Hallo Freisein,
Zitat:ich bin froh, wenn Du sagst, ich habe den Nagel auf den Kopf getroffen.
Um zu erklären, wie etwas abläuft, meine ich, braucht es keine besondere Weisheit.
Schwierig ist jedoch meistens, der einzelnen Person zu erklären, wo sie in ihr eigenes
Programm eingreifen kann, damit es besser wird.
Schließlich kannst Du nur allein Dein Programm leicht verändern, damit Du nicht mehr automatisch in Deine
Angstschleife hineinkommst.
Zitat:Und deine Zeilen zu der Stimme haben mich sehr berührt.
Was wir an Stimmen hören, sind normalerweise mindestens zwei Stimmen.
Es können aber auch deutlich mehr Stimmen sein.
Seit Anfang Deines Lebens gibt es diese zwei Stimmen.
Zunächst Deine Stimme. Die Stimme, die Dir sagt:
Ich möchte dies, ich möchte das, Ich finde das gut, das mag ich nicht.
Diese, Deine Stimme, wird von der Erzieherstimme überlagert oder auch manchmal blockiert.
Als Beispiel nehme ich mal die Stimme der Mutter.
Leider ist die Erzieherstimme selten positiv. Denn die Erzieherstimme sagt meistens, was Du nicht darfst.
Sei vorsichtig, wenn Du über die Straße gehst.
Nicht an den Herd fassen Das ist heiß.
Sei still, sei ein braves Kind
Sitz still am Tisch, esse vernünftig.
Nein, dass darfst Du nicht.
Mit diesen Erziehungsstimmen könnte ich hier mehrere Seiten füllen.
Ein sogenanntes braves Kind wird also immer der Erziehungsstimme mehr Bedeutung
geben, als seiner eigenen Stimme.
Möglicherweise war dies auch bei Dir so.
Irgendwann sollte sich jeder Mensch dann versuchen, weitgehend von der Erziehungsstimme unabhängig zu machen,
sich zu befreien.
Dadurch erfolgt eine der wesentlichsten Veränderungen im Leben.
Wir befreien uns soweit wie möglich von unserer Erziehung, wir werden selbständig
und übernehmen für uns selbst Verantwortung. Das nimmt uns viel Angst!
Wenn Du nun mehr nur noch auf
Deine innere Stimme hörst, dann wird es Dir leichter fallen, wichtige Entscheidungen
für Dich alleine zu treffen.
Der ständige Abgleich mit Deiner Erzieherstimme raubt Dir jedoch vermutlich immer noch sehr viel Kraft.
Dies liegt einfach daran, dass Deine Erzieherstimme ganz andere Sachen gut findet, als Du sie magst.
Und Dein häufiger Verstoß gegen Deine Erzieherstimme scheint Dir immer noch
Zweifel zu machen, ob Du alles richtig machst.
Heute lebst Du schon lange nur für Dich, nicht mehr für Deine Erzieher.
Du bist frei und unabhängig.
Daher empfehle ich Dir.
Höre immer mehr auf Deine innere Stimme. Die wird Dir wenig Angst machen!
Und auf die Stimme Deiner Erzieher höre höchstens dann einmal, wenn Du
glaubst, die Erzieherstimme kann Dir mal einen guten Rat geben.
Viele Grüße
Bernhard