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Hallo zusammen, ich schreibe, weil ich mal wieder überhaupt nicht weiter weiß. Seit fast zwei Jahren habe ich Depressionen. Verdacht auf ein soziale Ängste besteht auch. Seit einem halben Jahr nehme ich Antidepressiva, und in voraussichtlich zwei bis drei Monaten beginnt meine Psychotherapie.

Und seit etwa zwei Wochen habe ich jeden Tag Suizidgedanken. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich bin mittlerweile überzeugt, dass es mir niemals besser gehen wird, und frage mich jeden Tag warum ich noch hier bin. Ich suche dauernd Ausreden, mein Leben nicht beenden zu müssen, schreibe in Foren wie diesen, nehme Kontakt zu alten Freunden auf, rede mir ein dass ich diesem und jenen fehlen werde, aber ich merke immer mehr wie dieses Herauszögern und mich selbst anlügen genauso wehtut.

Ich will einfach, dass es vorbei ist, egal auf welche Art und habe keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Ich weine jeden Tag und kann auch gar nicht mehr schlafen, weil ich die ganze Zeit nur all die Gründe, warum ich nicht mehr leben will, vor Augen habe. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll

08.03.2021 14:20 • 17.05.2021 x 1 #1


27 Antworten ↓


Hey,

Ich mache grade auch eine schwierige Phase durch.
Es ist hart, in solchen Momenten nicht die Hoffnung aufzugeben.

Wenn es so akut ist, dann rufe bitte einen Krankenwagen und begebe dich in sichere Hände.
Man wird dir helfen können.

Das Leben ist manchmal schwer und ermüdend, aber es hat auch wundervolle Seiten. Die darf man in solchen Momenten nicht aus den Augen verlieren.

Du wirst wahrscheinlich vielen Leuten fehlen.
Kannst Du mit nahestehenden über Deine Gedanken reden?
Bald bist Du in Therapie, da wird man Dir auch helfen können.

Bitte gebe nicht auf. Lass dir helfen und wenn du dich selbst einweisen lässt.
Ärzte werden dir da auch helfen können.

Straighten up little soldier. Ich drück dich mal ganz lieb. Wenn leider auch nur virtuell.

A


Stecke seit Jahren im Tal der Traurigkeit fest

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Hallo u Herzlich Willkommen im Forum

Hier kannst du dich austauschen und kommst ggfs auf andere Gedanken und Loesungen.

Was belastet dich denn derartig ?

Zitat von Nordhörnchen:
Was belastet dich denn derartig ?


Es ist nicht eine Sache, eher mehrere. Meine Arbeit macht keinen Spaß mehr, ebenso wenig meine Hobbies etc. Ich sitze eigentlich nur noch am PC oder liege im Bett, weil mich alles andere sowieso nur langweilt oder frustriert. Und diese Leere oder nicht enden wollende schlechte Laune belastet mich einfach total, weil ich nichts dagegen machen kann. Dauernd denke ich nur darüber nach, was mich an mir stört, oder wie mich andere Leute mal verletzt haben, an meine eigenen Fehler und wie schlecht es mir bereits in der Vergangenheit ging. Dann sehe ich meine Situation jetzt an, die rational gesehen eigentlich gut ist, aber sich überhaupt nicht gut anfühlt, dann kommen noch Schuldgefühle und Zukunftsängste dazu und so sehe ich keinen Ausweg mehr

Es gibt immer einen Ausweg. Und damit meine ich nicht Suizid.

Zitat von marla98:
Dauernd denke ich nur darüber nach, was mich an mir stört, oder wie mich andere Leute mal verletzt haben, an meine eigenen Fehler und wie schlecht es mir bereits in der Vergangenheit ging.

Du musst aus diesem Gedankenkreisel rauskommen. Und das lernst du in der Therapie.
Fehler sind da im gemacht zu werden und daraus zu lernen. Wir alle machen Fehler, jeden Tag.
Es bringt nichts, sich deshalb zu zerfleischen.
Gibt es gar nichts, was du an dir magst? Und sei es nur eine Kleinigkeit?
Mir sagte mal jemand : und wenn du nur einen Zahn an dir magst, darauf kannst du aufbauen.

