Hey,
ja ich denke auch das ich ein sehr dolles Pokerface trage - gerade wenn es darum geht wenn ich etwas möchte. Sprich ich kann bis zu einem gewissen punkt mich unheimlich meinem gegenüber anpassen. Ist mein gegenüber ruhig, bin ich ruhig... ist mein gegenüber aufgebracht und unruhig bin ich es auch... usw. sprich ich kann schon sehr genau durch empathie mich dem gegenüber sehr anpassen und ihm das gefühl dadurch vermitteln sich wohl zu fühlen. Allerdings geht das auch nicht bei jedem, es gibt Menschen bei denen das leichter ist und es gibt Menschen die sind so stark da klappt das in keiner weise, wobei mir diese Menschen wo es nicht klappt ein sehr negatives eigenbild vermitteln.. ich hab ein inneres Gefühl von das ich ein liebeswerter Mensch bin und nich damit umgehen kann wenn jemand negativ von mir denkt ohne grund..
Das hört sich gerade alles sehr danach an als würde ich das alles bewusst machen, aber genau das gegenteil ist der fall. Ich wünsche mir vielmehr mein ehrliches Gesicht mit meinen schwächen usw. zu zeigen. Genau nicht das Pokerface zu tragen, wie ich selber weiss geht das nur bis zu dem punkt xyz gut und danach bricht alles zusammen und der Kontakt wird abgebrochen. Oftmals auch von mir weil ich genau merke das ich die Maske nicht länger aufrecht halten kann und plötzlich auch meine eigene Denkweise sich ändert und ich kein interesse mehr an dem Menschen haben, oftmals resultierend daraus das ich von der Person enttäuscht oder verletzt wurde.
Leider kann ich dagegen nicht sehr viel machen (vlt. könnte ich, aber ich bin in noch keiner prof. behandlung und behandel mich lediglich selbst seit 2 jahren durch Tagebuchschreiben, Selbstreflexion usw...). Aber ja es ist sehr anstregend und fühlt sich für mich nicht gut an aber ich habe leider keine andere große Möglichkeit anders dagegen vorzugehen. Es fühlt sich an wie eine Fremdsteuerung die ich nicht kontrollieren kann. Auch ist bei mir so das ich sehr auf die Bedürfnisse / Emotionen der anderen Person eingehe... zb. wenn jemand traurig ist kann ich nicht daneben sitzen und lachend und glücklich sein, es fühlt sich falsch an - wenn jemand trauert trauer ich meist mit. Auch wenn das der Person und auch mir nicht helfen tut...
Seit längerer Zeit schon versuche ich mich davon zu distanzieren, zumal ich das ja schon kenne und mehrfach durch habe. Oftmals wenn punkt xyz kommt veränder alles, sei es ein Umzug in eine andere Wohnung / wechsel des Freundeskreises / wechsel der Arbeitsstelle / Wohnort wechsel usw.
Und jedes mal nehme ich mir von vorne vor - diesmal nicht! Am ende nach mehrere Wochen und Monaten habe ich dann mal wieder einen emotionalen Einbruch und merke wie ich doch eigentlich wieder genau an dem Punkt stehe wo ich nicht sein wollte - Leuten etwas vorgespielt zu haben um nicht verletzt werden zu können... aber mir selbst nicht nahe, auch bei Menschen die mir über die Zeit als enge gute Freunde angewachsen sind, auch von denen weiss niemand wer ich wirklich bin... wie auch, ich weiss selber kaum wer ich bin und überrasche mich immer wieder selber.
Ich hatte vor wenigen Wochen wieder eine totalen einbruch und mir es ging mehrere Tage sehr schlecht, schlaflose Nächte, Panikattacken, Angst vor Verfolung usw. ich habe mich inzwischen einigermaßen davon wieder erholt. Inzwischen bin ich die meiste Zeit alleine zuhause und habe derzeit nur sehr sehr wenige soziale Konakte. Arbeiten gehe ich noch ganz normal wo ich auch mich auch mit den Kollegen unterhalten kann aber privat ist derzeit absolut gar nichts. Wobei ich die zeit der ruhe aber auch sehr genieße. Durch meine erfahrungen in der vergangenheit bin ich an dem punkt angekommen wo ich mein ganz eigenes leben in meiner eigenen Welt führe. Ich habe mich komplett unabhängig gemacht und unternehme viel alleine, Wanderungen, Schwimmen, Saune, Stadt besuche usw. eigentliche tätigkeiten die die meisten in begleitung unternehmen. Es ist häufig ungewohnt aber so weiss ich das ich keine Maske tragen brauche und in meiner eigenen Gedankenwelt leben kann.
Es gibt auch häufig tolle seiten daran alleine die Welt zu entdecken, ich habe mehr interesse daran immer wieder neue Menschen kennenzulernen und kurz Gespräche zu führen. Von langen Freundschaften halte ich inzwischen nicht mehr viel. Bei Gesprächen mit komplett fremden Menschen kann ich auch mehr aus mir raus kommen und über mein wahres ich sprechen, ich weiss das ich diese Person nicht wieder sehen werde und sie mir nicht gefährlich werden kann wenn ich meine Maske zum teil ablege.
Es ist nicht immer einfach den weg den ich gehe aber ich merke das es mir im wesentlichen damit besser geht.
Ich hoffe nur noch innig darauf das ich irgendwann eine Partnerin finde mit der ich das Leben bestreiten kann - allerdings fällt es mir sehr schwer neue bekanntschaften kennenzulernen. Durch meine teils sehr krasse Vergangenheit kann ich nicht viel mit Menschen anfangen die noch nicht viel negatives erlebt haben und noch in einer heilen Welt leben. Auch strengen mich viele Menschen in meinem Alter sehr dolle an, viele Studieren noch und haben große träume, leben womöglich noch bei den Eltern usw. Bei mir ist genau das gegenteil.. aber da mache ich mir kein so großen Stress und warte einfach darauf bis der Zeitpunkt kommt wo ich jemanden kennenlerne die genau so eine schlechte Vergangenheit hat und man sich gegenseitig offen sein kann und unterstützen kann..
huch, jetzt habe ich viel zu viel geschrieben und hoffe das ich nicht total an deiner Frage vorbei bin.. (passiert mir leider häufig das ich das urthema total vergesse)..
LG dir einen schönen Sonntag
10.02.2019 11:38 •
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