Zitat von Ra87:@Freisein
Es ist bei mir definitiv sowohl genetisch, als auch durch diverse kindliche Negativerfahrungen. Mutter war Alk. und verstarb auch daran, sie war hysterisch mein Vater ist ebenso Alk. und seit jeher depressiv,.. ich kann mich an so viele Situationen in meiner Kindheit erinnern, in denen ich mich hilflos, überfordert und verantwortlich gefühlt habe... so brach auch in der Pubertät und durch Dro.konsum eine Angststörung aus, die mich aus der Bahn warf und jahrelang bis zm Klinikaufenthalt vor 3 Jahren gequält hat. Nun bin ich seit über 4 Jahren soweit angstfrei, dank Venlafaxin (AD), depressiv war ich dann auch eine gute Zeit weniger, nur wirkt es was das angeht seit Jahren schon nicht mehr richtig, Psychiaterin und Psychothera sind beide dafür, dass es so bleibt (Venlafaxin ist ja eines der sehr wirksamen und guten SSRIs) Irgendwann bin ich körperlich total krank wegen den ganzen Gedanken und Tabletten, bin ich doch so schon ziemlich oft erschöpft und müde (dank Vollzeitarbeit)!
Zum 2. Absatz von dir: Was machst du nun? Würde mich interessieren mehr darüber zu erfahren, was du geändert hat und ändern willst. Es ist mir sonst zu abstrakt :/
Und auch nochmal zu @Cati ja dein Freund hatte recht und es ist richtig bzw. eben nicht richtig. Klar kann man es akzeptieren, da liegt auch noch viel Arbeit vor mir.... aber ich habe Angst gänzlich zu resignieren und will es nicht so hinnehmen
Als allererstes muss ich mal akzeptieren, dass mir viele Dinge auch viel schwerer fallen als anderen Menschen. Das kann ich an manchen Tagen, an manchen überhaupt nicht. Die Tage, an denen ich das kann, die sollen mehr werden.
Ich habe nicht mehr die Möglichkeit, meinen Wert aus einem Beruf oder Statussymbolen zu beziehen: Ich bin in der dritten depressiven Episode: nach der ersten beträgt die Rückfallquote 50 %, nach der zweiten 75, nach der dritten 90. die SSRI s wirkten nicht mehr wie sie sollten. Stress kann Depressionen auslösen. D.h. konkret: ich kann nicht mehr 100 % arbeiten und muss auch darauf schauen, dass der Job mich nicht überfordert. Ich muss ganz sorgsam mit mir umgehen.
Ich stehe auch unmittelbar vor einem finanziellen Abstieg, bedingt durch das oben geschriebene. Konkret: beruflich abspecken, nicht mehr überfordert sein. Kein volles Pensum (auch wenn es dann finanziell halt nicht mehr so rosig ist. Hab nen Riesen Schiss davor, das geht mir unglaublich an die Substanz: komm ich finanziell durch?).
Sehr sehr achtsam mit mir umgehen (keine Alk., früh ins Bett, nicht Zuviel an einem Tag erledigen wollen, mich nicht ständig verurteilen, dass ich halt nicht kann wie andere: ich bin NICHT schuld. Aus dem Gegebenen das Beste daraus machen).
Ich mag finanziell nicht von grossem Wert sein für diese Welt. Aber vielleicht menschlich? Ich verurteile häganz sicher nicht Menschen, die nicht mehr können und trete diese auch nicht noch mit Füssen. Das ist doch schonmal was.
Ich bin intelligent, ich bin künstlerisch begabt, ich sehe nicht gerade zum Schreien aus, ich habe viele gute Qualitäten, viel Potenzial. Aber ich kann das nicht alles ausschöpfen, weil dies mich krank macht. Das muss ich auch akzeptieren. Ich habe lange genug das Äusserste von mir verlangt. Wollte immer wie die Anderen sein. Das war ich aber nie, das habe ich immer gespürt. Ich muss mein Anderssein akzeptieren und nicht darüber werten. Muss auch mit den Urteilen aus der Umwelt klarkommen. Dass ich mir das nicht zu Herzen nehme.
Eigentlich läuft alles auf das sich selbst so akzeptieren und sich selbst auch mit diesem Handicap lieben heraus. Das muss ich noch lernen. Ich arbeite daran.