Ich weiß nicht, ob du dich zu sport aufraffen kannst, aber das hilft gegen schlechte Laune.
Wenn es nicht geht, ist es auch okay.

Zukunftsängste habe ich aktuell auch.
Ich versuche mich dem zu ergeben und es auf mich zuzukommem lassen.
Kontrollieren kann ich eh nicht viel.

Weiß dein Arzt von deiner Situation?

Hallo liebe Marla,

was Kleinpübbels schon so schön geschrieben hat kann ich nur unterstreichen. Deine Gefühle sind richtig keineswegs falsch aber - glaub nicht alles, was du fühlst!

Ich kann dir versichern das, wie dunkel es sich grade anfühlt, so Hell kommt es auch wieder. Was du grade fühlst ist nicht endgültig!

Liebe Grüße Juicemouth

Zitat von juicemouth:
Ich kann dir versichern das, wie dunkel es sich grade anfühlt, so Hell kommt es auch wieder. Was du grade fühlst ist nicht endgültig!

Genau so ist es.
Vor der Dämmerung ist es immer am dunkelsten.

Ich habe einige düstere Phasen hinter mir. Sehr düstere sogar.
Und es ging immer irgendwann bergauf.
Und jedes Mal war ich froh, nicht aufgegeben zu haben.
Weil so viele schöne Erlebnisse an mir vorbei gezogen wären.
Und grade durch die dunklen Zeiten kann man das Schöne besser würdigen.

Der Tag wird kommen, und das versichere ich dir, da wirst du auf diese Zeit zurück blicken und froh sein, nicht aufgegeben zu haben.
Und du wirst sehen, wie stark du eigentlich bist.
Du hast schon Stärke bewiesen, indem du dich hier mitgeteilt hast.
Das ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Zitat von marla98:
Es ist nicht eine Sache, eher mehrere. Meine Arbeit macht keinen Spaß mehr, ebenso wenig meine Hobbies etc. Ich sitze eigentlich nur noch am PC oder liege im Bett, weil mich alles andere sowieso nur langweilt oder frustriert. Und diese Leere oder nicht enden wollende schlechte Laune belastet ...


Aktuell ist es ja auch einwenig schwer mit Hobbys, hast du denn Freunde mit denen du reden kannst ?
Meine Arbeit macht mir aktuell auch kein Spaß, liegt wohl an der Gesamtsituation, gehst du manchmal spazieren oder machst Sport ?

Zitat von marla98:
Und seit etwa zwei Wochen habe ich jeden Tag Suizidgedanken. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich bin mittlerweile überzeugt, dass es mir niemals besser gehen wird, und frage mich jeden Tag warum ich noch hier bin. Ich suche dauernd Ausreden, mein Leben nicht beenden zu müssen, schreibe in Foren wie diesen, nehme Kontakt zu alten Freunden auf, rede mir ein dass ich diesem und jenen fehlen werde, aber ich merke immer mehr wie dieses Herauszögern und mich selbst anlügen genauso wehtut.


Hallo meine Liebe,

ich leide seit 20 Jahren an Depressionen.

Ich hatte ca. 4-5 schwerste Episoden von 5 bis 17 Monaten, wo ich 45 kg verloren etc etc.

In der letzten habe ich total aufgegeben und meine ADS nicht mehr genommen, weil mir alles egal war.

Wenn Du ein wenig mitarbeitest, dann wirst Du auch wieder Licht am Ende des Tunnels sehen.

Ich würde mir für Dich wünschen, dass Du in eine Tagesklinik gehst, denn Du brauchst nicht 1 x wöchentlich nur 60 Minuten Therapie sondern auch tägliche Unterstützung.

In der TK wird man zu nichts gezwungen aber alleine schon morgens bei der Morgenstunde auszusprechen, wie schlimm es in einem aussieht, hilft.

Jede Depression ist einmal zurnde, natürlich musst Du mitarbeiten und auch wollen, dass Du die Baustellen findest und warum Du Dich in Situation xy so verhältst und das braucht Zeit und viel Arbeit.

