Täglich gemeinsam kämpfen - Mit Trost, Zuspruch, Tipps

Huhu!

Zitat von angstrabe:

Der bekannte Tiefenpsychologe und Buchautor Josef Rattner geht davon aus, das Ängste am besten durch eine tiefenpsychologische (Gruppen-)Therapie sich erfolgreich behandeln lassen.

Warum gerade so wenn ich fragen darf?
Ich habe diese Woche den Entlassungsbericht von der Tagesklinik gelesen, den mein Hausarzt zugeschickt bekommen hat. Da stand auch explizit drin dass eine tiefenpsychologische Weiterbetreuung angeraten wird. Ich bin aber in Verhaltenstherapie... komme da gerade ins Nachdenken ob der aktuelle Weg der richtige ist...

Zitat von Helveticus:

Warum sollten wir das nicht glauben, das ist doch prima! Was denkst du fehlt dir noch, um wieder arbeitsfähig zu sein?

Mut!

Zitat von Helveticus:

Es ist die Unsicherheit in der psychischen Ausnahmesituation, die uns solche Sätze negativ bewerten lässt. Davon lösen kann ich mich aber auch nicht immer.

Unsicherheit und Bewertung passen auch nicht zusammen. Das habe ich genauso. Wobei mein inneres Bewertungssystem immer schon sein Urteil gesprochen hat bevor ich überhaupt zum Nachdenken komme. Das nervt mich zur Zeit.

Zitat von Helveticus:

Sentimentalität gehört für viele Menschen zur Weihnachtszeit.

Das wundert mich auch nicht - an allen Ecken wird dir gezeigt wie toll die Friede-Freude-Eierkuchen-Familie ist, alle lieb und nett und glücklich. Dummerweise gibts dann aber auch noch die Realität...

Zitat von Ciwi:

dass du KEIN Weihnachtsfan bist

Ach, wenn Weihnachten noch so wäre wie in meiner Kindheit.... schon, aber es hat sich so stark gewandelt. Mich nerven da vor allem die ganzen amerikanischen Sitten. Wir sind hier in Deutschland. Wenn es denn schon sein muss, dann bitte deutsche Weihnachtslieder. Da habe ich wenigstens ein bisschen emotionalen Bezug.

Zitat von Ciwi:

Diese beiden Dinge haben mir sehr geholfen als Vorbereitung und die Angst verschwand.

Das ist doch super! Jetzt weißt du ja wie du diese Angst besiegen kannst!
Vorbereitung ist nie verkehrt. Ich bin eine zeitlang jede Nacht mehrfach von Alpträumen geplagt aufgewacht. Meine Therapeutin sagte mir ich soll mal einen Block und Stift bereit legen um diese blöden Träume aufzuschreiben. Später dann könnten wir sie besprechen. Nur.... kaum war Block und Stift bereit gelegt waren die Alpträume verschwunden!

Zitat von Ciwi:

Morgen fahre ich wieder alleine mit dem Rad zu meinem Zahnarzt. Auch hier hat sich die Angst gebessert, auch wenn ich jedes Mal vorher hier rum jammere

Gut so! Jammern gehört dazu

Zitat von Ciwi:

Wenn er gegen deine Selbsteinschätzung handelt?

Er weiß es nicht, ich hab mich nicht getraut es zu sagen....
Ansonsten ist er als Hausarzt super. Ich bin total glücklich ihn gefunden zu haben. Ich vertraue ihm zu 100%.

Zitat von Ciwi:

Der Gedanke daran, dass mein Freund urplötzlich sterben könnte und ich alleine wäre... das wäre der totale Untergang meiner Selbst.

Dann weißt du wie es mir Ende März ging und es bis heute noch nicht viel besser ist... Die Sorgen um meine Frau belasten mich sehr stark. Sie ist ja dem Tod gleich 2 Mal hintereinander von der Schippe gesprungen, ob das noch ein drittes Mal klappt...

Zitat von Ciwi:

Was soll daran überraschend sein

Er hats vielleicht einfach vergessen? Wie kommst du darauf es könnte an dir liegen? Mir zumindest passiert es schon das ich Manches vergesse wenn ich viel um die Ohren habe. Und dann überrascht es mich wenn gefühlt kurz vorher dann die Erinnerung kommt. Kann dann ja auch gut sein dass ich schon so viel geplant habe und ich es dann wieder verschieben muss...

