie/n?)


Die Antwort darauf muss ich dir leider schuldig bleiben, denn dieselbe Frage beschäftigt mich ja auch......
Mir geht es allerdings weniger darum, eine positive Sichtweise zu entwickeln, ich wäre schon zufrieden, wenn ich ohne Ängste/ohne emotionale Beteiligung Tatsachen begegnen könnte.

Psychotherapie wäre bei dir vielleicht einen Versuch wert....

Zitat von angstrabe:
Eine Soziale Phobie habe ich gottseidank nichtund auch keine Hemmungen, fremde Leute freundlich anzusprechen ...)


Ich auch nicht (Andere Baustellen verhindern dafür Kontakte).


Zitat von angstrabe:
Eine Tagesstruktur habe ich teilweise: Montagmorgen ist für mich Kochen angesagt, ich gehe zweimal die Woche für die Gruppe einkaufen und an zwei Tagen für jeweils zwei Stunden in ein Lern- und Trainingszentrum zur Ergotherapie. Ansonsten lese ich viel in meiner Freizeit, habe bis vor kurzem auch (Eisenbahnen) fotografiert (hoffe, dass meine Ängste wieder etwas nachlassen, würde dies auch sehr gerne wieder machen) und schreibe Beiträge (meist Rezensionen) in Internetforen (Thema. Bücher über Eisenbahnen).


Das ist aber für jemanden mit deiner Erkrankung schon eine Menge, finde ich. Es zeigt viel Engagement auf - beachtlich!

Zitat von angstrabe:
Die Betreuerinnen sorgen sich im allgemeinen nur um den großen Rahmen (Schlaf, Essen, Gesundheit), gehen jedoch ansonsten – meiner Meinung – wenig auf speziellere Probleme ein


Du bringst es auf den Punkt! Die Auseinandersetzung mit den spezilellen Problemen erfordern nämlich mehr Zeit sowie die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken, evtl. zu recherchieren, sich anzustrengen. Beides ist nicht gegeben. So läuft das auch bei mir, in Altenheimen..ja, eigentlich überall. Die beliebtesten Arbeiten sind für die meisten (die eben keine Herausforderung suchen) solche, die mit dem minimalsten Aufwand betrieben werden können. Traurig, dass sich Menschen mit dieser Einstellung soziale Berufe aussuchen.......!

In dem Maße, in dem es dir gelingt, Außenkontakte zu knüpfen, wirst du unabhängiger von deinem jetzigen Umfeld!

Wünsche dir (und allen Mitlesenden) ebenfalls einen schönen 3. Advent!
Sponsor-Mitgliedschaft

Hallo Angstrabe, schau doch mal hier : ehrenamtssuche.de
liebe Grüsse, abc

Zitat von Quasinemo:
Du bringst es auf den Punkt! Die Auseinandersetzung mit den spezilellen Problemen erfordern nämlich mehr Zeit sowie die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken, evtl. zu recherchieren, sich anzustrengen. Beides ist nicht gegeben. So läuft das auch bei mir, in Altenheimen..ja, eigentlich überall.....

Hallo Quasinemo,

zunächst auch Dir herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich möchte noch ergänzend erwähnen, dass ich bis vor ca. zwei Jahren einen sehr netten Bezugsbetreuer in meinem Heim hatte. Leider (für mich) ist er in den wohlverdienten Ruhestand (Rente) gegangen. Er war sehr empathisch, hat mein Hobby gefördert und bei der Einrichtung meines Zimmers nach meinen Wünschen mitgeholfen. Auch fragte er immer mal nach Wie geht es Ihnen?.
Meine jetzige Betreuerin kümmert sich nur um das Nötigste, außerdem habe ich auch noch einen gesetzlichen Betreuer. Leider habe ich eine Agoraphobie mit etwas schwankender Intensität – ansonsten würde ich gerne ein Ehrenamt übernehmen ...


Ich wünsche Dir alles Gute,
komm gut durch die Feiertage,

liche Grüße
angstrabe

Zitat von Quasinemo:
Du bringst es auf den Punkt! Die Auseinandersetzung mit den speziellen Problemen erfordern nämlich mehr Zeit sowie die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken, evtl. zu recherchieren, sich anzustrengen. Beides ist nicht gegeben.

Hallo Quasinemo,

mir fiel zu diesem Thema noch etwas ein, was ich Dir/Euch nicht vorenthalten möchte.
Hier ein Zitat aus einem Protokoll einer Gruppentherapie-Sitzung – aus einem Buch von 1973 (!):

... ... Gerade in dieser Kindheit konnte man nicht lernen, auf Menschen genau einzugehen. Dann ist die Ausbildung der Sozialarbeiter nicht sehr gut. Da ist vieles schematisch. Fritz sagte uns letzthin, dieser Beruf sei geradezu Menschen-Verwaltung. Er kennt das aus eigener Erfahrung. Derzeit [etwa 1973!] ist das noch kein menschenbezogener Beruf. Vielleicht kann man ihn dazu machen, durch entsprechende Ausbildung unter Einbeziehung der Tiefenpsychologie, Psychotherapie, Gruppendynamik. ... ...
(aus: Josef Rattner: Gruppentherapie - Die Psychotherapie der Zukunft,
Fischer Taschenbuch Verlag 1973, Seite 223/224)

Der Autor war ein bekannter Tiefenpsychologe, Arzt und Psychotherapeut.
Nähere Informationen gibt es hier https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Rattner


Nochmals herzliche Grüße an alle
vom angstraben

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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