Es wird besser, glaub mir.

Danke für eure Antworten.

Also an mir mag ich wirklich gar nichts mehr, ich habe mir eine zeitlang eingeredet ich wäre gut in meinem Job oder meine Freunde würden mich lustig finden, aber das stimmt eigentlich alles nicht. An mir gibt es nichts positives.

Zu Sport kann ich mich aktuell nicht aufraffen, das habe ich das letzte Jahr eigentlich sehr regelmäßig gemacht, aber jetzt kriege ich das nicht mehr hin. Spazieren gehe ich schon hin und wieder, da kriege ich kurzzeitig den Kopf frei, aber dann fangen die Zweifel und Vorwürfe wieder an und ich gehe schnell heim, um mich abzulenken.

Meinem Arzt habe ich das noch nicht gesagt, ich habe einfach keine Lust dazu... Und meine Freunde wissen Bescheid, aber mit ihnen zu reden zieht mich irgendwie mehr runter, weil ich mich dann so egoistisch und erst recht wie eine Belastung fühle.

Na ja, und ich habe früher wenn ich so Phasen hatte, auch gedacht das geht vorbei. Dann hatte ich ein paar echt schöne Monate und schon war es wieder rum. Ich weiß deswegen nicht warum ich mir das antue, ich meine, eigentlich war das auch immer meine Motivation. Irgendwann geht es doch vorbei. Aber auf jedes Licht folgt wieder die Dunkelheit. Und wenn sich das dann mein ganzes Leben so zieht, ist es mir die wenigen guten Erfahrungen auch ehrlich gesagt nicht mehr wert

Zitat von marla98:
Also an mir mag ich wirklich gar nichts mehr, ich habe mir eine zeitlang eingeredet ich wäre gut in meinem Job oder meine Freunde würden mich lustig finden, aber das stimmt eigentlich alles nicht. An mir gibt es nichts positives

Jeder Mensch hat was positives. Du siehst es leider nur grade nicht.

Zitat von marla98:
Aber auf jedes Licht folgt wieder die Dunkelheit. Und wenn sich das dann mein ganzes Leben so zieht, ist es mir die wenigen guten Erfahrungen auch ehrlich gesagt nicht mehr wert


Natürlich ist das Leben ein auf und ab. Es wäre irrsinnig was anderes zu glauben oder zu erzählen. Niemand ist nonstop glücklich.
Selbst der Glückspilz Gustav Ganz von Micky Maus hat Pech und schlechte Tage.
Also ist das Ziel mit den Tiefen des Lebens fertig zu werden.
Und sich selbst nicht unglücklich zu machen, das geht nämlich auch ganz wunderbar.
Sprich : sich selbst unglücklich denken.
Dazu lese ich grade ein Buch : Anleitung zum Unglücklichsein.
Bei vielen Dingen habe ich mich selbst erwischt, dass ich so denke und dadurch mich selber wirklich unnötig unglücklich mache.

Rede bitte mit deinem Arzt über deine Situation. Der sollte besser Bescheid wissen.

Und wenn es Faktoren gibt, wie einen beschissenen Job oder Wohnung etc, sowas kann man ändern.
Wenn man denn die Kraft dazu hat. Und die muss man regelmäßig auftanken.

Aber das sollte nicht jetzt dein Ziel sein. Sondern du solltest von dieser Sinnlosigkeit wegkommen.

Obwohl wir uns nicht kennen, habe ich den halben Tag an dich gedacht.
Ich hoffe sehr, dass du die Kraft findest, weiterzuleben.

Ich hab noch emails an meinen Vater, wo wir waehrend meiner Depression kommunizierten.

Nur negativ, ich hatte alles Selbstvertrauen verloren und hatte dazu auch noch grosse Angst vor allem.

Ich bin sonst quirlig und lebensfroh und auch selbstbewusst.

Das verschwindet in jeder Depression und damit bist du nicht allein.

In einer Tagesklinik lernst Du u.a., wie man negative Gedanken stoppt, was sie mit einem machen und wie man sie dann spaeter verhindert - ich hab da soviel gelernt und bin heute noch froh.