Zitat von Piri62:

Oh ja ein Bad wäre schön...ohne Badewanne aber eher schlecht.

Ich will auch! Ich hab zwar eine Badewanne aber ich hasse sie! Sie ist 40 Jahre alt und der Boden ist rau und unangenehm an der Haut so dass sie mir all die Freude an einem Bad verdorben

Zitat von Lindisch:

Was mir heute besonders schwer fällt ist selbst Verantwortung zu übernehmen. Ich gebe sowas immer am liebsten ab.

Wer tut das nicht? Andere machen lassen ist immer besser, hihi

Zitat von Lindisch:

der Gedanke „ich schaffe das alles nicht“ ist ständig da.

Das geht mir auch so. Meine Therapeutin meint es sei Versagensangst oder zu viel Anspruch durch Perfektionismus. Aber eine Lösung hat sie auch nicht.

Zitat von Lindisch:

Dann die vielen Anrufe von Verwandten, die man sonst das Jahr über kaum sieht und nicht so richtig weiß über was man reden soll…

Ich bin so froh dass ich nicht alleine bin mit diesen Gedanken. Ich denke immer ich bin da irgendwie nicht normal und sollte mich da eigentlich freuen. Aber ich fühle eher diese Anrufe nehmen mir Zeit weg.

@JniL
Dass deine Frau so schwer krank ist, würde selbst stabile Menschen sehr runter ziehen. Kein Wunder, dass es dir deswegen also schlecht geht.
Mein Freund hatte mir auch letztens gesagt er hätte keine Kraft mehr und weiß nicht wie er das noch überstehen soll. Und wie lange er es noch mitmachen kann. Sowas hört man natürlich gerne, wenn man selbst grade schon am Tiefpunkt ist. Ich verstehe natürlich, dass es ihm so geht, aber dabei hatte ich mich gar nicht so sehr „gehen“ lassen. Ich habe trotzdem alles gemacht. Haushalt, Gassi gehen, einkaufen, sogar arbeiten. Nach dieser Aussage war dann erstmal alles noch viel schlimmer geworden bei mir. Und das setzte mich natürlich unter Druck wieder schnell fit werden zu müssen.

Zu der Sache mit Verantwortung abgeben, kann ich sagen, dass es durchaus auch das ganze Gegenteil bei einigen gibt. Manche können kein Flugzeug fliegen, weil sie den Piloten nicht vertrauen. Oder sind keine guten Beifahrer, weil sie das Auto nicht selbst steuern. Für mich ist Kontrolle abgeben Entspannung. Mich trifft keine Schuld falls was passiert und ich hab die Aufgabe nicht selbst zu meistern.


Ich hatte durchaus schon eigene Geburtstage wo es mir psychisch schlecht ging. Und dann hat man manchen am Telefon einfach vorgeheuchelt es geht einem toll. Weil jedem dann wieder von seinen Problemen erzählen will man dann auch nicht.

Boah mich triggern diese Schneeflocken ️

Zitat von Helveticus:

Boah mich triggern diese Schneeflocken ️

mich auch! (Hatte schon Angst, ich hätte was an den Augen ,,,!)

@angstrabe ich dachte erst, mein Handydisplay spinnt

Guten Morgen ihr Lieben,

wollte auch mal wieder ein Update von mir geben. Ich war gestern wieder bei der Institutsambulanz. Der Arzt ist sich mit mir einig, dass das AD (Duloxetin) nicht ausreichend anspricht, trotz Höchstdosis.

Also geht es für mich wohl doch in zwei Wochen in die Tagesklinik. Zwischenzeitlich war ich mal ganz optimistisch, noch dieses Jahr mit der Eingliederung zu starten.

Umstellen wird er jetzt nichts mehr an den Medis, das überlässt er der TK. Wobei ich nicht weiß, was die noch aus dem Hut zaubern wollen (hab ja schon Einiges durch).

