ich stelle mir die Frage, ob ich Depressionen habe (ich habe seit 20 Jahren eine Dysthymie), oder ob ich trauere.
Trigger
Dazu kurz die Erklärung, dass mein Vater im April eine Krebserkrankung diagnostiziert wurde. Er hatte unspezifische Symptome einige Zeit lang, dann kam er wegen Wasser im Bauchraum ins Krankenhaus, wo ich dann auch fast täglich war, bis dann nach 5 Wochen und viel Stress die Diagnose stand, Metastasen im Bauchfell, nicht heilbar, auslösender Tumor unbekannt.
Daraufhin ging eine kurze, heftige Zeit los in der ich täglich unter hohem Stress stand, ständige Arzt und Klinikbesuche, ich möchte darauf nun nicht im einzelnen eingehen, aber es endete mit starkem Verfall und erbrechen von schwarzem Blut und ach, es war furchtbar. ICh habe viel versucht, viele Ärzte und Kliniken angeschrieben, da es Mögklichkeiten gab, es zu behandeln, wenn auch nicht zu heilen, aber es ging alles zu schnell. Nicht mal eine Hospizberatung konnte ich noch für ihn bekommen, weil der Krebs schneller war. Er starb dann nach nur 3 Monaten zu Hause in meinem Beisein. Ich hatte Unterstüzung, meine PAtentante und Mutter waren auch dabei, das Sterben warsehr schlimm.
Mein Vater ist im Juli nach kurzer Krebserkrankung verstorben. Unser Verhältnis in der Kindheit war sehr zwiegespalten, da er Alk. war und entsprechend aufbrausend und es ständig Streit in unserer Familie gab (und ich meine STÄNDIG). Wenn er nicht trank, war er auch nicht besser auszuhalten, dann war er launisch und mürrisch. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da war ich 19 und ich hatte dann erstmal sehr wenig Kontakt zu ihm. Er machte dann 2015 einen Entzug und seit dem hat sich der Kontakt verbessert, auch wenn man natürlich vieles nicht aufholen kann und auch es eher so war, dass ich mich gekümmert habe, wenn es Probleme mit irgendetwas gab, aber umgekehrt eher wenig zurück kam. Ich verstehe aber seine Art, warum er so war, ich bin da nicht bitter. Vielleicht fällt mir deshalb so schwer, richtig einzuordnen, was los ist. Er war ein für mich sehr anstrengender Mensch, weil immer sehr fordernd, aber er hat mir auch finanziell immer geholfen, wenn ich es brauchte und war in seinem Rahmen großzügig. Hat auch wertgeschätzt, was ich am Ende für ihn getan habe und der gemeinsame Kampf, das hat natürlich auch eine Art Beziehung aufgebaut.
Ja und nun, ich bin innerlich wie kaputt. Ich habe keine Ahnung, womit das zusammen hängt. ich habe keine Freude mehr, auch nicht an Dingen, die mir zuvor noch Freude gebracht haben. Ich bin innerlich ein Stück weit auch tot. So kenne ich es von Depressionen, aber ich hatte es sehr lange nicht mehr so schlimm.
Vielleicht hat ja jemand ähnliches erlebt.
21.01.2024 12:21 • • 24.01.2024 x 2 #1