Bei Depressionen leidet auch der Schlaf, man fällst wegen Anspannung nicht mehr in den erholsamen Tiefschlaf, und folglich ist man morgens wesentlich unerholter und müder/träger.
Deshalb kann es auch sinnvoll sein bei Depressionen nicht weiter in Passivität/im Bett zu verharren, sondern aufzustehen. Den fehlenden Tiefschlaf wird man auch in der Folgezeit morgens nicht mehr nachholen können. Da ist in gewisser Weise und Ausmaß Schlafentzug besser als 'ausruhen', auch um vielleicht in der nächsten Nacht wegen Übermüdung eher in den Tiefschlaf zu fallen.
Ich hatte erst einen Text geschrieben bei dem ich mich im Verlauf morgens schlecht, im Laufe des Tages immer besser gesehen habe, bin mir jetzt aber nicht mehr so sicher.
Zum einen weil es sich nicht nur auf Depression/Antriebslosigkeit beschränkt, zum anderen weil es auch und viel mehr in Phasen mal besser und schlechter ist.
Zitat von karel:Und wenn Ihr solchen Tagesverlauf hat, nutzt ihr die Zeit nachmittags um alles zurechtzubekommen? ich meine, z.B. man versucht , wenn es geht, in der zweiten Schicht zu arbeiten oder man man das Doppelte nachmittags weil vormittags nicht ging?
Die Erwartung oder Forderung dann das doppelte zu erledigen ist unrealistisch bis gefährlich. Man ist ja eh schon angeschlagen. Sich dann zu überanstrengen und unrealistische Erwartungen zu haben hat nur negative Effekte.
Wenn man sich hohe Ziele stecken kann und diese erreicht - super. Aber sonst - eher schlecht.
Das doppelte von was? Das doppelte von Vollauslastung kann man ja nicht.
Generell schaffe ich viel weniger als mir lieb wäre, oder was ich gerne tun würde. Aber sich darüber Gedanken zu machen hat nur negative Folgen.
Also tue ich was ich kann, wenn ich kann, und dann ist das gut und genug. Was nicht klappt hat halt nicht geklappt.
Das ist natürlich nicht immer einfach sich selbst zu überzeugen und das auch so zu fühlen... Denn im Hinterkopf stecken immer noch Erwartungen und/oder Wünsche.
Und wichtig ist es immer, und gerade wenn man unter Anspannung steht, einen Ausgleich zu finden, etwas für sich zu tun, um sich auch selbst wieder zu stärken und zu erholen.
Ein 'durchpowern' klappt nicht, geht nicht.