Wenn ich umgestellt werde, darf ich mindestens zwei Wochen nicht mit dem Auto zur TK. Das wär für mich ziemlich blöd, da ich mit dem Bus über eine Stunde unterwegs wäre

Zitat von Lindisch:

Mein Freund hatte mir auch letztens gesagt er hätte keine Kraft mehr und weiß nicht wie er das noch überstehen soll.

@Lindisch Solche Sätze sind schnell gesagt. Unsere Angehörigen belastet die Situation natürlich, wenn es uns nicht gut geht. Aber auch er wird wieder zu neuer Kraft finden, je besser es dir geht. Mach dir nicht zu viele Gedanken, sag ihm, dass es dir reicht wenn er einfach „da“ ist.

@456-abc Mir ist aufgefallen, dass du neben deinem Namen ein lachendes Smiley hast. Geht es dir so gut bzw. Besser? Würde mich für dich freuen!

@Ciwi

Hast du die Antwort deiner Ärztin mittlerweile gelesen? Die Idee mit dem Chat finde ich gut. Wenn meine Kinder mich lassen, schau ich morgen mal rein

Lieber Helveticus, ich finde es gut, wenn du dich in der TK noch weiter stabilisierst und eventuell von da aus über das beste Datum für die Wiedereingliederung nachdenkst. Jeder Genesungsprozess ist individuell und überstürzt wieder arbeiten bringt da nicht weiter. Wichtig ist m. M. nach dass die Wiedereingliederung gut vorbereitet wird. Möchtest du wieder an deinen alten Arbeitsplatz mit derselben Stundenzahl zurück, soll sich da etwas ändern hinsichtlich Aufgaben oder Arbeitszeit. Wenn du noch keinen Behinderungsgrad hast, würde ich dir ans Herz legen, diesen noch in der TK beim Versorgungsamt zu beantragen. Ein Behinderungsgrad bietet viele Vorteile, u.a. Kündigungsschutz.
Danke für deine Frage, wie es mir geht. Ich bin in dieser Woche am Probearbeiten, was anstrengend ist. Aber mit dem Ziel einen geeigneten Job zu finden. Liebe Grüsse, abc

Es gibt in grossen Betrieben auch das Angebot eines sogenannten BEM-Verfahrens, welches bei längeren Fehlzeiten greift. Es gibt dafür BEM Berater und Ziel ist, deine Wiedereingliederung so zu gestalten, dass du langfristig gesund bleibst am Arbeitsplatz.

Liebe @456-abc

Danke für deine Antwort.

Zitat von 456-abc:

Möchtest du wieder an deinen alten Arbeitsplatz mit derselben Stundenzahl zurück, soll sich da etwas ändern hinsichtlich Aufgaben oder Arbeitszeit.

Ja das möchte und muss ich. Zum Einen möchte ich mich von der Krankheit nicht unterkriegen lassen und vollständig genesen. Zum Anderen habe ich auch finanzielle Verantwortung meiner Familie gegenüber.

Zitat von 456-abc:

Wenn du noch keinen Behinderungsgrad hast, würde ich dir ans Herz legen, diesen noch in der TK beim Versorgungsamt zu beantragen.

Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich habe die Diagnosen (lt. ICD Schlüsseln) Agoraphobie mit Panikstörung (gesichert) und schwere Depressive Episode. Es ist meine zweite schwere Depression. Eine rezidiverende Depression wurde mir bislang nicht bescheinigt. Ich habe keine Erfahrungen damit, ob das für einen GdB „reicht“

Dass du dich so um einen Job bemühst finde ich klasse! Klar dass es anstrengend ist aber ich denke, du wirst mit stolz auf dich, Zuversicht und Ausgeglichenheit belohnt werden.

Zitat von Helveticus:

Liebe @456-abc Danke für deine Antwort. Ja das möchte und muss ich. Zum Einen möchte ich mich von der Krankheit nicht unterkriegen lassen und ...

Das reicht in jedem Fall für einen Behinderungsgrad. Solltest du nicht Grad 50 erreichen, reichst du die Gleichstellung ein, dann hast du den Status der dir viele Vorteile bringt (Kündigungsschutz!)

Zitat von 456-abc:

Es gibt in grossen Betrieben auch das Angebot eines sogenannten BEM-Verfahrens, welches bei längeren Fehlzeiten greift. Es gibt dafür BEM Berater ...

