Ich hoffe, jemand kann mir helfen meine Gefühlslage zu sortieren, da ich mich inzwischen in einer tiefen Depression nach Geburt meines Kindes befinde. Ich bin 38 Jahre alt und wohne mit meinen Eltern in einem Haus. Ich selbst bewohne die kleine Einliegerwohnung meiner Großmutter. Meine Eltern und ich kennen aber keine Grenzen wir gehen innerhalb des Hauses in die jeweiligen Wohnungen zum Essen und auch sonst. Seit 13 Jahren führe ich eine Wochenendbeziehung. Am Wochende, wenn mein Partner da war, kamen meine Eltern nicht zu mir in die Wohnung. Die Wohnung ist sehr hellhörig, da sie zum Treppenhaus nur Glastüren hat. Ich liebe meine Eltern sehr und wir verstehen uns sehr gut. Mein Partner wohnt berufsbedingt 100 km entfernt, ist aber ursprünglich aus dem Nachbardorf. Wir haben nie zusammen gewohnt. Er hat Charaktereigenschaften, die mir nicht so gut an ihm gefallen, welche auch in der Vergangenheit immer wieder zu Reibereien geführt haben. Wenn ich zu ihm in die Wohnung kam, habe ich oft erstmals geputzt und aufgeräumt. Seine Familienherkunft hat mir auch nie so gut gefallen. Der Vater ist sehr cholerisch und die Mutter sehr weinerlich und kränklich. In der Familie kommt es oft zu Streit und es herrscht kein netter Umgang miteinander. Diese Situation hat mich sehr belastet. Wollte immer nette Schwiegereltern. Hinzu kommt, dass die Schwester meines Partners geschieden ist und drei Kinder hat. Mein Partner muss sich sehr viel um diese Kinder und die Mutter kümmern. Wir haben aufgrund dieser Situation sehr viel gestritten, weil er am Wochenende kaum Zeit für mich hatte. Tagsüber war er immer im elterlichen Haus und hat die Mutter unterstützt. Manchmal hat es mich genervt und manchmal war ich froh, weil ich selbst noch Dinge zu erledigen hatte. Meine Partner hat viele gute Eigenschaften, aber auch viele schlechte. Er ist beispielsweise sehr eifersüchtig auf meine Famillie, da es bei uns immer sehr harmonisch zugeht. Deshalb sucht er viele Parallelen von seiner Familie zu meiner und wird dann sehr übergriffig. Er selbst redet kaum etwas mit seinem Vater. Er verurteilt seinen Vater, da er die Mutter schlecht behandelt. In mancher Hinsicht, hat er jedoch ähnliche Verhaltensweisen wie er. Beide liege im Unterhemd auf das Sofa und lassen überall ihre Kleider liegen. Auch die laute und poltrige Art haben beide gleich. Trotzdem hatte ich meinen Partner gern. Die Zustände in seiner Familie haben mich dennoch extrem gestört. In all den Jahren haben wir die Freizeit am Wochenende und im Urlaub miteinander verbracht, die sehr schön war. Ich wollte aber nie mein Elternhaus verlassen, welches sehr schön ist und eine schönen Garten hat. Bin auch mit dem Dorf, in dem ich lebe eng verbunden und wollte nie 100 km Weg zu ihm in die Stadt ziehen. Die Wochenenden dort waren schön, aber am Sonntag Abend war ich froh, wenn ich wieder zurück in mein Dorf gefahren bin. Er will auch seinen Job dort nicht aufgeben. Letztes Jahr ist es nun passiert, dass ich schwanger geworden bin. Und seit da ist nichts mehr in meinem Leben wie es war. Ich stecke in einer tiefen Depression, so dass ich manchmal kaum durch den Tag komme. Eines habe ich noch vergessen so erwähnen. Mein Partner hat nie viel mit meinen Eltern geredet, was mich extrem gestört hat. Er war immer sehr verhalten. Meine Eltern waren auch mit der Wahl meines Partners nicht so glücklich, da er immer sehr umständlich war und teilweise, wenn er etwas gesagt hat, alles besser wusste. Solche Momente habe ich gehasst und dann war ich manchmal ganz froh, wenn er an Weihnachten nicht da. Ich habe gespürt, dass er sich in meiner Familie nicht wohl fühlt. Wenn ich aber mit ihm alleine war, haben wir gut verstanden und auch schöne Zeiten miteinander verbracht. Dennoch gab es immer wieder Streitpunkte, da er in vielem sehr nachlässig ist, unpünktlich und unverbindlich. Mit der Nachricht der Schwangerschaft war er sehr überfordert. Wir hatten keine Lösung für unser Problem. Er kam viele Wochenenden nicht mehr und hat mich im Stich gelassen. Außerdem wurde der Druck von unserem Freundeskreis immer größer. Jeder hat zu ihm gesagt, er solle sich hier einen Job suchen. Meine Schwangerschaft war sehr schwierig. Musste wegen vorzeitigen Wehen liegen und konnte nicht laufen. Wir haben sehr viel gestritten. Er wollte, dass ich zum ihm komme. Aber ich wollte nicht tagsüber, während er arbeiten war alleine sein. So