Ich bin männlich und 23 Jahre alt. Seit vielen Jahren leide ich an einer Depression mit Angststörung. Begonnen hat das Ganze bereits während der Hauptschulzeit - eine genaue Zeitangabe kann ich jedoch nicht machen.
Seit Februar 2020 bin ich nun aufgrund meiner Diagnostik in medizinischer Behandlung, allerdings erzielen wir keine Fortschritte. Anfänglich war ich bei meiner Hausärztin. Sie hat mir im Verlauf diverse Medikamente verschrieben, die mir jedoch nicht geholfen haben.
Grundsätzlich kann ich mich nicht mehr an alle Präparate erinnern, die ich bisher eingenommen habe. Ich meine aber, dass es unter anderem Paroxetin, Thianeurax und Clomipramin gewesen sind. Leider habe ich viele davon nicht gut vertragen, da ich daraufhin an ausbleibende Orgasmen litt. Ich kann aber sagen, dass ich alle Präperate dennoch zwischen zwei bis drei Wochen eingenommen habe.
Sie hat mich im Regen stehen gelassen, als sie merkte, dass es doch ein wenig komplizierter wird. Einige Zeit später ging ich zu einem anderen Hausarzt. Er verschrieb mir Escitalopram. Leider litt ich an der selben Problematik, wie bei den Medikamenten zuvor. Er hat mich jedoch zu einem guten Psychiater überwiesen, bei dem ich zur Zeit bin.
Auch hier haben wir etliche Medikamente durchprobiert, die jedoch keine Wirkung erzielten. Unteranderem: Agomelatin, Venlafaxin und Bupropion. Nun hat mein Psychiater eingesehen, dass ich eine therapieresistente Depression habe. Zur Zeit nehme ich Moclobemid + Lithium ein. Das wirkt aber ebenfalls nicht. Es sind fast zwei Wochen. Die erste Laborkontrolle wurde gemacht, die scheinbar in Ordnung war, da ich keine Rückmeldung erhalten habe. Nächste Woche folgt die zweite Kontrolle und eine Woche drauf dann das Gespräch, wie das Ganze weitergehen soll. Ich kann aber jetzt schon sagen, dass diese Kombination auch zum späteren Zeitpunkt nicht wirken wird und sehe es als verschwendete Zeit, so weiter zu machen, wie bisher.
Aktuell bin ich bei einer akuten Psychotherapie, die mir jedoch keinen Mehrwert bietet, gerade, weil das kein fester Platz ist und ich nur alle 3 Wochen einen Termin bekomme. Ich habe nach etlichen Telefonaten, wo ich versucht habe, einen Platz zu ergattern, aufgegeben. Eine stationäre Aufnahme halte ich für mich persönlich als nicht sinnvoll und ist mit meiner Arbeit nicht vereinbar.
Jetzt frage ich euch, was ich noch tun kann? Mein Psychiater ist nach wie vor davon überzeugt, dass wir es hinbekommen werden. Er meinte, als nächster Schritt kommt dann eine Kombinationstherapie zum Einsatz. Medikamentös habe ich aber keine Hoffnung mehr und Psychotherapeutisch auch nicht, da ich nach keinen Platz mehr suchen werde. Ich habe es mit Sicherheit bei über 50 Praxen versucht!
Dieser Umstand und dann noch diverse andere Sachen wie die Pandemie machen mich einfach nur krank. Meine Station, bei der ich als Gesundheits- und Krankenpfleger tätig bin wurde geschlossen und das Team wurde auf zwei Corona Stationen verteilt. Momentan bin ich krank geschrieben, weil ich mich nicht in der Lage fühle, in die Arbeit zu gehen. Das kann doch kein dauerhafter Zustand werden! Ab März habe ich sowieso eine neue Arbeitsstelle, da wird das Ganze sicher wieder von vorne losgehe .
04.11.2020 01:22 • • 12.10.2024 #1