Du hast deinem Arzt noch nichts gesagt, weil du nicht keine Lust hast sondern weil Du weist, dass Du dann Veraenderungen vornehmen kann.

Halte dir doch mal vor Augen, dass es nur noch bergauf gehen kann .... was hast du zu verlieren?

Hey, wie geht es dir heute?

Zitat von kleinpübbels:
Hey, wie geht es dir heute?


Hi, tatsächlich besser. Ich habe die letzten Tage viele liebe Nachrichten hier bekommen, das hat mich überrascht und eben auch ziemlich gefreut. Heute habe ich versucht meine Gefühle mehr zu akzeptieren und nicht so viel über die Zukunft nachzudenken und es war für mich ein recht entspannter Tag. Schauen wir mal wie es weitergeht

Das freut mich wirklich.

Entspannte Tage sind schon was feines.
Du scheinst auf einen richtigen Weg zu sein.

Zitat von marla98:
Hi, tatsächlich besser. Ich habe die letzten Tage viele liebe Nachrichten hier bekommen, das hat mich überrascht und eben auch ziemlich gefreut. Heute habe ich versucht meine Gefühle mehr zu akzeptieren und nicht so viel über die Zukunft nachzudenken und es war für mich ein ...


Das ist super und freut mich auch sehr. Vielleicht würde Dir helfen ein Tagebuch zu schreiben hier einfach wenn dir Danach ist einfach die Gefühle Wut trauer oder Freude aufzuschreiben
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Liebe marla98,
meine erste Depression traf mich wie ein Blitzschlag. Binnen weniger Tage fühlte ich mich wie ein kleines Kind, jeder Meter aus dem Bett war Schwerstarbeit.

Erst, als ich mich dann mit den Ursachen auseinandergesetzt habe ( was nicht gerade erfreulich war), sah ich Licht am Ende des Tunnels.
Die Einsicht, dass meine Depression ganz eindeutig auf meinem Mist gewachsen ist, war schockierend. Natürlich spielen sogenannte äußere Faktoren eine Rolle aber depressiv wurde ICH!

Dieser Schock wandelte sich bald in Neugier und im Verlauf der Beschäftigung in echtes Interesse. Wenn ich sie entwickle, muss sie ja irgendwas bedeuten!?
Und sie bedeutete wahrlich einiges! Im Zuge einiger Gespräche mit einer Freudianerin wurden mir Hintergründe klar, die ich ehrlicherweise alle kannte, aber nie richtig damit umgegangen bin.
Ich machte mit 37 einen Cut und stellte die Weichen für wesentliche Veränderungen.

Und dieser Weg dauert zum Glück ein Leben lang. Ich möchte diese Erfahrung absolut nicht missen. Mein Leben hat eindeutig an Tiefgang gewonnen und ich erkenne Zusammenhänge schon fast bauchmäßig und kann angemessen handeln. Oft bedeutet das in meinem Fall eher, NICHT zu handeln.

Ergo: Depression ist nur ein Name. Man steht buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Die kommenden Monate und Jahre werden vielleicht die wertvollsten und interessanten Deines Lebens.

Trau Dich und lass Dich auf dieses große Abenteuer ein! Lustig ist es nicht - aber lustig sind ja schon genügend andere...

Ist schon zwei Monate her, seit ich in diesem Thema geschrieben habe. Auf der einen Seite ist es eine große Erleichterung, dass die Zeit so schnell vergeht. Auf der anderen Seite habe ich fast jeden Tag wieder daran gedacht mir das Leben zu nehmen.

Heute ist es besonders schlimm. Es scheint irgendwie alles schief zu gehen und ich denke mir, ich muss mich einfach trauen es zu beenden. Aber etwas hält mich eben noch zurück. Auch jetzt versucht ein Teil von mir, mich wohl abzulenken, weil ich wieder in diesem Thema schreibe. Liest das überhaupt noch jemand mit?

Ja ich lese mit .

Hast du Hilfe? Das Leben ist wirklich hart, aber es kann schön sein.

Wenn es akut wird, rufe bitte einen rtw .
Wie gesagt, die helfen dir dort .

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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