habe entschlossen mich hier anzumelden, da ich echt nicht mehr weiter weiß. Das alles könnte sich für den ein oder anderen total bescheuert anhören, aber ich muss es loswerden. Es ist ein langer Text und würde mich sehr darüber freuen, wenn sich ihn jemand durchließt. Mache gerade echt die Hölle durch.
Ich bin M 22 und momentan leider arbeitslos (bin schon länger Arbeitsunfähig geschrieben wegen starken Depressionen und Ängsten). Ich wohne allein in einer Einraumwohnung.
Ich leide seit mehreren Wochen unter massiven Schlafproblemen. Es vergehen oft viele Stunden bis ich überhaupt einschlafe. Und bin ich dann endlich eingeschlafen, ist die Ruhe auch nur von kurzer Dauer: Nach 2-3 Stunden (am Anfang waren es immerhin noch 4) werde ich wach und kann nicht mehr wieder einschlafen. Oft schweißgebadet. Liege dann rum, wälze mich hin und her und das obwohl ich vom Gefühl her sogar schlafen könnte, da ich soo mega müde und kaputt bin. Aber irgendwas blockiert mich. Nicht selten ist meine nächtliche Erholung dann ab hier vorbei. Manchmal schlafe ich nach 2 Stunden dann doch wieder ein. Der zweite Schlaf ist dann aber auch eher kurz. Hier wache ich dann abermals nach 2 Stunden und machmal sogar bereits nach 1,5 Stunden auf. Dann ist der Schlaf aber endgültig vorbei. Hinzukommt, dass der zweite Schlaf dann eher oberflächlich und leicht weckbar ist. Generell habe ich das Gefühl nicht genug Tiefschlaf abzubekommen.
Mein Schlaf besteht gefühlt nur aus Träumen. Oft befinde ich mich auch in einer Art Zwischenzustand; dh. dass mein Körper beim Einschlafversuch zwar schwer, mein Puls ruhig wird und meine Atmung langsam, ich aber den finalen Schritt in den Schlaf nicht schaffe. Oder ich trete für n paar Minuten tatsächlich weg und schrecke dann sofort wieder auf.
Das ist eine mega Qual. Das schlimmste ist dann, wenn ich aufwache und innerlich hoffe, dass es z.B. schon 8 Uhr morgens ist (um sicher zu sein, genug geschlafen zu haben) der Blick auf die Uhr mir aber verrät, dass es erst 5 ist. Dann denke ich mir immer: Was? Erst 5? Ich habe erst 2,3 Stunden geschlafen?
Wenn ich es dann nach dem ersten Aufwachen nicht schaffe umgehend wieder einzuschlafen, wird es sehr schwer für mich. Dann finde ich keine passende Schlafposition mehr, das Kissen muss ich immer wieder neu schütteln, mein Mund wird trocken und ich muss immer wieder n Schluck Wasser nehmen. Das führt dann dazu, dass ich immer wieder auf die Toilette muss. Ich beginne mich auf alles zu konzentrieren. Jetzt im Sommer kommt dann noch die Problematik dazu, dass meine Wohnung wirklich sehr warm wird. Sehr warm. Ich schwitze wie n Ochse. Die Helligkeit kann ich trotz der dunklen Vorhänge nicht fernhalten und ab 4 morgens wird es hell. Ich kann nur bei absoluter Dunkelheit schlafen. Wenn ich dann noch Vogelgezwitscher höre oder Stimmen und Schritte im Treppenhaus (Wohne in ner Einraumwohnung), dann war's komplett. Ab 9 Uhr wird es lauter im Mietshaus (Kinder schreien, Nachbarn reden laut, Laute Musik, Waschmaschine). Erst gegen Mitternacht wird es ruhig. Mittagsschlaf ist daher nicht möglich.
Das Gedankenkarussell macht mich noch mehr fertig. Seit der Coronakrise schlafe ich generell schlechter und muss ständig an Corona denken, vor allem wenn ich nachts aufwache. Ich träume sogar davon. Und dann setzte ich mich noch mehr unter Druck schlafen zu müssen, da guter Schlaf ja so wichtig für das Immunsystem ist und dieses heutzutage wichtiger ist denn je. Ja, meine große Sorge ist wegen dem Schlafmangel schwer krank zu werden.
Wander häufig vom Bett zur Couch und wieder zurück. Egal was ich mache: ich habe häufig Probleme ne passende Schlafposition zu finden.
Die Matratze in meinem Bett habe ich vor einem halben Jahr im Internet für teures Geld gekauft aber konnte mich nie mit ihr anfreunden. Zu unbequem. Und seitdem habe ich auch noch 15kg abgenommen, da mein Appetit verschwunden ist. Jetzt passt die Matratze noch weniger. Meine Couch liegt sich aber auch immer mehr durch, auch wenn ich sie immer bequem fand. Da ich aber seit einigen Monaten nicht rauche, hätte ich zwar wieder Geld für eine neue Matratze, aber Angst vor einem erneuten Fehlkauf. Wäre sogar bereit in ein Matratzengeschäft zu gehen und mich beraten zu lassen. Allerdings habe ich Angst wegen Corona. Wie würdet ihr das bewerten?
Mache seit einiger Zeit viele Spaziergänge um besser abschalten zu können. Aber das hilft nur bedingt. Müde und gerädert bin ich ja ohnehin schon. Kann mich kaum noch konzentrieren und bin mega vergesslich. Bin sehr erschöpft, kraftlos und fühle mich abgeschlagen. Habe nicht Mal mehr Kraft zu reden. Anrufe aufm Telefon nehme ich nicht mehr an. Schleppe mich mehr schlecht als recht durch den Tag. Fühle mich extrem benommen. Denke die ganze Zeit an mein durch den Schlafmangel möglicherweise angeschlagenes Immunsystem. Dann an Corona. Es ist ne Qual.
Alk. habe ich probiert aber es hilft nicht. Geringe Mengen heben zwar meine Laune, putschen mich aber auf. Ich muss schon wirklich was getrunken haben, um problemlos einschlafen zu können. Aber auch hier wache ich nach spätestens 4 Stunden auf. Wieder einschlafen kann ich dann sowieso nicht mehr. Und aufgrund des Katers bin ich dann noch mehr kaputt als sonst schon. Wegen dem Schlafdefizit vertrage ich den Alk. eh schlechter.
Ich bin am Verzweifeln. Dieser Zustand raubt mir den letzten Funken Lebensfreude. Diesen unerträglich Zustand mache ich wohl nicht mehr lange mit, fürchte ich. Schlafmangel ist bei mir nichts neues, aber in so einem Ausmaß hatte ich das noch nie. Mache mir die größten Vorwürfe meinen Körper nicht die Erholung geben zu können, die er eigentlich braucht. Habt ihr einen guten Rat für mich?
Liebe Grüße
16.06.2020 16:18 • • 22.05.2024 x 2 #1