Ja eine Einladung zum BEM habe ich bereits erhalten von meinem Chef und beantwortet, dass ich teilnehmen möchte.

Leider habe ich direkt zu Beginn der Erkrankung einen neuen Chef bekommen, den ich noch nicht einschätzen kann. Daher bin ich auch sehr unsicher, was ich im Rahmen des BEM preisgeben soll.

Ich weiß, dass ich keine Diagnosen nennen muss. Aber anhand der Krankschreibungen lassen sich schon eindeutige Rückschlüsse auf die Art der Erkrankung schließen.

Mein Jobumfeld ist nicht gerade verständnisvoll was seelische Erkrankungen anbelangt. Daher werde ich sehr vorsichtig agieren.

Was im BEM erörtert wird, ist vertraulich und kommt nicht in die Personalakte. Gegenüber deinem Chef musst du keine Angaben über die Art deiner Erkrankung machen. Auch nicht warum du im Krankenhaus bist.

Für deinen Schutz ist der Behinderungsgrad sehr wichtig. Am besten so bald wie möglich den Antrag stellen.

@Helveticus
Das mit der Tagesklinik halte ich für eine super Idee. Mir hat es damals echt viel gebracht und mich stabilisiert. Allerdings war ich in einer wo nicht viel mit Medikamenten gemacht wurde. Mal sehen wie es dann bei dir sein wird.
Ich habe ja auch vor demnächst wieder bei einer aufgenommenen zu werden. Morgen kann ich anrufen und einen Termin fürs Erstgespräch vereinbaren.
Ich habe dann auch vor so einen Behindertengrad zu erhalten. Bei mir ist es mittlerweile die 6 oder 7 Episode. Wobei manche davon nur „kleinere“ Einbrüche waren. Ich habe also definitiv eine wiederkehrende Depression vor allem immer nach bestimmten Ereignissen.
Ich denke aber du wirst es deinem Chef nicht verschleiern können, weshalb du krank bist. Denn in der Tagesklinik erhältst du immer einen „Einlieferungsbeleg“ (ich weis leider nicht mehr den genauen Namen von dem Ding) das ersetzt dann den normalen Krankenschein und muss beim Arbeitgeber vorgelegt werden. Darauf steht ja dann auch der Name der Klinik. Da bei mir meine derzeitigen Krankenscheine auch vom Psychiater kommen, weis definitiv die Personalabteilung auch schon Bescheid. Mir ist es mittlerweile auch egal, weil diese Erkrankungen haben extrem zugenommen und fast jeder kennt mittlerweile Jemanden mit psychischen Erkrankungen. Dadurch muss auch irgendwann mal das Verständnis für sowas ankommen.

Hallo, jetzt habe ich die uhrzeit für einen chat morgen vorgeschlagen und heute merke ich, dass es mich unter druck setzt und ich nicht weiß, ob ich das schaffe.

@Ciwi Mach dir keinen Stress, entweder es sind Leute da oder nicht.

Lieber JniL,

Zitat von JniL:

Die Sorgen um meine Frau belasten mich sehr stark. Sie ist ja dem Tod gleich 2 Mal hintereinander von der Schippe gesprungen, ob das noch ein drittes Mal klappt...

Ich kann mir kaum vorstellen, wie das für dich sein muss Wieso sollte es noch ein drittes Mal passieren? Ist sie aktuell akut gefährdet? Meine Mutter hatte drei Mal Brustkrebs und hat es jedes Mal überstanden! Also FALLS deine Frau noch Mal so akut gefährdet wäre, wird sie das ganz bestimmt auch ein drittes Mal schaffen!

Liebe Grüße, Ciwi

Danke @Helveticus

Hallo Ihr Lieben, ich bräuchte mal eure Unterstützung. Nach drei Tagen Probearbeiten steht für mich fest, dass dies für mich nicht das Richtige ist. Nun überlege ich, ob ich noch die restlichen zwei Tage durchhalte oder morgen früh absage. Mein Pflichtgefühl sagt du musst durch halten, mein Körper möchte nicht weiter machen. Ich bin unsicher und für eure Meinung dankbar.