bin ich bei meinen Eltern im Haus geblieben. Wir hatten keine Ahnung wie wir nun unser Wohnproblem lösen sollten. Zunächst haben wir dann in der Nähe meiner Eltern nach einer Wohnung geschaut, wobei ich riesige Angst hatte mit dem Baby unter der Woche allein zu sein. Mit einer Wohnung hat es bis zur Geburt nicht mehr geklappt. Die Wohnung bei meinen Eltern ist sehr klein 50 Quadratmeter. Meine Eltern haben gemerkt, dass mein Partner an den Wochenenden nicht mehr kam. Ich hab mir dann immer Ausreden einfallen lassen. Sie haben mir geholfen, alles für das Baby herzurichten. Am Ende der Schwangerschaft haben wir uns wieder sehr gut verstanden und mein Partner hat mich bei der schweren Geburt, die eingeleitet wurde, liebevoll unterstützt. Als meine Eltern und meine Schwester dann zu Besuch kamen, wurde er etwas unfreundlich und meinte wir sind nun die Eltern und lassen uns von niemandem reinreden. Ab diesem Tag habe ich eine Wesensveränderung an ihm bemerkt. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus hat er dann bei mir gewohnt. Er hat mich aber auch in diesen Tagen immer wieder im Stich gelassen und ist zu seiner Mutter gefahren, zum Duschen. Er wollte nicht bei mir duschen, obwohl ich immer wieder gesagt habe, er solle bei mir bleiben. Er war sehr genervt, bei meinen Eltern im Haus zu sein. Das spürte man deutlich und ich wurde immer trauriger. Ich wollte einen Partner, der gerne im Haus meiner Eltern ist. Dann wollte er, dass ich zu ihm in die Stadt ziehe, da ich ja in Elternzeit wäre. Das wollte ich ganz gar und gar nicht. Die Pendlerwohnung dort eignet sich nicht für ein Baby. Er meldete mich, ohne zu fragen, bei der Babymassage bei ihm in der Stadt an. Ich würde richtig sauer. Er meinte, er wolle mich und das Kind bei sich haben. Er wolle nicht in das Kellerloch und Kinderzimmer, so hat er die Wohnung bei mir zu Hause betitelt. Außerdem sollen mir meine Eltern einen Ar. geben, Frau und Kind gehören zum Mann und nicht zu den Großeltern. Da es bei mir mit dem Stillen nicht so gut geklappt hat und ich mit der Hebamme nicht glücklich war, hat mir meine Schwester zwei Bücher gebracht und eine weitere Hebamme empfohlen. Auch dazu meinte er, dass ist eine Sache zwischen ihm und mir und meine Familie, die unterstützen wollte, sollte sich endlich raushalten. Ich hab seine extreme Eifersucht auf meine Eltern zunehmend gespürt. Er meinte zu mir, meine Eltern sollen sich ein Hobby suchen und die Finger von seinem Sohn lassen. Nach wie vor wohne ich im Haus meiner Eltern. Mein Partner holt nun am Wochenende stundenweise seinen Sohn und fährt dann zu seinen Eltern. Er übernachtet auch dort. Vor drei Wochen hat er nun eine Wohnung im Ort seiner Eltern gekauft, die im nächsten Jahr gebaut wird. Er möchte, dass ich dort einziehe und bis dahin in einer Mietwohnung wohne, damit wir etwas eigenes haben. Aber ich weiß nun gar nicht, ob ich die Beziehung noch weiterführen kann. Einerseits mag ich ihn und schätze ihn sehr. Andererseits möchte ich nicht in eine Wohnung mit Balkon ziehen, da ich hier im Haus bei meinen Eltern einen schönen großen Garten habe. Meine Eltern sind nicht mehr gut auf meinen Partner nach den ganzen Vorfällen zu sprechen. Außerdem kann ich mit der Eifersucht, die er gegenüber meinen Eltern hat nicht umgehen. Die Situation wäre immer beim Aufeinandertreffen angespannt und es würde mir das Herz zerreißen. Meine Schwester hat mit ihrem Mann und dem kleinen Sohn ein sehr inniges Verhältnis zu meinen Eltern und mein Schwager ist nie eifersüchtig, obwohl mein kleiner Neffe täglich bei meinen Eltern ist. Mich belastet die Situation so sehr, dass ich kaum noch essen und schlafen kann. Ich bin in einer so tiefen Depression. Meine Eltern meinen ich solle die Beziehung beenden. Einerseits möchte ich mein Elternhaus nicht verlassen, weil mein Bauchgefühl sagt, dass er vielleicht ist doch nicht der Richtige für mich ist. Andererseits habe ich Angst vor der Trennung, zum einen nehme ich mir meinem Sohn die Familie und mein Partner würde mir auch fehlen. Der Umgang würde sich schwierig gestalten. Er macht dahingehend was er will. Ich kann nicht sagen, ob ich meinen Partner noch liebe. Die Angst zu scheitern ist so groß, da möchte ich es erst gar nicht versuche. Ich bins verzweifelt, dass ich immer mehr in eine Depression komme.
10.08.2019 15:18 • • 12.08.2019
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